Konrad: Umbau zum Endlager beginnt
Verfasst: So. 24. Feb 08 10:32
Konrad: Umbau zum Endlager beginnt
Fördergerüst von Schacht 2 abgerissen und durch Provisorium ersetzt -Einlagerung soll 2013 starten
Von Ingo Kugenbuch
BLECKENSTEDT. "Derzeit gehen wir davon aus, dass die Einlagerung im Schacht Konrad 2013 beginnen kann", sagt Henning Rösel, Vizepräsident des Bundesamtes für Strahlenschutz (BfS), im SZ-Gespräch. "Es ist ein ehrgeiziges Ziel, aber erreichbar."
Die Sanierung des ehemaligen Eisenerzbergwerks Konrad hat begonnen. Sie ist die Voraussetzung für den späteren Umbau zum Atommüll-Endlager. Als erstes wurde das alte Fördergerüst von Schacht 2 und die ehemaligen Kauen, in denen sich zum Beispiel Umkleide- und Waschräume befanden, abgerissen. Schacht 2 auf dem Hüttengelände ist der Einlagerungsschacht, durch den die radioaktiven Abfälle unter die Erde geschafft werden - nicht etwa der zum Symbol für den Widerstand gewordene Schacht Konrad 2 in Bleckenstedt.
Von einer Arbeitsbühne aus reißen Arbeiter jetzt die bisherigen Einrichtungen aus dem Schacht heraus. Die hölzernen Spurlatten, an denen der Förderkorb nach unten gleitet, und alte Rohrleitungen für Wasser und Treibstoff werden entfernt. Der Schacht wird dann neu ausgemauert, und es werden neue Rohre und Spurlatten aus Stahl installiert. "Der letzte Schritt sind ein neues Fördergerüst und ein neuer Förderkorb", sagt Rösel, zugleich Chef der Projektgruppe Konrad.
Der eigentliche Umbau zum Endlager beginnt erst, wenn diese Arbeiten abgeschlossen sind. Voraussichtlich im Jahr 2010 werden am Schacht 2 über Tage die Gebäude errichtet, in denen die radioaktiven Abfälle von Sattelschleppern oder Eisenbahnwaggons abgeladen und unter die Erde verfrachtet werden.
Dazu muss vorher allerdings noch eine Zufahrt gebaut werden, damit die Transporte nicht über das Hüttengelände fahren müssen. "Bis Juni 2009 soll eine eigene Baustraße entstehen", sagt Rösel. Die Verträge für den Kauf der benötigten Grundstücke seien unterschrieben. Jetzt müsse noch nach Blindgängern aus dem Zweiten Weltkrieg gesucht werden. Parallel dazu soll ab Mitte 2008 die Fördermaschine auf dem Gelände von Schacht 1 saniert werden.
Ab 2010 werden dann die ersten unterirdischen Einlagerungsstollen für den Atommüll in den Untergrund getrieben. Das erste so genannte Einlagerungsfeld ist Feld5/1, etwa 800 Meter unter dem Hüttengelände. In den Stollen (Der Bergmann sagt "Strecken") werden Container und Fässer mit radioaktiven Abfällen eingelagert - jeweils 50Meter, dann wird eine Betonmauer gezogen, und die verbleibenden Hohlräume werden mit einem Gemisch aus Beton, Abraum und Wasser verfüllt.
"Wenn ein Einlagerungsschacht voll ist, ist der nächste dran", sagt Rösel. "Wir schaffen im Einschichtbetrieb mit etwa 120Bergleuten 10000 Kubikmeter Abfall im Jahr." Derzeit warten mehr als 115000 Kubikmeter auf ihre Endlagerung. "Die werden wir in den ersten zehn Jahre entsorgen", sagt Rösel. Auch danach gibt es auf Konrad genug zu tun: Bis 2040 sollen 280000 Kubikmeter radioaktiven Mülls anfallen.
Quelle: Salzgitter-Zeitung
Fördergerüst von Schacht 2 abgerissen und durch Provisorium ersetzt -Einlagerung soll 2013 starten
Von Ingo Kugenbuch
BLECKENSTEDT. "Derzeit gehen wir davon aus, dass die Einlagerung im Schacht Konrad 2013 beginnen kann", sagt Henning Rösel, Vizepräsident des Bundesamtes für Strahlenschutz (BfS), im SZ-Gespräch. "Es ist ein ehrgeiziges Ziel, aber erreichbar."
Die Sanierung des ehemaligen Eisenerzbergwerks Konrad hat begonnen. Sie ist die Voraussetzung für den späteren Umbau zum Atommüll-Endlager. Als erstes wurde das alte Fördergerüst von Schacht 2 und die ehemaligen Kauen, in denen sich zum Beispiel Umkleide- und Waschräume befanden, abgerissen. Schacht 2 auf dem Hüttengelände ist der Einlagerungsschacht, durch den die radioaktiven Abfälle unter die Erde geschafft werden - nicht etwa der zum Symbol für den Widerstand gewordene Schacht Konrad 2 in Bleckenstedt.
Von einer Arbeitsbühne aus reißen Arbeiter jetzt die bisherigen Einrichtungen aus dem Schacht heraus. Die hölzernen Spurlatten, an denen der Förderkorb nach unten gleitet, und alte Rohrleitungen für Wasser und Treibstoff werden entfernt. Der Schacht wird dann neu ausgemauert, und es werden neue Rohre und Spurlatten aus Stahl installiert. "Der letzte Schritt sind ein neues Fördergerüst und ein neuer Förderkorb", sagt Rösel, zugleich Chef der Projektgruppe Konrad.
Der eigentliche Umbau zum Endlager beginnt erst, wenn diese Arbeiten abgeschlossen sind. Voraussichtlich im Jahr 2010 werden am Schacht 2 über Tage die Gebäude errichtet, in denen die radioaktiven Abfälle von Sattelschleppern oder Eisenbahnwaggons abgeladen und unter die Erde verfrachtet werden.
Dazu muss vorher allerdings noch eine Zufahrt gebaut werden, damit die Transporte nicht über das Hüttengelände fahren müssen. "Bis Juni 2009 soll eine eigene Baustraße entstehen", sagt Rösel. Die Verträge für den Kauf der benötigten Grundstücke seien unterschrieben. Jetzt müsse noch nach Blindgängern aus dem Zweiten Weltkrieg gesucht werden. Parallel dazu soll ab Mitte 2008 die Fördermaschine auf dem Gelände von Schacht 1 saniert werden.
Ab 2010 werden dann die ersten unterirdischen Einlagerungsstollen für den Atommüll in den Untergrund getrieben. Das erste so genannte Einlagerungsfeld ist Feld5/1, etwa 800 Meter unter dem Hüttengelände. In den Stollen (Der Bergmann sagt "Strecken") werden Container und Fässer mit radioaktiven Abfällen eingelagert - jeweils 50Meter, dann wird eine Betonmauer gezogen, und die verbleibenden Hohlräume werden mit einem Gemisch aus Beton, Abraum und Wasser verfüllt.
"Wenn ein Einlagerungsschacht voll ist, ist der nächste dran", sagt Rösel. "Wir schaffen im Einschichtbetrieb mit etwa 120Bergleuten 10000 Kubikmeter Abfall im Jahr." Derzeit warten mehr als 115000 Kubikmeter auf ihre Endlagerung. "Die werden wir in den ersten zehn Jahre entsorgen", sagt Rösel. Auch danach gibt es auf Konrad genug zu tun: Bis 2040 sollen 280000 Kubikmeter radioaktiven Mülls anfallen.
Quelle: Salzgitter-Zeitung