Schramm
- markscheider
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Re: Schramm
Also natürlich war z. B. im westsächsischen Steinkohlebergbau das "Schrämen" bekannt, vor der Mechanisierung wurde ein "Schram gehackt", später mit Schrämmaschinen gearbeitet. Von der Mechanisierung abgesehen dürfte gleiches für den Braunkohlentiefbau zutreffen, normalerweise wurde da Pfeilerbruchbau getrieben.
Die Erzbergleute in alter Zeit haben sicher auch erst einen Schram geschlägelt, um dann das Erz zu gewinnen.
edit: Ich finde es zwar seltsam, daß hier Postings kommentarlos gelöscht werden, aber da nun der Zusammenhang völlig weg ist, habe ich diese Antwort entsprechend angepaßt.
Die Erzbergleute in alter Zeit haben sicher auch erst einen Schram geschlägelt, um dann das Erz zu gewinnen.
edit: Ich finde es zwar seltsam, daß hier Postings kommentarlos gelöscht werden, aber da nun der Zusammenhang völlig weg ist, habe ich diese Antwort entsprechend angepaßt.
Zuletzt geändert von markscheider am So. 03. Feb 08 22:28, insgesamt 1-mal geändert.
- Siggi
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Re: Schramm
Im Ruhrgebiet wurde das schräm(m)en angewand um die Kohle zu lösen. Dazu wurde an geigneter Stelle ein Schlitz (Schram) in das Flöz gehauen und durch ausnutzen der Schwerkraft die Kohle möglichst grosstückig heruntergebrochen. Diese „Stückkohlen“ waren die gefragtesten, weil sie nicht durch den Schmiede oder Ofenrost fielen. Feine Kohlen dagegen waren fast unverkäuflich.
Wie hat man den damals einen Erzgang bearbeitet?
War grosstückiges Silbererz auch das begehrteste ?
Wahrscheinlich nicht, denn dadurch wurden die Pochwerke und Knaben stärker belastet.
Wo wurde der Schramm, wenns den einen gab im Erz angesetzt?
Heute ist es ja eher umgekehrt. Die Kohle wird fast klein gemahlen und gebrochen und die Erze am liebsten grosstückig gesammelt.
Hier ist mal ne heutige Schrämmaschine bei der Gewinnung zu sehen.
http://www.myvideo.de/watch/3220536
GA
Siggi
Wie hat man den damals einen Erzgang bearbeitet?
War grosstückiges Silbererz auch das begehrteste ?
Wahrscheinlich nicht, denn dadurch wurden die Pochwerke und Knaben stärker belastet.
Wo wurde der Schramm, wenns den einen gab im Erz angesetzt?
Heute ist es ja eher umgekehrt. Die Kohle wird fast klein gemahlen und gebrochen und die Erze am liebsten grosstückig gesammelt.
Hier ist mal ne heutige Schrämmaschine bei der Gewinnung zu sehen.
http://www.myvideo.de/watch/3220536
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Es ist nicht deine Schuld, dass die Welt ist, wie sie ist. Es wär nur deine Schuld, wenn sie so bleibt. (Die Ärzte sind hier >) http://www.beetpott.de Auch in 2013
- Helmut_Schmidt
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Re: Schramm
Glück-Auf,
auch im Deister und später dann in Barsinghausen im Klosterstollen wurde die Kohle mittels Schräm abgebaut.
Die Besondere Lage der Kohle mit einer Schicht Ton unter der Kohle lies dieses als wirtschaftliche Lösung zu.
Der Schräm wurde aber an der Sohle gehackt. Durch den Gebirgsdruck bildeten sich Risse in der Kohle und die Hauer konnten so Stückkohle gewinnen. Im Gedinge gab es für Stückkohle mehr Geld (Kohle) und so machten die Deisterbergleute Kohle, im wahrsten Sinne doppelter Bedeutung.
auch im Deister und später dann in Barsinghausen im Klosterstollen wurde die Kohle mittels Schräm abgebaut.
Die Besondere Lage der Kohle mit einer Schicht Ton unter der Kohle lies dieses als wirtschaftliche Lösung zu.
