Kalkwerk Hermsdorf
Kalkwerk Hermsdorf
Erst einmal ein Glück Auf! aus Berlin.
Vor kurzem, bin ich beim Erzgebirgsbesuch wieder einmal zum Kalkwerk in Hermsdorf gewandert. Dabei habe ich mich an die früher existierende Kähnelbahn vom Kalkwerk zum Bahnhof Holzhau erinnert.
Gibt es hier im Forum jemanden welcher diese auch noch in Betrieb erlebt hat und mit sagen kann, ob diese über Holz- oder Stahlmasten betrieben wurde. Gibt es eventuell sogar noch Fotos davon?
Volker
Vor kurzem, bin ich beim Erzgebirgsbesuch wieder einmal zum Kalkwerk in Hermsdorf gewandert. Dabei habe ich mich an die früher existierende Kähnelbahn vom Kalkwerk zum Bahnhof Holzhau erinnert.
Gibt es hier im Forum jemanden welcher diese auch noch in Betrieb erlebt hat und mit sagen kann, ob diese über Holz- oder Stahlmasten betrieben wurde. Gibt es eventuell sogar noch Fotos davon?
Volker
Hallo,
hat etwas gedauert, da ich mich erst registriert und vor allem nach Bildmaterial in meinen Alben gesucht habe.
Ich war seit 1967 bis ca. Mitte der 70iger Jahre dort im Urlaub.
Die Seilbahn vom Kalkwerk Hermsdorf zum Bahnhof Holzhau war auf Holzstützen. Damit wurde der Kalksplit lose und aber auch Kalk in Säcken transportiert und verladen. Wohl Anfang der 70iger Jahre wurde die Seilbahn dann stillgelegt und der ganze Transport mittels W-50 Lkw´s zum Verladebahnhof durchgeführt. Später wurde die Eisenbahnstrecke dann auch nur noch bis Holzhau bedient.
Ich sende Dir die Bilder per Mail.
Ich hoffe die Bilder kommen an. Diese wurden mit einer Rollbildkamera 6x6 Pouva Start gemacht.
Gruß
Andreas
hat etwas gedauert, da ich mich erst registriert und vor allem nach Bildmaterial in meinen Alben gesucht habe.
Ich war seit 1967 bis ca. Mitte der 70iger Jahre dort im Urlaub.
Die Seilbahn vom Kalkwerk Hermsdorf zum Bahnhof Holzhau war auf Holzstützen. Damit wurde der Kalksplit lose und aber auch Kalk in Säcken transportiert und verladen. Wohl Anfang der 70iger Jahre wurde die Seilbahn dann stillgelegt und der ganze Transport mittels W-50 Lkw´s zum Verladebahnhof durchgeführt. Später wurde die Eisenbahnstrecke dann auch nur noch bis Holzhau bedient.
Ich sende Dir die Bilder per Mail.
Ich hoffe die Bilder kommen an. Diese wurden mit einer Rollbildkamera 6x6 Pouva Start gemacht.
Gruß
Andreas
Habe die Stelle noch einmal aufgesucht und ein paar Fotos von im Wald liegenden Resten der Seilbahn gemacht.
Volker
Volker
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@ Volker. Hab gerade mit dem Bahn-Mann gesprochen. Es schreibt gerade an einem Buch über die Geschichte der Holzhau-Bahn mit allen Nebengleisen, Nebenstrecken, Zubringern, Fahrplänen ... . Dabei auch die Kähnelbahn u. a.mit hist. Fotos. Der gute Mann ist vorinformiert, seine Mail-Adresse als PN.
Glück Auf!
Stephan
Glück Auf!
Stephan
Hier noch mal ein wenig mehr von der Seilbahn. Erbaut vom damaligen Marktführer (?) Bleichert & Co. Leipzig. Die Streckenlänge betrug ca. 2600 m. Der höchste Punkt befand sich in etwa 790 m Höhe beim Drachenkopf. Die Schneise ist noch nicht völlig zugewachsen und daher sowohl vom Kalkwerk als auch von Holzhauer Seite gut zu sehen.
Auf der Höhe des Drachenkopfes verläuft die Strecke ziemlich eben und dient dem Skisportzentrum als Teil der Loipe. Hier hat man Fundamente der Maste ausgegraben. Diese sind am Rande zu besichtigen.
