Schwazer Bergbuch. Faksimile zum Sonderpreis...
Verfasst: Mi. 16. Feb 05 16:38
http://www.froelichundkaufmann.de/
Schwazer Bergbuch.
Faksimile-Ausgabe, Graz 1988.
Österreichische Nationalbibliothek, Wien, Codex Vindobonensis 10.852. 1556-1561, Tirol. Das Schwazer Bergbuch ist ein einmaliges historisches Dokument und stellt zudem auch ein Stück Buchgeschichte dar, das durch die große Anzahl der Miniaturen nicht zuletzt bei Kunstwissenschaftern großes Interesse hervorgerufen hat. Wegen ihrer Bedeutung als Quelle ersten Ranges über den Schwazer Bergbau gilt die Handschrift als besonders kostbares Juwel des europäischen Schrifttums. Mit seinen insgesamt 120 farbenprächtigen Miniaturen, die die historische Aussage des Textes unterstützen und in manchem erst verständlich machen, ist das Schwazer Bergbuch darüber hinaus auch eine wichtige Bildquelle für die Realienkunde des 16. Jh.s. Es vermittelt in anschaulicher Weise den Arbeitsalltag und das soziale Leben der damaligen Zeit. Außerdem gewährt es einen umfassenden Einblick in die rechtlichen, wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Verhältnisse des Bergbaus im 16. Jh. Der Inhalt des Schwazer Bergbuches ist eine Selbstdarstellung des legendären Schwazer Bergbaus aus der Endphase seiner Blütezeit. Das Buch wurde nicht gedruckt, sondern in nur wenigen Exemplaren handschriftlich verfaßt und illustriert. Es richtete sich somit nicht an die Allgemeinheit, sondern an einen kleinen, ausgesuchten Kreis. Schwaz hatte wegen seiner reichen Silber- und Kupfererzvorkommen im 15. Jh. überregionale Bedeutung erlangt und nahm im Bergbau eine Spitzenposition ein. Daher wurde Schwaz »Aller Bergwerk Mutter« genannt. Maximilian I., der 1490 das Tiroler Landesfürstentum übernommen hatte, machte Schwaz zur finanziellen Basis seiner ehrgeizigen Unternehmungen. Durch den Zustrom von Bergleuten wuchs die Einwohnerzahl rasch, sodaß im Jahre 1510 dieses Dorf in Tirol nach Wien der einwohnerreichste Ort Österreichs war. Das Schwazer Bergbuch entstand zu einer Zeit, als der Bergbau in Schwaz, der hundert Jahre lang an der Spitze der europäischen Metallerzeugung gestanden war, seinen Höhepunkt überschritten hatte und in eine große Krise geraten war. Das Bergbuch, das wahrscheinlich von einem hohen Beamten der Bergbaubehörde in Schwaz verfaßt wurde, sollte dreierlei Zielen dienen: Zum ersten sollte es den Landesherrn Ferdinand I. mit seinem reichsten Bergbaurevier vertrauter machen und ihn an die Bedeutung des Bergbaus für seine wirtschaftlichen und politischen Interessen erinnern. Zweitens sollte es neuen Großunternehmern einen Anreiz zur Investition und Beteiligung bieten, und drittens sollte es für die kommende Bergsynode im Jahre 1557 die Rechtsgrundlagen und Betriebsverhältnisse des Bergbaus umfassend darstellen. Diesen drei Zielen folgt der Inhalt des Bergbuches, das in vier Teile gegliedert ist. Der erste enthält die sogenannten Ordnungen für die Bergwerke. Die Bergordnung war damals umfassender, als in heutiger Zeit es die moderne ist. Sie regelte nicht nur das Bergwerkseigentum und die Bergaufsicht, sondern auch die