Warum eigentlich Bergbau gegen Geowissenschaften?
Verfasst: Mo. 09. Aug 21 9:51
Hallo,
als stille Mitleserin, Bergmannswitwe und selbst im ehem. Bergbau Tätige wollte ich an dieser Stelle einerseits mal "Danke" sagen für dieses spannende Forum, den vielen Berichten und Diskussionen.
Zweitens, der Grund warum ich mich angemeldet habe, mal die Sicht von jemanden den es von der Zeitachse her eigentlich egal sein könne:
Es ist schade, dass die bestehenden gesellschaftlichen Gräben, die häufig nach dem primitiven Motto verlaufen "Wir gegen Die" auch von Seiten der Montanhistoriker bzw. Bergbau-Freunde aus meiner Sicht mit "vertieft" (oder geteuft ) werden.
Das Spannungsfeld Rohstoffgewinnung gegen ökologisches Wirtschaften ist ja nicht neu. Nichts gegen sachliche Kritik, aber auch Bergbau war immer im Wandel und ich habe den Eindruck einige wollen aus Prinzip an Bergbau-Technologien des letzten Jahrhunderts festhalten, der Sentimentalität wegen oder weil es Angst vor Veränderungen gibt. Manchmal hat man den Eindruck einer pinzipiellen Fortschrittsskepsis, was deshalb so bitter ist, weil eine gesunde Fortschrittsskepsis ja eigentlich gut wäre. Manche Aussagen die man in den Bergbaugruppen der sozialen Netze liest sind leider sehr primitiv und werden die vorhandenen Probleme nicht lösen. Mich würde es wirklich freuen wenn dieses Forum, welches ja mehr als nur die letzten 50 Jahre Bergbau- und Geowissenschaftsgesichte überblickt, da einen konstruktiven Gegenpol darstellen könnte.
Ich will ausdrücklich niemanden missionieren, weder grün, noch dunkelgrün. Es soll nicht um die aktuelle Politik gehen, es geht mir umd die wissenschaftliche Nähe, der Gegenpole. Ich weiß nicht ob das schonmal jemanden aufgefallen ist:
Nirgends oder nur in wenigen anderen Bereichen liegen die im gesellschaftlichen Diskurs weit auseinander liegenden gegenteiligen Positionen, (oder soll man sagen: aus Mangel an Konstruktivität leider künstlich verhärteten Positionen)
von der reinen Lehre dichter beieinander als an den Montanuniversitäten und den daraus hervorgehenden Wissenschaften bzw. Künsten - Bergbau ist ja bekanntlich eine Kunst . Die Montanen Geowissenschaften legten den Grundstein für jegliche moderne Klimaforschung einerseits: Lithostrategraphie, Altersdatierungen, Paläontologie, Stoffströme, Geochemie usw.) und alle Geowissenschaftlich gebildeten Menschen die ich kenne, die nicht bei den großen Kohle-Produzenten arbeiten und auch noch in der Lage sind einen IPCC Bericht oder andere Studien zum Thema zu lesen, haben schon große Sorgen was den anthropogenen Klimawandel betrifft. Hingegen ein nicht kleiner Teil der Bergbauwissenschaften / Bergbaulastigen Leute und das dokumentieren nicht zuletzt öffentliche Beiträge von angesehenen Dozenten und Professoren, halten wie die Wikinger auf Grönland an Ihrem erlernten Wissen um den Ackerbau/Rohstoffgewinnung fest und ignorieren, dass sich die Zeiten ändern - und das obwohl die Bergbaukunde immerwieder mit großen Anlagentechniker und Technikingenieuren die technischen Revolutionen mitgestaltet hat und dies auch jetzt macht und womöglich stärker machen sollte.
Neben Pumpspeicherkraftwerken und Deponierecycling fallen mir noch einige Sachen ein.
