Die Mühe jedes Einzelnen in Knappenrode

Informationsforum. Hier können Newsletter, Newgroupsbeiträge, Pressemitteilungen etc. mit bergmännischem Bezug veröffentlicht werden.
Antworten
Benutzeravatar
kapl
Foren-Profi
Beiträge: 2876
Registriert: Do. 01. Aug 02 0:00
Name: Karsten Plewnia
Wohnort: Ruhrstadt Essen
Kontaktdaten:

Beitrag von kapl »

Die Mühe jedes Einzelnen in Knappenrode
Entscheidung über Bergbaumuseum im September

Sächsische Zeitung

An der Feier zum 90. Jahrestag der Gründung von Knappenrode, heute Ortsteil von Hoyerswerda, nahm auch dessen Oberbürgermeister Horst-Dieter Brähmig teil.

90 Jahre seien im Leben eines Menschen ein hohes Alter, für eine Stadt eher wenig. So begann Brähmig seine Rede. Doch auch in einem historisch so kurzen Zeitraum, sei Knappenrode für die Menschen dort zu einer Heimat geworden. In besonderem Maße ging Brähmig auf die Schicksalsgemeinschaft mit der Brikettfabrik ein, die für das Leben in Knappenrode auch heute noch eine wichtige Rolle spiele. Damit unterstrich er die Bedeutung des Bergbaumuseums als Wirtschaftsfaktor, für den es alles zu tun gelte. Jeder Bürger solle helfen, das Museum überregional bekannt zu machen und damit auch beizutragen, Geldgeber zu finden.

Brähmig würdigte die Arbeit der einstigen Bergleute, doch auch die schwierigen Momente in der Geschichte Knappenrodes erwähnte er: die Nazi-Zeit, die vollständige Demontage des Werkes 1947 durch die Sowjets oder das Anhalten der Brikettpressen 1993. Seither befinde sich Knappenrode in einer schwierigen Umstrukturierung, die nur mit der Mühe aller privaten und öffentlichen Personen und auch nur mit den Bergbau-Folge-Unternehmen erfolgreich beendet werden könne. Für die Zukunft des Ortsteiles wünscht sich Brähmig das Greifen des integrierten Stadtentwicklungskonzepts ? so das neue Ortsteilzentrum in der alten Schule oder die Sanierung des Parks. Vor allem aber müsse die Tradition Knappenrodes fortleben, um damit die Zukunft zu gestalten.

Im September wolle der Freistaat Sachsen über seine Beteiligung an der Finanzierung des Bergbaumuseums Knappenrode entscheiden, sagte Brähmig, nachdem am Freitag Vertreter der Stadt und der Landesregierung noch einmal ihre Positionen ausgetauscht und das kostengünstigere Hoyerswerdaer Konzept Energiefabrik Werminghoff besprochen hatten. Laut Brähmig herrschte Einigkeit darüber, dass der Freistaat einen Großteil des Konzepts finanzieren muss ? für die Kommune ist dieses Paket zu schwer. Brähmig gab sich optimistisch, dass sich das Land auch nach 2004 an der Unterhaltung des Bergbaumuseums beteiligt. Dann will Sachsen entscheiden, ob und wie man Industriemuseen weiterhin unterstützt. (mab)
Antworten