Hilfe bei Übersetzung Buch Nickelabbau!

... für den Rest, der sonst nicht passt.
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GeoBerg
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Beitrag von GeoBerg »

Glück auf,

nachfolgend eine Mail von J. Schweimer (Übersetzerin). Sie übersetzt gerade ein Buch (franz.) über Nickelabbau in Norwegen. Leider fehlen ihr ein paar Begriffe.
Wer Ideen hat, kann sie hier niederschreiben oder mir eine Mail an webmaster@geoberg.de senden. Ich leite die Vorschläge dann an Frau Schweimer weiter.

Ich bin Übersetzerin und übersetze gerade einen französischen Text aus dem Jahr 1881 über Nickelabbau bzw. eine bestimmte Nickelhütte in Norwegen. Von diesem norwegischen Unternehmen wurde v.a. Nickel gewonnen, in geringeren Mengen auch Kupfer und Kobalt, und eine Gewinnung von Schwefelsäure als Beiprodukt wurde 1881 gerade ins Auge gefasst.
Von diesem norwegischen Unternehmen wurde v.a. Nickel gewonnen, in geringeren Mengen auch Kupfer und Kobalt, und eine Gewinnung von Schwefelsäure als Beiprodukt wurde 1881 gerade ins Auge gefasst.

1. Zwei Mineraliennamen:
In den Erzgängen der Gruben fanden sich folgende Mineralien: Magnetkies (Pyrrhotin), Kupferkies (Chalkopyrit) und 2 andere Arten Pyrit (oder evtl. verwandter Mineralien), deren Namen mir noch fehlen: wörtlich übersetzt würden sie "grauer Pyrit" (evtl. "dunkler Pyrit" ) (frz. pyrite grise) und "heller / durchsichtiger Pyrit" (frz. pyrite claire) heißen. Um welche Mineralien könnte es sich hier handeln? "pyrite grise" enthält 4,9 % Nickel und Kobalt (zusammengefasst), "pyrite claire" enthält 0,4 % Kupfer und 2,71 % Nickel und Kobalt. Als in Betracht kommende Mineralien habe ich die folgenden Bezeichnungen gefunden: Gelbeisenkies und Grünkies als weitere Namen für Pyrit; Graueisenkies für Markasit; Graukies und Glanzkies für Arsenopyrit (von Arsen ist jedoch im Text nirgends die Rede).

2. Drei Namen für Maschinen:
Vor dem Schmelzen wird das Material zerkleinert; man wollte 1881 für die Gruben eine neue Maschine anschaffen, damit das Material noch feiner zerkleinert wird und schon vor dem Schmelzen einen höheren Nickelgehalt hat. Diese Maschine könnte man wörtlich mit "mechanischer Zerkleinerer" (écraseur mécanique) übersetzen. Ist damit ein Pochwerk gemeint?
Das Endprodukt ist Nickelmatte mit 47,54 % Nickelgehalt, 1,85 % Kobalt, 20,2 % Kupfer, 11,31 % Eisen und 19,3 % Schwefel. In einem der beiden Hüttenbetriebe der Firma befanden sich im Jahr 1881 7 Öfen (Schmelzöfen?) und 7 Gahrheerde, an die 2 "machines à souffler" (wörtlich "Blasmaschinen", d.h. Gebläse? Verblasöfen???) und 1 "Roots blower" (wird auch im Deutschen der englische Begriff verwendet? oder handelt es sich um einen Konverter?) angeschlossen sind.

Es wäre toll, wenn mir jemand weiterhelfen könnte. Schon im voraus ganz herzlichen Dank für Eure Mühe!
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Thomas_Witzke
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Beitrag von Thomas_Witzke »

Beide Mineralbezeichnungen sind mir noch nie untergekommen, sie fehlen auch in der internationalen Zusammenstellung von Synonymen und veralteten Bezeichnungen: J. De Fourestier (1999) Glossary of Mineral Synonyms.- Can. Min. Special Publication 2, das als Standardwerk gilt und auch reichlich veraltete französische Bezeichnungen enthält.
"Pyrite grise" könnte Bravoit sein, das ist eine Ni- (und z.T. Co-) haltige Varietät von Pyrit. Im Vergleich zu reinem Pyrit ist diese Varietät deutlich grauer, deshalb würde auch die Bezeichnung Sinn machen. Bravoit ist kein eigenständiges Mineral, nur eine Varietät von Pyrit.

Glück Auf
Thomas
Thomas_Krassmann
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Beitrag von Thomas_Krassmann »

Eventuell könnte es sich be dem "dunklen Pyrit" um Markasit handeln und bei dem hellen um Pyrit im eigentlichen Sinn. Möglich wäre auch Pentlandit

Gibt es Beschreibungen oder sogar Fotos zu den jeweiligen Mineralien (welche Kristallformen ?)

Glück Auf

Thomas
Lutz
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Beitrag von Lutz »

Da ich selber Aufbereiter bin und mich ein wenig in der Historie der Erzaufbereitung auskenne, kommen als Aufbereitungsmaschinen in Frage:

Feinpochwerk (naß betrieben)
Feinwalzwerk (ähnlich heutiger Walzenmühlen)
Walzwerke hatten gegenüber den Pochwerken den Vorteil, daß sie ein gleichkörnigeres Gut erzeugten und nur geringe Mengen an feinstkörnigen Schlämmen. In Clausthal beispielsweise wurde das erste Walzwerk 1832 durch Maschinendirektor Jordan im 6. Clausthaler Thalpochwerk eingebaut. Zunächst waren es Grobwalzwerke, später auch Feinwalzwerke.

Glückauf!

Lutz
Untertagefotografie benötigt jede Menge Blitzenergie!
GeoBerg
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Beitrag von GeoBerg »

Schon mal herzlichen Dank für eure Hilfe.
Falls noch weitere Einfälle vorhanden sind, einfach rein damit. Jede Idee ist nötig.

GA

Lutz
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Björn
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Beitrag von Björn »

Hallo

Die Dame hat mich auch schon angemailt.
Vleißig ist sie ja. Sie durchforstet wohl alle Internetseiten zum Bergbau.

Ich habe sie an Wilfired Lißmann weiterempfohlen.

Björn
GeoBerg
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Beitrag von GeoBerg »

Frau Schweimer hat mittlerweile fast alle offenen Fragen klären können und bedankt sich bei allen, die Ihr mit Hinweisen geholfen haben.

GA

Lutz
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