Hallo!
Ich rätsele bei einigen Löchern hier in der Gegend immer wieder, ob es sich dabei um den Einbruch in einen Schacht/Stollen oder die Reste eines überirdischen Abbaus handelt. Bisher kann ich nur folgende Kriterien zur Unterscheidung ausmachen:
- Kraterähnliche Aufwürfe am Rand: Ganz sicher überirdischer Abbau
- Halde entsprechender Größe in unmittelbarer Nähe: Ganz sicher überirdischer Abbau
- Offensichtliche Nähe zu einem Stollen: Relativ sicher Einbruch
- Auffällig trockener Boden: Schwacher Hinweis auf Einbruch
- Boden versumpft: Relativ sicher überirdischer Abbau
- Boden 50cm und tiefer sehr locker: Schwacher Hinweis auf Einbruch
- Tierbauten (Fuchs, Dachs etc.) am Grund: Ganz sicher Einbruch
- Reste förderwürdigen Erzgesteins am Grund: Relativ sicher überirdischer Abbau
Habe ich was übersehen?
Gruß, Marcel
Pinge oder Pinge?
- Marcel Normann
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Hallo grubenschlumpf !
Willkommen im Forum - auch ich bin noch Neuling hier und bin gleich zu Anfang auch etwas "angeprallt"...ist hier also üblich und gehört quasi zum guten Ton (hoffentlich steinigen mich die Oldies jetzt nicht !?)
Zum Thema Pinge oder Tagesbruch:
ich habe auch einige Objekte in meinem Interessensgebiet (Oberberg. Kreis, also eine gewisse Nähe zum Siegerland), wo ich mir die gleiche Frage wie Du gestellt habe.
Im Prinzip ist Deine "Entscheidungsmatrix" auf dem richtigen Weg !
Aus meiner Sicht jedoch folgende Anmerkung (zur Diskussion) -
bei einer Nähe zu einem Stollen ist ein Tagesbruch nicht automatisch anzunehmen, es wäre auch an Haspelschächte, Lichtlöcher u.ä. zu denken. Es ist ein Hinweis, der erst in Kombination mit Haldenresten am Bruch oder in dessen Nähe eine gewisse Sicherheit bei der Einordnung zulässt. Gleiches gilt für Deine Erwägungen bei Auffinden von Tierbauten, wobei auch gesagt werden sollten , ich kenne keinen einzigen Einbruch / Pinge, an dessen Grunde ein Tierbau liegt - alle Bauten sind in den Kraterwänden angelegt.
GA
Marc
Willkommen im Forum - auch ich bin noch Neuling hier und bin gleich zu Anfang auch etwas "angeprallt"...ist hier also üblich und gehört quasi zum guten Ton (hoffentlich steinigen mich die Oldies jetzt nicht !?)
Zum Thema Pinge oder Tagesbruch:
ich habe auch einige Objekte in meinem Interessensgebiet (Oberberg. Kreis, also eine gewisse Nähe zum Siegerland), wo ich mir die gleiche Frage wie Du gestellt habe.
Im Prinzip ist Deine "Entscheidungsmatrix" auf dem richtigen Weg !
Aus meiner Sicht jedoch folgende Anmerkung (zur Diskussion) -
bei einer Nähe zu einem Stollen ist ein Tagesbruch nicht automatisch anzunehmen, es wäre auch an Haspelschächte, Lichtlöcher u.ä. zu denken. Es ist ein Hinweis, der erst in Kombination mit Haldenresten am Bruch oder in dessen Nähe eine gewisse Sicherheit bei der Einordnung zulässt. Gleiches gilt für Deine Erwägungen bei Auffinden von Tierbauten, wobei auch gesagt werden sollten , ich kenne keinen einzigen Einbruch / Pinge, an dessen Grunde ein Tierbau liegt - alle Bauten sind in den Kraterwänden angelegt.
