Bürger können gefährdete Baudenkmale erfassen

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Nobi
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Bürger können gefährdete Baudenkmale erfassen

Beitrag von Nobi »

Interessante Sache wenn es funktioniert.

Bürger können gefährdete Baudenkmale erfassen
Stiftung schaltet Online-Datenbank frei und setzt auf Hilfe vieler / Ganz Mitteldeutschland im Blick


Die ehemalige Maschinenfabrik Swiderski in der Zschocherschen Straße ist ein imposantes Ensemble. Sie teilt jedoch das Schicksal vieler Baudenkmale, um die sich weder Investoren noch Immobilienmakler kümmern. Vielerorts bröckelt der Putz, stehen die Häuser leer und mit den historisch gewachsenen Strukturen zerfällt oft auch die örtliche Identität. Von gefährdeten Häusern gibt es in Leipzig weit mehr als 2000 – darunter nicht wenige von hohem kulturhistorischen Wert. Um sie möchte sich die Leipziger Denkmalstiftung kümmern, die offiziell zwar erst im September gründet wird. Ein erstes großes Projekt hat sie aber bereits angeschoben. Gestern ging eine Online-Datenbank ans Netz. Über einen offenen Zugang können interessierte Bürger bei der Erfassung gefährdeter Bürger- und Herrenhäuser, Industriebauten, Bauernhöfe, Brücken oder Mühlen helfen.

Zu den Initiatoren gehören der Leipziger Rechtsanwalt Wolfram Günther, der das Prinzip der Online-Datenbank mit Wikipedia vergleicht, sowie die Europaabgeordnete Gisela Kallenbach (Grüne). Hintergrund: Nicht mal im Rathaus gibt es einen detaillierten Überblick, wo sich gefährdete Häuser befinden, in welchem Zustand sie sind, welche Zwischennutzungen möglich sind. „Oft wird die Stadtverwaltung erst auf ein Gebäude aufmerksam, wenn ein Ziegel auf die Straße fällt oder wenn jemand einen Bauantrag stellt“, so Günther. Deshalb will die Stiftung mit ihrer Datenbank eine Plattform für ganz Mitteldeutschland schaffen, die Denkmalbesitzer mit potenziellen Nutzern, Ideengebern, Architekten oder auch Käufern in Kontakt bringt. „Leer stehende Denkmale und neue Nutzer über das Internet zu vermitteln, kann von hier ausgehend auch ein Modell für andere Städte und Regionen in Europa sein“, ist sich Kallenbach sicher, die etwa die Hälfte des Geldes für den Internetauftritt beisteuert. Insgesamt koste der die Stiftung 4000 Euro, heißt es.

Derzeit ist nur ein erster Teil der Häuser online. Geplant ist, zunächst die für Leipzig wichtigsten 150 verfallenen Baudenkmale einzustellen. Das ist eine kraft- und zeitaufwändige Arbeit, die ehrenamtlich erfolgt. „Wir schaffen die Strukturen, damit viele Leute ihr Wissen einspeichern können“, so Günther. Eingestellt werden, wenn verfügbar, auch Fotos, Grundrisse und wichtige Dokumente zum jeweiligen Haus. Neben einem frei zugänglichen Bereich zu Ort und Lage, Baujahr, Baustil, Besonderheiten gibt es auch einen geschützen mit vertraulichen Daten. Etwa zum Eigentümer. Darauf hat nur ein Administrator der Stiftung Zugriff, der dann abwägt und auch mit den Besitzern abspricht, was veröffentlicht werden kann. Mathias Orbeck

http://www.eipziger-denkmalstiftung.de
http://www.baudenkmale-mitteldeutschland.de/

Quelle: Leipziger Volkszeitung, 11.06.2009
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Der Berg ist frei.
Wo eyn man eynfahrn will
mag her es thun mit rechte.


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