Betriebsorganisation des Bergwerks und befaßte sich mit dem Umweltrecht, dem Arbeits- und Sozialrecht sowie der Sondergerichtsbarkeit. Im zweiten umfangreichen Teil findet der Leser Denkschriften zum Bergbau im allgemeinen und zu einzelnen Fragen, an den Landesfürsten gerichtete Empfehlungen, Anleitungen für verschiedene Verrichtungen sowie Beschreibungen des Schwazer Bergbaus; schließlich die Aufgaben jedes Bergbeamten sowie Pflichten und Entlohnung der Bergleute. Der dritte Teil stellt ein illustriertes Bergbaulexikon dar, das älteste seiner Art, mit farbigen Bildern der Arbeitsabläufe und technischen Geräte sowie mit praxisnahen Beschreibungen. Der vierte große Teil ist schließlich eine Zusammenstellung der Rechtsprechung des Berggerichts in Schwaz, von wichtigen Urteilen, Prozeßanleitungen und davon, wie ein Bergmann vor Gericht aufzutreten habe. Neben der Darlegung des Bergrechtes und einer Reihe von beachtlichen Aussagen zur Praxis im Schwazer Bergbau sowie zur sozialen Stellung der Bergleute und ihrer Gliederung ist vor allem die Aussage der beigegebenen Miniaturen von großem Wert. Die fein kolorierten Federzeichnungen gewähren uns Einblick in die Vielzahl der Tätigkeiten im Bergbau und vermitteln uns einen Eindruck von den Arbeitsgeräten sowie von der Arbeitskleidung der Bergmänner und der Hofkleidung der hohen Beamten. Die Ansichten der Bergreviere in den Falttafeln sind für die Topographie von eminenter Bedeutung, da hier erstmals außer den Städten auch Dörfer und Berglandschaften vorgeführt werden. Im Vergleich zum berühmten Bergbauhandbuch des Agricola (De re metallica libri XII, gedruckt 1556), das im wesentlichen den Stand der Bergbautechnik beschreibt, zeichnet sich das Schwazer Bergbuch durch seine umfassende Darstellung des Bergbaus in sämtlichen Aspekten und durch seine farbenprächtigen Illustrationen aus. Der wissenschaftliche Kommentar wurde von Erich Egg aus Innsbruck verfaßt. Darin wird der historische Hintergrund des Schwazer Bergbuches näher beleuchtet sowie der Inhalt ausführlich erläutert. Neben Bemerkungen zum Verfasser und zum Maler der Miniaturen werden auch die Nachwirkungen des Bergbuches im Speculum Metallorum, einer Zusammenfassung verschiedener Bergbauliteratur, beschrieben. Weiters ist der Faksimile-Ausgabe eine Übertragung des Textes aus der deutschen Sprache des ausgehenden Mittelalters in den heutigen Sprachgebrauch von Heinrich Winkelmann beigegeben. Vollständige farbige Faksimile-Ausgabe der 396 Seiten (Blatt I-IV, 1-194) und von 3 Falttafeln des Codex im Originalformat 340 x 240 mm mit Ausnahme der topographischen Ansichten. 100 kolorierte Federzeichnungen. Ledereinband. Entstehungszeit des Codex: 1556-1561, Tirol. Wissenschaftliche Kommentar: E. Egg, Innsbruck. Eine Übertragung der Handschrift aus der deutschen Sprache des ausgehenden Mittelalters in den heutigen Sprachgebrauch von Heinrich Winkelmann, Bochum, ist beigebunden. 187 Seiten.
Sonderaufbindung von 200 Exemplare für Frölich & Kaufmann. Beim Verlag vergriffen! Nr. 295922
Früher € 1200.00 jetzt nur noch € 199.00
Schwazer Bergbuch.
Faksimile-Ausgabe, Graz 1988.
