Liebe Bergbaufreunde,
mich würde interessieren, welche Gebete vor dem Einfahren in die Gruben früher gesprochen wurden. Gab es da einheitliche Gebete oder hatte jedes Revier sein eigenes?
Ich bin gespannt und sage vorab schon einmal: vielen dank.
Glück auf!
Falk
Berggebet
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Berggebet
Mein Erzgebirge,
hoch über dunklen Schächten lauscht deiner Halden wilde Einsamkeit.
Still raunen sie von guten Himmelsmächten,
von Berggeschrei aus längst vergangener Zeit.
Edwin Bauersachs
http://www.imkerei-meyer.com
hoch über dunklen Schächten lauscht deiner Halden wilde Einsamkeit.
Still raunen sie von guten Himmelsmächten,
von Berggeschrei aus längst vergangener Zeit.
Edwin Bauersachs
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Re: Berggebet
Je nach Bergrevier, einige Literaturhinweise (in Auswahl):
Mirsch, R.: Zum Schichtgebet im Mansfelder Berg- und Hüttenwesen. in: Der Anschnitt, Jg. 57, H. 5/6, Bochum: 2005, S. 207-212
Gesang- und Gebet-Buch für die Burgker Berg- und Hüttenmannschaft. Gott segne den Bergbau. Dresden: 1844, XIII, 351 S.
NN.: Gebet der Mechernicher Bergleute vor dem Einfahren, in: Heimatkalender 1958 des Eifelgrenzkreises Schleiden, S. 92
Rumpf, K.: Vor der Anfahrt ein Gebet, Geschichte der bergmännischen Betstuben, in: Bergbau, Jg. 35, Nr. 1, Gelsenkirchen: 1984, S. 33 ff.,
Rumpf, K.: Vor der Anfahrt ein Gebet in der Hoffnung auf Schutz: aus der Arbeitswelt der Westerwälder Bergleute, in: Der Westerwald, Jg. 101, Nr. 4, Altenkirchen: 2008, S. 22
Tromler, K.: Christoph Gottlieb Grundigs geistlicher Bergbau oder Sammlung von Berggebeten und geistlichen Berggesängen, Schneeberg: 1781
Wasem, P.: Das Imsbacher Bergmannsgebetsbüchlein, in: Nordpfälzer Geschichtsblätter, Jg. 85, Nr. 3, Rockenhausen: 2005, S. 5-12
Burose, H.: Johann Gottfreid Rheses Gebetbuch für Bergleute, in: De Anschnitt, Jg. 18, H. 6, Bochum:
1966, S. 3-13,
Kirnbauer, F.: Bergmannssprüche und Bergmannsgebete. Reihe: Leobener Grüne Hefte, Nr. 171, Wien: 1977, 33 S.
Glückauf!
Elmar Nieding
Mirsch, R.: Zum Schichtgebet im Mansfelder Berg- und Hüttenwesen. in: Der Anschnitt, Jg. 57, H. 5/6, Bochum: 2005, S. 207-212
Gesang- und Gebet-Buch für die Burgker Berg- und Hüttenmannschaft. Gott segne den Bergbau. Dresden: 1844, XIII, 351 S.
NN.: Gebet der Mechernicher Bergleute vor dem Einfahren, in: Heimatkalender 1958 des Eifelgrenzkreises Schleiden, S. 92
Rumpf, K.: Vor der Anfahrt ein Gebet, Geschichte der bergmännischen Betstuben, in: Bergbau, Jg. 35, Nr. 1, Gelsenkirchen: 1984, S. 33 ff.,
Rumpf, K.: Vor der Anfahrt ein Gebet in der Hoffnung auf Schutz: aus der Arbeitswelt der Westerwälder Bergleute, in: Der Westerwald, Jg. 101, Nr. 4, Altenkirchen: 2008, S. 22
Tromler, K.: Christoph Gottlieb Grundigs geistlicher Bergbau oder Sammlung von Berggebeten und geistlichen Berggesängen, Schneeberg: 1781
Wasem, P.: Das Imsbacher Bergmannsgebetsbüchlein, in: Nordpfälzer Geschichtsblätter, Jg. 85, Nr. 3, Rockenhausen: 2005, S. 5-12
Burose, H.: Johann Gottfreid Rheses Gebetbuch für Bergleute, in: De Anschnitt, Jg. 18, H. 6, Bochum:
1966, S. 3-13,
Kirnbauer, F.: Bergmannssprüche und Bergmannsgebete. Reihe: Leobener Grüne Hefte, Nr. 171, Wien: 1977, 33 S.
