Warum eigentlich Bergbau gegen Geowissenschaften?
Warum eigentlich Bergbau gegen Geowissenschaften?
Hallo,
als stille Mitleserin, Bergmannswitwe und selbst im ehem. Bergbau Tätige wollte ich an dieser Stelle einerseits mal "Danke" sagen für dieses spannende Forum, den vielen Berichten und Diskussionen.
Zweitens, der Grund warum ich mich angemeldet habe, mal die Sicht von jemanden den es von der Zeitachse her eigentlich egal sein könne:
Es ist schade, dass die bestehenden gesellschaftlichen Gräben, die häufig nach dem primitiven Motto verlaufen "Wir gegen Die" auch von Seiten der Montanhistoriker bzw. Bergbau-Freunde aus meiner Sicht mit "vertieft" (oder geteuft ) werden.
Das Spannungsfeld Rohstoffgewinnung gegen ökologisches Wirtschaften ist ja nicht neu. Nichts gegen sachliche Kritik, aber auch Bergbau war immer im Wandel und ich habe den Eindruck einige wollen aus Prinzip an Bergbau-Technologien des letzten Jahrhunderts festhalten, der Sentimentalität wegen oder weil es Angst vor Veränderungen gibt. Manchmal hat man den Eindruck einer pinzipiellen Fortschrittsskepsis, was deshalb so bitter ist, weil eine gesunde Fortschrittsskepsis ja eigentlich gut wäre. Manche Aussagen die man in den Bergbaugruppen der sozialen Netze liest sind leider sehr primitiv und werden die vorhandenen Probleme nicht lösen. Mich würde es wirklich freuen wenn dieses Forum, welches ja mehr als nur die letzten 50 Jahre Bergbau- und Geowissenschaftsgesichte überblickt, da einen konstruktiven Gegenpol darstellen könnte.
Ich will ausdrücklich niemanden missionieren, weder grün, noch dunkelgrün. Es soll nicht um die aktuelle Politik gehen, es geht mir umd die wissenschaftliche Nähe, der Gegenpole. Ich weiß nicht ob das schonmal jemanden aufgefallen ist:
Nirgends oder nur in wenigen anderen Bereichen liegen die im gesellschaftlichen Diskurs weit auseinander liegenden gegenteiligen Positionen, (oder soll man sagen: aus Mangel an Konstruktivität leider künstlich verhärteten Positionen)
von der reinen Lehre dichter beieinander als an den Montanuniversitäten und den daraus hervorgehenden Wissenschaften bzw. Künsten - Bergbau ist ja bekanntlich eine Kunst . Die Montanen Geowissenschaften legten den Grundstein für jegliche moderne Klimaforschung einerseits: Lithostrategraphie, Altersdatierungen, Paläontologie, Stoffströme, Geochemie usw.) und alle Geowissenschaftlich gebildeten Menschen die ich kenne, die nicht bei den großen Kohle-Produzenten arbeiten und auch noch in der Lage sind einen IPCC Bericht oder andere Studien zum Thema zu lesen, haben schon große Sorgen was den anthropogenen Klimawandel betrifft. Hingegen ein nicht kleiner Teil der Bergbauwissenschaften / Bergbaulastigen Leute und das dokumentieren nicht zuletzt öffentliche Beiträge von angesehenen Dozenten und Professoren, halten wie die Wikinger auf Grönland an Ihrem erlernten Wissen um den Ackerbau/Rohstoffgewinnung fest und ignorieren, dass sich die Zeiten ändern - und das obwohl die Bergbaukunde immerwieder mit großen Anlagentechniker und Technikingenieuren die technischen Revolutionen mitgestaltet hat und dies auch jetzt macht und womöglich stärker machen sollte.
Neben Pumpspeicherkraftwerken und Deponierecycling fallen mir noch einige Sachen ein.
Hier ein Beleg, dass schon vor 300 Jahren ein Oberberghauptmann ganz schön "Öko" sein konnte bzw. sich selbstreflektierend über die Zukunft Gedanken machen konnte..
https://ondemand-mp3.dradio.de/file/dra ... bcd410.mp3
Hier noch meine persönlichen Top 3 die ich in den sozialen Netzwerken so gelesen habe, was "Gegenargumente" auf Berichte oder Forschungsmeinungen des anthropogen verursachten Klimawandels sind, welche einen direkten Kontext zum Bergbau haben:
- "Wenn Brd Kohle abschafft, nützt es gar nichts, wir verursachen 0,3% der Emissionen, China baut stündlich 1000 neue Kraftwerke." (so ähnlich falsch übertrieben hab ich es schon gesehen)
Ähm, ja, einerseits interessant, das da das Problem der Emissionen grundsätzlich anerkannt wird - meist um es einen Satz eher oder später zu verneinen - und sicher, rein rechnerisch auf den ersten Blick richtig, aber erstens die kindliche Argumentation: "...wenn jemand einen Fehler macht, den wir aber schon über 250 Jahre machen, dann dürfen wir auch weiter machen..."
und zweitens wie war das beim Übergang von Hausbrand zu Fernwärmekraftwerken? Haben sofort alle den Vorteil erkannt und nachgezogen?
Hat das erste elektrische Netz alle anderen Bevölkerungen sofort davon überzeugt die Kerzenbeleuchtung abzubauen.
Oder wie war das mit dem ersten Otto-Motor/PKW, hat der die Probleme für schwere Transporte, weite Strecken, die Schiffahrt gleich gelöst?
Stichwort Technischer Vorsprung? Stichwort - fossile Energierohstoffe müssen sowieso irgendwann ca. zu 90% ersetzt werden?
Es ist von der Systematik und den positionen ähnlich der Debatte um E-Mobilität:
Damals, 1900, standen bestimmt die alten Kutscher am Straßenrand eines Mittelgebirgsdorfes und sagten mit dem Blick auf den ersten PKW den sie sahen: "...das Ding wird nie eine Last ziehen wie es ein 4er Pferdegespann kann...", "...wer soll sich sowas leisten können?" etc.
So wie heute die Gegner von E-Mobilität und "Verteidiger des Verbrenners" die E-Fahrzeuge belächeln und mit altbackenen Argumenten bekämpfen"...der E-Motor wird nie durch ein Katastrophengebiet fahren...", "...nur für die Wohlhabenden" etc.
(Das meinte ich auch mit gesunder / prinzipieller Technologieskepsis)
Davon abgesehen ist China m.W. nicht so sehr an Mechanismen des Marktes gebunden, wenn in 15 Jahrne die Kraftwerke zurück gebaut werden sollten, fragt vermutlich keiner ob das Unterfangen unwirtschaftlich war.
Was verbrauchsarme Musterstädte betrifft, sind sie schon weiter als Europa. Muss man in den ausgeführten Formen nicht gut finden, ist vermutlich auch nicht der Weisheit letzter Schluss, ist aber so.
- "Klimahysterie ist Lobbyarbeit der ....Fraktion" oder so ähnlich. Tja nun, da fällt einen nicht viel dazu ein. Das ist halt so wie wenn ein Raucher den Argumenten der Zigarettenindustrie der 1980er glaubt ("Rauchen schadet nicht") und sagt die "Nichtraucherpropaganda" sei doch nur Lobbyarbeit von radikalen Nichtrauchern, die stattdessen Obst verkaufen wollen...
Das ist dann halt eine Glaubensfrage die eigentlich in die Kirche gehört und nicht in den sachlichen Diskurs, der wissenschaftsbasiert sein sollte.
- "Warmzeiten gab es schon immer,... Sonne/ Vulkanismus/ es gab zur Kambrischen Expolosion 6000 ppm CO2 usw. sonst hätten wir ja keine Kohle...." da hier der weiterführende Satz und die Gegenargumente sehr weitläufig, bunt und teils lustig bis traurig sind (von Milankovich bis Snowball-Earth wird da viel als "Argument" aufgetischt): einfach der Tipp, wer soviel vom Paläoklima weiß und dies als ausreichendes Argument gegen den anthropogenen Klimawandel nutzt, bitte mal zuvor ein wenig in die internationale Fachliteratur vertiefen oder in aktuelle Grundlagenvorlesungen Geowissenschaften setzen.
So, ist sehr viel geworden, seht es mir bitte nach wenn ich auf keine Diskussion eingehe, ich bin weder daueronline, noch so computeraffin (während meiner Ausbildung war weißes Papier schon "modern") und die Konzentration lässt auch langsam nach. Der Beitrag hat mich einen Tag "Tipperei" gekostet, nach einiger Vorbereitung. Ich habe viel Hoffnung in die rückblicksbegründete Weitsicht von Montanhistorikern. Auch weil die Geschichte der Montanhistorik so eng mit den Geowissenschaften verknüpft ist und deren Erkentnisse so wichtig sind, sollten wir nicht zeitnah den anderen Leitfossilien folgen wollen.
