Eindruecke aus dem Niger
Eindruecke aus dem Niger
Hallo,
im folgenden ein paar Eindruecke aus dem Niger von zwei Aufenthalten im Februar und Mai diesen Jahres. Das Projekt befand sich unweit der Grenze nach Burkina Faso, etwa 3 Autostunden von der Hauptstadt Niamey oder rund 90km Luftlinie.
im folgenden ein paar Eindruecke aus dem Niger von zwei Aufenthalten im Februar und Mai diesen Jahres. Das Projekt befand sich unweit der Grenze nach Burkina Faso, etwa 3 Autostunden von der Hauptstadt Niamey oder rund 90km Luftlinie.
Zuletzt geändert von Geomartin am Mi. 21. Nov 18 2:27, insgesamt 2-mal geändert.
Re: Eindrueck aus dem Niger
Im folgenden der "Alterbergbau" des Goldprojektes. Entstanden zwischen Mai 2016 und November 2017. Zum Hoeohepunkt waren hier 20.000 Menschen aktiv. Die hantelfoermige Betongrube diente dem Goldwaschen. Davon gabe es hier Dutzende.
Re: Eindrueck aus dem Niger
Wie geschrieben wurde das Goldvorkommen im Mai 2016 entdeckt und kurze Zeit spaeter gab es dort eine Stadt mit 20.000 Einwohnern und 3 Mobilfunktmasten. Ringsrum hauptsaechlich Landwirtschaft, Hirseanbau, Schafe, Ziegen, Esel, Kamele.
Re: Eindrueck aus dem Niger
Faszinierend waren die Sonnenauf- und Untergaenge. Die Sonne erschien oder verschwand normalerweise hinter einer dicken Staubschicht auch an klaren Tagen. Nur nach einem guten Regen gab es Morgen oder Abendrot.
Re: Eindrueck aus dem Niger
Es gab auch ein paar beeindruckende Staubstuerme, erinnerte das alles etwas an Bilder vom Mars. Nach den Rege ging es fuer uns typischerweise am Fluss erstmal nicht weiter. Auch die lokalen Mangobauern musste auf dem Weg zum Markt am Fluss warten. Uebrigens eines der besten Produkte aus dem Niger - Mango und Ananas. Besser als alles was man bei uns im Supermarkt bekommt. Saftig und die Ananas kein bisschen holzig.
Re: Eindrueck aus dem Niger
Noch ein paar Bilder von der lokalen Umgebung und den Nachbarn. Fruchtbaeume wurde durch Holzzaeune vor Kahlfrass durch Kamele und Ziegen geschuetzt. Wie bei uns gelten Stoerche (Afrikanischer Schwarzstorch) als Gluecksbringer.
Re: Eindrueck aus dem Niger
Dafuer war ich dort. Aus gegeben Anlass hatte ich auch immer Begleitung mit AK ausserhalb des Camps.
Re: Eindrueck aus dem Niger
Und zum Abschluss: Eureka, Gold!
- Dateianhänge
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- IMGP3374-crop.jpg (191.11 KiB) 20156 mal betrachtet
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- Gold-Quartz_Niger_Bella Tondi_BTRD006_ca 115m (6).jpg (114.77 KiB) 20156 mal betrachtet
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- Gold_Niger_Bella Tondi_BTRD004_202m (3).jpg (179.78 KiB) 20156 mal betrachtet
Re: Eindrueck aus dem Niger
Vielen Dank für die Eindrücke
Ist das im Bereich Djado?
Ich nehme an, die 20000 Goldsucher sind nicht ganz freiwillig gegangen?

Ist das im Bereich Djado?
Ich nehme an, die 20000 Goldsucher sind nicht ganz freiwillig gegangen?
Re: Eindrueck aus dem Niger
In der Tat sehr beeindruckend!
Auf einigen Fotos sind die Hinterlassenschaften deutlich zu sehen.
Aber ich bin mir sicher: der Hausmeister räumt den Müll vor Weihnachten weg.
Auf einigen Fotos sind die Hinterlassenschaften deutlich zu sehen.
Aber ich bin mir sicher: der Hausmeister räumt den Müll vor Weihnachten weg.

Glück Auf
Re: Eindrueck aus dem Niger
Ne Uwe, ich wette, da vertust Du Dich. Der Hausmeister räumt den Müll bestimmt nicht weg. Bleibt da liegen. Außer, es kann jemand gebrauchen. Ist nicht so wie bei uns in Deutschland, wo alles schön eingesammelt und Samstag gekehrt wird und dann -- vielleicht nach Afrika gesendet, weil unsere Müllmanager wissen, die machens ordentlich weg. !