Hier ein Beleg, dass schon vor 300 Jahren ein Oberberghauptmann ganz schön "Öko" sein konnte bzw. sich selbstreflektierend über die Zukunft Gedanken machen konnte..
https://ondemand-mp3.dradio.de/file/dra ... bcd410.mp3
Hier noch meine persönlichen Top 3 die ich in den sozialen Netzwerken so gelesen habe, was "Gegenargumente" auf Berichte oder Forschungsmeinungen des anthropogen verursachten Klimawandels sind, welche einen direkten Kontext zum Bergbau haben:
- "Wenn Brd Kohle abschafft, nützt es gar nichts, wir verursachen 0,3% der Emissionen, China baut stündlich 1000 neue Kraftwerke." (so ähnlich falsch übertrieben hab ich es schon gesehen)
Ähm, ja, einerseits interessant, das da das Problem der Emissionen grundsätzlich anerkannt wird - meist um es einen Satz eher oder später zu verneinen - und sicher, rein rechnerisch auf den ersten Blick richtig, aber erstens die kindliche Argumentation: "...wenn jemand einen Fehler macht, den wir aber schon über 250 Jahre machen, dann dürfen wir auch weiter machen..."
und zweitens wie war das beim Übergang von Hausbrand zu Fernwärmekraftwerken? Haben sofort alle den Vorteil erkannt und nachgezogen?
Hat das erste elektrische Netz alle anderen Bevölkerungen sofort davon überzeugt die Kerzenbeleuchtung abzubauen.
Oder wie war das mit dem ersten Otto-Motor/PKW, hat der die Probleme für schwere Transporte, weite Strecken, die Schiffahrt gleich gelöst?
Stichwort Technischer Vorsprung? Stichwort - fossile Energierohstoffe müssen sowieso irgendwann ca. zu 90% ersetzt werden?
Es ist von der Systematik und den positionen ähnlich der Debatte um E-Mobilität:
Damals, 1900, standen bestimmt die alten Kutscher am Straßenrand eines Mittelgebirgsdorfes und sagten mit dem Blick auf den ersten PKW den sie sahen: "...das Ding wird nie eine Last ziehen wie es ein 4er Pferdegespann kann...", "...wer soll sich sowas leisten können?" etc.
So wie heute die Gegner von E-Mobilität und "Verteidiger des Verbrenners" die E-Fahrzeuge belächeln und mit altbackenen Argumenten bekämpfen"...der E-Motor wird nie durch ein Katastrophengebiet fahren...", "...nur für die Wohlhabenden" etc.
(Das meinte ich auch mit gesunder / prinzipieller Technologieskepsis)
Davon abgesehen ist China m.W. nicht so sehr an Mechanismen des Marktes gebunden, wenn in 15 Jahrne die Kraftwerke zurück gebaut werden sollten, fragt vermutlich keiner ob das Unterfangen unwirtschaftlich war.
Was verbrauchsarme Musterstädte betrifft, sind sie schon weiter als Europa. Muss man in den ausgeführten Formen nicht gut finden, ist vermutlich auch nicht der Weisheit letzter Schluss, ist aber so.
- "Klimahysterie ist Lobbyarbeit der ....Fraktion" oder so ähnlich. Tja nun, da fällt einen nicht viel dazu ein. Das ist halt so wie wenn ein Raucher den Argumenten der Zigarettenindustrie der 1980er glaubt ("Rauchen schadet nicht") und sagt die "Nichtraucherpropaganda" sei doch nur Lobbyarbeit von radikalen Nichtrauchern, die stattdessen Obst verkaufen wollen...
Das ist dann halt eine Glaubensfrage die eigentlich in die Kirche gehört und nicht in den sachlichen Diskurs, der wissenschaftsbasiert sein sollte.
- "Warmzeiten gab es schon immer,... Sonne/ Vulkanismus/ es gab zur Kambrischen Expolosion 6000 ppm CO2 usw. sonst hätten wir ja keine Kohle...." da hier der weiterführende Satz und die Gegenargumente sehr weitläufig, bunt und teils lustig bis traurig sind (von Milankovich bis Snowball-Earth wird da viel als "Argument" aufgetischt): einfach der Tipp, wer soviel vom Paläoklima weiß und dies als ausreichendes Argument gegen den anthropogenen Klimawandel nutzt, bitte mal zuvor ein wenig in die internationale Fachliteratur vertiefen oder in aktuelle Grundlagenvorlesungen Geowissenschaften setzen.
So, ist sehr viel geworden, seht es mir bitte nach wenn ich auf keine Diskussion eingehe, ich bin weder daueronline, noch so computeraffin (während meiner Ausbildung war weißes Papier schon "modern") und die Konzentration lässt auch langsam nach. Der Beitrag hat mich einen Tag "Tipperei" gekostet, nach einiger Vorbereitung. Ich habe viel Hoffnung in die rückblicksbegründete Weitsicht von Montanhistorikern. Auch weil die Geschichte der Montanhistorik so eng mit den Geowissenschaften verknüpft ist und deren Erkentnisse so wichtig sind, sollten wir nicht zeitnah den anderen Leitfossilien folgen wollen.