An den Masten waren jeweils zweimal zwei Führungsrollen für das Seil befestigt. Fotos hatte ich schon eingestellt. Diese haben einen Durchmesser von 53 cm. Sie bestehen nicht aus einem Stück sondern aus Nabe und Laufring (Gußeisern ?) verbunden durch gelochte kreisrunde Blechplatten. Die Gesamtbreite eines Rades beträgt 6,5 cm.
Die Gondeln (nochmals nachgemessen 86*53*33 cm) hingen an Aufhängungen aus Flacheisen (40*10 mm), welche am Übergang vom unteren (quadratischen) zum oberen (dreickigen) Teil eine Verbreiterung aufweisen. Oben befinden sich ebenfalls zwei Rollen. Dies sind jedoch wesentlich kleiner. Bei einem Durchmesser von 12,5 cm sind sie nur 4,8 cm breit. Könnten also durchaus innerhalb der großen Rollen durchlaufen.
Eventuell kann mir mal ein Fachmann erläutern wie dieses Prinzip der Seilbahn funktionierte. Ich vermute mal die Gondeln waren im Normalfall fest am Laufseil angeklemmt und liefen beim Be- und Entladen separat auf ihren Rollen in einer Schiene.
Volker
Auf der Höhe des Drachenkopfes verläuft die Strecke ziemlich eben und dient dem Skisportzentrum als Teil der Loipe. Hier hat man Fundamente der Maste ausgegraben. Diese sind am Rande zu besichtigen.
An den Masten waren jeweils zweimal zwei Führungsrollen für das Seil befestigt. Fotos hatte ich schon eingestellt. Diese haben einen Durchmesser von 53 cm. Sie bestehen nicht aus einem Stück sondern aus Nabe und Laufring (Gußeisern ?) verbunden durch gelochte kreisrunde Blechplatten. Die Gesamtbreite eines Rades beträgt 6,5 cm.
Die Gondeln (nochmals nachgemessen 86*53*33 cm) hingen an Aufhängungen aus Flacheisen (40*10 mm), welche am Übergang vom unteren (quadratischen) zum oberen (dreickigen) Teil eine Verbreiterung aufweisen. Oben befinden sich ebenfalls zwei Rollen. Dies sind jedoch wesentlich kleiner. Bei einem Durchmesser von 12,5 cm sind sie nur 4,8 cm breit. Könnten also durchaus innerhalb der großen Rollen durchlaufen.
Eventuell kann mir mal ein Fachmann erläutern wie dieses Prinzip der Seilbahn funktionierte. Ich vermute mal die Gondeln waren im Normalfall fest am Laufseil angeklemmt und liefen beim Be- und Entladen separat auf ihren Rollen in einer Schiene.
Volker
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- KalkW Schn.jpg
- Blick von Hermsdorfer Seite über das Kalkwerk in die Schneise der Seilbahn.
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- Die Schneise aus Sicht von Oberholzhau. Links der Gipfel des Drachenkopfes (805 m)
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- Fundamente der Holzmaste.
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- Aufhängung der Gondeln.
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- Aufhängung der Gondeln -Detail mit Rollen.
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- Haverlahwiese
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- Name: Matthias Becker
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Das Prinzip einer ähnlichen Seilbahn kannst Du recht gut an den Resten im Eisenerzbergwerk Büchenberg in Elbingerode/ Harz studieren.
Vielleicht gibt es hier ja im Forum mit Kontakten dahin, der über Fotos und Zeicnungen etc. verfügt.
Im übrigen waren derartige Lastenseilbahnen vor dem Krieg sehr verbreitet.
Auf den Unterharzer Berg- und Hüttenwerken haben wir auch insgesamt 4 Stück betrieben.
Leider sind keine Reste erhalten, bestenfalls kann ich mit Fotos in Büchern dienen.
Vielleicht gibt es hier ja im Forum mit Kontakten dahin, der über Fotos und Zeicnungen etc. verfügt.
Im übrigen waren derartige Lastenseilbahnen vor dem Krieg sehr verbreitet.
