Morgenstern Erbstolln bei Freiberg

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markscheider
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Re: Morgenstern Erbstolln bei Freiberg

Beitrag von markscheider »

Solche Löcher setzen ja die Existenz eines Bohrers voraus. Ohne jetzt zu sehr spekulieren zu wollen, würde ich sagen, daß die Methode erst aufkam, als Bohren bereits verbreitet war, also nach Einführung des Schießens. D.h. frühestens erste Hälfte 17. Jh.
Uran
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Re: Morgenstern Erbstolln bei Freiberg

Beitrag von Uran »

Die kleinen Bohrer und das einmännische Bohren kam erst Ende des 17. Jahrhunderts auf. Das Bohren und Sprengen selbst begann Anfang des 17. Jahrhunderts.
ich bi noch aaner ven altn Schlog, on bleib aa, wi ich bi.
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markscheider
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Re: Morgenstern Erbstolln bei Freiberg

Beitrag von markscheider »

Also noch später als ich dachte.
Mannl
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Re: Morgenstern Erbstolln bei Freiberg

Beitrag von Mannl »

Mal so gedacht:
Wenn ich allein etwas vermessen sollte, würde ich ein „Kreuz“ einschlagen, gegenüber eine Vertiefung um eine Spreize einzufügen. Von dieser aus kann ich dann mein Meßwerkzeug benutzen (verankern) bis ev. zur nächsten Spreize usw.

Dem widerspricht nun der enge Abstand.

Vielleicht hat man irgendwas „ausprobiert“ !?

Wir haben auch manchmal „komisches Zeug“ gemacht, was später gar nicht ins System passen wird.
Bsp.: Wir haben Bohrlöcher schräg in den Stoß gebohrt und gesprengt, um die „Grenzvorgabe“ im anstehenden Gestein zu ermitteln.
Ob sich das in 300 Jahren jemandem erschließt, weiß ich nicht :gruebel:
Ehre dem Bergmann, dem braven Mann !
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Geophon
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Re: Morgenstern Erbstolln bei Freiberg

Beitrag von Geophon »

Glück auf!

nach einer langen Pause gibt es hier was neues zu vermelden. Zwar nur Literaturarbeit, aber immerhin.
Nachdem ich Zeit hatte, einige Quellen durchzuarbeiten, kann ich nun ungefähr nachvollziehen, warum diese Grube im 18. Jhd. ein Problem mit der Wasserhaltung hatte und warum man gleich nach dem Bau des ersten Kunstrades einen neuen Kunstschacht angelegt hat.

Das ganze sieht aus wie ein Planungsfehler und passt nicht so recht zur Qualität der restlichen Wasserkünste im Freiberger Revier, weshalb ich das hier mal zur Diskussion stellen möchte.

1767 wurde der Bau der Radstube im Alten Kunstschacht abgeschlossen und das Kunstrad eingehängt. Die Radstube lag mehr oder weniger direkt über dem offenen Abbau bzw. Schacht, was für die Zeit ja nicht ungewöhnlich ist.
Das Problem war aber, dass die Sohle der Radstube so tief lag, dass kein Platz für ein ausreichend großes Gefluder geblieben war, mit dem man das Antriebswasser und das gehobene Wasser abführen konnte.
Das führte dazu, dass, wenn das Kunstrad mit voller Leistung betrieben wurde, das Wasser aus dem Gefluder übergelaufen und gleich wieder in die Tiefbaue gestürzt ist.

Da das Gefälle des Stollns auch nicht ausreichend war, um noch viel nachzureißen, wählte man dann drei Jahre später, 1770, die Lösung, einen komplett neuen Kunstschacht mit einer zweiten Radstube anzulegen.

Sind solche Missgeschicke auch bei anderen Gruben in Freiberg dokumentiert? Und weiß jemand vielleicht, wer im fraglichen Zeitraum Kunstmeister in Freiberg war?
Es wäre auch von nöthen, eine Strafe auf diejenigen zu legen, die nur auf den
Raub bauen, die Ertze auslochen, die Sümpffe und Schächte loshauen, die tiefsten mit
Bergen ausstürtzen und die Oerter, Strecken und Stölln versetzen...

Simon Bogner 1562
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Ludewig
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Re: Morgenstern Erbstolln bei Freiberg

Beitrag von Ludewig »

Hier müßte generell mal eine Recherche gemacht werden. Seit über 50 Jahren tummeln sich hier studentische Befahrer und auch andere Montanforscher. Doch in den umfangreichen Grubenaktenbestand will niemand so recht schauen ... eigentlich sehr schade! Glück auf!
Was war zuerst da, der Durst oder das Bier?

http://www.unbekannter-bergbau.de
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