Vor allem, weil die Ironie gegeben ist, dass einerseits heute die freieste Forschung (quantitativ und qualitativ) in der Fläche möglich ist dadurch das System Erde sehr umfassend, vielleicht schon ausreichend verstanden ist (mit vielen Lücken), um der eigenen Spezies ein paar Leitplanken zu geben und gleichzeitig die Skepsis und der Zweifel der Bevölkerung größer ist denn je. Ich weiß politische Diskussionen sind hier zurecht unerwünscht, aber die Kritik, bzw. der Ansatz ist ausdrücklich aus dem Montanhistorisch-Geowissenschaftlichen Blikwinkel begründet und an anderer Stelle wird hier auch gern und sicher teils berechtigt über "Grüne Verhinderungspolitik" gezankt.
Nur mal noch 2-3 Stichworte:
- Während man in Kanada und USA Kühlzentren "für überhitzte Menschen" baut, Oslo seine Untergrundanlgen aus dem Kalten Krieg pflegt und nutzt, verfüllen wir in Mitteldeutschland noch standsichere Unter Tage-Anlagen?
- Während an vielen Stellen und auch hier - Trink-, Lösch- und Brauchwasser knapp wird (egal warum genau) nutzt man vorhandene geeignete Gruben nicht als Speicher?
- Würden sich einige Gruben unter den Bergstätten nicht perspektivisch für Wärme- und Kühleinrichtungen für Wohngebiete anbieten? Schlema? Beihilfe?
- Evtl. kommt das "nächste große Ding" mal nicht von so einen IT-Mensch, sondern macht einen Bergbau-Absolventen mit Startup zum Multimillionär? Wo gibts mal einen Versuch im Salzgestein einen großen laugenbasierten Großakku oder Natrium-Ionen-Akku durch Praxisforschung zu testen? oder oder oder?
Viele Grüße und Glückauf,
Liselotte M.
als stille Mitleserin, Bergmannswitwe und selbst im ehem. Bergbau Tätige wollte ich an dieser Stelle einerseits mal "Danke" sagen für dieses spannende Forum, den vielen Berichten und Diskussionen.
Zweitens, der Grund warum ich mich angemeldet habe, mal die Sicht von jemanden den es von der Zeitachse her eigentlich egal sein könne:
Es ist schade, dass die bestehenden gesellschaftlichen Gräben, die häufig nach dem primitiven Motto verlaufen "Wir gegen Die" auch von Seiten der Montanhistoriker bzw. Bergbau-Freunde aus meiner Sicht mit "vertieft" (oder geteuft ) werden.
Das Spannungsfeld Rohstoffgewinnung gegen ökologisches Wirtschaften ist ja nicht neu. Nichts gegen sachliche Kritik, aber auch Bergbau war immer im Wandel und ich habe den Eindruck einige wollen aus Prinzip an Bergbau-Technologien des letzten Jahrhunderts festhalten, der Sentimentalität wegen oder weil es Angst vor Veränderungen gibt. Manchmal hat man den Eindruck einer pinzipiellen Fortschrittsskepsis, was deshalb so bitter ist, weil eine gesunde Fortschrittsskepsis ja eigentlich gut wäre. Manche Aussagen die man in den Bergbaugruppen der sozialen Netze liest sind leider sehr primitiv und werden die vorhandenen Probleme nicht lösen. Mich würde es wirklich freuen wenn dieses Forum, welches ja mehr als nur die letzten 50 Jahre Bergbau- und Geowissenschaftsgesichte überblickt, da einen konstruktiven Gegenpol darstellen könnte.
Ich will ausdrücklich niemanden missionieren, weder grün, noch dunkelgrün. Es soll nicht um die aktuelle Politik gehen, es geht mir umd die wissenschaftliche Nähe, der Gegenpole. Ich weiß nicht ob das schonmal jemanden aufgefallen ist:
Nirgends oder nur in wenigen anderen Bereichen liegen die im gesellschaftlichen Diskurs weit auseinander liegenden gegenteiligen Positionen, (oder soll man sagen: aus Mangel an Konstruktivität leider künstlich verhärteten Positionen)
von der reinen Lehre dichter beieinander als an den Montanuniversitäten und den daraus hervorgehenden Wissenschaften bzw. Künsten - Bergbau ist ja bekanntlich eine Kunst . Die Montanen Geowissenschaften legten den Grundstein für jegliche moderne Klimaforschung einerseits: Lithostrategraphie, Altersdatierungen, Paläontologie, Stoffströme, Geochemie usw.) und alle Geowissenschaftlich gebildeten Menschen die ich kenne, die nicht bei den großen Kohle-Produzenten arbeiten und auch noch in der Lage sind einen IPCC Bericht oder andere Studien zum Thema zu lesen, haben schon große Sorgen was den anthropogenen Klimawandel betrifft. Hingegen ein nicht kleiner Teil der Bergbauwissenschaften / Bergbaulastigen Leute und das dokumentieren nicht zuletzt öffentliche Beiträge von angesehenen Dozenten und Professoren, halten wie die Wikinger auf Grönland an Ihrem erlernten Wissen um den Ackerbau/Rohstoffgewinnung fest und ignorieren, dass sich die Zeiten ändern - und das obwohl die Bergbaukunde immerwieder mit großen Anlagentechniker und Technikingenieuren die technischen Revolutionen mitgestaltet hat und dies auch jetzt macht und womöglich stärker machen sollte.
Neben Pumpspeicherkraftwerken und Deponierecycling fallen mir noch einige Sachen ein.
Hier ein Beleg, dass schon vor 300 Jahren ein Oberberghauptmann ganz schön "Öko" sein konnte bzw. sich selbstreflektierend über die Zukunft Gedanken machen konnte..
https://ondemand-mp3.dradio.de/file/dra ... bcd410.mp3
Hier noch meine persönlichen Top 3 die ich in den sozialen Netzwerken so gelesen habe, was "Gegenargumente" auf Berichte oder Forschungsmeinungen des anthropogen verursachten Klimawandels sind, welche einen direkten Kontext zum Bergbau haben:
- "Wenn Brd Kohle abschafft, nützt es gar nichts, wir verursachen 0,3% der Emissionen, China baut stündlich 1000 neue Kraftwerke." (so ähnlich falsch übertrieben hab ich es schon gesehen)
Ähm, ja, einerseits interessant, das da das Problem der Emissionen grundsätzlich anerkannt wird - meist um es einen Satz eher oder später zu verneinen - und sicher, rein rechnerisch auf den ersten Blick richtig, aber erstens die kindliche Argumentation: "...wenn jemand einen Fehler macht, den wir aber schon über 250 Jahre machen, dann dürfen wir auch weiter machen..."
und zweitens wie war das beim Übergang von Hausbrand zu Fernwärmekraftwerken? Haben sofort alle den Vorteil erkannt und nachgezogen?
Hat das erste elektrische Netz alle anderen Bevölkerungen sofort davon überzeugt die Kerzenbeleuchtung abzubauen.
Oder wie war das mit dem ersten Otto-Motor/PKW, hat der die Probleme für schwere Transporte, weite Strecken, die Schiffahrt gleich gelöst?
Stichwort Technischer Vorsprung? Stichwort - fossile Energierohstoffe müssen sowieso irgendwann ca. zu 90% ersetzt werden?
Es ist von der Systematik und den positionen ähnlich der Debatte um E-Mobilität:
Damals, 1900, standen bestimmt die alten Kutscher am Straßenrand eines Mittelgebirgsdorfes und sagten mit dem Blick auf den ersten PKW den sie sahen: "...das Ding wird nie eine Last ziehen wie es ein 4er Pferdegespann kann...", "...wer soll sich sowas leisten können?" etc.
So wie heute die Gegner von E-Mobilität und "Verteidiger des Verbrenners" die E-Fahrzeuge belächeln und mit altbackenen Argumenten bekämpfen"...der E-Motor wird nie durch ein Katastrophengebiet fahren...", "...nur für die Wohlhabenden" etc.
(Das meinte ich auch mit gesunder / prinzipieller Technologieskepsis)
Davon abgesehen ist China m.W. nicht so sehr an Mechanismen des Marktes gebunden, wenn in 15 Jahrne die Kraftwerke zurück gebaut werden sollten, fragt vermutlich keiner ob das Unterfangen unwirtschaftlich war.
Was verbrauchsarme Musterstädte betrifft, sind sie schon weiter als Europa. Muss man in den ausgeführten Formen nicht gut finden, ist vermutlich auch nicht der Weisheit letzter Schluss, ist aber so.
- "Klimahysterie ist Lobbyarbeit der ....Fraktion" oder so ähnlich. Tja nun, da fällt einen nicht viel dazu ein. Das ist halt so wie wenn ein Raucher den Argumenten der Zigarettenindustrie der 1980er glaubt ("Rauchen schadet nicht") und sagt die "Nichtraucherpropaganda" sei doch nur Lobbyarbeit von radikalen Nichtrauchern, die stattdessen Obst verkaufen wollen...