Auf den Unterharzer Berg- und Hüttenwerken haben wir auch insgesamt 4 Stück betrieben.
Leider sind keine Reste erhalten, bestenfalls kann ich mit Fotos in Büchern dienen.
Glück auf, Matthias
Die Hüttenleut' sein auch kreuzbrave Leut',
|:denn sie tragen das Leder vor dem Bauch bei der Nacht:|
|:und saufen auch!:|
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- Falk Meyer
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Wenns dir weiterhilft würde ich für dich mal in die Chemnitzer Stadtbibliothek fahren. Die müssten dort ALLES haben, was es an Sächs. Heimatblättern jemals gab.Volker2 hat geschrieben:Inzwischen habe ich auch den Hinweis auf eine Quelle gefunden, in welcher alles stehen soll.
Sächsische Heimatblätter, Heft 3 1990, S. 126 - 128
Egon Bellmann : Die Kalkseilbahn zwischen Hermsdorf/Erzgebirge und
Holzhau
Volker
Ich kopiere den Artikel und schick ihn dir per Post.
Wollte mich sowieso schon lange mal über das Kalkwerk Hermsdorf informieren.
Mein Erzgebirge,
hoch über dunklen Schächten lauscht deiner Halden wilde Einsamkeit.
Still raunen sie von guten Himmelsmächten,
von Berggeschrei aus längst vergangener Zeit.
Edwin Bauersachs
http://www.imkerei-meyer.com
hoch über dunklen Schächten lauscht deiner Halden wilde Einsamkeit.
Still raunen sie von guten Himmelsmächten,
von Berggeschrei aus längst vergangener Zeit.
Edwin Bauersachs
http://www.imkerei-meyer.com
Habe den Artikel inzwischen. Daraus ein paar Fakten.
Die Inbetriebnahme fand Mitte der 20er Jahre statt. Genau weiß es der Autor des Artikels auch nicht. Außer Betrieb genommen wurde die Bahn 1972.
Die 2664 Meter zwischen Bergwerk und Bahnhof wurden mittels 19 Masten überbrückt. Diese Masten waren zwischen 8 und 18 1/2 Meter hoch. Die größte freie Länge war zwischen Mast 19 und dem Bahnhof. Dort waren mehr als 258 Meter zu überbrücken.
An der Höchsten Stelle hatte das Seil eine Höhe von 799 Metern.
In den Wagen konnten 90 kg Kalk oder 60 kg Kohle befördert werden. Pro Stunde konnten 71 Wagen befördert werden. Die Geschwindigkeit betrug ca. 2 m/s.
Volker
Die Inbetriebnahme fand Mitte der 20er Jahre statt. Genau weiß es der Autor des Artikels auch nicht. Außer Betrieb genommen wurde die Bahn 1972.
Die 2664 Meter zwischen Bergwerk und Bahnhof wurden mittels 19 Masten überbrückt. Diese Masten waren zwischen 8 und 18 1/2 Meter hoch. Die größte freie Länge war zwischen Mast 19 und dem Bahnhof. Dort waren mehr als 258 Meter zu überbrücken.
An der Höchsten Stelle hatte das Seil eine Höhe von 799 Metern.
In den Wagen konnten 90 kg Kalk oder 60 kg Kohle befördert werden. Pro Stunde konnten 71 Wagen befördert werden. Die Geschwindigkeit betrug ca. 2 m/s.
Volker
Hallo Andreas,AndreasL hat geschrieben: Damit wurde der Kalksplit lose und aber auch Kalk in Säcken transportiert und verladen. Wohl Anfang der 70iger Jahre wurde die Seilbahn dann stillgelegt und der ganze Transport mittels W-50 Lkw´s zum Verladebahnhof durchgeführt.
auch über die transportierten Mengen läßt sich - dank Artikel - etwas sagen. Richtung Bahnhof konnten pro "Kähnl" 90 kg Kalk zur Bahn, auf dem Rückweg 60 kg Kohle zum Kalkwerk transportiert werden. Je Stunde waren es 71 Wagen. Pro Tag wurden 50 Tonnen Kalk und 30 Tonnen Kohle zwischen den Endpunkten der Seilbahn bewegt.
