Neu und schon ne Frage...

Sicherheit zuerst: Befahrungstechniken, Seiltechnik, Ausrüstung. Foto, Messung, Befahrung, Rettung und co. - alles was man so mit in den Berg nehmen könnte und sollte.
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claus
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Neu und schon ne Frage...

Beitrag von claus »

erstmal: Hallo zusammen! (einige kennen mich ja schon) :oops:

Hoffentlich bin ich hier in der richtigen Kategorie, ich habe da nämlich folgende Frage:

Dass es sich dabei um einen Bunker und nicht um Bergbau handelt, dürfte für die Problematik keine Rolle spielen.

Wir haben einen Eingang auf Höhenmeter Null.
Seitlich um 60 m versetzt einen Schacht, dessen Öffnung 30 m höher liegt.
Bekomme ich rein durch den Höhenunterschied eine natürliche Bewetterung in Gang, oder brauche ich hier Ventilatorunterstützung?

Selbstverständlich besteht zwischen Eingang und Schacht eine Verbindung im Querschnitt von min. 2 m

claus
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MichaP
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Beitrag von MichaP »

ja. geht. brauchst kein lüfter für die bereiche!
Glück auf!

Michael
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claus
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Beitrag von claus »

danke für die schnelle Antwort. Aber geht es bitte etwas genauer :cool:

Dass jetzt, bei diesen Aussentemperaturen die "warme" Bunkerluft im Schacht nach oben steigt und somit durch den tiefer gelegenen Eingang Luft nachzieht ist logisch. Wie sieht das aber im Sommer aus???

claus
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Nobi
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Beitrag von Nobi »

claus hat geschrieben: Wie sieht das aber im Sommer aus???
genau umgekehrt :)

kritisch wird es nur, wenn innen und außen über längeren zeitraum die gleichen temperaturen herrschen.
GLÜCK AUF | NOBI

Der Berg ist frei.
Wo eyn man eynfahrn will
mag her es thun mit rechte.


w w w . b e r g b a u s h i r t . d e
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Jan
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Beitrag von Jan »

Das ist nicht so einfach zu sagen.
Prinzipiell is es wohl so: In unterirdischen Hohlräumen aussreichender Größe und nicht übermässiger Tiefe (bei grösseren Tiefen steigt dann durch die Nähe zum Erdkern die Gesteinstemperatur) stellt sich die Jahresmitteltemperatur der Aussenluft ein. Das ganze klappt um so besser je grösser der Laden ist und Wärmemengen Puffern kann.
Wichtig ist auch, das es ein und Austrittsöffnungen mit unterschiedlicher Höhe gibt.

Für die Luft- oder besser Wetterbewegung gibts nun 3 verschiedene Fälle:
1. Die Aussentemperatur ist Höher als die Innentemperatur
Die eingeströmte Luft kühlt ab, und die Dichte der Luft erhöht sich. Dadurch sinkt die Luft nach unten und Strömt durch die untere Austrittsöffnung aus.
2. Die Aussentemperatur ist niedriger als die Innnetemperatur.
Die eingeströmte Luft erwärmt sich, die Dichte der Luft verringert sich. Dadurch steigt die Luft nach oben und Strömt durch die obere Austrittsöffnung aus.
3. Die Aussentemperatur ist gleich der Innnetemperatur.
Es passiert im ungünstigsten Fall gar nichts.

Die Aussage ob die natürliche Wetterbewegung ausreichend ist hängt also von Verschiedenen Faktoren ab.
- Die Aussentemperaturen
Was im Sommer oder Winter für eine ausreichende Wetterbewegung sorgt muss im Herbst bei 5-10°C nicht unbedigt funktionieren. Es gibt sogar Situationen das sich die Bedingungen im Laufe des Tages ändern.
- Der Höhenunterschied
Prinzipiell erst mal je grösser desto besser.
- Die Wetterwegsamkeit
Es ist ein Unterschied ob ich nur ein kleines verwinkeltes Fuchsloch habe oder einen schönen grossen saigeren Schacht.
Große Querschnitte haben einen geringen Luftwiederstand und bei möglichst senkrechten Schächten kommt die Kaminwirkung am besten zum tragen.
- Der Wetterbedarf

Es ist abschliessend natürlich auch zu beachten was überhaupt für Anforderungen an den Wetteraustauch gestellt werden müssen.
Eine Befahrung von 2 Leuten die nur mal schnell mit elektrischem Geleucht durchrennen wollen oder sollen dort 5 Leute mit Karbidlicht 8 Stunden Schaufeln und Schwitzen. Das Vorhandensein oder die Entstehung schädlicher Gase ist auch ein Punkt der bedacht sein sollte.

