Nutzung freier Geodaten für die Altbergbauforschung
Verfasst: Fr. 27. Dez 24 18:25
Hallo Freunde des alten Bergbaus,
seit einiger Zeit sind viele Geodaten bei den Landesvermessungsämtern der Bundesländer frei zum Download verfügbar. Zu den interessantesten Datensätzen für uns gehören dabei die sogenannten "DGM1", das sind digitale Geländemodelle mit einer auf ca. 30cm genauen Höheninformation für jeden(!!) Quadratmeter der Landesfläche und zwar ohne Vegetation oder Bebauung. Die Daten sind genau genug, um auch in bewaldeten Gebieten Bergbaurelikte wie Gräben, Halden, Köhlerplätze, Radstuben, Pingen, etc. identifizieren und lokalisieren zu können.
Hier mal als Beispiel eine aus DGM-Daten abgeleitete Reliefkarte eines bekannten Harzer Bergbaureviers. Der hier dargestellte Ausschnitt ist ca. 2km * 1,3km groß. Rechts unten im Bild gab es einen Ausbiss des Erzgangs an die Oberfläche, der mittelalterliche Abbau hat gut erkennbare Pingen hinterlassen. Im weiteren Verlauf des Erzgangs nach links oben sind zahlreiche Lichtlochpingen eines Wasserlösungsstollens sowie Halden zu sehen. Ebenfalls gut zu erkennen sind die Dämme einer typischen Harzer Teichkaskade. Wie man sieht, ist der untere Teich noch in Betrieb, der mittlere Damm wurde abgeworfen und geschlitzt, um weiteren Anstau zu vermeiden. Bei dem Teichdamm oben in der Mitte wurde das Aufschlitzen versäumt, infolgedessen ist er vor einiger Zeit durch Starkregen gebrochen - mehr als 150 Jahre nach der Außerbetriebsetzung. (Wer sich im Harz auskennt, müsste spätestens jetzt wissen, um welches Gebiet es geht?) Quelle der Basisdaten: © GeoBasis-DE/LGLN 2024, Daten geändert bzw. weiterverarbeitet
Für die Erstellung der Karte habe ich das Open-Source-Softwarepaket "QGIS" genutzt. Bei entsprechender Einrichtung kann man im Kartenfenster schnell zwischen Topografischer Karte, Luftbild und Reliefkarte umschalten sowie Höhenlinien und POIs aus GPX-Daten einblenden. Das benötigt am Anfang eine gewisse Lernkurve, wenn man aber erstmal die Daten "seines" Reviers bearbeitet und eingerichtet hat, kann man vor jeder Exkursion in sehr kurzer Zeit das Zielgebiet nach interessanten Lokalitäten absuchen, sich Karten ausdrucken und Wegepunkte aufs GPS speichern.
seit einiger Zeit sind viele Geodaten bei den Landesvermessungsämtern der Bundesländer frei zum Download verfügbar. Zu den interessantesten Datensätzen für uns gehören dabei die sogenannten "DGM1", das sind digitale Geländemodelle mit einer auf ca. 30cm genauen Höheninformation für jeden(!!) Quadratmeter der Landesfläche und zwar ohne Vegetation oder Bebauung. Die Daten sind genau genug, um auch in bewaldeten Gebieten Bergbaurelikte wie Gräben, Halden, Köhlerplätze, Radstuben, Pingen, etc. identifizieren und lokalisieren zu können.
Hier mal als Beispiel eine aus DGM-Daten abgeleitete Reliefkarte eines bekannten Harzer Bergbaureviers. Der hier dargestellte Ausschnitt ist ca. 2km * 1,3km groß. Rechts unten im Bild gab es einen Ausbiss des Erzgangs an die Oberfläche, der mittelalterliche Abbau hat gut erkennbare Pingen hinterlassen. Im weiteren Verlauf des Erzgangs nach links oben sind zahlreiche Lichtlochpingen eines Wasserlösungsstollens sowie Halden zu sehen. Ebenfalls gut zu erkennen sind die Dämme einer typischen Harzer Teichkaskade. Wie man sieht, ist der untere Teich noch in Betrieb, der mittlere Damm wurde abgeworfen und geschlitzt, um weiteren Anstau zu vermeiden. Bei dem Teichdamm oben in der Mitte wurde das Aufschlitzen versäumt, infolgedessen ist er vor einiger Zeit durch Starkregen gebrochen - mehr als 150 Jahre nach der Außerbetriebsetzung. (Wer sich im Harz auskennt, müsste spätestens jetzt wissen, um welches Gebiet es geht?) Quelle der Basisdaten: © GeoBasis-DE/LGLN 2024, Daten geändert bzw. weiterverarbeitet
Für die Erstellung der Karte habe ich das Open-Source-Softwarepaket "QGIS" genutzt. Bei entsprechender Einrichtung kann man im Kartenfenster schnell zwischen Topografischer Karte, Luftbild und Reliefkarte umschalten sowie Höhenlinien und POIs aus GPX-Daten einblenden. Das benötigt am Anfang eine gewisse Lernkurve, wenn man aber erstmal die Daten "seines" Reviers bearbeitet und eingerichtet hat, kann man vor jeder Exkursion in sehr kurzer Zeit das Zielgebiet nach interessanten Lokalitäten absuchen, sich Karten ausdrucken und Wegepunkte aufs GPS speichern.