Modellsammlung der Bergakademie Freiberg

Ankündigungen von Terminen wie Rettungsübungen, Vorträge, Ausstellungen, Fernsehtipps etc.
Antworten
Benutzeravatar
Nobi
Foren-Profi
Beiträge: 4306
Registriert: Di. 01. Okt 02 0:00
Name: Nobi
Wohnort: Leipzig
Kontaktdaten:

Modellsammlung der Bergakademie Freiberg

Beitrag von Nobi »

Eine Dampfmaschine gehört zu den ältesten Modellen

Einzigartige Sammlung der TU Bergakademie erhält ein Schaudepot

Freiberg. Dort, wo die Bergleute vor der Einfahrt in den Stollen einst ihre Kleidungsstücke deponierten, öffnet die TU Bergakademie morgen auf der Reichen Zeche ein einzigartiges Schaudepot. Bisher schlummerten die Schätze der Modellsammlung im Verborgenen. Nun erhalten die historischen Nachbildungen von Maschinen und Anlagen des Berg- und Hüttenwesens einen ständigen Platz in der so genannten Weißkaue.

"Ich bin froh, dass eine der schönsten und bedeutendsten Sammlungen der Universität nun für die Öffentlichkeit zugänglich ist", erklärt Kustos Jörg Zaun. "Es ist der größte Bestand an Berg- und Hüttenmodellen, der derzeit in Deutschland vorhanden ist. Selbst international besitzt nur die Universität in St. Petersburg mehr Exponate."

Rund 100 Modelle, das sind zwei Drittel des Gesamtbestandes der Sammlung, finden Platz im neuen Depot. Der Rest steht als Leihgabe in anderen Einrichtungen oder wartet noch auf eine Restaurierung. Durch Austausch von Exponaten wird die Ausstellung ständig ihr Gesicht ändern.

Der Grundstein für die Freiberger Sammlung wurde 1765 mit der Gründung der Bergakademie gelegt. Um in der Ausbildung die technischen Anlagen des Berg- und Hüttenwesens besser demonstrieren zu können, schenkte der Gründungsvater, Oberberghauptmann Friedrich Wilhelm von Oppel, der Akademie einige Modelle. In den kommenden Jahren wuchs der Bestand, indem Modelle gekauft oder gezielt in Auftrag gegeben wurden.

1840 richtete die Bergakademie sogar eine eigene Modellwerkstatt ein. Zu den ältesten Exponaten der Sammlung gehören eine Dampfmaschine von 1760, eine Wassersäulenmaschine von 1773 und das Modell des verzogenen Schachts aus Annaberg. Besonders die Nachbauten von Maschinen aus der Region verleihen der Freiberger Sammlung ihren einzigartigen Wert. So ist auch ein Modell des Amalgamierwerks in Halsbrücke im Bestand.


Information

Das Schaudepot in der Weißkaue auf der Reichen Zeche, Fuchsmühlenweg 9 in Freiberg, ist ab 19. Oktober geöffnet: Montag bis Freitag 7.30 bis 15.30 Uhr, Sonnabend und Sonntag, 11 bis 16.30 Uhr, November bis April jeden ersten Sonnabend, Advent sowie Mai bis Oktober jeden Sonnabend.

Quelle.
http://www.erzgebirge.de/ERZGEBIRGE/FRE ... 73421.html
GLÜCK AUF | NOBI

Der Berg ist frei.
Wo eyn man eynfahrn will
mag her es thun mit rechte.


w w w . b e r g b a u s h i r t . d e
Schlacke
Foren-Profi
Beiträge: 617
Registriert: Mo. 28. Aug 06 9:02
Wohnort: Radolfzell
Kontaktdaten:

Re: Modellsammlung der Bergakademie Freiberg

Beitrag von Schlacke »

Hallo,

Modellsammlungen befinden sich nicht nur im Erzgebirge (TU BA Freiberg) und St. Petersburg, sondern auch im Harz, Polen, Slowakei, Böhmen Österreich, Ungarn, Mähren, Dänemark,

Dazu einige Literaturhinweise aus der Literaturdatenank 'Historisches Berg-, Hütten- und Salinenwesen'
http://www.montan-litbank.de

Brunke, B.; Stephan, U.: Das Funktionsmodell der Reichenbachschen Wassersäulenmaschine - eine modellbautechnische Meisterleistung. in: METALLA, Nr. 3/1, Bochum/Bergbaumuseum: 1996, S. 45-69

Balck, F.: Modelle als Hilfsmittel im frühen Harzer Berg- und Hüttenwesen. in: Tagungsband 7. Bergbau Workshop 2004, Clausthal Zellerfeld, S. 51-57

Joisnkis, K.; Linss, R.: Bergwerksmodelle des Sächsischen Erzgebirges. Schriftenreihe 'Erzgebirgische Volkskunst' der Fachchule für Tourismus Chemnitz, H. 5, Husum: 1997, 72 S.

Jentsch, F.: Ansätze der Modellmethode in den montanistischen Werken von Georgius Agricola. in: Georgius Agricola - 500 Jahre: wissenschaftliche Konferenz vom 25. - 27.3.1994 in Chemnitz, hrsgg. von Fr. Naumann, Basel/Birkhäuser-Verl.: 1994, S. 196-203

Jentsch, F.: Technische Modelle des Montanwesen in Mussen Ostmitteleuropas (Teil 1 = Polen, Slowakei, Böhmen)
in: Der Anschnitt, Jg. 48, Bochum: 1996, H. 2/3, S. 93-96

Jentsch, F.: Technische Modelle des Montanwesen in Museen Ostmitteleuropas (Teil 2 = Österreich, Ungarn, Mähren)
in: Der Anschnitt, Jg. 49, Bochum: 1997, H. 5/6, S. 210-214

Jentsch, F.: Modelle in der Ausbildung der Freiberger Berg- und Hüttenleute. in: Müller-Bahlke, T. (Hrsg.): Wirtschaft und Technik am Vorabend der Industrialisierung, Halle/Saale: 2005, S. 61-70

Jörgensen, G.: Bergbaumodelle im geologischen Museum von Kopenhagen. in: Erzmetall, Jg. 32, Stuttgart: 1978, S. 293-296

Mende, M.: Historische Maschinenmedelle aus der Bergschule Clausthal. in: Der Anschnitt, Jg. 39, Bochum: 1987, S. 129-130

Mende, M.: Der Modellbestand des Bergwerksmuseum Clausthal-Zellerfeld. in: Technische Modelle als Museumsbestand, Berichte und Erfahrungen. Hrsg. Sächsische Landesstelle für Museumswesen, Chemnitz: 1998, S. 18-24

Glückauf!

Schlacke
...die unterirdischen Grubengebäude in ihre Schreibstube bringen...
Héron de Villefosse (1774-1852), Bergingenieur im Dienste Napoleons.
(H. Dettmer, 2014)
Antworten