Der Schräm wurde aber an der Sohle gehackt. Durch den Gebirgsdruck bildeten sich Risse in der Kohle und die Hauer konnten so Stückkohle gewinnen. Im Gedinge gab es für Stückkohle mehr Geld (Kohle) und so machten die Deisterbergleute Kohle, im wahrsten Sinne doppelter Bedeutung.
Glück auf Helmut Schmidt Barsinghausen
Re: Schramm
...Im Braunkohlebergbau im Hausruckgebiet in Oberösterreich wurde links und rechts (seitlicher Abstand etwa 2 m) ein 1 Meter tiefer Schram hergestellt. Nach Herstellen eines Schram(s) an der Sohle und Bohren von Schusslöchern wurde mittels (wenig) Schwarzpulver die Kohle hereingewonnen (gewünscht war Stückkohle). Diese Vorgehensweise war noch bis etwa 1950 üblich. Auch der Begriff Schram scheint hier üblich gewesen zu sein.
Glück Auf!
Andreas
Glück Auf!
Andreas
Die Natur nimmt sich die Orte wieder die der Mensch Untertage zugänglich gemacht hat
... aber vorher sollten wir noch schnell mal einen Blick riskieren...
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- Fahrsteiger
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Re: Schramm
Nach dem Erstellen des Schrams von Hand kam das Zeitalter der mechanischen Schrämmaschinen. Folgend einige Beispiele.
Glück Auf
Horst
Glück Auf
Horst
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Dem Bergbau verschworen. Im Bergbau geschafft. Zum Bergmann erkoren mit stählerner Kraft.
Re: Schramm
ich möchte nochmal nachfassen, es geht mir darum, zu erfahren ob der Begriff "Schramm", wie er in der genannten quelle erklärt ist, in anderen Revieren, z.B. Erzrevieren, Verwendung fand.
Es geht nicht um Schrämmaschinen. Danke.
Es geht nicht um Schrämmaschinen. Danke.
- MichaP
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Re: Schramm
Hallo Oliver,
da die Quelle das "Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm" kann man wohl davon ausgehen, das es sich dabei nicht um eine Spezialität des Ruhrgebiets handelt. Ich konnte dort auch keinen Hinweiß darauf finden. Die Bedeutung ist auf der Seite an sich auch schon sehr multipel erklärt, u.a. "besonders eine solche neben dem eigentlichen gange, zwischen erz und gestein." womit sich Deine Frage nach "anderen Revieren, z.B. Erzrevieren" schon selbst beantwortet.
Was ist denn der Hintergrund der Frage, vielleicht können wir dadurch eine Antwort erarbeiten, wenn wir die Zielstellung kennen?
da die Quelle das "Deutsches Wörterbuch von Jacob Grimm und Wilhelm Grimm" kann man wohl davon ausgehen, das es sich dabei nicht um eine Spezialität des Ruhrgebiets handelt. Ich konnte dort auch keinen Hinweiß darauf finden. Die Bedeutung ist auf der Seite an sich auch schon sehr multipel erklärt, u.a. "besonders eine solche neben dem eigentlichen gange, zwischen erz und gestein." womit sich Deine Frage nach "anderen Revieren, z.B. Erzrevieren" schon selbst beantwortet.
Was ist denn der Hintergrund der Frage, vielleicht können wir dadurch eine Antwort erarbeiten, wenn wir die Zielstellung kennen?
Glück auf!
Michael
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- Fahrsteiger
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Re: Schramm
Oliver, auch wenn es nicht unbedingt Erläuterungen, Datierungen oder Zuordnungen zu Bergbaurevieren gibt, der Begriff " Schram " ist und war sicher in allen Revieren vertreten. Das Schrämen einfach nur das Trennen von Schichten um die weitere Lösearbeit zu vereinfachen bzw. das zu gewinnende Mineral sauber herauszutrennen.
Glück Auf
Horst
Glück Auf
Horst
Dem Bergbau verschworen. Im Bergbau geschafft. Zum Bergmann erkoren mit stählerner Kraft.
- Siggi
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Re: Schramm
Ich kenne zwar nicht den Hintergrund von Alterbergbaus Frage, doch wenn mir jemand, der sich mit dem alten Erzbergau auskennt, einen Teil meiner Fragen beantworten könnte, wäre zumindest mir geholfen.
