Bergbauspezialgesellschaft vor der Pleite

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Reviersteiger
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Bergbauspezialgesellschaft vor der Pleite

Beitrag von Reviersteiger »

Heitkamp kurz vor der Pleite



Auszahlung der Gehälter und Renten hängt schon jetzt am seidenen Faden.

Firmenchef Rölfs greift die Deutsche Steinkohle AG scharf an. Thoben will helfen

Wanne-Eickel. Die Unternehmensgruppe Heitkamp-Deilmann-Haniel (HDH) in Wanne-Eickel, der fünftgrößte Baukonzern in Deutschland, steht unmittelbar vor der Insolvenz. Gefährdet sind 6500 Arbeitsplätze, davon 4000 in Deutschland. Hintergrund ist der dramatische Einbruch im Geschäft mit der Deutschen Steinkohle AG (DSK). "Aus heutiger Sicht müssen wir in drei Wochen Insolvenz anmelden", sagte HDH-Chef Jochen Rölfs der WAZ. Dann drohen - erstmals seit 1967 - betriebsbedingte Kündigungen im Bergbau.

Schon jetzt hängt die Auszahlung der Gehälter und Firmenrenten bei Deilmann-Haniel, wo der inländische Bergbau gebündelt ist, am seidenen Faden. Ab Mitte März ist aus heutiger Sicht dafür kein Geld mehr da, bestätigt die Geschäftsführung. Kontakt wurde bereits mit Bundesfinanzminister Peer Steinbrück aufgenommen. Vermittelt hat ihn der frühere Wirtschaftsminister Wolfgang Clement.

Die Gefahr, dass die gesamte HDH-Gruppe einschließlich des Baubereichs mit in den Strudel gerissen würde, ist riesengroß. Deilmann-Haniel ist seit vielen Jahren in die Produktion der DSK eng eingebunden. Harte Vorwürfe erhebt Rölfs gegen die DSK. Indem zunehmend Aufträge an osteuropäische Billiganbieter vergeben würden, werde der Schulterschluss mit den heimischen Partnern aufgekündigt. Ohne ihn aber wäre der Strukturwandel an der Ruhr nicht möglich gewesen, heißt es.

Rölfs verlangt, dass die DSK den deutschen Bergbau von Heitkamp-Deilmann-Haniel (1600 Mitarbeiter) in einer politischen Lösung übernimmt. Dies lehnt der DSK-Mutterkonzern RAG ab: "Vor dem Hintergrund der deutlichen Rückführung der Beihilfen sehen wir dafür gegenwärtig keine Chance." Der Vorwurf, die DSK kündige die Solidarität im Bergbau auf, wird scharf gekontert: "Wir können die krassen Managementfehler, die bei HDH gemacht wurden, nicht ausbügeln - weder juristisch noch wirtschaftlich."

NRW-Wirtschaftsministerin Christa Thoben (CDU) bot am Abend Hilfe an. "Wir stehen zu Deilmann-Haniel und werden alles in unseren Kräften Stehende tun, um dieses Traditionsunternehmen zu retten", sagte sie der WAZ.
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Reviersteiger
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Beitrag von Reviersteiger »

UND DANN DIES NOCH:

Pofalla gegen Ausstieg aus dem Bergbau



CDU-General stützt Börsengang der RAG

Bottrop. CDU-Generalsekretär Ronald Pofalla hat sich deutlich vom kohlepolitischen Kurs der CDU-geführten Landesregierung abgesetzt.

Während die schwarz-gelbe Koalition in Düsseldorf den Ausstieg aus dem Bergbau anstrebt, sagte Pofalla am Freitag in Bottrop, angesichts der wachsenden Abhängigkeit von Energieimporten wäre es "fatal, den deutschen Steinkohlenbergbau auslaufen zu lassen". Vor den Betriebsräten der Deutschen Steinkohle AG kündigte Pofalla weitere Kürzungen bei den Kohlehilfen an. Gleichzeitig versicherte er jedoch, Bundeskanzlerin Angela Merkel werde unter keinen Umständen betriebsbedingte Kündigungen im Bergbau zulassen.

Die Verhandlungen über die Zukunft des Bergbaus würden im Herbst abgeschlossen, um den Börsengang der RAG zu ermöglichen.

Bericht Wirtschaft

Laut Angela keine betriebsbedingte Kündigungen im Bergbau:
Hier meine Frage:
Gibt es Bergleute erster und zweiter Klasse?

Glück Auf
Michael
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Beitrag von alterbergbau.de »

wie ich heute im Radio gehört habe, ist das aber nicht ganz richtig.

Irgendeine Zeitung hat das gemeldet, das Heitkampf vor der Insolvenz stehe.

Nach Angabe von Deilmann Haniel arbeiten die Baubetriebe gut,
lediglich die Sparte Bergbau ist bedroht. Damit sind 1500 Arbeitsplätze gefährdet.
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Siggi
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Beitrag von Siggi »

Reviersteiger hat geschrieben: Hier meine Frage:
Gibt es Bergleute erster und zweiter Klasse?

Glück Auf
Michael
Ja, gibt es.

1. DSK
2. TS und HDH
3. Euromontec, Alpine, usw.
4. BBM, Koppex, usw.

Oder hattes Du das mehr als rhetorische Frage gemeint ?
Meine Antwort bezieht sich auf die Praxis. Müsstest Du aber wissen. :D

GA Siggi
Es ist nicht deine Schuld, dass die Welt ist, wie sie ist. Es wär nur deine Schuld, wenn sie so bleibt. (Die Ärzte sind hier >) http://www.beetpott.de Auch in 2013
Sven G.
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Beitrag von Sven G. »

zum Heitkamp-Konzern gehört unter anderem auch die Bergsicherung Illfeld :cool:
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Reviersteiger
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Beitrag von Reviersteiger »

Meine Antwort bezieht sich auf die Praxis. Müsstest Du aber wissen.

GA Siggi
Die Praxis ist mir bestens bekannt :evil:
Na, dann sind wir wohl beide erstklassige Bergleute zweiter Klasse :wink:

Glück Auf
Michael
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Michael
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Beitrag von alterbergbau.de »

Heitkamp hat neuen Investor

Die insolvenzgefährdete Firmengruppe Heitkamp-Deilmann-Haniel (HDH) erhält nach einem Bericht der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung (WAZ) im Überlebenskampf Schützenhilfe und sieht nun die Tür für einen Durchbruch offen.

"Wir haben einen neuen Investor", sagte HDH-Chef Jochen Rölfs der WAZ. Mit ihm gebe es einen Vertrag über eine "unternehmerische Lösung", die dringend benötigte Finanzmittel bringe und eine bahnbrechende Weichenstellung bedeuten könne.

Insgesamt geht es um ein Gesamtpaket von 70 Millionen Euro und die Abspaltung des Auslandsbergbaus. Die Abstimmungen mit der Landesregierung und den Banken laufen.

Deilmann würde eine Finanzspritze von 15 Millionen Euro erhalten, die es erlaubt, Verbindlichkeiten abzulösen und die sonst unmittelbar bevorstehende Insolvenz zu vermeiden. Dazu zählen etwa jene 3,6 Millionen Euro Sozialversicherungsbeiträge, die die Knappschaft gestundet hat.

Rölfs: "Wir hätten dann Luft bis in den Herbst." Zwingende Voraussetzung sei aber, dass die im Aufsichtsrat mit Zustimmung der Arbeitnehmerseite gebilligte Tarifabsenkung bei Deilmann kurzfristig in Kraft trete.

quelle : Waz.de
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