Vor allem, weil die Ironie gegeben ist, dass einerseits heute die freieste Forschung (quantitativ und qualitativ) in der Fläche möglich ist dadurch das System Erde sehr umfassend, vielleicht schon ausreichend verstanden ist (mit vielen Lücken), um der eigenen Spezies ein paar Leitplanken zu geben und gleichzeitig die Skepsis und der Zweifel der Bevölkerung größer ist denn je. Ich weiß politische Diskussionen sind hier zurecht unerwünscht, aber die Kritik, bzw. der Ansatz ist ausdrücklich aus dem Montanhistorisch-Geowissenschaftlichen Blikwinkel begründet und an anderer Stelle wird hier auch gern und sicher teils berechtigt über "Grüne Verhinderungspolitik" gezankt.
Nur mal noch 2-3 Stichworte:
- Während man in Kanada und USA Kühlzentren "für überhitzte Menschen" baut, Oslo seine Untergrundanlgen aus dem Kalten Krieg pflegt und nutzt, verfüllen wir in Mitteldeutschland noch standsichere Unter Tage-Anlagen?
- Während an vielen Stellen und auch hier - Trink-, Lösch- und Brauchwasser knapp wird (egal warum genau) nutzt man vorhandene geeignete Gruben nicht als Speicher?
- Würden sich einige Gruben unter den Bergstätten nicht perspektivisch für Wärme- und Kühleinrichtungen für Wohngebiete anbieten? Schlema? Beihilfe?
- Evtl. kommt das "nächste große Ding" mal nicht von so einen IT-Mensch, sondern macht einen Bergbau-Absolventen mit Startup zum Multimillionär? Wo gibts mal einen Versuch im Salzgestein einen großen laugenbasierten Großakku oder Natrium-Ionen-Akku durch Praxisforschung zu testen? oder oder oder?
Viele Grüße und Glückauf,
Liselotte M.
als stille Mitleserin, Bergmannswitwe und selbst im ehem. Bergbau Tätige wollte ich an dieser Stelle einerseits mal "Danke" sagen für dieses spannende Forum, den vielen Berichten und Diskussionen.
Zweitens, der Grund warum ich mich angemeldet habe, mal die Sicht von jemanden den es von der Zeitachse her eigentlich egal sein könne:
Es ist schade, dass die bestehenden gesellschaftlichen Gräben, die häufig nach dem primitiven Motto verlaufen "Wir gegen Die" auch von Seiten der Montanhistoriker bzw. Bergbau-Freunde aus meiner Sicht mit "vertieft" (oder geteuft ) werden.
Das Spannungsfeld Rohstoffgewinnung gegen ökologisches Wirtschaften ist ja nicht neu. Nichts gegen sachliche Kritik, aber auch Bergbau war immer im Wandel und ich habe den Eindruck einige wollen aus Prinzip an Bergbau-Technologien des letzten Jahrhunderts festhalten, der Sentimentalität wegen oder weil es Angst vor Veränderungen gibt. Manchmal hat man den Eindruck einer pinzipiellen Fortschrittsskepsis, was deshalb so bitter ist, weil eine gesunde Fortschrittsskepsis ja eigentlich gut wäre. Manche Aussagen die man in den Bergbaugruppen der sozialen Netze liest sind leider sehr primitiv und werden die vorhandenen Probleme nicht lösen. Mich würde es wirklich freuen wenn dieses Forum, welches ja mehr als nur die letzten 50 Jahre Bergbau- und Geowissenschaftsgesichte überblickt, da einen konstruktiven Gegenpol darstellen könnte.