Siggi hat geschrieben: Wie hat man den damals einen Erzgang bearbeitet?
War grosstückiges Silbererz auch das begehrteste ?
Wahrscheinlich nicht, denn dadurch wurden die Pochwerke und Knaben stärker belastet.
Wo wurde der Schramm, wenn es den einen gab im Erz angesetzt?
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Re: Schramm
das ist fast exakt der Hintergrund.
Gab es in anderen Revieren den Begriff, wenn ja wo(Region,Ort oder Grube) und wie wurde der Schramm angelegt.
Gab es in anderen Revieren den Begriff, wenn ja wo(Region,Ort oder Grube) und wie wurde der Schramm angelegt.
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Re: Schramm
Bericht vom Bergbau, Freyberg 1769 von Johann Gottlieb Kern / Friedrich Wilhelm von Oppel:
Daferne aber das Gestein milde, so gebrauchet man die Keilhaue, oder auch den Schrämhammer, und den Schrämspies.
Dieses Schrämen oder Schramhauen, ist eine Arbeit, vermittelst welcher Raum zwischen dem Gange und dem Gestein wird, um die festen Gänge mit Nutzen zu gewinnen. Bey seigerfallenden Gängen will es eben so viel nicht sagen, auf welcher Seite der Schram geführt wird. Wo aber die Gänge etwas flach fallen, so schrämet man am Liegenden, und zwar auf dem tauben Gestein längst des Ganges Saalband hin, damit die Erzgänge beysammen bleiben, mann nimmt hierzu 1/4 Lachter Weite, und hauet das Gestein Strossenweise aus.
Ingleichen muß man sich nach denen zuträglichen Klüften richten, und ob man bey Verfertigung eines Tagewerks zuerst im Hangenden oder Liegenden auszuschrämen habe, welches das Fallen des Gesteins anweiset.
Klar und eindeutig?
Glück Auf
Horst
Daferne aber das Gestein milde, so gebrauchet man die Keilhaue, oder auch den Schrämhammer, und den Schrämspies.
Dieses Schrämen oder Schramhauen, ist eine Arbeit, vermittelst welcher Raum zwischen dem Gange und dem Gestein wird, um die festen Gänge mit Nutzen zu gewinnen. Bey seigerfallenden Gängen will es eben so viel nicht sagen, auf welcher Seite der Schram geführt wird. Wo aber die Gänge etwas flach fallen, so schrämet man am Liegenden, und zwar auf dem tauben Gestein längst des Ganges Saalband hin, damit die Erzgänge beysammen bleiben, mann nimmt hierzu 1/4 Lachter Weite, und hauet das Gestein Strossenweise aus.
Ingleichen muß man sich nach denen zuträglichen Klüften richten, und ob man bey Verfertigung eines Tagewerks zuerst im Hangenden oder Liegenden auszuschrämen habe, welches das Fallen des Gesteins anweiset.
Klar und eindeutig?
Glück Auf
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Dem Bergbau verschworen. Im Bergbau geschafft. Zum Bergmann erkoren mit stählerner Kraft.
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Re: Schramm
De Re Metallica Libri XII von 1556 von Georg Agricola:
Fünftes Buch:
Vor einem sehr festen, erzreichen Gang, der dem Eisen großen Widerstand leistet, setzen die Bergleute Feuer, wenn es ihnen die Eigentümer der Nachbargruben erlauben. Erhalten sie die Erlaubnis nicht, dann hauen sie in das Hangende oder in das Liegende, wenn dies weniger fest ist, einen Schram und treiben Hölzer ein. Hierauf hauen sie in den Gangstoß, den feinen Spalten folgend, mit den Ritzeisen Schlitze und stecken in diese Schlitze je vier Plötze und daneben, damit die Plötze recht festsitzen, falls nötig, Eisenbleche. Sodann stecken sie Keile zwischen je zwei Plötze und schlagen und treiben sie abwechselt mit den Fäusteln ein; der Gang erklingt dann mit hellem Ton.
Mehr?