Das ist dann halt eine Glaubensfrage die eigentlich in die Kirche gehört und nicht in den sachlichen Diskurs, der wissenschaftsbasiert sein sollte.
- "Warmzeiten gab es schon immer,... Sonne/ Vulkanismus/ es gab zur Kambrischen Expolosion 6000 ppm CO2 usw. sonst hätten wir ja keine Kohle...." da hier der weiterführende Satz und die Gegenargumente sehr weitläufig, bunt und teils lustig bis traurig sind (von Milankovich bis Snowball-Earth wird da viel als "Argument" aufgetischt): einfach der Tipp, wer soviel vom Paläoklima weiß und dies als ausreichendes Argument gegen den anthropogenen Klimawandel nutzt, bitte mal zuvor ein wenig in die internationale Fachliteratur vertiefen oder in aktuelle Grundlagenvorlesungen Geowissenschaften setzen.
So, ist sehr viel geworden, seht es mir bitte nach wenn ich auf keine Diskussion eingehe, ich bin weder daueronline, noch so computeraffin (während meiner Ausbildung war weißes Papier schon "modern") und die Konzentration lässt auch langsam nach. Der Beitrag hat mich einen Tag "Tipperei" gekostet, nach einiger Vorbereitung. Ich habe viel Hoffnung in die rückblicksbegründete Weitsicht von Montanhistorikern. Auch weil die Geschichte der Montanhistorik so eng mit den Geowissenschaften verknüpft ist und deren Erkentnisse so wichtig sind, sollten wir nicht zeitnah den anderen Leitfossilien folgen wollen.
Vor allem, weil die Ironie gegeben ist, dass einerseits heute die freieste Forschung (quantitativ und qualitativ) in der Fläche möglich ist dadurch das System Erde sehr umfassend, vielleicht schon ausreichend verstanden ist (mit vielen Lücken), um der eigenen Spezies ein paar Leitplanken zu geben und gleichzeitig die Skepsis und der Zweifel der Bevölkerung größer ist denn je. Ich weiß politische Diskussionen sind hier zurecht unerwünscht, aber die Kritik, bzw. der Ansatz ist ausdrücklich aus dem Montanhistorisch-Geowissenschaftlichen Blikwinkel begründet und an anderer Stelle wird hier auch gern und sicher teils berechtigt über "Grüne Verhinderungspolitik" gezankt.
Nur mal noch 2-3 Stichworte:
- Während man in Kanada und USA Kühlzentren "für überhitzte Menschen" baut, Oslo seine Untergrundanlgen aus dem Kalten Krieg pflegt und nutzt, verfüllen wir in Mitteldeutschland noch standsichere Unter Tage-Anlagen?
- Während an vielen Stellen und auch hier - Trink-, Lösch- und Brauchwasser knapp wird (egal warum genau) nutzt man vorhandene geeignete Gruben nicht als Speicher?
- Würden sich einige Gruben unter den Bergstätten nicht perspektivisch für Wärme- und Kühleinrichtungen für Wohngebiete anbieten? Schlema? Beihilfe?
- Evtl. kommt das "nächste große Ding" mal nicht von so einen IT-Mensch, sondern macht einen Bergbau-Absolventen mit Startup zum Multimillionär? Wo gibts mal einen Versuch im Salzgestein einen großen laugenbasierten Großakku oder Natrium-Ionen-Akku durch Praxisforschung zu testen? oder oder oder?
Viele Grüße und Glückauf,
Liselotte M.
- Nobi
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- Beiträge: 4306
- Registriert: Di. 01. Okt 02 0:00
- Name: Nobi
- Wohnort: Leipzig
- Kontaktdaten:
Re: Warum eigentlich Bergbau gegen Geowissenschaften?
Hallo Liselotte,
Du hast in vielen Dingen eigentlich den Nagel auf den Kopf getroffen. Bergbau hat immer vom Fortschritt gelebt bzw. hat ihn lange bestimmt, auch wenn es "vor der Hacke duster" war.
Einen gewissen Unterschied zu den technologischen Entwicklungen in der Vergangenheit sehe ich aber schon: Die Entwicklung wurde damals nicht politisch bzw. wahlkampftaktisch diktiert. Erfindungen wurden von "Tüftlern"und "Visionären" gemacht, ohne das es irgendwelche politischen Vorgaben oder Druck gab. Es galt oft die anstehenden (lokalen) die Probleme zu lösen, also kurz gesagt: "Not macht erfinderisch."
Das Auto war z. B. eine Erfindung ohne Not, aber mit weitreichenden Folgen. Die Pferdefuhrwerke wurden weitestgehend überflüssig, weil der Nutzen der KFZ einfach größer war. Nicht überall und sofort, aber wie wir wissen fast flächendeckend.
Keine Gewerken wären aber auf die Idee gekommen, Kunstgezeuge zu bauen und die bisherige Wasserhebung abzuschaffen, wenn die Versorgung mit Wasser nicht gesichert war oder Dampfmaschinen einzusetzen, wenn die Kohlelieferungen nicht gesichert waren. Heute läuft das leider anders.
Heute bestimmt die Politik und nicht die technologischen Möglichkeiten das Tempo, und da wird leider auch schon mal der zweite Schritt vor dem Ersten getan. Solche Begriffe wir "Grundlast", "Energiesicherheit" oder "Gesamtenergiebilanz" werden ausgeblendet, auch woher die "Rohstoffe"für die Energiewende eigentlich kommen. Regenwald wird gerodet, damit wir uns hier ein ökologisches Mäntelchen umhängen können, sei es bei Palmöl als Treibstoffzumischung oder Rohstoffen für die "Energiewende". Wir verlagern die Probleme oft nur, lösen sie aber nicht wirklich, wenn wir es global betrachten.
Der Planet wird den Menschen überleben, da bin ich mir sicher. Wie lange es bis dahin dauert, kann niemand sagen. Ein Jeder kann aber dazu beitragen, dass sich die Frist verlängert, auch wenn es uns alle hier biologisch gesehen nicht mehr wirklich betrifft.
Auch ich will hier keine Diskussion um Sinn/Unsinn von gewissen Dingen vom Zaun brechen. Es reicht, wenn ein Jeder seinen Verstand benutzt bei dem, was er tut.
Du hast in vielen Dingen eigentlich den Nagel auf den Kopf getroffen. Bergbau hat immer vom Fortschritt gelebt bzw. hat ihn lange bestimmt, auch wenn es "vor der Hacke duster" war.
Einen gewissen Unterschied zu den technologischen Entwicklungen in der Vergangenheit sehe ich aber schon: Die Entwicklung wurde damals nicht politisch bzw. wahlkampftaktisch diktiert. Erfindungen wurden von "Tüftlern"und "Visionären" gemacht, ohne das es irgendwelche politischen Vorgaben oder Druck gab. Es galt oft die anstehenden (lokalen) die Probleme zu lösen, also kurz gesagt: "Not macht erfinderisch."
Das Auto war z. B. eine Erfindung ohne Not, aber mit weitreichenden Folgen. Die Pferdefuhrwerke wurden weitestgehend überflüssig, weil der Nutzen der KFZ einfach größer war. Nicht überall und sofort, aber wie wir wissen fast flächendeckend.
Keine Gewerken wären aber auf die Idee gekommen, Kunstgezeuge zu bauen und die bisherige Wasserhebung abzuschaffen, wenn die Versorgung mit Wasser nicht gesichert war oder Dampfmaschinen einzusetzen, wenn die Kohlelieferungen nicht gesichert waren. Heute läuft das leider anders.
Heute bestimmt die Politik und nicht die technologischen Möglichkeiten das Tempo, und da wird leider auch schon mal der zweite Schritt vor dem Ersten getan. Solche Begriffe wir "Grundlast", "Energiesicherheit" oder "Gesamtenergiebilanz" werden ausgeblendet, auch woher die "Rohstoffe"für die Energiewende eigentlich kommen. Regenwald wird gerodet, damit wir uns hier ein ökologisches Mäntelchen umhängen können, sei es bei Palmöl als Treibstoffzumischung oder Rohstoffen für die "Energiewende". Wir verlagern die Probleme oft nur, lösen sie aber nicht wirklich, wenn wir es global betrachten.
Der Planet wird den Menschen überleben, da bin ich mir sicher. Wie lange es bis dahin dauert, kann niemand sagen. Ein Jeder kann aber dazu beitragen, dass sich die Frist verlängert, auch wenn es uns alle hier biologisch gesehen nicht mehr wirklich betrifft.
Auch ich will hier keine Diskussion um Sinn/Unsinn von gewissen Dingen vom Zaun brechen. Es reicht, wenn ein Jeder seinen Verstand benutzt bei dem, was er tut.
GLÜCK AUF | NOBI
Der Berg ist frei.