Ich will ausdrücklich niemanden missionieren, weder grün, noch dunkelgrün. Es soll nicht um die aktuelle Politik gehen, es geht mir umd die wissenschaftliche Nähe, der Gegenpole. Ich weiß nicht ob das schonmal jemanden aufgefallen ist:
Nirgends oder nur in wenigen anderen Bereichen liegen die im gesellschaftlichen Diskurs weit auseinander liegenden gegenteiligen Positionen, (oder soll man sagen: aus Mangel an Konstruktivität leider künstlich verhärteten Positionen)
von der reinen Lehre dichter beieinander als an den Montanuniversitäten und den daraus hervorgehenden Wissenschaften bzw. Künsten - Bergbau ist ja bekanntlich eine Kunst . Die Montanen Geowissenschaften legten den Grundstein für jegliche moderne Klimaforschung einerseits: Lithostrategraphie, Altersdatierungen, Paläontologie, Stoffströme, Geochemie usw.) und alle Geowissenschaftlich gebildeten Menschen die ich kenne, die nicht bei den großen Kohle-Produzenten arbeiten und auch noch in der Lage sind einen IPCC Bericht oder andere Studien zum Thema zu lesen, haben schon große Sorgen was den anthropogenen Klimawandel betrifft. Hingegen ein nicht kleiner Teil der Bergbauwissenschaften / Bergbaulastigen Leute und das dokumentieren nicht zuletzt öffentliche Beiträge von angesehenen Dozenten und Professoren, halten wie die Wikinger auf Grönland an Ihrem erlernten Wissen um den Ackerbau/Rohstoffgewinnung fest und ignorieren, dass sich die Zeiten ändern - und das obwohl die Bergbaukunde immerwieder mit großen Anlagentechniker und Technikingenieuren die technischen Revolutionen mitgestaltet hat und dies auch jetzt macht und womöglich stärker machen sollte.
Neben Pumpspeicherkraftwerken und Deponierecycling fallen mir noch einige Sachen ein.
Hier ein Beleg, dass schon vor 300 Jahren ein Oberberghauptmann ganz schön "Öko" sein konnte bzw. sich selbstreflektierend über die Zukunft Gedanken machen konnte..
https://ondemand-mp3.dradio.de/file/dra ... bcd410.mp3
Hier noch meine persönlichen Top 3 die ich in den sozialen Netzwerken so gelesen habe, was "Gegenargumente" auf Berichte oder Forschungsmeinungen des anthropogen verursachten Klimawandels sind, welche einen direkten Kontext zum Bergbau haben:
- "Wenn Brd Kohle abschafft, nützt es gar nichts, wir verursachen 0,3% der Emissionen, China baut stündlich 1000 neue Kraftwerke." (so ähnlich falsch übertrieben hab ich es schon gesehen)
Ähm, ja, einerseits interessant, das da das Problem der Emissionen grundsätzlich anerkannt wird - meist um es einen Satz eher oder später zu verneinen - und sicher, rein rechnerisch auf den ersten Blick richtig, aber erstens die kindliche Argumentation: "...wenn jemand einen Fehler macht, den wir aber schon über 250 Jahre machen, dann dürfen wir auch weiter machen..."
und zweitens wie war das beim Übergang von Hausbrand zu Fernwärmekraftwerken? Haben sofort alle den Vorteil erkannt und nachgezogen?
Hat das erste elektrische Netz alle anderen Bevölkerungen sofort davon überzeugt die Kerzenbeleuchtung abzubauen.
Oder wie war das mit dem ersten Otto-Motor/PKW, hat der die Probleme für schwere Transporte, weite Strecken, die Schiffahrt gleich gelöst?
Stichwort Technischer Vorsprung? Stichwort - fossile Energierohstoffe müssen sowieso irgendwann ca. zu 90% ersetzt werden?
Es ist von der Systematik und den positionen ähnlich der Debatte um E-Mobilität:
Damals, 1900, standen bestimmt die alten Kutscher am Straßenrand eines Mittelgebirgsdorfes und sagten mit dem Blick auf den ersten PKW den sie sahen: "...das Ding wird nie eine Last ziehen wie es ein 4er Pferdegespann kann...", "...wer soll sich sowas leisten können?" etc.
So wie heute die Gegner von E-Mobilität und "Verteidiger des Verbrenners" die E-Fahrzeuge belächeln und mit altbackenen Argumenten bekämpfen"...der E-Motor wird nie durch ein Katastrophengebiet fahren...", "...nur für die Wohlhabenden" etc.
(Das meinte ich auch mit gesunder / prinzipieller Technologieskepsis)
Davon abgesehen ist China m.W. nicht so sehr an Mechanismen des Marktes gebunden, wenn in 15 Jahrne die Kraftwerke zurück gebaut werden sollten, fragt vermutlich keiner ob das Unterfangen unwirtschaftlich war.