Volker
Als Nachtrag zum Kalkwerk Hermsdorf einige Bilder aus meine Jugendzeit von der Seilbahnanlage und der Verladestation im Bahnhof Holzhau.
Aufgenommen mit einer Pouva ("Fehl-") Start Kamera auf 6 x 6 (cm) Film.
AndreasL
Aufgenommen mit einer Pouva ("Fehl-") Start Kamera auf 6 x 6 (cm) Film.
AndreasL
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das war mir schon klar
Bild 5 könnte übrigens auch Stütze 19 sein. Das ist sogar wahrscheinlicher als mein erste Annahme. Denn beim 14er könnte man sicher die nur 100 Meter entfernten Stütze 15 erkennen. Was man da im Hintergrund siehht, schein aber eher die Talstation am Bahnhof zu sein.
Sicher ist nur, dass diesr Mast auf Holzhauer Seite steht.
Volker
Bild 5 könnte übrigens auch Stütze 19 sein. Das ist sogar wahrscheinlicher als mein erste Annahme. Denn beim 14er könnte man sicher die nur 100 Meter entfernten Stütze 15 erkennen. Was man da im Hintergrund siehht, schein aber eher die Talstation am Bahnhof zu sein.
Sicher ist nur, dass diesr Mast auf Holzhauer Seite steht.
Volker
Re:
Inzwischen habe ich zu diesen Daten neue Angaben erhalten. Demnach wurde die Bahn im Jahr 1923 gebaut und am 19.1.1924 in Betrieb genommen.Volker2 hat geschrieben:Die Inbetriebnahme fand Mitte der 20er Jahre statt. Genau weiß es der Autor des Artikels auch nicht.
Volker
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Re: Kalkwerk Hermsdorf
Zu Bleichert gab es bis zum 02.11.08 in der Bergstation der Schwebebahn Dresden eine sehr interessante Ausstellung. Soviel ich weiß geht die Ausstellung jetzt in vergrößertem Umfang nach Leipzig - Gohlis. Dort gibt es auch einen Dr. Manfred Hötzel, der der Spezialist zu Bleichert zu sein scheint. Nähere Auskunft zu dem Termin in Leipzig kann der stv. Betriebsleiter der Bergbahnen Dresden, Herr Lauterbach, geben.
Es sind auch noch viele Firmenunterlagen vorhanden, vielleicht findest Du da was.
Es sind auch noch viele Firmenunterlagen vorhanden, vielleicht findest Du da was.
Re: Kalkwerk Hermsdorf
vielen Dank für den Hinweis.
Die Ausstellung in Dresden habe ich mir angesehen. Die große Zeit von Bleichert lag vor dem 1. Weltkrieg. Allein bis 1905 baute BLEICHERT weltweit etwa 2000 seiner insgesamt über 4000 Seilbahnen. Darunter die gewaltige Anlage in den argentinischen Kordilleren - 34 Kilometer lang und in 8 Sektionen unterteilt. Ganz unten bei 1000 m und in der letzten Bergstation bei 4600 m Höhe. Da ist die kleine Bahn von Hermsdorf nach Holzhau wahrlich nur ein Klaks. BLEICHERT war einer der wenigen Seilbahnhersteller, welche neben dem 1. WK auch die Weltwirtschaftskrise überstanden. In Leipzig die einzige. Die Fa. überstand auch den 2. Weltkrieg und das was mancher (ich nicht!) für die größte Katastrophe hält - Sozialismus in Deutschland. Zuerst als SAG BLEICHERT und später unter dem Namen VEB VTG (Verlade- und Transporttechnik). Bis 1963 wurden nochmals 52 Seilbahnen gebaut, später das Profil auf Anlage für die Braunkohle geändert.
Das was landläufig als "die Wende" bezeichnet wird überstand das Werk nicht.