Wo eyn man eynfahrn will
mag her es thun mit rechte.
w w w . b e r g b a u s h i r t . d e
Der Berg ist frei.
Wo eyn man eynfahrn will
mag her es thun mit rechte.
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Re: Warum eigentlich Bergbau gegen Geowissenschaften?
Genau so ist es
Re: Warum eigentlich Bergbau gegen Geowissenschaften?
Ja genau diese Frage beschäftigt mich auch seit Jahrzehnten und bereitet mir schlaflose Nächte, liebe Liselotte!Warum eigentlich Bergbau gegen Geowissenschaften?
Ich war früher der Meinung, das Eine braucht das Andere um Fortschritt zu erreichen. Welch fataler Irrtum!
Es hat auch nichts mit dem ältesten Trick der Welt zu tun, spalte und herrsche, oder wie man früher sagte, divide et impera. Also wenn man zB Kinder gegen die Oma als alte Umweltsau aufhetzt [Quelle zwangsfinanzierter WDR] Pfui!
Ja genau so ist es liebe Liselotte. Am liebsten wäre es den Bergleuten heute, sie würden mit Schlegel und 88 Bergeisein in die Grube ziehen und da 12 und mehr Stunden auf dem Erzgang einklopfen, anstatt da technische Fortschritte, die das Leben und Arbeiten verbessern, zu nutzen."ich habe den Eindruck einige wollen aus Prinzip an Bergbau-Technologien des letzten Jahrhunderts festhalten, der Sentimentalität wegen "
Leider war ich auch der Meinung, der Bergbau ist seit mind. 1000 Jahren der Motor für Inovation und Fortschritt. Welch fatale Fehleinschätzung! Auch wenn man seit 500 Jahren Wälder wieder aufforstet, die durch den Bergbau gerodet wurden.
Alles nur Makulatur!
Du sprichst hier so viele Dinge an auf die man eingehen müßte!
Ja die Wikinger waren besoffen, als sie damals die Eisinsel als Grü(Ö)nland bezeichneten. Alte weise Männer halt. Es gab ja auch kein menschengemachtes, böses CO2, womit man die Erwärmung erklären konnte."Dozenten und Professoren, halten wie die Wikinger auf Grönland an Ihrem erlernten Wissen um den Ackerbau/Rohstoffgewinnung fest "
Zum Glück erforscht man in Freiberg die Auswirkungen der Dürre mit deinen Steuergeldern, wenn anderswo Leute in Fluten ertrinken. Das sind sicherlich Fake News. Also Vorsicht ist geboten! Man darf nicht alles glauben. Es erinnert vieles an eine Ersatzreligion, Gegenmeinungen sind nicht erlaubt."- Während an vielen Stellen und auch hier - Trink-, Lösch- und Brauchwasser knapp wird (egal warum genau) nutzt man vorhandene geeignete Gruben nicht als Speicher?"
Aber das kennen wir beide ja aus der Geschichte liebe Liselotte.
Liebe Liselotte, sei vorsichtig es ist auch gerade Wahlkrampf, da streunern viele Kobolde durch das Netz, die verbreiten gerne Schummellieses Lügen!
Ich würde mich gern über das Thema CO2 mit dir austauschen. und den ganzen finanziellen Reibach mit den ganzen Handel drum herum.
Wenn derzeit in 5 asiatischen Ländern 600 neue Kohlekraftwerke geplant sind, darf dich das nicht verunsichern, denn
brauchst du dir darüber keine weiteren Gedanken machen. Hauptsache die paar in Deutschland werden abgeschaltet."von jemanden den es von der Zeitachse her eigentlich egal sein könne"
Ist wie im Mittelalter und Ablaßhandel. Damals hieß die Klimaerwärmung noch Höllenfeuer. Ist auch egal Hauptsache die bösen Kapitalisten können kassieren.
Also melde dich bitte nochmal, da können wir den ganzen Schwindel auf den Grund gehen.
Ganz liebe Grüße
- Jan
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Re: Warum eigentlich Bergbau gegen Geowissenschaften?
Tut mir leid, aber was ist das für eine absurde Diskussion? Ich habe eine derartige Situation noch nie erlebt.
Jeder, der sich ernsthaft mit modernem Bergbau beschäftigt weiss um die Bedeutung der Geowissenschaften, Bergleute sollten nämlich wissen wo sie rumstochern, damit es sich am Ende auch rentiert was sie machen.
Und eine der wichtigsten triebfedern für die Geowissenschaften ist die Ressourcenerkundung, die wird nämlich zumindest Teileweise vom Bergbau bezahlt.
Also, was soll das?
Jeder, der sich ernsthaft mit modernem Bergbau beschäftigt weiss um die Bedeutung der Geowissenschaften, Bergleute sollten nämlich wissen wo sie rumstochern, damit es sich am Ende auch rentiert was sie machen.
Und eine der wichtigsten triebfedern für die Geowissenschaften ist die Ressourcenerkundung, die wird nämlich zumindest Teileweise vom Bergbau bezahlt.
Also, was soll das?
Der Wurm muss dem Fisch schmecken und nicht dem Angler !!!
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Re: Warum eigentlich Bergbau gegen Geowissenschaften?
Ein Wissenschaftler wird nie verstehen,
warum er allein deshalb an etwas glauben sollte,
weil es in einem bestimmten Buch steht.
Er wird niemals glauben, dass die Ergebnisse seiner eigenen Bemühungen endgültig sind.
Albert Einstein
warum er allein deshalb an etwas glauben sollte,
weil es in einem bestimmten Buch steht.
Er wird niemals glauben, dass die Ergebnisse seiner eigenen Bemühungen endgültig sind.
Albert Einstein
Zuletzt geändert von Mannl am Mo. 23. Aug 21 17:06, insgesamt 1-mal geändert.
Ehre dem Bergmann, dem braven Mann !
Re: Warum eigentlich Bergbau gegen Geowissenschaften?
Hallo Norbert,
Danke für Deine sachliche und ruhig formulierte Antwort.
Leider muss ich in 2 Punkten eben deutlich widersprechen:
1. Die Frage ob man den anthropogen verursachten Klimawandel (avK) anerkennt und die Ableitungen im Handeln einsieht, sind halt schon recht binär:
„ja“, dann müssen wir recht radikal handeln;
„nein“, dann können wir so weitermachen wie bisher und nur technische Neuerungen zulassen die einen wirtschaftlichen Mehrwert bringen, die ökologie aber nicht mit einpreisen.
Eigentlich ist es ähnlich wie im kalten Krieg – die Generäle wussten, beim Drücken des Knopfes wird es hässlich und im Bunker enden, keine Rente, kein Wodka auf der Datsche. Es war aber zugegeben plastischer, nicht so abstrakt wie „…>1,5°C machen große Probleme.“
Du vermischst in Deiner Antwort die wissenschaftlichen Fakten die von Forschergruppen erstellt werden mit den politischen Forderungen, von diversen Parteien. Gleichzeitig zeigst Du mit dem Finger auf Fehler des beginnenden oder versuchten ökologischen Wandels oder der Prozesse die darunter verbucht werden, was sicherlich berechtigt ist, aber eben nicht mit den Fakten und notwendigen Handlungen zu tun hat. Ja da passieren viele Fehler, da sind Scharlatane und Geldabsahner unterwegs. Da wird überwiegend naiv agiert oder bürokratisch, da wird der Pelzebub mit dem Teufel ausgetrieben, aber statt zu meckern sollte man es besser machen – und Geld verdienen.
Aber Fahler passieren genau auch im klassischen Bergbau: x-hundert Jahre nach den ersten Erkenntnissen zu den einzelnen Gefahren immer noch zu Hauf, z.B. Grubenunglücke, z.B. die Schwemmsandproblematik: sind die Schlammteichbrüche (Rumänien, Brasilien) in ihrer Wirkungsweise längst bekannt und vermeidbar, passieren dennoch. Genauso wird es weitere Fehler beim ökologischen Umbau geben, „grüne Wasserstofftankstellen“ werden genauso brennen und explodieren wie auch Benzintankstellen gelegentlich, da muss man kein Hellseher sein. Magnetschwebebahnen werden genauso verunglücken wie konventionelle Züge, trotzdem bringen Sie womöglich in Bilanz Vorteile gegenüber Letzteren.
Ob man aus den wissenschaftlichen Fakten mit „Angstmache“ politischen Nutzen schlagen darf und sollte, das sind vollkommen andere Punkte, mir ging es um die Einsicht zu den Fakten und die liegen halt leider – wie Du mit Deinen Ansichten bestätigst – bei Geowissenschaftlern und Bergleuten unbegründet weit auseinander.
Ich finde diese angesprochene „Angstpolitik“ im Übrigen inhaltlich im vorliegenden Fall begründet, aber dennoch falsch, weil es – wie es der Hass gegen alles „Grüne“ bestätigt – mehr Kontra auslöst als „ja, verstanden“. Aber andere Parteien machen auch mit Angst Politik z.B. Angst um Arbeitsplatzverlust, Angst vor Migranten etc. scheint halt 2-stellige Ergebnisse zu bringen, vom Süden der USA bis nach Sachsen.
