Am 24. gab es in Sollstedt einen tödlichen Unfall bei einer Befahrung.
http://www.mdr.de/nachrichten/schacht_s ... 417e7.html
Unfall in Sollstedt
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Re: Unfall in Sollstedt
Laut MDR Radio Thüringen soll sich der Unfall im Bereich des Schachtes ereignet haben ?
Wohl durch "austretenden" Versatz aus der Schachtröhre ? Bei der Terminologie der Medien sind da allerdings Fragezeichen ...
Nach meiner Kenntnis der Schachtverwahrung dürfte so was nicht passieren !? Aber wer weis ....
Wohl durch "austretenden" Versatz aus der Schachtröhre ? Bei der Terminologie der Medien sind da allerdings Fragezeichen ...
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Re: Unfall in Sollstedt
<s>Kannst Du den entsprechenden Beitrag verlinken?</s>Mannl hat geschrieben:Laut MDR Radio Thüringen soll sich der Unfall im Bereich des Schachtes ereignet haben ?
Habs gefunden: Verletzter aus Klinik entlassen:
mdr hat geschrieben:Der Mann war am Dienstag zusammen mit einem Gutachter in 700 Metern Tiefe bei der Kontrolle eines seit 1992 verfüllten Schachts verschüttet worden. Der 67 Jahre alte Gutachter kam dabei ums Leben. Am Fuß des Schachts sei im Zusammenhang mit Senkungserscheinungen wöchentlich Material herausgenommen worden...In dem senkrecht verlaufenden Schacht habe sich Material über die 700 Meter hinweg immer wieder stärker gesetzt als erwartet. Deshalb seien der Gutachter und der Geschäftsführer eingefahren, um die deswegen begonnenen Arbeiten am Fuß des Schachts zu inspizieren...Im Zusammenhang mit den Absenkungen sei jeden Dienstag Material vom Fuß des Schachts herausgeholt worden. Die Arbeiten seien bis auf etwa 30 noch fehlende Meter fast abgeschlossen gewesen. Am Unglückstag wäre Material aus dem Schacht in einer unerwarteten Menge und Heftigkeit nachgerutscht, auch weiter in den Gang mit den Männern hinein als sonst...Der 67-jährige Gutachter sei unter einem Meter Schutt, Geröll und Tonerde begraben worden, der Geschäftsführer habe noch den Kopf heraushalten köknnen. Zwei an den arbeiten beteiligte Bergleute wurden Zeugen des Einsturzes. Einer von ihnen versuchte mit bloßen Händen, die Verschütteten zu befreien...
Das auf jeden Fall. Die kriegen das zwar in der Regel richtig vorgesagt, machen aber regelmäßig etwas anderes daraus, von dem sie (gute Absichten unterstellt) annehmen, daß es Nichtbergleute besser verstehen. Im Endeffekt versteht keiner was...Mannl hat geschrieben:Wohl durch "austretenden" Versatz aus der Schachtröhre ? Bei der Terminologie der Medien sind da allerdings Fragezeichen ...
Wurde denn überhaupt eine Schachtröhre verwahrt? Nach allem, was ich so gelesen habe, handelt es sich um ein Versatzbergwerk und speziell der Schacht Lohra soll bereits seit den 90ern verwahrt sein.Mannl hat geschrieben:Nach meiner Kenntnis der Schachtverwahrung dürfte so was nicht passieren !? Aber wer weis ....
Davon unabhängig: ja, das kann passieren. Austretenden Versatz habe ich schon öfter gesehen, ich stand auch schon selbst drin (unkritisch). Das war bei der Wismut und es handelte sich um selbsterhärtenden Versatz. Wie das in Kalibergwerken aussieht entzieht sich meiner Kenntnis.
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Re: Unfall in Sollstedt
Habe hier etwas zur Technologie gefunden:
"10 Jahre Schachtverwahrung im Südharz-Kalirevier ...
http://www.ercosplan.com/.../Bodenstein ... auforum_Pu...
10 Jahre Schachtverwahrung im Südharz-Kalirevier -. Erfahrungen aus Sicht von Planung und Ausführung. Dipl.-Ing. Jörg Bodenstein, Prokurist, ERCOSPLAN ..."
"Austretenden Versatz habe ich schon öfter gesehen, ich stand auch schon selbst drin (unkritisch)."
Einen Versatzdammbruch bei gefüllter Teilsohle hättest du sicher nicht überlebt. Ich glaube so was ist auch passiert, weis aber nicht mehr wo ....
