Hallo Eno,
die unterschiedliche Reaktion auf CO2 ist mehr oder weniger normal. Das ist physiologisch bedingt und hängt von der allgemeinen Konstitution der "Probanden", als auch von der "Tagesform" ab.
Ich empfehle die GESTIS-Datenbank, da steht alles wissenswerte drin:
http://biade.itrust.de/biade/lpext.dll? ... -h.htm&2.0
Unter Arbeitsmedizin und Erste Hilfe kann man estaunliches lesen.
Akute Toxizität :
CO2 übt im Organismus wichtige physiologische Funktionen
aus, z.B. regelt es zentral die Atmung. Infolge einer
Integration in viele Abläufe, die der Aufrechterhaltung der
Homöostase dienen, ist CO2 kein Fremdstoff, und es gibt
Regulationsmechanismen, die kurzfristige geringe bis mäßige
exogene Konzentrationsänderungen ausgleichen. Andererseits
können höhere Konzentrationen in kürzester Zeit massive
unphysiologische Reaktionen auslösen, die nicht (nur) auf
akuten Sauerstoffmangel zurückzuführen sind.
CO2 kann deshalb toxikologisch keineswegs nur als Stickgas
(-> Asphyxie) betrachtet werden, was oft geschieht.
Die wäßrige Lösung von CO2 ist eine sehr schwache Säure, die
nicht ätzend wirkt. Daher ruft CO2 in der Luft, selbst in
hohen Konzentrationen, nur eine stechende Empfindung in
Augen, Nase und Rachen hervor.
Kleine Partikel von "Kohlensäureschnee" sollen bei Augen-
kontakt keine Anzeichen eines Kälteschadens am Gewebe
bewirkt haben.
Allerdings führte Augenkontakt mit Spritzern der entspannten
Flüssigkeit durchaus zu lokalen Erfrierungen.
Für den Hautkontakt trifft analoges zu. Erfrierungen mit
späterer Blasenbildung sind nicht nur durch Kontakt mit
"Trockeneis" oder entspannter Flüssigkeit, sondern auch mit
Metallbehältern vorgekommen, die diese Materialien
enthielten.
Von den möglichen Folgewirkungen einer solchen Erfrierung
abgesehen, ist eine direkte dermale Toxizität durch Kontakt
mit CO2 (in jeder Form) wohl auszuschließen, wenn normale
Arbeitsbedingungen vorausgesetzt werden.
Inhalation von 0,1 Vol.% CO2 hat bei empfindlichen Personen,
die sich in geschlossenen, künstlich klimatisierten Räumen
aufhielten, bereits zu Kopfdruck und Kopfschmerzen geführt.
Kritische Wirkung bei inhalativer Kurzzeitexposition ist
jedoch die Azidose, die bei körperlich mäßig belasteten
Freiwilligen deutlich wurde, wenn sie 30 min lang gegenüber
1 Vol.% CO2 (10000 ppm) exponiert waren. Diese Konzentration
wird aber bei fehlender körperlicher Belastung vom gesunden
Erwachsenen noch kompensiert (d.h.: der pH-Wert fiel nur von
7,4 auf 7,37).
2 Vol.% in der Inspirationsluft erhöhen die Atemfrequenz und
das Atemzugvolumen, bei 4 - 6 Vol.% CO2 (keine Angabe der
Expositionsdauer) werden Kopfschmerzen, Ohrensausen
(Tinnitus), Herzklopfen, Blutdruckanstieg, psychische
Erregung (wie im Exzitationsstadium der Narkose) sowie
Schwindel und Benommenheit beobachtet.
In weiteren, besser dokumentierten Untersuchungen an
Freiwilligen wurden jeweils nur bestimmte Symptome
beobachtet bzw. Parameter gemessen, von denen die folgenden
besonders interessant sind: 5 Vol.%/30 min: starke
Aktivierung der Durchblutung der Nieren und des Gehirns;
6 Vol.%/6 - 8 min: EKG-Veränderungen (stärker ausgeprägt bei
älteren Personen, > 60 Jahre); ab 10 Vol.%/1,5 bis 7 min:
starke Aktivierung der Herztätigkeit, Kopfschmerz,
Schwindel, erweiterte Pupillen, muskuläre Schüttelkrämpfe;
ab 10 Vol.%/10 - 20 min: Bewußtseinsverlust; 20 - 30 Vol.%/
ca. 1 min: Narkose, Bewußtlosigkeit, Krämpfe, EEG- und EKG-
Veränderungen und erhebliche Augenschäden (retinale
Degeneration).
Andererseits wurde berichtet, daß Konzentrationen von
10 Vol.% von einigen Personen über bis zu 1 h ohne
offensichtliche Gefährdung toleriert worden sein sollen.
Verschiedene Todesfälle sind vorgekommen, insbesondere
nachdem Kessel, Gruben, Brunnen oder andere Räume betreten
wurden, in denen sich CO2 aufgrund seiner hohen
spezifischen Dichte (im Vergleich zur Luft) angesammelt
hatte. Bei der Autopsie wurden hauptsächlich Veränderungen
an den Augen (Retina) und im Gehirn gefunden.
Orale Vergiftungen mit CO2 sind erwartungsgemäß nicht
beschrieben.