Glückauf!
Elmar Nieding
...die unterirdischen Grubengebäude in ihre Schreibstube bringen...
Héron de Villefosse (1774-1852), Bergingenieur im Dienste Napoleons.
(H. Dettmer, 2014)
Héron de Villefosse (1774-1852), Bergingenieur im Dienste Napoleons.
(H. Dettmer, 2014)
- Kabutzer
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Re: Berggebet
Hallo Bergbaufreunde, Hallo Falk,
bei uns in Rheinbreitbach, am ehemaligen Kupferbergwerk Virneberg / St. Josephsberg, ist noch ein altes Holzkreuz bis in die 1980er Jahre erhalten geblieben. Das Kreuz stand am früheren "Oberen Stollen" der Grube, und der Überlieferung nach sollen hier die Bergleute vor der Einfahrt gebetet haben.
Auf dem Querbalken steht:
"Christe du hast Dein Leben, am Kreuz für uns gegeben.
Segne uns all und bewahre uns vor Seelen und Leibes Gefahr"
Ich denke dass es sich hier um das kurze Gebet der Bergleute handelte. Vor 200 Jahren war der Virneberg ein kurfürstliches Bergwerk (Köln), Landesherr war der Erzbischof, deshalb auch der andere Name "St.Josephsberg". Die Bevölkerung und der überwiegende Teil der Bergleute waren katholischen Glaubens. Nach einem alten Bericht waren aber auch ausländische und andersgläubige Grubenarbeiter beschäftigt, die Gebete wurden jedoch immer gemeinschaftlich verrichtet.
Weitere Infos zu unseren Bergmanns-Kreuzen findet ihr unter dem Link: http://www.buergerverein.rheinbreitbach.org/kreuze.htm
Frohe Weihnachtstage und "Glück-Auf" aus dem Rheinland,
Kabutzer (Jürgen Fuchs)
bei uns in Rheinbreitbach, am ehemaligen Kupferbergwerk Virneberg / St. Josephsberg, ist noch ein altes Holzkreuz bis in die 1980er Jahre erhalten geblieben. Das Kreuz stand am früheren "Oberen Stollen" der Grube, und der Überlieferung nach sollen hier die Bergleute vor der Einfahrt gebetet haben.
Auf dem Querbalken steht:
"Christe du hast Dein Leben, am Kreuz für uns gegeben.
Segne uns all und bewahre uns vor Seelen und Leibes Gefahr"
Ich denke dass es sich hier um das kurze Gebet der Bergleute handelte. Vor 200 Jahren war der Virneberg ein kurfürstliches Bergwerk (Köln), Landesherr war der Erzbischof, deshalb auch der andere Name "St.Josephsberg". Die Bevölkerung und der überwiegende Teil der Bergleute waren katholischen Glaubens. Nach einem alten Bericht waren aber auch ausländische und andersgläubige Grubenarbeiter beschäftigt, die Gebete wurden jedoch immer gemeinschaftlich verrichtet.
Weitere Infos zu unseren Bergmanns-Kreuzen findet ihr unter dem Link: http://www.buergerverein.rheinbreitbach.org/kreuze.htm
Frohe Weihnachtstage und "Glück-Auf" aus dem Rheinland,
Kabutzer (Jürgen Fuchs)
Bergmeister Bleibtreu bevorzugte die einheimischen Bergleute, weil „diese wohlfeiler arbeiteten, mehr Ungemach vertragen konnten und bei ihnen der unruhige Geist nicht so vorhanden sei“. (Virneberg um 1805)