Versatzbergwerk bedeutet, dass dort "Material" verbracht wird, in der Regel in "Elefantensäcken". Damit werden die Abbaukammern zugestellt.
Warum man an der Schachtröhre ausfließenden Versatz abgefördert hat erschließt sich mir nicht !?
Ich hätte es als sehr gefährlich eingeschätzt. (hängende Rollen waren ja schon nicht ganz ohne, aber eine 700 m Schachtröhre .....)
Wir werde ja sehen, alles nur vorerst Mutmaßungen ...
Sehr bedauerlich für die Bergleute !
"10 Jahre Schachtverwahrung im Südharz-Kalirevier ...
http://www.ercosplan.com/.../Bodenstein ... auforum_Pu...
10 Jahre Schachtverwahrung im Südharz-Kalirevier -. Erfahrungen aus Sicht von Planung und Ausführung. Dipl.-Ing. Jörg Bodenstein, Prokurist, ERCOSPLAN ..."
"Austretenden Versatz habe ich schon öfter gesehen, ich stand auch schon selbst drin (unkritisch)."
Einen Versatzdammbruch bei gefüllter Teilsohle hättest du sicher nicht überlebt. Ich glaube so was ist auch passiert, weis aber nicht mehr wo ....
Versatzbergwerk bedeutet, dass dort "Material" verbracht wird, in der Regel in "Elefantensäcken". Damit werden die Abbaukammern zugestellt.
Warum man an der Schachtröhre ausfließenden Versatz abgefördert hat erschließt sich mir nicht !?
Ich hätte es als sehr gefährlich eingeschätzt. (hängende Rollen waren ja schon nicht ganz ohne, aber eine 700 m Schachtröhre .....)
Wir werde ja sehen, alles nur vorerst Mutmaßungen ...
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Re: Unfall in Sollstedt
War ja kein Bruch, sondern nur etwas gekleckert... Deshalb habe ich ja "unkritisch" dahintergeschrieben.
In dem MDR-Artikel steht ja auch, daß die Versatzbereiche ganz woanders sind, hat also damit nichts zu tun.
Was das Abfördern anbetrifft: volle Zustimmung. Keine Ahnung, warum das gemacht wurde, aber irgendwas müssen sie sich ja dabei gedacht haben und das Bergamt muß es auch genehmigt haben.
Üblicherweise wird bei Schachtröhren, die mit Schotter o.ä. verfüllt sind, nur nachverfüllt, nicht abgezogen. Aber wer weiß, welche spezielle Situation hier vorlag.
In dem MDR-Artikel steht ja auch, daß die Versatzbereiche ganz woanders sind, hat also damit nichts zu tun.
Was das Abfördern anbetrifft: volle Zustimmung. Keine Ahnung, warum das gemacht wurde, aber irgendwas müssen sie sich ja dabei gedacht haben und das Bergamt muß es auch genehmigt haben.
Üblicherweise wird bei Schachtröhren, die mit Schotter o.ä. verfüllt sind, nur nachverfüllt, nicht abgezogen. Aber wer weiß, welche spezielle Situation hier vorlag.
Gutachter erstickte wahrscheinlich in Kali-Schacht
MZ vom 25.06.14:
Verschüttet und wahrscheinlich erstickt: Ein Bergbaufachmann stirbt in einer stillgelegten Kali-Grube unter einer meterdicken Schuttschicht. Die Ursachenforschung hat begonnen.
BLEICHERODE/SOLLSTEDT.
Nach dem Unglück in einer stillgelegten Kali-Grube in Nordthüringen ermittelt die Staatsanwaltschaft wegen des Verdachts der fahrlässigen Tötung. Das Verfahren richte sich gegen unbekannt, sagte der stellvertretende Leiter der Staatsanwaltschaft Mühlhausen, Ulf Walther, am Mittwoch. Bei einer Inspektion in der Grube Sollstedt/Bleicherode (Kreis Nordhausen) war ein Gutachter am Dienstag in 700 Metern Tiefe unter einer meterdicken Schicht aus Schotter und Lehm verschüttet worden. Der 67-Jährige kam ums Leben. Es war der zweite tödliche Unfall in einer Thüringer Kali-Grube innerhalb von neun Monaten.