@ Geomartin, danke jedenfals für die Bilder und die Info.
Spart Rohstoffe, Bergbau ist - leider immer noch - Blut und Schweiß !
Re: Eindrueck aus dem Niger
Coole Sache und danke der Bilderstrecke.
Und natürlich der Goldbilder. Da bekommt man nie genug davon ^^
Und natürlich der Goldbilder. Da bekommt man nie genug davon ^^
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Re: Eindrueck aus dem Niger
Sehr beeindruckend !




Re: Eindrueck aus dem Niger
Hallo,
Die naechste groessere Ortschaft ist vermutlich Gotheye am Niger.
Leider nicht. Unseren Muell im Camp haben wir verbrannt und auch die lokale Bevoelkerung hat ihre Gehoefte sauber gehalten. Aber die Goldgraebersiedlung sah schon ziemlich post-apokalyptisch aus. Da sieht man erstmal, wieviel Platsikmuell anfaellt, wenn ihn keienr weg macht.
Es ist schade, das wir das beste Interval nur in einer RC Bohrung (sprich Bohrklein) und nicht in einer Kernbohrung hatten. Waere sicherlich beeindruckend gewesen. Das Gold in der Waschpfanne ist von dieser Bohrung, also kein Seifengold. Das Material im Zentrum der Pfanne ist im wesentlichen Pyrit. Da sieht man also schoen den farblichen Unterschied zwischen Gold und Katzengold.
Re: Eindrueck aus dem Niger und Frage
Genau das meinte ich, mit meiner ironischen Bemerkung. Danke Geomartin.Geomartin hat geschrieben: ↑Di. 20. Nov 18 4:22Leider nicht. Unseren Muell im Camp haben wir verbrannt und auch die lokale Bevoelkerung hat ihre Gehoefte sauber gehalten. Aber die Goldgraebersiedlung sah schon ziemlich post-apokalyptisch aus. Da sieht man erstmal, wieviel Platsikmuell anfaellt, wenn ihn keienr weg macht.
Frage:
In den Beschreibungen des Bergbaus in unserer Gegend wird oft von Reif-Schächten aus dünnen gespaltenen Baumstämmen gesprochen.
Auf Bild Nr. 8 ist ein runder Schacht mit Verbau aus Ästen zu sehen.
Kann ich mir einen Reif-Schacht so vorstellen?
Glück Auf
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Re: Eindrueck aus dem Niger
Na und mich würde natürlich interessieren, wie in diesen "hantelförmigen" Betongruben Gold gewaschen wird?
GA! Ralf
GA! Ralf
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Re: Eindruecke aus dem Niger
Bild 8 zeigt einen wunderschönen Reifenschacht. Diese wurde 1829 im Aachener Raum durch das Bergamt Düren wegen mangelnder Standsicherheit verboten. 
Glückauf
Horst

Glückauf
Horst
Dem Bergbau verschworen. Im Bergbau geschafft. Zum Bergmann erkoren mit stählerner Kraft.
- Björn
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Re: Eindruecke aus dem Niger
Hier gibt es ein Video wie diese Schächte gebaut werden:
https://av.tib.eu/media/12435
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- Nobi
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Re: Eindruecke aus dem Niger
GeilBjörn hat geschrieben: ↑Fr. 23. Nov 18 16:34 Hier gibt es ein Video wie diese Schächte gebaut werden:
https://av.tib.eu/media/12435

GLÜCK AUF | NOBI
Der Berg ist frei.
Wo eyn man eynfahrn will
mag her es thun mit rechte.
w w w . b e r g b a u s h i r t . d e
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- Björn
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Re: Eindruecke aus dem Niger
Hier hatten wir das Thema schon mal:
https://forum.untertage.com/viewtopic.p ... 69&p=73653
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Re: Eindruecke aus dem Niger
Beeindruckender Film.
Dem Begleittext nach von 1962 aus dem Rheinland. Das es damals noch solche Verhältnisse in Deutschland gab...
Da wird man ja ganz schnell ein sehr frommer Mensch.
G´Auf
Harzer06

Dem Begleittext nach von 1962 aus dem Rheinland. Das es damals noch solche Verhältnisse in Deutschland gab...

G´Auf
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Re: Eindruecke aus dem Niger
Total der Hit!
Das es von sowas überhaupt Filme gibt...
Die Fahrung des Kameramannes mit Equipment war sicherlich abenteuerlich.
Man könnte glatt denken, es handelt sich um eine Befahrerbaustelle

Das es von sowas überhaupt Filme gibt...
Die Fahrung des Kameramannes mit Equipment war sicherlich abenteuerlich.

