Koks - eine Grundlage der modernen Welt
Deutsches Bergbau-Museum Bochum legt umfassende Geschichte der
internationalen Kokereitechnik vor
Als Abraham Darby um 1709 im englischen Coalbrookdale erstmals
Steinkohlenkoks zur Roheisenerzeugung im Hochofen einsetzte, schuf er eine
der wesentlichen Grundlagen für die industrielle Entwicklung. Erst durch
den Ersatz der zuvor verwandten Holzkohle durch mineralischen Koks wurde es
möglich, Eisenerz als Grundstoff der Eisen- und Stahlproduktion in großen
Mengen wirtschaftlich zu erzeugen. Noch heute und auch in Zukunft gilt der
klassische Hochofenprozess unter Einsatz von Koks als technische Grundlage
einer weltweit steigenden Stahlerzeugung.
Im Verlauf der letzten 300 Jahre hat sich die Kokserzeugung
verfahrenstechnisch und ökonomisch weit entwickelt. Das Bild langer
Koksofenbatterien in vormals von der Öffentlichkeit abgeschlossener
Fabrikkomplexe ist heute nicht nur im Ruhrgebiet vielen Menschen vertraut.
Nur wenigen ist jedoch bewusst, dass die Kokereien seit Ende des 19.
Jahrhunderts komplexe chemische Betriebe darstellen. Seither sind die
Koksöfen so konstruiert, dass das bei der Verkokung entstehende und an
Kohlenwertstoffen reiche Gas zur Grundlage einer verzweigten Kohlenchemie
werden konnte. So wurden aus diesem Gas Produkte wie Teer, Ammoniak und
Benzol gewonnen und zu einer kaum überschaubaren Vielzahl von
Gebrauchsstoffen der modernen Welt weiterverarbeitet.
Das vorgelegte Buch ist das Ergebnis einer mehrjährigen Bearbeitung.
Organisatorisch beim Deutschen Bergbau-Museum Bochum verankert, waren an
der Texterstellung etwa 30 Fachleute des Kokereiwesens aus dem In- und
Ausland beteiligt. Das zweibändige Werk mit einem Gesamtumfang von über
1000 Seiten enthält nicht weniger als 860, zum Teil bislang
unveröffentlichter Abbildungen, die das Verständnis für die technischen
Zusammenhänge maßgeblich unterstützen.
Dem Werk ist ein Grußwort des Bundesministers für Wirtschaft und Arbeit,
Wolfgang Clement, vorangestellt. Umfangreiche Register erschließen beide
Bände, die zusammen die seit langem vermisste zeitgemäße Geschichte des
Kokereiwesens darstellen.
Michael Farrenkopf (Hrsg.): Koks. Die Geschichte eines Wertstoffes,
Bd. 1: Beiträge zur Entwicklung des Kokereiwesens (451 S., 325 Abb., 34
Tab.)
Bd. 2: Chronik zur Entwicklung des Kokereiwesens (621 S., 535 Abb., 88
Tab.)
Bochum 2003
Zu beziehen zum Einzelpreis
Bd. 1: 33,-- Euro *
Bd. 2: 36,-- Euor *
Gesamtpreis 65,-- Euro *
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Deutschen Bergbau-Museum Bochum
Am Bergbaumuseum 28
D-44791 Bochum
Tel. 0234 - 58 77 140
Fax. 0234 - 58 77 111
Email: gabriele.subert-lexa@bergbaumuseum.de
Biographische Daten des Herausgebers:
Dr. Michael Farrenkopf
geb. 1966
Studium der Geschichtswissenschaften, Kunstgeschichte und Publizistik an
den Universitäten Mainz und Berlin (1987-1994)
Wissenschaftlicher Mitarbeiter im Bergbau-Archiv beim Deutschen
Bergbau-Museum Bochum (1995-1998)
Promotion zum Dr. phil. an der Technischen Universität Berlin mit einer
Arbeit über Schlagwetter- und Kohlenstaubexplosionen im Ruhrbergbau
(1999-2000)
seit 01.02.2001 Leiter des Montanhistorischen Dokumentationszentrums beim
Deutschen Bergbau-Museums Bochum
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