Tirol betreibt seit Urgeschichte Bergbau:
Prähistorischer Bergkristall-Abbau belegt
Tiroler Archäologen wurden in 2.700 Seehöhe fündig
Bergkristalle fungierten als "Diamanten der Urzeit"
Tiroler Archäologen haben erstmals in Österreich prähistorischen Abbau von Bergkristall nachgewiesen. Die Fundstätte, eine ungewöhnlich große Quarzader, liegt auf 2.700 Metern Seehöhe am Südfuß des Olperers in den Tuxer Alpen im Gemeindegebiet Finkenberg im Bezirk Schwaz.
"Wir haben dort auf dem Riepenkar mehrere Bergkristallabschläge und -bruchstücke mit eindeutigen Bearbeitungsspuren gefunden. Alles deutet darauf hin, dass hier steinzeitliche Jäger das begehrte Material gewonnen haben, aus dem sie Klingen und andere Werkzeuge herstellten", erläuterte Univ.-Prof. Walter Leitner vom Institut für Archäologie der Universität Innsbruck im APA-Interview.
Der Forscher datierte die Abbaustelle in die Zeit zwischen dem 8. und 6. Jahrtausend vor Christus. Auf die Fundstelle hatten Mineraliensammler aufmerksam gemacht, denen ungewöhnlich geformte Bergkristallsplitter aufgefallen waren.
Forschungsprojekt Bergbaugeschichte
Die aktuellen Untersuchungen sind Teil des derzeit an der Universität Innsbruck laufenden großen Forschungsprojekts zur Bergbaugeschichte Tirols. Laut Leitner waren Bergkristalle so etwas wie die "Diamanten der Urzeit": "Die Steinzeitjäger machten daraus Klingen, Pfeilspitzen, Schaber, Bohrer und anderes mehr. Man findet diese Stücke in den Alpen immer wieder an den Lagerstellen nacheiszeitlicher Jäger- und Sammlergruppen, allerdings meist in vergleichsweise geringer Zahl. Sie müssen ziemlich begehrt gewesen sein und dürften auch als Tauschgut eine Rolle gespielt haben.
Das spröde Material ist schwerer zu bearbeiten als die üblichen Feuersteinklingen, dafür aber scharfkantiger. Einen besonderen Reiz dürfte schon damals das Glitzern und Funkeln und die Transparenz dieses besonderen Minerals ausgemacht haben. Zum hohen Wert trug zweifellos auch bei, dass Bergkristall nur an wenigen, oft schwer zugänglichen Stellen vorkommt. Deshalb ist es besonders erfreulich, dass wir jetzt erstmals eine dieser Abbaustätten nachweisen können. Noch dazu, wo es sich hier um Exemplare von außergewöhnlicher Reinheit und Güte handelt, wie der mineralogische Befund bestätigt", berichtete Leitner.
(apa/red)
Glück Auf
Horst
Tirol betreibt seit Urgeschichte Bergbau
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Tirol betreibt seit Urgeschichte Bergbau
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Dem Bergbau verschworen. Im Bergbau geschafft. Zum Bergmann erkoren mit stählerner Kraft.
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Re: Tirol betreibt seit Urgeschichte Bergbau
Interessant, allerdings ist das Foto wohl falsch dazugekommen.
Es zeigt keine Bergkristalle, bestenfalls irgendwelche Amethyste.
Es zeigt keine Bergkristalle, bestenfalls irgendwelche Amethyste.
"Wenn nun an und für sich das Loos des armen Bergmannes nicht zu beneiden ist, soll ihm wenigstens so viel Licht in der Grube gegeben werden, daß er seine Arbeit dabei gut verrichten kann." Bergingenieur G.A. Heinbach zu Steyersdorf im Banat 1868
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Re: Tirol betreibt seit Urgeschichte Bergbau
Ganz schön mutig von Prof. Leitner, diese Höhe und dann noch die zusätzlichen Gefahren...
Höhlenforscher etwa sind in den Alpen derzeit gelegentlich Lebensgefahr ausgesetzt, wie dieser Bericht über eine tödliche Steinfalle, vorsätzlich angelegt gegen Forscher, zeigt.
Wolfgang
SAGEN.at
Höhlenforscher etwa sind in den Alpen derzeit gelegentlich Lebensgefahr ausgesetzt, wie dieser Bericht über eine tödliche Steinfalle, vorsätzlich angelegt gegen Forscher, zeigt.
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Re: Tirol betreibt seit Urgeschichte Bergbau
Hier die "echten" Bergkristalle und weitere Hinweise auf das Forschungsvorhaben.
http://derstandard.at/?url=/?id=1220457705674
Glückauf!
Elmar Nieding
http://derstandard.at/?url=/?id=1220457705674
Glückauf!
Elmar Nieding
...die unterirdischen Grubengebäude in ihre Schreibstube bringen...
Héron de Villefosse (1774-1852), Bergingenieur im Dienste Napoleons.
(H. Dettmer, 2014)
Héron de Villefosse (1774-1852), Bergingenieur im Dienste Napoleons.
(H. Dettmer, 2014)