Das Herzstück der Turteltaube liegt frei
Wer ins Muttental hineinwandert, kann rechts das Gelände des Terrierclubs und links einen aufgebaggerten Berg sehen. Der Fachmann erkennt darin mehr: das Herzstück der Zeche Turteltaube.
Eine Woche vor Weihnachten begann das Team vom Bergbaumuseum Bochum im Auftrag von Stadt und dem Förderverein bergbauhistorischer Stätten Ruhrrevier mit den Ausgrabungen. "Das war noch Kopfarbeit", erklärt Grabungsleiter Dr. Alexander Gorelik. Dabei wurde das "Pachtstück" abgesteckt. Ende März kam dann der Bagger. Es folgte die mühsame Arbeit mit Schaufel, Kratzer und Pinsel. Inzwischen ist Halbzeit auf der Baustelle. Und so steht der Laie vor einem aufgebrochenen Fels und wundert sich: Was bitte sieht man hier?
Alexander Gorelik zumindest sieht viel - eine doppelte Verfüllung, Pfostenlöcher, Querrinnen, die vielleicht als Wasserleitung dienten, Schienenstücke und das Hauptmundloch. In drei Epochen scheint hier Kohle abgebaut worden zu sein. Die ersten bergbaulichen Tätigkeiten gab es im 18. Jahrhundert. 1731 wurde die Genehmigung erteilt, in der Zeche Turteltaube Kohle zu fördern. Damit ist die Zeche einer der frühen Stollenbetriebe im Muttental.
Die zweite Epoche datiert Gorelik auf das Ende des 19. Jahrhunderts, die dritte zwischen den beiden Weltkriegen. Da diente das Stollenloch allerdings als Müllplatz.
Deutlich sieht man im Flöz eine halbkreisförmige Vertiefung. "Das ist eine Verfüllung", erklärt Gorelik, "hier wurde der Stollen wieder zugeschüttet. Darüber folgt eine zweite Gesteinsschicht: Offensichtlich hat ein abgerutschter Hang die Stelle erneut bedeckt.
Den Ursprung des gefundenen Mundlochs, schätzt Gorelik auf 1900. Den Stolleneingang komplett freizulegen, erweist sich jedoch als schwierig: Immer wieder schüttet Geröll das Loch im Fels zu. "Den müssen wir wohl erst einmal absichern", sagt Denkmalpfleger Martin Jakel.
50 000 E stehen für die Grabung zur Verfügung. Finanziert werden sie über das Land (als Teil des Ruhrtalförderprogramms) und den Förderverein. Die Stadt trägt die Materialkosten. Auch die Quellenarbeit wurde vom Förderverein erbracht: Gerd Kötter forschte über die Ursprünge der zugeschütteten Zeche.
Das Freilegen der Zeche Turteltaube soll noch etwa eine Woche dauern. Dann wird das Loch mit einem Vorbau und einem Tor versiegelt. Die Reste der Zeche Turteltaube werden dann in den bergbauhistorischen Rundweg im Muttental eingebunden.
06.04.2005 Von Susanne Schild
Quelle:WAZ
Zeche Turteltaube
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