2. Die von Dir angesprochene binäre Denkweise, „früher waren es Tüftler die Neuerungen ersonnen“ gegen „heute wird es uns ungefragt übergestülpt“ ist einfach falsch, da gibt es deutlich mehr Grautöne. Weder zwingen „die grünen Parteien“ allen anderen Parteien ihre Denkweise zum avK im Folterkeller auf, noch gibt es heute keine Tüftler, z.B. Musk mit seinen wenig ökologischen Ökoautos– muss man nicht mögen, ich sage nur Höhlenrettung in Thailand, ist aber einfach ein Macher abseits vom „politischen Willen“.
Und montanhistorisch viel wichtiger: früher war alles „aus der Not heraus“?
Die langen Erbstollen?, das Anlegen von Kornspeichern? Soziale Vorsorge? Gewölbeausbau? Die vorausgegangenen Nöte und Probleme hätte man auch anders, immer wieder kurzsichtig lösen können, man hat aber proaktiv weitergedacht und sich Mehraufwand gemacht um später davon zu profitieren.
Ich wette Eure Archivwürmer können genauso Beispiele bringen wie Vordenker und Ingenieure mir technischen Neuerungen die auf technischer oder wirtschaftlicher Weitsicht beruhten auf taube Ohren in den Grubenleitungen oder Belegschaften gestoßen sind. Gab es nicht einige Proteste gegen Kunstgezeuge die die Wasserknechte arbeitslos gemacht haben? Da hieß es bestimmt auch von 2/3 der Knechte: „…aber, aber, aber, dass kann kaputt gehen und dann säuft die Grube ab…“ begründeter Einwand und man fand dennoch technische Lösungen– das ist eben der teils bittere Strukturwandel und gleichzeitig die angesprochene Weiterentwicklung.
Gab es früher keinen „politischen Willen“? Ich frage nur Komunestollen – Förderung des Bergbaus, um die Vergünstigungen und Arbeitsplätze wegen – wenig Sinnvoll, aber alle waren Glücklich?
Berggesetz – waren das keine politischen Entscheidungen, teils gegen den Willen der „freien Bürger“, die Einschränkungen und Freiheiten brachten?
Bezuschussung der weitsichtigen Erbstollen – kein politischer Wille, vorausschauend und gleichzeitig Subvention, Protektismus?
Ich verstehe wie man sich beruhigen kann: ich kann eh nichts machen, außer etwas sinnvoller und nachhaltiger zu Wirtschaften. Das heißt aber nicht, dass die Gesellschaft besser aus den Erkenntnissen lernen sollte. So kennt man doch im historischen Bergbau auch „Kipppunkte“ oder warum hält man heute Abstand von hochwertigen Hutsalzen und Salzrandbereichen? Einmal einen Wasserzutritt in der Grube gibt es keine Rettung mehr. Mir sind zumindest keine Beispiele bekannt wo das abmauern noch etwas gebracht hätte.
Hallo Jan,
Wenn Du die Spaltung nicht so wahr nimmst, könnte es sicher auch mein Fehler in der Wahrnehmung sein. Ich will hier nicht explizit auf bergbauliche Beiträge hinweisen, die die "Klimaforschung" als populistisch und bergbaufeindlich bezeichnen, aber es gibt sie. Auch sind mir viele Geowissenschaftler bekannt, welche in großen (teils Kohle-)Konzernen Arbeiten und es eigentlich besser wissen müssten, was Ressourcenschonung und CO2-Emission betrifft, aber es wie oben genannt sehen. Aber um auf 2 Punkte Deiner Aussage einzugehen: in wievielen Ländern wird den "morderner Bergbau" betrieben und ist dieser automatisch kein Totengräber für Dritte (z.B. Indigene)? Ist das Hillmining für Kohle "modern" nur weil es mit mordernen Riesendozern durchgeführt wird, die teils ferngesteuert arbeiten? Ist Leaching "mordern" auch wenn es falsch ausgeführt genauso Grundwasser verderben kann wie ältere Technologien?
Wer sind den "Sie"? Die Bergleute vor Ort die Arbeiten und der Werksgeologe oder die großen Heuschrecken, die das Geld geben um möglichst viel wieder heraus zu ziehen? Es soll ja auch in Mitteldeutschland modernen Bergbau geben, von dem kein Euro des Gewinns in der Gemeinde hängen bleibt. So absurd scheint die Diskussion gar nicht, wenn man in Bergbaukreisen hört "die Grünen sollte man..." (beliebige Gewalttat) - was ja schon deshalb falsch ist, weil das Thema avK auch bei anderen Parteien angekommen ist. Wenn man aber mit Klimageologen redet (die nicht bei RWE und Co arbeiten) wird einem ob der möglichen Folgen - ich wiederhole mich: Kippunkte - ganz anders. Also selbst bitte hinterfragen ob ggf. eine gewisse Blase besteht, wenn diese Diskrepanz bei den Fachkreisen Dir nicht bekannt ist. Ein etwas schräger vergleich sind sicher die früheren Gelehrtenstreite - Neptunisten und Plutonisten.
Hallo Solid,
es tut mir leid, aber deine Antwort tropft vor Zynismus und ich werde Dich nicht vom aktuellen Stand der Forschung überzeugen, wenn Du der Meinung bist, das ist alles von irgendwelchen Hinterzimmerlobbyisten erfunden, die die allermeisten Regierungen überzeugen, um mit den Neuen Technologien aus wirtschaftlichen oder idealistischen Gründen "eine Sau durch das Dorf zu treiben". Du vermischt - deutlich unsachlicher als Nobi - die Fakten mit den Politischen Forderungen und Strömungen, darum ging es mir nicht. Oder sachlicher formuliert; wenn Du Wiedersprüche und Fehler erkennst heist das nicht, dass die Grundannahme des avK fachlich falsch ist. Es gibt auch immernoch Raucher die der Meinung sind, es wäre nicht ungesund.
Genau das ist aber der Punkt - Erkennt man das eigentliche Problem der CO2-Problematik an und nebenbei andere Probleme der Bergbautechnologien die NICHT auf Schadensminimierung ausgelegt sind und kritisiert folglich nur absurde Lösungsansätze - wie z.B. der von Dir angesprochene Emissionshandel (der im Kapitalismus ggf. nicht so absurd ist) oder man tut es nicht und sieht es als reines Werkzeug einer weltweiten grünen Verschwörerelite an die armen deutschen Dieselfahrer und Bergleute zu ärgern.
Mir sind in den ehem. Bergbauregionen viele ehem. Bergleute begegnet, die nicht das Glück hatten mit oder vor der Wende in Rente zu kommen. Da sitzt bei vielen der Frust sehr tief, genau wie bei den Wasserknechten vor 300 Jahren. Mich würde es nicht wundern wenn es bei Dir ähnlich ist, nur ist es halt falsch den eigenen Frust als Hass auf politische Stimmen zu projizieren, egal ob die nun jedes Element des Periodensystems richtig aussprechen. Viele Bergleute die nach 1990 im Osten oder dem Kohleaus im Pott gesagt haben; "...gut dann Halt USA, Kanada, Schweden oder Südafrika," sitzen jetzt warm und trocken. Heißt sicher nicht, dass sie mir mehr recht geben, als Dir, aber sie würden sicher differenzierter Antworten. Wer z.B. die DDR Standards kennt (und die waren bei den Salzfrachten und Staublasten auch nicht auf höchsten Niveau) und dann Südafrika mit seinen Grundwasserproblemen gesehen hat, wird sich sicherlich seine Gedanken machen.
Aber allein die Tatsache, dass Du die Flutereignisse als Gegenargument gegen mein Beispiel zur Nutzung von Grubenräumen für Wasserspeicher nennst, zeigt, dass Du die aktuelle Literatur dazu nicht kennst - der IPCC nennt auch die Zunahme von Extremniederschlägen wahrscheinlich bzw. bescheinigt der Annahme ein "mittleres Vertrauen". So schwer sind die Berichte nicht zu lesen.
https://www.bmu.de/themen/klimaschutz-a ... rberichtes
https://www.ipcc.ch/site/assets/uploads ... refrei.pdf
https://www.de-ipcc.de/media/content/Ha ... R6-WGI.pdf
Das Bergbau wichtig ist, ist glaube ich eine Grundannahme, aber Dir ist schon aufgefallen, dass z.B. das Aufforsten mit reinen Monokulturen auch nicht der Weisheit letzter Schluss ist? Das Bergbau sehr viele Innovationen gebracht hat, streitet niemand ab, hat der Krieg auch, Glückwunsch. Weiterentwicklung ist trotzdem wichtig. Gleichzeitig gibt es übrigens in Europa noch Regionen die nach Stand der Technik 1950 arbeiten. Der Bergbau agiert nicht in einem luftfreien Raum, Gesellschaftliche Rahmenbedingungen wie z.B. Gesetze und Wirtschaftssysteme sind schon nicht ganz unwichtig.
