Glück auf!
Nachfolgend "erzähle" ich Euch eine Sage aus dem Oberharz. Die Sage entstammt aus dem Buch "Bergmannssagen aus dem Harz" aus dem VEB Deutscher Verlag für Grundstoffindustrie Leipzig
In dem vorigen Betrieb der Silbernaaler Gruben war ein Kunstknecht, der sonnabends, wenn die Bergleute Schicht machten, dem Kunstjungen alles übergeben hat und nach zellerfeld gegangen ist. Dort bieb er bis montags nachts um zwei. Dem jungen sagte er, dass er nicht hineinfahren solle; es möge geschehen, was da wolle. Als der Kunstknecht nun zurückkam, stand das ganze Gesenk voll Wasser. Gemeinsam fuhren sie ein. Zu dem Jungen sagte er, dass er nichts sagen solle, was immer auch geschehe. Vielmehr solle er nur immer acht geben, auf dass er`s auch so machen könne, wenn er einmal Kunstknecht wäre. Der Junge sahnun, wie das Wasser ohne weiteres an den Wänden hinaufging. Als sie ausfuhren, war das ganze Gesenk schon leer, und die Frühschichter konnten einfahren und mit ihrer Arbeit beginnen.
Der Kunstjunge hat auch nie etwas verraten, obwohl die Leute in Zellerfeld wussten, dass der Kunstknecht am Sonntag zu Hause war und sich in dieser Zeit nicht um die Kunst kümmerte. Endlich drohte aber der Geschworene dem Kunstjungen mit Ablegen (Dienstentlassung), wenn er nicht bekenne, was er gesehen habe. Sobald er`s aber ausgesprochen hatte, stürzte er tot zu Boden. der Kunstknecht aber war verschwunden. Auch soll der alte Markscheider mit ihm fortgegangen sein, der den alten Dammgraben angelegt und, wie das Volk sagt, verpfuscht hat. Dieser soll auch alle alten Kunstrisse vom Harz mit sich fortgenommen haben.
Fahrt glücklich
Matthias