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"...aller Reichtum lag in der Erde..." (A. Nehls)
- Marcel Normann
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Ich kenne genau einen Die Pinge scheint bis zum Stollen zu reichen, soweit ich daß mit der Rohrspirale beurteilen konnte (eigentlich müsste man diese Spiralen recht gut mit Kameras ausrüsten können oder?). Allerdings war mein Körperumfang nicht kompatibel mit der Öffnung und es stank bestialisch nach Aas, so daß ich vorerst lieber auf weitere Erkundungen verzichte.sun-remo hat geschrieben:ich kenne keinen einzigen Einbruch / Pinge, an dessen Grunde ein Tierbau liegt
Gruß, Marcel
- Nobi
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Re: Pinge oder Pinge?
warum sollte das unbedingt ein überirdischer abbau sein? die halde kann auch material vom abteufen sein und vom volumen nur zufällig mit dem der pinge übereinstimmen.grubenschlumpf hat geschrieben: - Halde entsprechender Größe in unmittelbarer Nähe: Ganz sicher überirdischer Abbau
außerdem solltest du die art und das gewonnene abbaugut mit einbeziehen. wenn übertägig abgebaut wurde, dann befand sich das abbaugut oberflächennah. da sollten sich entsprechend den geologischen bedingungen meist noch weitere pingen in der nahen umgebung finden.
wenn in einem saiger einfallenden gang abgeteuft wurde kann es auch sein, dass du überhaupt kein haldenmaterial findest, weil abbaugut=nutzgut war.
ein hinweis auf über- bzw. untertägigen abbau könnten noch die vorgefundenen bzw. aufgehaldeten gesteine bzw. abbauspuren an selbigen sein. wenn du die örtlichen geologischen abfolgen kennst kann man etwa einschätzen, aus welcher tiefe die gesteine stammen.
GLÜCK AUF | NOBI
Der Berg ist frei.
Wo eyn man eynfahrn will
mag her es thun mit rechte.
w w w . b e r g b a u s h i r t . d e
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hmm, also das mit dem Tierbau... na ich weiss nicht ...
direkt am Grund der Pinge und dann mehr oder weniger senkrecht nach unten (auf den vermutlichen Stollen zu ?) ??
tja, also den Geruch nach Aas würde ich mal als Folge eines dort eingebrochenen Tieres deuten - warum auch immer es versucht hat, am Boden einer Pinge zu graben - eine grunsätzliche Folgerung für Pinge oder Tagesbruch würde ich deswegen wirklich nicht ziehen !?
Dem von Nobi gesagtem stimme ich auf der Basis der von mir gefundenen Bergbaurelikte zu !
Ich denke aber auch, dass eine einfache Entscheidungsmatrix vielleicht doch nicht funktioniert - eine wirkliche Beurteilung kann nur dann getroffen werden, wenn ALLE bergbaulichen Spuren am Fundort zusammengetragen werden. Nur dann ist es möglich, diese zueinander in Beziehung zu setzen bzw. eindeutig zu identifizieren (Wobei es ein Problem gibt, wenn diese mutmaßliche Pinge das einzige Objekt ist...)
direkt am Grund der Pinge und dann mehr oder weniger senkrecht nach unten (auf den vermutlichen Stollen zu ?) ??
tja, also den Geruch nach Aas würde ich mal als Folge eines dort eingebrochenen Tieres deuten - warum auch immer es versucht hat, am Boden einer Pinge zu graben - eine grunsätzliche Folgerung für Pinge oder Tagesbruch würde ich deswegen wirklich nicht ziehen !?
Dem von Nobi gesagtem stimme ich auf der Basis der von mir gefundenen Bergbaurelikte zu !
Ich denke aber auch, dass eine einfache Entscheidungsmatrix vielleicht doch nicht funktioniert - eine wirkliche Beurteilung kann nur dann getroffen werden, wenn ALLE bergbaulichen Spuren am Fundort zusammengetragen werden. Nur dann ist es möglich, diese zueinander in Beziehung zu setzen bzw. eindeutig zu identifizieren (Wobei es ein Problem gibt, wenn diese mutmaßliche Pinge das einzige Objekt ist...)
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naja, in einer pinge habe ich es zwar es auch noch nicht gesehen, allerdings ist es gut möglich. ich habe auch schon ausreichend spuren (kot, knochen) von füchsen untertage gefunden.sun-remo hat geschrieben:hmm, also das mit dem Tierbau... na ich weiss nicht ...
ein tierbau an der pingensohle muss auch nicht zwangsläufig bedeuten, dass das tier die grube zum bewohnen nutzt. die viecher bauen meist ihre hütten nach instinkt und wenn die topografie des geländes in ihr schema passt, dann wird losgebuddelt.
mhm.- ist auch irgendwie wie bei uns ...
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