Glück Auf
Horst
Fünftes Buch:
Vor einem sehr festen, erzreichen Gang, der dem Eisen großen Widerstand leistet, setzen die Bergleute Feuer, wenn es ihnen die Eigentümer der Nachbargruben erlauben. Erhalten sie die Erlaubnis nicht, dann hauen sie in das Hangende oder in das Liegende, wenn dies weniger fest ist, einen Schram und treiben Hölzer ein. Hierauf hauen sie in den Gangstoß, den feinen Spalten folgend, mit den Ritzeisen Schlitze und stecken in diese Schlitze je vier Plötze und daneben, damit die Plötze recht festsitzen, falls nötig, Eisenbleche. Sodann stecken sie Keile zwischen je zwei Plötze und schlagen und treiben sie abwechselt mit den Fäusteln ein; der Gang erklingt dann mit hellem Ton.
Mehr?
Glück Auf
Horst
Zuletzt geändert von Fahrsteiger am Mi. 06. Feb 08 23:21, insgesamt 1-mal geändert.
Dem Bergbau verschworen. Im Bergbau geschafft. Zum Bergmann erkoren mit stählerner Kraft.
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Re: Schramm
Danke Horst !
Mir hatte der Schrämspies beim Gezähe gefehlt. Jetzt kann ich mir vorstellen wie man geringmächtige seiger stehende Gänge abgebaut hat.
http://books.google.com/books?id=phgxAA ... VMDumtaBVs
Ungefähr so: Von der Streckenfirste den Gang mit dem Schrämspies soweit wie möglich ausgehauen und dann für den nächsten Arbeitsvorgang den Arbeitsraum im tauben Gestein mit Schlägel und Eisen erweitert. Liege ich da richtig ?
Die andere Geschichte mit den Hölzern, Plötzen, Blechen und dem Schram der neben dem mit dem Ritzeisen hergestellten Schlitz liegt ist mir noch nicht Klar.
Was ist den der Unterschied zwischen einem Schram und einem Schlitz ?
Mir hatte der Schrämspies beim Gezähe gefehlt. Jetzt kann ich mir vorstellen wie man geringmächtige seiger stehende Gänge abgebaut hat.
http://books.google.com/books?id=phgxAA ... VMDumtaBVs
Ungefähr so: Von der Streckenfirste den Gang mit dem Schrämspies soweit wie möglich ausgehauen und dann für den nächsten Arbeitsvorgang den Arbeitsraum im tauben Gestein mit Schlägel und Eisen erweitert. Liege ich da richtig ?
Die andere Geschichte mit den Hölzern, Plötzen, Blechen und dem Schram der neben dem mit dem Ritzeisen hergestellten Schlitz liegt ist mir noch nicht Klar.
Was ist den der Unterschied zwischen einem Schram und einem Schlitz ?
Es ist nicht deine Schuld, dass die Welt ist, wie sie ist. Es wär nur deine Schuld, wenn sie so bleibt. (Die Ärzte sind hier >) http://www.beetpott.de Auch in 2013
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Re: Schramm
Nach der Beschreibung von Agricola ist der Schram relativ tief und breit, während der Schlitz nur schmal und als Sollbruchstelle zu betrachten ist. Mit dem beschriebenen Verfahren konnten Gangstücke von 100 Pfund Gewicht gewonnen werden.
Als Zusatz:
Übrigens begleiten die Knappen ihre Arbeit in den Grubenräumen oft mit schönem Gesang; sie erleichtern sich dadurch die schwere und gefahrvolle Arbeit.
Glück Auf
Horst
Als Zusatz:
Übrigens begleiten die Knappen ihre Arbeit in den Grubenräumen oft mit schönem Gesang; sie erleichtern sich dadurch die schwere und gefahrvolle Arbeit.
Glück Auf
Horst
Zuletzt geändert von Fahrsteiger am Mi. 06. Feb 08 23:19, insgesamt 1-mal geändert.
Dem Bergbau verschworen. Im Bergbau geschafft. Zum Bergmann erkoren mit stählerner Kraft.
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Re: Schramm
Sind solche Lieder und Gesänge überliefert oder ist leider alles verloren gegangen?Fahrsteiger hat geschrieben: Übrigens begleiten die Knappen ihre Arbeit in den Grubenräumen oft mit schönem Gesang; sie erleichtern sich dadurch die schwere und gefahrvolle Arbeit.
gruß,
andi