Im übrigen findet am 22.11. ein geführter Rundgang statt: http://www.leipzig-gohlis.de/tourismus/erkundungen.html
Volker
Die Ausstellung in Dresden habe ich mir angesehen. Die große Zeit von Bleichert lag vor dem 1. Weltkrieg. Allein bis 1905 baute BLEICHERT weltweit etwa 2000 seiner insgesamt über 4000 Seilbahnen. Darunter die gewaltige Anlage in den argentinischen Kordilleren - 34 Kilometer lang und in 8 Sektionen unterteilt. Ganz unten bei 1000 m und in der letzten Bergstation bei 4600 m Höhe. Da ist die kleine Bahn von Hermsdorf nach Holzhau wahrlich nur ein Klaks. BLEICHERT war einer der wenigen Seilbahnhersteller, welche neben dem 1. WK auch die Weltwirtschaftskrise überstanden. In Leipzig die einzige. Die Fa. überstand auch den 2. Weltkrieg und das was mancher (ich nicht!) für die größte Katastrophe hält - Sozialismus in Deutschland. Zuerst als SAG BLEICHERT und später unter dem Namen VEB VTG (Verlade- und Transporttechnik). Bis 1963 wurden nochmals 52 Seilbahnen gebaut, später das Profil auf Anlage für die Braunkohle geändert.
Das was landläufig als "die Wende" bezeichnet wird überstand das Werk nicht.
Im übrigen findet am 22.11. ein geführter Rundgang statt: http://www.leipzig-gohlis.de/tourismus/erkundungen.html
Volker
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Re: Kalkwerk Hermsdorf
In Mehren, Gemeinde Käbschütztal, liegt bei Meißen ist im dortigen Bergbaumuseum (Tonbergbau Untertage) eine komplette Seilbahnstation erhalten geblieben. Sogar das Emailleschild von Bleichert ist noch da. Es handelt sich um die Beladestation der Seilbahn.
Gruß Uli
Gruß Uli
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Re: Kalkwerk Hermsdorf
Einstellung der Förderung Ende 2016
Bericht in der Sächsischen Zeitung, Ausgabe Dippoldiswalde, vom 31.08.2016
Kernaussagen:
- die Betreiberfirma Geomin beendet zum 31.12.2016 die untertage-Förderung in Hermsdorf aufgrund der Erschöpfung der Vorräte
- 2013 belief sich die Förderung noch auf ca. 60.000 Tonnen Marmor, 2015 wurden noch ca. 30.000 Tonnen gefördert
- von den drei Geomin-Standorten verbleibt damit nur noch Hammerunterwiesenthal als Förderstandort, hier wurden 2015 ca. 110.000 Tonnen Marmor gefördert, die Vorräte sollen hier noch mind. 50 Jahre reichen
- sowohl in Hermsdorf wie auch in der 2014 geschlossenen Grube Lengefeld bleiben die Aufbereitungsanlagen aber noch in Betrieb und verarbeiten den in Hammerunterwiesenthal geförderten Marmor, parallel laufen Verfüllungs- und Altlastensanierungsarbeiten
GA, Norbert
Bericht in der Sächsischen Zeitung, Ausgabe Dippoldiswalde, vom 31.08.2016
Kernaussagen:
- die Betreiberfirma Geomin beendet zum 31.12.2016 die untertage-Förderung in Hermsdorf aufgrund der Erschöpfung der Vorräte
- 2013 belief sich die Förderung noch auf ca. 60.000 Tonnen Marmor, 2015 wurden noch ca. 30.000 Tonnen gefördert
- von den drei Geomin-Standorten verbleibt damit nur noch Hammerunterwiesenthal als Förderstandort, hier wurden 2015 ca. 110.000 Tonnen Marmor gefördert, die Vorräte sollen hier noch mind. 50 Jahre reichen
- sowohl in Hermsdorf wie auch in der 2014 geschlossenen Grube Lengefeld bleiben die Aufbereitungsanlagen aber noch in Betrieb und verarbeiten den in Hammerunterwiesenthal geförderten Marmor, parallel laufen Verfüllungs- und Altlastensanierungsarbeiten
GA, Norbert
Zuletzt geändert von Norbert Kaiser am Do. 01. Sep 16 13:30, insgesamt 1-mal geändert.
Re: Kalkwerk Hermsdorf
2015 oder 2016?
"Das Bergamt braucht doch Wochen, bis es etwas genehmigt!"
Götz George in "Böse Wetter", 2015
Götz George in "Böse Wetter", 2015
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Re: Kalkwerk Hermsdorf
2016 natürlich, habe es korrigiert, Danke für den Hinweis.