Man könnte glatt denken, es handelt sich um eine Befahrerbaustelle

- Björn
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Re: Eindruecke aus dem Niger
Auf der Seite findet man noch mehr schätze, wenn man Bergbau sucht.
Hier findet man die meisten Filme aus dem Bestand des IWF Institut für den Wissenschaftlichen Film
https://www.tib.eu/de/recherchieren-ent ... enbestand/
https://de.m.wikipedia.org/wiki/IWF_Wissen_und_Medien
Hier findet man die meisten Filme aus dem Bestand des IWF Institut für den Wissenschaftlichen Film
https://www.tib.eu/de/recherchieren-ent ... enbestand/
https://de.m.wikipedia.org/wiki/IWF_Wissen_und_Medien
Re: Eindruecke aus dem Niger
DANKE Björn.
Ich bin begeistert.
Was noch offen ist:
Goldwaschen mit den hantelförmigen Betongruben.
Wer kann das erklären?
Ich bin begeistert.

Was noch offen ist:
Goldwaschen mit den hantelförmigen Betongruben.
Wer kann das erklären?

Glück Auf
Re: Eindruecke aus dem Niger
Hallo,
leider habe ich dies nicht in Aktion gesehen. Wir hatten lokale Artisanal Miner zum Goldwaschen angestellt (also zum Durchwaschen des Bohrkleins fuer jeden Bohrmeter). Die waren auch richtig gut. Aber das war nur konventionell mit Waschpfanne, siehe Bild oben.
Das Gold dort wurde anscheinend auch nur gravitativ gewonnen, Becken zur Laugung haben wir nicht gesehen. Wir haben auch die Rueckstaende der Kleinbergleute analysieren lassen - diese hatten immer noch einen Gehalt von im Durchschnitt 3g/t. Die Rueckstandshaufen wurden daher im Laufe der Zeit immer kleiner, sie wurden nach und nach mit LKW abgefahren und wohl anderswo nocheinmal bearbeitet.
Martin
leider habe ich dies nicht in Aktion gesehen. Wir hatten lokale Artisanal Miner zum Goldwaschen angestellt (also zum Durchwaschen des Bohrkleins fuer jeden Bohrmeter). Die waren auch richtig gut. Aber das war nur konventionell mit Waschpfanne, siehe Bild oben.
Das Gold dort wurde anscheinend auch nur gravitativ gewonnen, Becken zur Laugung haben wir nicht gesehen. Wir haben auch die Rueckstaende der Kleinbergleute analysieren lassen - diese hatten immer noch einen Gehalt von im Durchschnitt 3g/t. Die Rueckstandshaufen wurden daher im Laufe der Zeit immer kleiner, sie wurden nach und nach mit LKW abgefahren und wohl anderswo nocheinmal bearbeitet.
Martin
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- Name: Stephan Adlung
- Wohnort: Freiberg
Re: Eindruecke aus dem Niger
Ich würde mal einen Erklärungsversuch starten:
Es sieht so aus, als ob das rechte Becken etwas höher liegt, als das linke. Dadurch wäre in dem Verbindungskanal eine gewisse Strömung vorhanden, mit der man eine Konzentrationsrinne betreiben könnte. Im unteren Becken wurde das Wasser wieder gesammelt, geschöpft und dem oberen Becken zugeführt. Zum leichteren Schöpfen ist das untere Becken offenbar auch etwas mehr eingetieft.
Unter den offensichtlich ariden Bedingungen wäre es somit möglich, auch mit wenig Wasser eine Goldwäsche zu betreiben, da das Wasser im Kreislaufsystem genutzt wurde. Interessant wäre, wie weit das nächste Gewässer entfernt ist - damit meine ich keine temporären Bäche, die nur in der Regenzeit Wasser führen. Irgendwie musste die Anlage ja das erste Mal (und sicher auch ab und zu mal zwischendurch) mit Wasser "gefüttert" werden.
Aufgrund der geringen Größe der Anlage gehe ich davon aus, dass diese nur zu Prospektionszwecken betrieben wurde.
Glück Auf!
Stephan
Es sieht so aus, als ob das rechte Becken etwas höher liegt, als das linke. Dadurch wäre in dem Verbindungskanal eine gewisse Strömung vorhanden, mit der man eine Konzentrationsrinne betreiben könnte. Im unteren Becken wurde das Wasser wieder gesammelt, geschöpft und dem oberen Becken zugeführt. Zum leichteren Schöpfen ist das untere Becken offenbar auch etwas mehr eingetieft.
Unter den offensichtlich ariden Bedingungen wäre es somit möglich, auch mit wenig Wasser eine Goldwäsche zu betreiben, da das Wasser im Kreislaufsystem genutzt wurde. Interessant wäre, wie weit das nächste Gewässer entfernt ist - damit meine ich keine temporären Bäche, die nur in der Regenzeit Wasser führen. Irgendwie musste die Anlage ja das erste Mal (und sicher auch ab und zu mal zwischendurch) mit Wasser "gefüttert" werden.
Aufgrund der geringen Größe der Anlage gehe ich davon aus, dass diese nur zu Prospektionszwecken betrieben wurde.
Glück Auf!
Stephan