Gezähe

... für den Rest, der sonst nicht passt.
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Nobi
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Beitrag von Nobi »

mich würde interessieren, wofür das folgende gezähe genau genutz wurde und wie diese genau heißen.

1. eine art schlegel beide seiten flach (16,8cm 0,6 kg )
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2. eine art kratze/hacke (12,5cm)
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3. eine art kleine keilhaue (13,5cm)
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die sachen stammen aus dem osterzgebirge.

danke für eure antworten :)
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Nightmare

Beitrag von Nightmare »

Hallo Nobi,

wo hast du das Gezähe genau gefunden?

Es sieht aus, als wären die Werkzeuge 1 und 2 für nicht allzu festes Gestein (Schiefer, Kalk, Sandstein o.ä.). Nr. 2 ist eine kleine flache Keilhaue oder Kratze, Nr. 1 sieht aus wie ein in Steinbrüchen und beim Steinmetz verwendeter Zweispitz, nur eben nicht spitz, sondern flach ausgezogen. Den Zweispitz nimmt man zur groben Flächenbearbeitung von weniger harten Werksteinen und zum groben Vorschlagen von Linien, um einen Stein zu teilen. Die flache Ausführung geht bei weichem Gestein sicher auch dafür.
Der "Splint" Nr. 3 kann an allem möglichen gewesen sein, z.B. Hunt, Leiterwagen, Schubkarren, Wasserrad usw. Oder hat er eine krumme Spitze, die gehärtet ist oder wo man sieht, daß ein anderes Stück Eisen angeschweißt ist? Solche Keilhauen aus einer Art Flacheisen gibt es nämlich auch.

GA
Nightmare
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Nobi
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Beitrag von Nobi »

ich habe die sachen nicht selber gefunden und sie sollen aus der nähe von geising stammen. ich habe nur die ungefähre geografische lage und muss erst einmal schauen, was es dort für gruben gab. leider war der "veräußerer" nicht der "finder" und ein kontakt besteht auch nicht mehr zwischen beiden.

dazu habe ich übrigens noch eine ganze menge anderer haldenfunde erworben (10 bergeisen, die reste eines tscherpermessers und mehrere schlegel unterschiedlicher größe). deshalb gehe ich davon aus, dass alles mal im untertägigen einsatz war und in etwa aus der selben periode stammen (1800 +/-)
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Michael Kitzig (†)
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Beitrag von Michael Kitzig (†) »

ist das zeug aus dem magnetscheider von der aufarbeitung des haldenmaterials?
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Nobi
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Beitrag von Nobi »

[quote=Michael_Kitzig]ist das zeug aus dem magnetscheider von der aufarbeitung des haldenmaterials?[/quote]

glaube ich nicht. lt. aussage sollen die funde schon über zehn jahre zurückliegen und ob man in geising irgendwelche halden aufgewältigt hat???
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Nobi
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Beitrag von Nobi »

heute ist der ganze haufen per post gekommen und ich habe gesehen, das nr. 3 kein splint sondern eine kleine keilhaue ist , da das teil gebogen ist. von der größe her passt es auch zu der hacke bzw. kratze.
wofür wurde aber das mini-gezähe genutzt :???:
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MichaP
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Beitrag von MichaP »

*grumel*
Glück auf!

Michael
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darkjedi
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Beitrag von darkjedi »

[quote=Nobi]
wofür wurde aber das mini-gezähe genutzt :???:[/quote]

In leichter Abwandlung kenne ich solches gezähe noch zum Bergen relevanter ähh Bergarten und ähnlichen aus Hohlräumen. Sozusagen zum Befreien aus Zwangslagen;)

dj
Gast

Beitrag von Gast »

Hallo Nobi!
Es scheint mir unwahrscheinlich, daß die Funde alle in die gleiche Periode zu datieren sind. Das abgebildete Gezähe stammt jedenfalls nicht aus der Zeit 1800+/-, sondern ist wahrscheinlich älter. Da der genaue Fundkontext allerdings nicht bekannt ist, lassen sich da nur schwer konkretere Aussagen treffen.

Glückauf! Stefan
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Reinhard_Geisler
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Beitrag von Reinhard_Geisler »

moin,

#2 erinnert mich an diese Beil-Derivate, mit denen man
früher hölzerne Gerenne etc. ausgehauen hat...
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micha2
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Beitrag von micha2 »

Wenn wir schon beim Rätseln sind:
#3 würde ich als Scharnierteil interpretieren
Ein totalitäres System erkennt man daran, daß es die Kriminellen verschont und den politischen Gegner kriminalisiert
(Alexander Issajewitsch Solschenyzin)
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Nobi
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Beitrag von Nobi »

danke erst einmal allen für die tipps. ich werde die sachen am wochenende mal einigen leuten im erzgebirge zeigen. mal sehen, ob sie eine idee haben.

@micha2: ein scharnierteil ist es definitiv nicht :???:
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