Vorstellungen zur Stärkung der Region Ein neuer Bergbau-Lehr

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kapl
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Vorstellungen zur Stärkung der Region
Ein neuer Bergbau-Lehrwanderpfad könnte Touristen in das Lahn-Dill-Bergland locken

Dill-Post
Hannelore Benz

Siegbach-Eisemroth/Bischoffen/Mittenaar-Bicken. Ernst Ludwig Wagner macht Dampf: Die Entwicklung der bisher eher unbekannten Region Lahn-Dill-Bergland soll vorangetrieben werden, und das geht nur, wenn er als Regionalmanager des gleichnamigen Vereins Unterstützung aus den Rathäusern der bisher 14 Mitglieds-Städte und -Gemeinden sowie aus den heimischen Vereinen erhält, die über Lippenbekenntnisse hinausgeht: Die Menschen in dieser Region mit ihren unterschiedlichen Mentalitäten müssen sich zu einer gemeinsamen Heimat bekennen und deren Förderung zur gemeinsamen Herzensangelegenheit machen, gibt der 52-Jährige frühere Landtagsabgeordnete als Ziel vor.
Einen wesentlichen Bestandteil der Gemeinsamkeit sieht der frühere Metallarbeiter in der Bergbautradition, die folgerichtig zur Eisenverarbeitung führte. Durch die gesamte Region ziehe sich dieses Band. Und dieses sollte man nach Wagners Auffassung ins Blickfeld der Öffentlichkeit rücken: Mit den Kelten, die hier überall ihre Spuren hinterließen, erläutert er im Gespräch mit unserer Redaktion, begann die Eisenzeit mit ihrem Erzabbau und den ersten Schmelzvorgängen in den Rennöfen.

Stationen könnten an die Keltenzeit erinnern

Von dort führe ein gerader, wenn auch jahrhundertelanger Weg zu den Fabriken mit ihren Herd- und Ofenproduktionen. Am Ursprung dieses Weges liegen auch die Haubergswälder, die das Brennmaterial für die Öfen zum Schmelzen von Erz lieferten.

Man könnte in dieser Region mehrere Stationen errichten, die an Originalschauplätzen aus der Keltenzeit in die Gegenwart führen, so dass interessierte Touristen diese Geschichte wandernd erleben könnten, schlägt Wagner vor. Unterstützung erhofft er sich von den heimischen Geschichtsvereinen und von den Museumsbetreibern in den Städten und Gemeinden.

Erste konkrete Gespräche haben in dieser Woche im Rathaus in Eisemroth stattgefunden, wo Siegbachs Bürgermeister Eckehard Förster (SPD) sich mit Vorstandsmitgliedern des Übernthaler und des Tringensteiner Heimatvereins die Vorschläge und Anregungen des Regionalmanagers anhörten. Besonders interessierte die Teilnehmer des Gespräches die Möglichkeit der Anerkennung ihrer Arbeit durch Fördergelder von der Europäischen Union.

Wagner bat bei dieser Gelegenheit herzlich um Unterstützung für den Tag der Region, der für den 5. Oktober in Hirzenhain geplant ist. Dort solle zwar in erster Linie der Weg vom Apfel in die Flasche nachgezeichnet werden, die wichtigste Nebenrolle spiele jedoch der Bergbau.

Dieter Heimann zeigt Mineraliensammlung

Der Spielmannszug aus Oberscheld soll in schmucken Bergknappenuniformen für die musikalische Umrahmung sorgen. Außerdem will Uli Horch aus Nanzenbach Einblicke in die Bergwerkstradition der Region geben.

Bei dieser Gelegenheit wird auch der Vorstand des Tringensteiner Heimatvereins aktiv: Die reiche Mineraliensammlung von Dieter Heimann soll einen interessanten Beitrag zu diesem Teil der Heimatgeschichte leisten.

Auch über das geplante Bergbaumuseum in Tringenstein wird noch zu reden sein, wie sich bei dem Gespräch mit Wagner herausstellte. Der Mann aus Angelburg konnte jedenfalls eine Fülle von Anregungen aus dem Eisemrother Rathaus mitnehmen, ehe er seinen Besuch mit einer Besichtigung des Heimatmuseums in Übernthal abschloss.

Dort ließ er sich von Claudia Klingelhöfer davon überzeugen, dass auch die Nebenerwerbs-Landwirtschaft ein Teil der heimischen Bergbaugeschichte ist: Ehe die Männer ihre schwere Arbeit in den Gruben begannen, hatten sie schon bei Tagesanbruch Feldarbeit zu bewältigen.

Das erste, vorsichtig formulierte Fazit von Bürgermeister Förster lautete: Angesichts nachlassender Landesmittel und fast leerer eigener Kassen können wir es uns gar nicht leisten, die Möglichkeiten zu übergehen, die uns dieses Regionalprogramm bietet.

Kontakt: Ernst Ludwig Wagner
(0 27 76) 8 01 42
oder (01 71) 3 03 26 62
Fax: (0 27 76) 8 01 40,
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