Was verbrauchsarme Musterstädte betrifft, sind sie schon weiter als Europa. Muss man in den ausgeführten Formen nicht gut finden, ist vermutlich auch nicht der Weisheit letzter Schluss, ist aber so.
- "Klimahysterie ist Lobbyarbeit der ....Fraktion" oder so ähnlich. Tja nun, da fällt einen nicht viel dazu ein. Das ist halt so wie wenn ein Raucher den Argumenten der Zigarettenindustrie der 1980er glaubt ("Rauchen schadet nicht") und sagt die "Nichtraucherpropaganda" sei doch nur Lobbyarbeit von radikalen Nichtrauchern, die stattdessen Obst verkaufen wollen...
Das ist dann halt eine Glaubensfrage die eigentlich in die Kirche gehört und nicht in den sachlichen Diskurs, der wissenschaftsbasiert sein sollte.
- "Warmzeiten gab es schon immer,... Sonne/ Vulkanismus/ es gab zur Kambrischen Expolosion 6000 ppm CO2 usw. sonst hätten wir ja keine Kohle...." da hier der weiterführende Satz und die Gegenargumente sehr weitläufig, bunt und teils lustig bis traurig sind (von Milankovich bis Snowball-Earth wird da viel als "Argument" aufgetischt): einfach der Tipp, wer soviel vom Paläoklima weiß und dies als ausreichendes Argument gegen den anthropogenen Klimawandel nutzt, bitte mal zuvor ein wenig in die internationale Fachliteratur vertiefen oder in aktuelle Grundlagenvorlesungen Geowissenschaften setzen.
So, ist sehr viel geworden, seht es mir bitte nach wenn ich auf keine Diskussion eingehe, ich bin weder daueronline, noch so computeraffin (während meiner Ausbildung war weißes Papier schon "modern") und die Konzentration lässt auch langsam nach. Der Beitrag hat mich einen Tag "Tipperei" gekostet, nach einiger Vorbereitung. Ich habe viel Hoffnung in die rückblicksbegründete Weitsicht von Montanhistorikern. Auch weil die Geschichte der Montanhistorik so eng mit den Geowissenschaften verknüpft ist und deren Erkentnisse so wichtig sind, sollten wir nicht zeitnah den anderen Leitfossilien folgen wollen.
Vor allem, weil die Ironie gegeben ist, dass einerseits heute die freieste Forschung (quantitativ und qualitativ) in der Fläche möglich ist dadurch das System Erde sehr umfassend, vielleicht schon ausreichend verstanden ist (mit vielen Lücken), um der eigenen Spezies ein paar Leitplanken zu geben und gleichzeitig die Skepsis und der Zweifel der Bevölkerung größer ist denn je. Ich weiß politische Diskussionen sind hier zurecht unerwünscht, aber die Kritik, bzw. der Ansatz ist ausdrücklich aus dem Montanhistorisch-Geowissenschaftlichen Blikwinkel begründet und an anderer Stelle wird hier auch gern und sicher teils berechtigt über "Grüne Verhinderungspolitik" gezankt.
Nur mal noch 2-3 Stichworte:
- Während man in Kanada und USA Kühlzentren "für überhitzte Menschen" baut, Oslo seine Untergrundanlgen aus dem Kalten Krieg pflegt und nutzt, verfüllen wir in Mitteldeutschland noch standsichere Unter Tage-Anlagen?
- Während an vielen Stellen und auch hier - Trink-, Lösch- und Brauchwasser knapp wird (egal warum genau) nutzt man vorhandene geeignete Gruben nicht als Speicher?
- Würden sich einige Gruben unter den Bergstätten nicht perspektivisch für Wärme- und Kühleinrichtungen für Wohngebiete anbieten? Schlema? Beihilfe?
- Evtl. kommt das "nächste große Ding" mal nicht von so einen IT-Mensch, sondern macht einen Bergbau-Absolventen mit Startup zum Multimillionär? Wo gibts mal einen Versuch im Salzgestein einen großen laugenbasierten Großakku oder Natrium-Ionen-Akku durch Praxisforschung zu testen? oder oder oder?
Viele Grüße und Glückauf,
Liselotte M.