Bericht 11.Montanhistorisches Seminar in Theuern

Informationsforum. Hier können Newsletter, Newgroupsbeiträge, Pressemitteilungen etc. mit bergmännischem Bezug veröffentlicht werden.
Antworten
Thomas_Krassmann
Foren-Profi
Beiträge: 458
Registriert: Do. 01. Aug 02 0:00
Wohnort: Bad Windsheim
Kontaktdaten:

Beitrag von Thomas_Krassmann »

22.10.2003 | 00:00 Uhr | Netzcode: 10121210

Den Montantourismus beleben

Bayerisch-Böhmisches Kolloquium befasst sich mit Industriekultur in Deutschland und Tschechien


Theuern. Mit dem Thema "Industriekultur in Deutschland und Tschechien" hat sich das elfte Bayerisch-Böhmische Kolloquium in Theuern beschäftigt. Zwei Vorträge waren der Maxhütte in Sulzbach-Rosenberg gewidmet, die tschechischen Referenten beleuchteten zudem montanhistorische Projekte und auch die Ausgrabung von Glashütten.

Zu dem elften Bayerisch-Böhmischen Kolloquium hatte der Verein der Freunde und Förderer des Bergbau- und Industriemuseums Ostbayern, das Bayerisch-Böhmische Kulturbüro Regensburg sowie das Westböhmische Museum Pilsen und die Georgius-Agricola-Stiftung in Horni Slavkov (Schlaggenwald) eingeladen.

Im größten tschechischen Bergbaumuseum in Pribram werden Jahr für Jahr neue Außenstellen, die auf dem weitläufigen Bergbauareal vorhanden sind, der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. So wurde in diesem Jahr der Wasserstollen Drkolnov eröffnet. Darin befindet sich ein Wasserrad aus dem 19. Jahrhundert mit einem Durchmesser von zwölf Metern: Es diente der Wasserhaltung in der Pribramer Gruben. Ingenieur Josef Kovar von der Bergbaufirma "Diamo" in Pribram berichtete beim Kolloquium über die aufwändigen Restaurierungsarbeiten.

Pavel Beran, Direktor des Museums in Sokolov, stellte die in den vergangenen Jahren eröffneten Bergbaumuseen in Horni Slavkov (Schlaggenwald) und Krasno (Schönfeld) vor. Vor allem ging er auf die bedeutendstem noch zugängliche Zinnerzgrube in Böhmen ein, den Hieronymusschacht, der sich ebenfalls im Kaiserwald befindet.

Das Bergwerk wurde im 16. Jahrhundert eröffnet und zeigt anschaulich die damalige primitive Technik der Gewinnung mit Schlägel und Eisen sowie des "Feuersetzens". Dieses einmalige Montandenkmal soll zum Besucherbergwerk ausgebaut werden, so der Referent. In Tschechien würde den Zeugnissen des Bergbaus beispielhaft ein hoher Stellenwert eingeräumt.

Die enge Zusammenarbeit zwischen dem Museum in Falkenau und der Georgius-Agricola-Stiftung in Schlaggenwald einerseits und dem Verein der Freunde des Bergbaumuseums in Theuern andererseits werde sich bald auf dem Gebiet des Montantourismus' wirkungsvoll bemerkbar machen. Vor allem die unterstützende Wirkung der EU-Mittel, die für grenzüberschreitende Projekte in Aussicht stehen, kämen zum Tragen.

Ein weiteres Thema bei dem Kolloquium waren die Ausgrabungen an alten Glashüttenstandorten im Erzgebirge. Dr. Eva Cerna aus Most gab einen Überblick über die archäologischen Tätigkeiten, bei denen es gelungen war, Glashütten aus dem 13. Jahrhundert zu lokalisieren. In der Oberpfalz seien die ersten Hütten erst seit Ende des 15. Jahrhunderts fassbar. Vorgeführt wurde ein Film über die Rekonstruktion der Glasöfen und die Fertigung von Kaliglashumpen.

Bei einer Diskussion wurden Perspektiven aufgezeigt. Der Leiter des Kolloquiums, Dr. Helmut Wolf, sprach im Schlusswort von einer effektiven und zielorientierten Veranstaltung.

Den Montantourismus beleben

Quelle : Oberpfalznet

Glück Auf

Thomas
Antworten