88 Bergeisen? Ist das nicht ein wenig viel? Wenn würde ich eher den Stand der Technik vorschlagen, siehe Kiruna.
Ich will nicht auch noch zynisch oder politisch werden, aber wie auch Wegner mit seinen Erkenntnissen in den konservativen bis reaktionären Kreisen nicht durchdringen konnte ist es auch vermutlich heute noch. Schade eigentlich. Viel Erfolg Euch allen.
Kleine Ergänzung nach erneuten durchlesen, ich wollte nicht unhöflich in ein Forum platzen und stänkern, sei es so aufgenommen worden tut es mir leid. Trotzdem lasse ich auch die vorgeschriebenen Worte stehen. Ich wollte nur nochmal meine Kernaussagen verdeutlichen:
Es ist schade dass ein breiter Teil der Bergleute und Berggelehrten nicht die breite Forschungsmeinung der Geowissenschaften wahr haben will, in einer Zeit wo alle Forschungsergebnisse sehr frei zugänglich sind und sich zumindest hier jeder in Vorlesungen setzen kann, der das will. Sondern stattdessen viele Bergleute möglichst auf einen Stand x (z.B. 1990) stehen bleiben möchten, statt proaktiv die Chancen zu erkennen, sei es für neue sauberere Rohstoffgewinnung und -recycling und nebenbei gehört eben auch die Nutzung von Altbergbaugruben dazu.
Glückauf!
Liselotte M.
Danke für Deine sachliche und ruhig formulierte Antwort.
Leider muss ich in 2 Punkten eben deutlich widersprechen:
1. Die Frage ob man den anthropogen verursachten Klimawandel (avK) anerkennt und die Ableitungen im Handeln einsieht, sind halt schon recht binär:
„ja“, dann müssen wir recht radikal handeln;
„nein“, dann können wir so weitermachen wie bisher und nur technische Neuerungen zulassen die einen wirtschaftlichen Mehrwert bringen, die ökologie aber nicht mit einpreisen.
Eigentlich ist es ähnlich wie im kalten Krieg – die Generäle wussten, beim Drücken des Knopfes wird es hässlich und im Bunker enden, keine Rente, kein Wodka auf der Datsche. Es war aber zugegeben plastischer, nicht so abstrakt wie „…>1,5°C machen große Probleme.“
Du vermischst in Deiner Antwort die wissenschaftlichen Fakten die von Forschergruppen erstellt werden mit den politischen Forderungen, von diversen Parteien. Gleichzeitig zeigst Du mit dem Finger auf Fehler des beginnenden oder versuchten ökologischen Wandels oder der Prozesse die darunter verbucht werden, was sicherlich berechtigt ist, aber eben nicht mit den Fakten und notwendigen Handlungen zu tun hat. Ja da passieren viele Fehler, da sind Scharlatane und Geldabsahner unterwegs. Da wird überwiegend naiv agiert oder bürokratisch, da wird der Pelzebub mit dem Teufel ausgetrieben, aber statt zu meckern sollte man es besser machen – und Geld verdienen.
Aber Fahler passieren genau auch im klassischen Bergbau: x-hundert Jahre nach den ersten Erkenntnissen zu den einzelnen Gefahren immer noch zu Hauf, z.B. Grubenunglücke, z.B. die Schwemmsandproblematik: sind die Schlammteichbrüche (Rumänien, Brasilien) in ihrer Wirkungsweise längst bekannt und vermeidbar, passieren dennoch. Genauso wird es weitere Fehler beim ökologischen Umbau geben, „grüne Wasserstofftankstellen“ werden genauso brennen und explodieren wie auch Benzintankstellen gelegentlich, da muss man kein Hellseher sein. Magnetschwebebahnen werden genauso verunglücken wie konventionelle Züge, trotzdem bringen Sie womöglich in Bilanz Vorteile gegenüber Letzteren.
Ob man aus den wissenschaftlichen Fakten mit „Angstmache“ politischen Nutzen schlagen darf und sollte, das sind vollkommen andere Punkte, mir ging es um die Einsicht zu den Fakten und die liegen halt leider – wie Du mit Deinen Ansichten bestätigst – bei Geowissenschaftlern und Bergleuten unbegründet weit auseinander.
Ich finde diese angesprochene „Angstpolitik“ im Übrigen inhaltlich im vorliegenden Fall begründet, aber dennoch falsch, weil es – wie es der Hass gegen alles „Grüne“ bestätigt – mehr Kontra auslöst als „ja, verstanden“. Aber andere Parteien machen auch mit Angst Politik z.B. Angst um Arbeitsplatzverlust, Angst vor Migranten etc. scheint halt 2-stellige Ergebnisse zu bringen, vom Süden der USA bis nach Sachsen.
2. Die von Dir angesprochene binäre Denkweise, „früher waren es Tüftler die Neuerungen ersonnen“ gegen „heute wird es uns ungefragt übergestülpt“ ist einfach falsch, da gibt es deutlich mehr Grautöne. Weder zwingen „die grünen Parteien“ allen anderen Parteien ihre Denkweise zum avK im Folterkeller auf, noch gibt es heute keine Tüftler, z.B. Musk mit seinen wenig ökologischen Ökoautos– muss man nicht mögen, ich sage nur Höhlenrettung in Thailand, ist aber einfach ein Macher abseits vom „politischen Willen“.
Und montanhistorisch viel wichtiger: früher war alles „aus der Not heraus“?
Die langen Erbstollen?, das Anlegen von Kornspeichern? Soziale Vorsorge? Gewölbeausbau? Die vorausgegangenen Nöte und Probleme hätte man auch anders, immer wieder kurzsichtig lösen können, man hat aber proaktiv weitergedacht und sich Mehraufwand gemacht um später davon zu profitieren.
Ich wette Eure Archivwürmer können genauso Beispiele bringen wie Vordenker und Ingenieure mir technischen Neuerungen die auf technischer oder wirtschaftlicher Weitsicht beruhten auf taube Ohren in den Grubenleitungen oder Belegschaften gestoßen sind. Gab es nicht einige Proteste gegen Kunstgezeuge die die Wasserknechte arbeitslos gemacht haben? Da hieß es bestimmt auch von 2/3 der Knechte: „…aber, aber, aber, dass kann kaputt gehen und dann säuft die Grube ab…“ begründeter Einwand und man fand dennoch technische Lösungen– das ist eben der teils bittere Strukturwandel und gleichzeitig die angesprochene Weiterentwicklung.
Gab es früher keinen „politischen Willen“? Ich frage nur Komunestollen – Förderung des Bergbaus, um die Vergünstigungen und Arbeitsplätze wegen – wenig Sinnvoll, aber alle waren Glücklich?
Berggesetz – waren das keine politischen Entscheidungen, teils gegen den Willen der „freien Bürger“, die Einschränkungen und Freiheiten brachten?
Bezuschussung der weitsichtigen Erbstollen – kein politischer Wille, vorausschauend und gleichzeitig Subvention, Protektismus?
Ich verstehe wie man sich beruhigen kann: ich kann eh nichts machen, außer etwas sinnvoller und nachhaltiger zu Wirtschaften. Das heißt aber nicht, dass die Gesellschaft besser aus den Erkenntnissen lernen sollte. So kennt man doch im historischen Bergbau auch „Kipppunkte“ oder warum hält man heute Abstand von hochwertigen Hutsalzen und Salzrandbereichen? Einmal einen Wasserzutritt in der Grube gibt es keine Rettung mehr. Mir sind zumindest keine Beispiele bekannt wo das abmauern noch etwas gebracht hätte.
Hallo Jan,
Wenn Du die Spaltung nicht so wahr nimmst, könnte es sicher auch mein Fehler in der Wahrnehmung sein. Ich will hier nicht explizit auf bergbauliche Beiträge hinweisen, die die "Klimaforschung" als populistisch und bergbaufeindlich bezeichnen, aber es gibt sie. Auch sind mir viele Geowissenschaftler bekannt, welche in großen (teils Kohle-)Konzernen Arbeiten und es eigentlich besser wissen müssten, was Ressourcenschonung und CO2-Emission betrifft, aber es wie oben genannt sehen. Aber um auf 2 Punkte Deiner Aussage einzugehen: in wievielen Ländern wird den "morderner Bergbau" betrieben und ist dieser automatisch kein Totengräber für Dritte (z.B. Indigene)? Ist das Hillmining für Kohle "modern" nur weil es mit mordernen Riesendozern durchgeführt wird, die teils ferngesteuert arbeiten? Ist Leaching "mordern" auch wenn es falsch ausgeführt genauso Grundwasser verderben kann wie ältere Technologien?
