Das kommt dabei heraus, wenn man wie die tschechische OKD einen neuen Chef hat der aus Deutschland kommt.Kohleabbau: Tschechien: Großinvestition in Bergbau
13.12.2007 | 18:13 | Von unserem Mitarbeiter TOMAS BLAZEK (Die Presse)
Mit modernster Technologie wollen Unternehmen ihr Überleben sichern.
PRAG/WIEN. Den tschechischen Bergbau erwartet ein Investitionsschub in rekordverdächtigen Dimensionen. OKD, das landesweit letzte Schwarzkohleabbauunternehmen, hat einen mittelfristigen Investitionsplan präsentiert und will seine in der mährisch-schlesischen Region gelegenen Stollen in den nächsten drei Jahren um 14 Mrd. Kronen (520 Mio. Euro) einer Modernisierung unterziehen.
Die Aktiengesellschaft ist Teil der niederländischen Industriegruppe New World Resources B.V. und einer der größten Arbeitgeber in Tschechien. Die Finanzmittel will sich das Unternehmen auf den Kapitalmärkten holen. Nachdem bereits im heurigen Frühjahr eine Schuldschein-Emission in Höhe von 300 Mio. Euro durchgeführt wurde, gehen nun die Vorbereitungen für den Börseneintritt des Unternehmens in die Endphase. Gemessen an der Höhe der Investitionen in die eigene Produktion rangiert OKD mit dem geplanten Volumen hinter CEZ landesweit an zweiter Stelle. Der an der Spitze stehende Energiekonzern wird in den kommenden drei Jahren seine Standorte um 40 Mrd. Kronen modernisieren.
„Die neuen Technologien werden entscheidend zur Steigerung der Effizienz, Produktivität und Sicherheit des Kohleabbaus beitragen“, erklärte der Deutsche Klaus-Dieter Beck, Vorstandsvorsitzender und Generaldirektor von OKD, in einer Presseaussendung.
Abbau in größeren Tiefen
In erster Linie werden modernste Fördermaschinen angeschafft, welche nicht nur die Profitabilität erhöhen, sondern auch den Kohleabbau um Jahre verlängern: Die neue Technik kann Kohlevorkommen in großer Tiefe und geologisch ungünstigen Lagen erreichen, deren Abbau sich derzeit wirtschaftlich nicht rechnet. Derzeit reichen die Schächte bis in eine Tiefe von einem Kilometer. Ursprüngliche Prognosen gingen von einer Stilllegung der Produktion im Jahr 2015 aus, wobei in der Endphase nur zwei Schächte von derzeit fünf rentabel wären. Durch die Investitionen können alle Schächte bis 2020 in Betrieb bleiben. So werden in der strukturschwachen Region 15.000 Arbeitsplätze im Bergbau und 10.000 Arbeitsplätze in Branchen, deren Bestehen weitgehend vom Kohleabbau abhängig ist, gesichert.
Von den attraktiven Lieferaufträgen, die im Zuge von Ausschreibungen vergeben werden, profitieren nach derzeitigem Stand aber vorwiegend deutsche Unternehmen – heimische Maschinenbauer kommen seltener zum Zug.
("Die Presse", Print-Ausgabe, 14.12.2007)
Die OKD rüstet auf!
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Dem Bergbau verschworen. Im Bergbau geschafft. Zum Bergmann erkoren mit stählerner Kraft.