Freitag, 26. Januar, 2007, 20 Uhr
Vortrag: Auf schmaler Spur. Neues von der 600 mm- und 800 mm-Werksbahnen
der Henrichshütte
Referent: Dieter Ehrenhauser
Die Werksbahn der Henrichshütte war die Lebensader des
Hattinger Hüttenwerks. Um jeden Winkel der Hütte versorgen zu können,
legte die Direktion zwei verschiedene Gleissysteme an. Über die
"Normalspur“ transportierte man Koks, Erz und Kalk zu den Hochöfen
oder das flüssige Roheisen ins Stahlwerk. Über die "Schmalspur“
schaffte man Zwischenprodukten von einem Betrieb zum anderen,
beispielsweise glühende Blöcke und Brammen von der Gießerei ins Walz-
und Hammerwerk. Am Freitag lädt der Landschaftsverband Westfalen-Lippe
(LWL) zu einem Diavortrag in sein Hattinger Industriemuseum ein, wo Dieter
Ehrenhauser seine neuesten Forschungsergebnisse präsentiert.
Die Geschichte der Schmalspurbahn der Henrichshütte begann 1854 mit
einer ersten Pferdebahn, die Kohle von der Zeche "Carl Friedrich
Erbstollen“ über die Ruhr zum Hattinger Hüttenwerk beförderte. 1872
ersetzten kleine Dampflokomotiven die Pferde. Bis zur Stilllegung dieser
Strecke 1895 versorgte zwei Dampflokomotiven mit 80 Kastenwagen, die
jeweils 33 Zentner fassen konnten, die Henrichshütte mit Kohle.
1905 stellte die Henrichshütte die Spurweite ihrer Gleise von 600 mm
auf 800 mm um und schaffte sich zwei dazu passende Dampflokomotiven und
Wagen an. Der geringe Platzbedarf und die hohe Leistungsfähigkeit dieser
Bahn sicherte ihr bis zur Stilllegung des Stahlwerks und die
Stahlgießerei 1993 ihren Platz im Hattinger Hüttenwerk.
Vor dem Vortrag bietet das Hattinger Museum des Landschaftsverbandes
Westfalen-Lippe Führungen über das Hochofengelände an. Der Vortrag im
Westfälische Industriemuseum Henrichshütte um 20 Uhr ist kostenlos.
Besucher, die vorher an einer Führung teilnehmen, zahlen 3,50 Euro
(ermäßigt 2). Treffpunkt dazu ist um 19 Uhr das Museumsfoyer.
(Alle Infos aus dem Forum Geschichtskultur an Ruhr und Emscher
Internet: http://www.geschichtskultur-ruhr.de )