Wer sind den "Sie"? Die Bergleute vor Ort die Arbeiten und der Werksgeologe oder die großen Heuschrecken, die das Geld geben um möglichst viel wieder heraus zu ziehen? Es soll ja auch in Mitteldeutschland modernen Bergbau geben, von dem kein Euro des Gewinns in der Gemeinde hängen bleibt. So absurd scheint die Diskussion gar nicht, wenn man in Bergbaukreisen hört "die Grünen sollte man..." (beliebige Gewalttat) - was ja schon deshalb falsch ist, weil das Thema avK auch bei anderen Parteien angekommen ist. Wenn man aber mit Klimageologen redet (die nicht bei RWE und Co arbeiten) wird einem ob der möglichen Folgen - ich wiederhole mich: Kippunkte - ganz anders. Also selbst bitte hinterfragen ob ggf. eine gewisse Blase besteht, wenn diese Diskrepanz bei den Fachkreisen Dir nicht bekannt ist. Ein etwas schräger vergleich sind sicher die früheren Gelehrtenstreite - Neptunisten und Plutonisten.
Hallo Solid,
es tut mir leid, aber deine Antwort tropft vor Zynismus und ich werde Dich nicht vom aktuellen Stand der Forschung überzeugen, wenn Du der Meinung bist, das ist alles von irgendwelchen Hinterzimmerlobbyisten erfunden, die die allermeisten Regierungen überzeugen, um mit den Neuen Technologien aus wirtschaftlichen oder idealistischen Gründen "eine Sau durch das Dorf zu treiben". Du vermischt - deutlich unsachlicher als Nobi - die Fakten mit den Politischen Forderungen und Strömungen, darum ging es mir nicht. Oder sachlicher formuliert; wenn Du Wiedersprüche und Fehler erkennst heist das nicht, dass die Grundannahme des avK fachlich falsch ist. Es gibt auch immernoch Raucher die der Meinung sind, es wäre nicht ungesund.
Genau das ist aber der Punkt - Erkennt man das eigentliche Problem der CO2-Problematik an und nebenbei andere Probleme der Bergbautechnologien die NICHT auf Schadensminimierung ausgelegt sind und kritisiert folglich nur absurde Lösungsansätze - wie z.B. der von Dir angesprochene Emissionshandel (der im Kapitalismus ggf. nicht so absurd ist) oder man tut es nicht und sieht es als reines Werkzeug einer weltweiten grünen Verschwörerelite an die armen deutschen Dieselfahrer und Bergleute zu ärgern.
Mir sind in den ehem. Bergbauregionen viele ehem. Bergleute begegnet, die nicht das Glück hatten mit oder vor der Wende in Rente zu kommen. Da sitzt bei vielen der Frust sehr tief, genau wie bei den Wasserknechten vor 300 Jahren. Mich würde es nicht wundern wenn es bei Dir ähnlich ist, nur ist es halt falsch den eigenen Frust als Hass auf politische Stimmen zu projizieren, egal ob die nun jedes Element des Periodensystems richtig aussprechen. Viele Bergleute die nach 1990 im Osten oder dem Kohleaus im Pott gesagt haben; "...gut dann Halt USA, Kanada, Schweden oder Südafrika," sitzen jetzt warm und trocken. Heißt sicher nicht, dass sie mir mehr recht geben, als Dir, aber sie würden sicher differenzierter Antworten. Wer z.B. die DDR Standards kennt (und die waren bei den Salzfrachten und Staublasten auch nicht auf höchsten Niveau) und dann Südafrika mit seinen Grundwasserproblemen gesehen hat, wird sich sicherlich seine Gedanken machen.
Aber allein die Tatsache, dass Du die Flutereignisse als Gegenargument gegen mein Beispiel zur Nutzung von Grubenräumen für Wasserspeicher nennst, zeigt, dass Du die aktuelle Literatur dazu nicht kennst - der IPCC nennt auch die Zunahme von Extremniederschlägen wahrscheinlich bzw. bescheinigt der Annahme ein "mittleres Vertrauen". So schwer sind die Berichte nicht zu lesen.
https://www.bmu.de/themen/klimaschutz-a ... rberichtes
https://www.ipcc.ch/site/assets/uploads ... refrei.pdf
https://www.de-ipcc.de/media/content/Ha ... R6-WGI.pdf
Das Bergbau wichtig ist, ist glaube ich eine Grundannahme, aber Dir ist schon aufgefallen, dass z.B. das Aufforsten mit reinen Monokulturen auch nicht der Weisheit letzter Schluss ist? Das Bergbau sehr viele Innovationen gebracht hat, streitet niemand ab, hat der Krieg auch, Glückwunsch. Weiterentwicklung ist trotzdem wichtig. Gleichzeitig gibt es übrigens in Europa noch Regionen die nach Stand der Technik 1950 arbeiten. Der Bergbau agiert nicht in einem luftfreien Raum, Gesellschaftliche Rahmenbedingungen wie z.B. Gesetze und Wirtschaftssysteme sind schon nicht ganz unwichtig.
88 Bergeisen? Ist das nicht ein wenig viel? Wenn würde ich eher den Stand der Technik vorschlagen, siehe Kiruna.
Ich will nicht auch noch zynisch oder politisch werden, aber wie auch Wegner mit seinen Erkenntnissen in den konservativen bis reaktionären Kreisen nicht durchdringen konnte ist es auch vermutlich heute noch. Schade eigentlich. Viel Erfolg Euch allen.
Kleine Ergänzung nach erneuten durchlesen, ich wollte nicht unhöflich in ein Forum platzen und stänkern, sei es so aufgenommen worden tut es mir leid. Trotzdem lasse ich auch die vorgeschriebenen Worte stehen. Ich wollte nur nochmal meine Kernaussagen verdeutlichen:
Es ist schade dass ein breiter Teil der Bergleute und Berggelehrten nicht die breite Forschungsmeinung der Geowissenschaften wahr haben will, in einer Zeit wo alle Forschungsergebnisse sehr frei zugänglich sind und sich zumindest hier jeder in Vorlesungen setzen kann, der das will. Sondern stattdessen viele Bergleute möglichst auf einen Stand x (z.B. 1990) stehen bleiben möchten, statt proaktiv die Chancen zu erkennen, sei es für neue sauberere Rohstoffgewinnung und -recycling und nebenbei gehört eben auch die Nutzung von Altbergbaugruben dazu.
Glückauf!
Liselotte M.
Zuletzt geändert von Lilo am Mo. 23. Aug 21 17:42, insgesamt 1-mal geändert.
Re: Warum eigentlich Bergbau gegen Geowissenschaften?
Ich glaube ich bin hier im falschen Forum.
ich bi noch aaner ven altn Schlog, on bleib aa, wi ich bi.
- Nobi
- Foren-Profi
- Beiträge: 4306
- Registriert: Di. 01. Okt 02 0:00
- Name: Nobi
- Wohnort: Leipzig
- Kontaktdaten:
Re: Warum eigentlich Bergbau gegen Geowissenschaften?
Meinungsfreiheit...
Da muss man auch schon mal mit Unterstellungen von "Dingen" leben können, die man so nie geschrieben hat. Ende
GLÜCK AUF | NOBI
Der Berg ist frei.
Wo eyn man eynfahrn will
mag her es thun mit rechte.
w w w . b e r g b a u s h i r t . d e
Der Berg ist frei.
Wo eyn man eynfahrn will
mag her es thun mit rechte.
w w w . b e r g b a u s h i r t . d e
Re: Warum eigentlich Bergbau gegen Geowissenschaften?
Jetzt mal eine blöde Frage: Was ist den eine neue saubere Rohstoffgewinnung?
Gllück Auf
Salzhase
Gllück Auf
Salzhase
Es grünet die Tanne,es wachse das Salz,Gott halte uns allen das Wasser vom Hals
- sehmataler
- Foren-Profi
- Beiträge: 461
- Registriert: Do. 18. Mai 06 16:42
- Wohnort: Sehma
Re: Warum eigentlich Bergbau gegen Geowissenschaften?
Liebe Forengemeinde, liebe Liselotte,
ohne auf das heißumstrittene Thema näher eingehen zu wollen möchte ich nur bemerken, dass ich nach eingehender Textanalyse deutliche Zweifel an Liselottes Identität hege. Nach Duktus, Orthographie und Grammatik dürfte die Person etwa zwischen 20 und 40 Jahre alt sein. Sollte ich mich irren, fasse es als Kompliment auf, liebe Lieselotte!
ohne auf das heißumstrittene Thema näher eingehen zu wollen möchte ich nur bemerken, dass ich nach eingehender Textanalyse deutliche Zweifel an Liselottes Identität hege. Nach Duktus, Orthographie und Grammatik dürfte die Person etwa zwischen 20 und 40 Jahre alt sein. Sollte ich mich irren, fasse es als Kompliment auf, liebe Lieselotte!