Als weiterführende Literatur empfehle ich dir das Befahrerhandbuch, hier auf dieser Seite erhältlich :-)
Der Wurm muss dem Fisch schmecken und nicht dem Angler !!!
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MichaP
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Beitrag von MichaP »

genau! ::handbuch::
Glück auf!

Michael
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claus
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Beitrag von claus »

OK OK die Gelegenheit endlich mal im Befahrerhandbuch zu stöbern... :)

Trotzdem danke für die antworten :!:

claus
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Waldschrat
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Beitrag von Waldschrat »

Jetzt muss ich auch noch was dazu sagen:
Physikalisch gesehen ist die Dichte der Luft relevant, die aus der Temperatur resultiert. Das hat Jan ganz richtig beschrieben. Weitere Effekte können aber auch ein großer Höhenunterschied oder eine Windauflast sein. Modellhaft kann man sich vorstellen, dass in der Grube eine Luftsäule besteht, die so hoch ist wie der Höhenunterschied zwischen beiden Eingängen (bei dir also 30m). Sie steht nach dem Prinzip der kommunzierenden Röhren im Gleichgewicht mit einer gleich großen äußeren Säule. Ist die Dichte beider Säulen unterschiedlich, kommt es zu einem Druckausgleich in Form eines Luftmassenaustauschs durch die untere Öffnung. Weil das Luftvolumen ja irgendwo hin muss bzw. irgendwo herkommen muss, strömt es entsprechend durch die obere Öffnung nach. Die Form des Grubengebäudes spielt dabei wie bei den kommunizierenden Röhren keine Rolle.
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markscheider
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Beitrag von markscheider »

Zur Veranschaulichung:
Dateianhänge
natürliche Wetterführung (Wissenspeicher BT, Roschlau/Heintze)
natürliche Wetterführung (Wissenspeicher BT, Roschlau/Heintze)
natuerliche Bewetterung.JPG (63.03 KiB) 8126 mal betrachtet
claus
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Beitrag von claus »

ey goil, das ist ja mal ne ausführliche Antwort.

...aber funktioniert das auch, wenn der rechte Schacht auf deinem Bild nur horizontal ist??? :oops:

Bei dem fraglichen Objekt geht es nämlich horizontal in den Berg und erst nach vielen Ecken nach ca. 60 m senkrecht in die Höhe.

claus
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markscheider
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Beitrag von markscheider »

Ja, funktioniert genauso. Entscheidend ist nicht, ob horizontaler oder vertikaler Grubenbau, sondern die Höhendifferenz der beiden Tagesöffnungen, denn die bringt den Druckunterschied.
Es gibt ein analoges Schaubild, bei dem nur ein Schacht und ein Stolln zu sehen ist.
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Michael Kitzig (†)
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Beitrag von Michael Kitzig (†) »

spannend wir es, wenn es MEHRERE tagesöffnungen gibt, sagen wir mal drei übereinander...
besonders, wie sich der wetterstrom dann in der mittleren öffnung verhält!
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markscheider
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Beitrag von markscheider »

In dem Fall wird der HGV angefahren. ;)
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Björn
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Beitrag von Björn »

Michael_Kitzig hat geschrieben:spannend wir es, wenn es MEHRERE tagesöffnungen gibt, sagen wir mal drei übereinander...
besonders, wie sich der wetterstrom dann in der mittleren öffnung verhält!
Zumauern :twisted: :twisted:

Björn
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Jörn
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Beitrag von Jörn »

Björn hat geschrieben:Zumauern :twisted: :twisted:
Nein - zubetonieren!! :D :twisted: *duckundwegrenn*
"Das Bergamt braucht doch Wochen, bis es etwas genehmigt!"

Götz George in "Böse Wetter", 2015
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Haverlahwiese
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Beitrag von Haverlahwiese »

Michael_Kitzig hat geschrieben:spannend wir es, wenn es MEHRERE tagesöffnungen gibt, sagen wir mal drei übereinander...
besonders, wie sich der wetterstrom dann in der mittleren öffnung verhält!
Wir könnten ja noch annehmen, dass das Stollenmundloch in einem schattigen Tal liegt und ein Schacht auf einem Hochplateau die meiste Zeit des Tages dem Sonnenlicht ausgesetzt ist...

...an die Tafel bitte, Herr Kitzig. :cool:
Glück auf, Matthias

Die Hüttenleut' sein auch kreuzbrave Leut',
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|:und saufen auch!:|
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