Genau das möchte ich gern in Frage stellen und auch begründen.Uran hat geschrieben:Die Grubenbaue waren ja nur für eine kurze Standzeit konzipiert.
Wie schon gesagt begann das Abteufen im Mildenauer Revier ziemlich gleichzeitig Mitte/Ende 1949 an allen 11 Schürfen. Anfangs geschah dies mit Hacke und Schaufel und zweimännischem Haspel. Es folgten das Heranführen von Druckluft und Strom und der Bau der Fördergerüste auf 10 Schürfen. Schurf 553 wurde bereits bei 12m Tiefe ohne Bau eines Gerüstes eingestellt. Dessen Belegschaft wurde den korrespondierenden Schürfen 554 und 556 zugeordnet.
Das weitere Abteufen verlief schneller als der nicht nachkommende Schachtausbau. Das dringend benötigte Holz aus der Schneidmühle wurde anfangs ausschließlich mit Pferdefuhrwerken mit eigens in umliegenden Bauernhöfen untergebrachten "Wismutpferden" transportiert. So erhielten zuerst die gebrächen Schachtröhren 559 und 558 ihren Ausbau, danach die tonnlägig abgeteuften 554, 556 und 551 und so weiter. So kam es, dass die standfesten seigeren Schürfe teilweise in "nackter" Ausführung bis zu 95m abgeteuft wurden.
Die Förderung erfolgte anfangs mit Stahl-Förderkübel, nach Einbau eines ordentlichen Schachtausbaus und hölzernen Einstrichen auch mit Förderkorb auf beidseitig geführten Spurlatten.
So hätte die wenig fruchtende Erkundung eigentlich beendet werden können. Der Betrieb auf den Schürfen 557, 559, 551, 542 und 556 wurde stark zurückgefahren, während der Betrieb auf Schurf 555 stark erhöht wurde. Der bisherige Schachtausbau im Profil 4,5 x 2,8m wurde verändert. Das bisher offene Fahrtentrum wurde trotz durchführender Lutten, Wasserhebung, Druckluft und Elektrik verkleinert und verschalt, dafür wurde das Fördertrum erweitert. Hier lief nun neben dem Förderkübel auch ein zweiter Windensatz mit Förderkorb. Auf der Tafelhalde wurden Gleise verlegt. Die östliche Richtstrecke mit dem Querschlag auf der 2. Sohle wurde abgeworfen, die 3. Sohle auf 88m gegen West angefangen. Da die vorhandenen Pumpen die 90m nicht schafften, wurde die abgeworfene östl. Richtstrecke zwischen Füllort und Querschlag zu 2/3 abgemauert. Das entstandene Becken war nun Zwischenspeicher für die Wasserhebung. Der nur für die Wasserhebung zuständige Pumpenwärter (mein Nachbar R.B.) fuhr übrigens als einziger auch 2x sonntags ein.
Geplant war, die 3. Sohle und die 1. Sohle wie die schon aufgefahrene 2. Sohle gegen West zu treiben. Doch mit dem 31.7.1951 endete der Betrieb abrupt. Die gesamte Belegung war abkommandiert worden.
Für mich jedenfalls sieht das nicht nach geplanter kurzer Standzeit aus, wie denkt ihr darüber?
Glück Auf!