Möglicherweise sei der 67-Jährige unter dem feuchten Material, das sich über ihn ergoss, erstickt, sagte Thüringens Umweltminister Jürgen Reinholz (CDU) der Nachrichtenagentur dpa. Er machte sich am Sitz der NDH Entsorgungsbetreibergesellschaft in Bleicherode ein Bild von den Geschehnissen. Verschüttet wurde bei dem Unglück auch der 69 Jahre alte Chef der privaten Firma, die zur Stabilisierung der Hohlräume auch zugelassene Abfälle wie beispielsweise Schlacke oder Filterasche einbringt. Er wurde aber nur leicht verletzt und konnte das Krankenhaus bereits wieder verlassen.
Probleme mit der Standfestigkeit
Beide Männer waren zu einer Erkundung in die Grube eingefahren, weil es Probleme mit der Standfestigkeit des Materials in dem nach Angaben von Reinholz bereits 1992 verfüllten Schacht „Lohra“ gab. Zwei Bergleute - die Fahrer eines Radladers und einer Raupe - waren in der Nähe der Unglücksstelle. Sie blieben unverletzt und leiteten die Rettungsaktion der Grubenfeuerwehr ein.
Es sei nach ersten Erkenntnissen von Polizei und Bergamt „nicht völlig auszuschließen, dass beim Verfüllen des Kali-Schachtes möglicherweise Fehler begangen wurden“, sagte Oberstaatsanwalt Walther. Es gebe jedoch keine unmittelbaren Anhaltspunkte für ein Fehlverhalten.
Im Zuge der Ermittlungen, die längere Zeit in Anspruch nehmen könnten, soll laut Walther auch geklärt werden, welche Materialien zum Verfüllen des Schachtes genutzt wurden. Es gebe aber keine Anhaltspunkte für eine illegale Abfallentsorgung.
Verschüttet und wahrscheinlich erstickt: Ein Bergbaufachmann stirbt in einer stillgelegten Kali-Grube unter einer meterdicken Schuttschicht. Die Ursachenforschung hat begonnen.
BLEICHERODE/SOLLSTEDT.
Nach dem Unglück in einer stillgelegten Kali-Grube in Nordthüringen ermittelt die Staatsanwaltschaft wegen des Verdachts der fahrlässigen Tötung. Das Verfahren richte sich gegen unbekannt, sagte der stellvertretende Leiter der Staatsanwaltschaft Mühlhausen, Ulf Walther, am Mittwoch. Bei einer Inspektion in der Grube Sollstedt/Bleicherode (Kreis Nordhausen) war ein Gutachter am Dienstag in 700 Metern Tiefe unter einer meterdicken Schicht aus Schotter und Lehm verschüttet worden. Der 67-Jährige kam ums Leben. Es war der zweite tödliche Unfall in einer Thüringer Kali-Grube innerhalb von neun Monaten.
Möglicherweise sei der 67-Jährige unter dem feuchten Material, das sich über ihn ergoss, erstickt, sagte Thüringens Umweltminister Jürgen Reinholz (CDU) der Nachrichtenagentur dpa. Er machte sich am Sitz der NDH Entsorgungsbetreibergesellschaft in Bleicherode ein Bild von den Geschehnissen. Verschüttet wurde bei dem Unglück auch der 69 Jahre alte Chef der privaten Firma, die zur Stabilisierung der Hohlräume auch zugelassene Abfälle wie beispielsweise Schlacke oder Filterasche einbringt. Er wurde aber nur leicht verletzt und konnte das Krankenhaus bereits wieder verlassen.
Probleme mit der Standfestigkeit
Beide Männer waren zu einer Erkundung in die Grube eingefahren, weil es Probleme mit der Standfestigkeit des Materials in dem nach Angaben von Reinholz bereits 1992 verfüllten Schacht „Lohra“ gab. Zwei Bergleute - die Fahrer eines Radladers und einer Raupe - waren in der Nähe der Unglücksstelle. Sie blieben unverletzt und leiteten die Rettungsaktion der Grubenfeuerwehr ein.
Es sei nach ersten Erkenntnissen von Polizei und Bergamt „nicht völlig auszuschließen, dass beim Verfüllen des Kali-Schachtes möglicherweise Fehler begangen wurden“, sagte Oberstaatsanwalt Walther. Es gebe jedoch keine unmittelbaren Anhaltspunkte für ein Fehlverhalten.
Im Zuge der Ermittlungen, die längere Zeit in Anspruch nehmen könnten, soll laut Walther auch geklärt werden, welche Materialien zum Verfüllen des Schachtes genutzt wurden. Es gebe aber keine Anhaltspunkte für eine illegale Abfallentsorgung.
"Das Bergamt braucht doch Wochen, bis es etwas genehmigt!"
Götz George in "Böse Wetter", 2015
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