Zuletzt geändert von sehmataler am Mi. 25. Aug 21 7:37, insgesamt 1-mal geändert.
Nec scire fas est omnia
Re: Warum eigentlich Bergbau gegen Geowissenschaften?
Selbsterkenntnis ist der erste Schritt zur Besserung.
Ein zweiter Schritt könnten Konsequenzen sein.
Glück Auf
Re: Warum eigentlich Bergbau gegen Geowissenschaften?
Hallo Lilo,
Also sachlich.
Nachnutzung von alten Grubengebäuden? Gääähn
Sagt Dir Kavernenkraftwerk was?
Wenn nicht frag die allwissende Müllhalde nach "Constantinschacht";-)
Ebenfalls hat man schon vor 100 Jahren alte Schächte aufgewältigt weils Trinkwasser knapp war.
Thermisch wird es auch schon lang genutzt.
Nur zwei Beispiele.
Ganz im Ernst muß sich der/die Mensch(heit) fragen was er/sie will.
Bergbau hinterläßt Narben! deshalb zurück in die Höhle? Bäume geht ja auch net mehr.
Jetzt zum ernsten Thema.
Du wirfst mir Zynismus vor?
Zynismus ist, mir erklären zu wollen wie man die Energieprobleme der Menschheit lösen kann, mit Hilfe von Tiefkühlhühnern!
Ist zumindest Nobelpreisverdächtig.
Erst später adoptierte sie der Staat.
Weil wir gerade bei Behörden sind.
In einen Salzbergwerk nen Akku einbauen?
Da kommen hier 20 Ämter und noch mehr Behörden, die dies zu verhindern wissen. Gates Garage wär hier nicht möglich, die hätte es Gewerbeaufsichtsamt längst abreisen lassen.
So und nun beruhige dich bitte, nimm deine Tabletten und wenn es dir wieder besser geht,
gönn die ein Stück Erdbeertorte und ein Schälchen Kaffee und geniese deine Rente.
Also sachlich.
Nachnutzung von alten Grubengebäuden? Gääähn
Sagt Dir Kavernenkraftwerk was?
Wenn nicht frag die allwissende Müllhalde nach "Constantinschacht";-)
Ebenfalls hat man schon vor 100 Jahren alte Schächte aufgewältigt weils Trinkwasser knapp war.
Thermisch wird es auch schon lang genutzt.
Nur zwei Beispiele.
Ganz im Ernst muß sich der/die Mensch(heit) fragen was er/sie will.
Bergbau hinterläßt Narben! deshalb zurück in die Höhle? Bäume geht ja auch net mehr.
Jetzt zum ernsten Thema.
Du wirfst mir Zynismus vor?
Zynismus ist, mir erklären zu wollen wie man die Energieprobleme der Menschheit lösen kann, mit Hilfe von Tiefkühlhühnern!
Ist zumindest Nobelpreisverdächtig.
NEIN! Das Bergrecht war ursprünglich Naturrecht. Da stand kein Staat und Behörde dahinter, die Verordnungen und Verbote mit Gewalt durchsetzen wollte. Man einigte sich darauf weil es Sicherheit schaffte für alle Beteiligte. Es waren freie Bürger die dies aushandelten. Undenkbar und unvorstellbar heute!Berggesetz – waren das keine politischen Entscheidungen, teils gegen den Willen der „freien Bürger“, die Einschränkungen und Freiheiten brachten?
Erst später adoptierte sie der Staat.
Weil wir gerade bei Behörden sind.
In einen Salzbergwerk nen Akku einbauen?
Da kommen hier 20 Ämter und noch mehr Behörden, die dies zu verhindern wissen. Gates Garage wär hier nicht möglich, die hätte es Gewerbeaufsichtsamt längst abreisen lassen.
So und nun beruhige dich bitte, nimm deine Tabletten und wenn es dir wieder besser geht,
gönn die ein Stück Erdbeertorte und ein Schälchen Kaffee und geniese deine Rente.
Zuletzt geändert von solid am Di. 24. Aug 21 23:27, insgesamt 1-mal geändert.
Re: Warum eigentlich Bergbau gegen Geowissenschaften?
sehmataler hat geschrieben: ↑Di. 24. Aug 21 9:01 Liebe Forengemeinde, liebe Liselotte,
ohne auf das heißumstrittene Thema näher eingehen zu wollen möchte ich nur bemerken, dass ich nach eingehender Textanalyse deutliche Zweifel an Liselottes Identität hege. Nach Dukus, Orthographie und Grammatik dürfte die Person etwa zwischen 20 und 40 Jahre alt sein. Sollte ich mich irren, fasse es als Kompliment auf, liebe Lieselotte!
Ich würde noch auf ein (abgebrochenens) 20 Semester Studium in verschiedenen Schwafel und Schwätzwissenschaften tippen
Was so die Unis heutzutage ausspucken.
Allerdings mochte ich meine Oma!
Bin hoffentlich jetzt nicht auf einen üblen Enkeltrick hereingefallen.
"grübel"
Lilo hier hab ich noch ein paar Aufgaben für Deine Enkel.
Viel Spaß!
Re: Warum eigentlich Bergbau gegen Geowissenschaften?
Richtig, und daher haben wir unser Bundesberggesetz, welches seine Wurzeln im Jahre 1865 hat und stetig weiterentwickelt wurde. Das große Problem des heimischen Bergbaus ist dabei die dichte Besiedlung in Verbindung mit der deutschen Mentalität "not in my backyard".
Ja, i.d.R. waren es 20, und die wiegen schon einen Batzen. Die Bergschmiede hatten mit ihren qualmenden Essen jede Menge zu tun, die Dinger nach Gebrauch wieder in Schuss zu bringen.
Willst Du uns hier zum Narren halten? In Kiruna wird Blockbruchbau betrieben, mit die übelste Art von untertägigem Bergbau. Die siedeln gerade eine ganze Stadt um - wie im Rheinland, in Mitteldeutschland und in der Lausitz. Nur dass die Leute da oben mit der Grube leben und sich arrangieren. Hierzulande zieht das dagegen Berufs-Demonstranten an, die Wälder besetzen, Infrastruktur zerstören und sich ein Ei auf den Rechtsstaat pellen.
Ich kennen keine seriösen Montanisten, der einen ebenso seriösen Geowissenschaftler nicht ernst nimmt. Was möchtest Du mit Deinen Beiträgen hier erreichen?Lilo hat geschrieben: ↑Mo. 23. Aug 21 15:17 Es ist schade dass ein breiter Teil der Bergleute und Berggelehrten nicht die breite Forschungsmeinung der Geowissenschaften wahr haben will, in einer Zeit wo alle Forschungsergebnisse sehr frei zugänglich sind und sich zumindest hier jeder in Vorlesungen setzen kann, der das will.
Glückauf
Jörn
Zuletzt geändert von Jörn am Do. 26. Aug 21 10:55, insgesamt 1-mal geändert.
"Das Bergamt braucht doch Wochen, bis es etwas genehmigt!"
Götz George in "Böse Wetter", 2015
Götz George in "Böse Wetter", 2015
Re: Warum eigentlich Bergbau gegen Geowissenschaften?
Hallo solid,
ich empfinde Deine Art der Kommunikation als nicht angebracht, weil beleidigend.
Wenn Du Polemik und "witzige" Bilder versenden willst, so mach das bitte in den asozialen Netzwerken.
Glück Auf
Re: Warum eigentlich Bergbau gegen Geowissenschaften?
Hallo Uwe,
Asoziale Netzwerke kannte ich bis heute nicht, aber da du dich da auskennst, hilf mir mal auf die Sprünge. Lerne ja gern dazu.
Ja und witzig find ich die Aussagen der Personen wirklich nicht, eher verstörend.
Freut mich aber, wenn du noch lachen kannst.
Im Übrigen bin ich der Meinung, Lilo kann selber antworten;-)
Ach, und rate mal an wem ich als erstes dachte, als Ich Lilos ersten Beitrag sah? Na ...?
- MichaP
- User
- Beiträge: 4786
- Registriert: Do. 01. Aug 02 0:00
- Name: Michael Pfefferkorn-Ungnad
- Kontaktdaten:
Re: Warum eigentlich Bergbau gegen Geowissenschaften?
Liebe Forenmitglieder,
bitte jegliche Art von Polemik und Sarkasmus hier mal einstellen. Das bringt nur Ärger.
Sachliche Diskussionen sind jedoch ausdrücklich erwünscht. Das Bildchen von Solid mit den lustigen Aufgaben nehme ich mal raus, das ist absolut Off-Topic.
bitte jegliche Art von Polemik und Sarkasmus hier mal einstellen. Das bringt nur Ärger.
Sachliche Diskussionen sind jedoch ausdrücklich erwünscht. Das Bildchen von Solid mit den lustigen Aufgaben nehme ich mal raus, das ist absolut Off-Topic.
Glück auf!
Michael
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Michael
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