Österreichische Nationalbibliothek, Wien, Codex Vindobonensis 10.852. 1556-1561, Tirol. Das Schwazer Bergbuch ist ein einmaliges historisches Dokument und stellt zudem auch ein Stück Buchgeschichte dar, das durch die große Anzahl der Miniaturen nicht zuletzt bei Kunstwissenschaftern großes Interesse hervorgerufen hat. Wegen ihrer Bedeutung als Quelle ersten Ranges über den Schwazer Bergbau gilt die Handschrift als besonders kostbares Juwel des europäischen Schrifttums. Mit seinen insgesamt 120 farbenprächtigen Miniaturen, die die historische Aussage des Textes unterstützen und in manchem erst verständlich machen, ist das Schwazer Bergbuch darüber hinaus auch eine wichtige Bildquelle für die Realienkunde des 16. Jh.s. Es vermittelt in anschaulicher Weise den Arbeitsalltag und das soziale Leben der damaligen Zeit. Außerdem gewährt es einen umfassenden Einblick in die rechtlichen, wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Verhältnisse des Bergbaus im 16. Jh. Der Inhalt des Schwazer Bergbuches ist eine Selbstdarstellung des legendären Schwazer Bergbaus aus der Endphase seiner Blütezeit. Das Buch wurde nicht gedruckt, sondern in nur wenigen Exemplaren handschriftlich verfaßt und illustriert. Es richtete sich somit nicht an die Allgemeinheit, sondern an einen kleinen, ausgesuchten Kreis. Schwaz hatte wegen seiner reichen Silber- und Kupfererzvorkommen im 15. Jh. überregionale Bedeutung erlangt und nahm im Bergbau eine Spitzenposition ein. Daher wurde Schwaz »Aller Bergwerk Mutter« genannt. Maximilian I., der 1490 das Tiroler Landesfürstentum übernommen hatte, machte Schwaz zur finanziellen Basis seiner ehrgeizigen Unternehmungen. Durch den Zustrom von Bergleuten wuchs die Einwohnerzahl rasch, sodaß im Jahre 1510 dieses Dorf in Tirol nach Wien der einwohnerreichste Ort Österreichs war. Das Schwazer Bergbuch entstand zu einer Zeit, als der Bergbau in Schwaz, der hundert Jahre lang an der Spitze der europäischen Metallerzeugung gestanden war, seinen Höhepunkt überschritten hatte und in eine große Krise geraten war. Das Bergbuch, das wahrscheinlich von einem hohen Beamten der Bergbaubehörde in Schwaz verfaßt wurde, sollte dreierlei Zielen dienen: Zum ersten sollte es den Landesherrn Ferdinand I. mit seinem reichsten Bergbaurevier vertrauter machen und ihn an die Bedeutung des Bergbaus für seine wirtschaftlichen und politischen Interessen erinnern. Zweitens sollte es neuen Großunternehmern einen Anreiz zur Investition und Beteiligung bieten, und drittens sollte es für die kommende Bergsynode im Jahre 1557 die Rechtsgrundlagen und Betriebsverhältnisse des Bergbaus umfassend darstellen. Diesen drei Zielen folgt der Inhalt des Bergbuches, das in vier Teile gegliedert ist. Der erste enthält die sogenannten Ordnungen für die Bergwerke. Die Bergordnung war damals umfassender, als in heutiger Zeit es die moderne ist. Sie regelte nicht nur das Bergwerkseigentum und die Bergaufsicht, sondern auch die Betriebsorganisation des Bergwerks und befaßte sich mit dem Umweltrecht, dem Arbeits- und Sozialrecht sowie der Sondergerichtsbarkeit. Im zweiten umfangreichen Teil findet der Leser Denkschriften zum Bergbau im allgemeinen und zu einzelnen Fragen, an den Landesfürsten gerichtete Empfehlungen, Anleitungen für verschiedene Verrichtungen sowie Beschreibungen des Schwazer Bergbaus; schließlich die Aufgaben jedes Bergbeamten sowie Pflichten und Entlohnung der Bergleute. Der dritte Teil stellt ein illustriertes Bergbaulexikon dar, das älteste seiner Art, mit farbigen Bildern der Arbeitsabläufe und technischen Geräte sowie mit praxisnahen Beschreibungen. Der vierte große Teil ist schließlich eine Zusammenstellung der Rechtsprechung des Berggerichts in Schwaz, von wichtigen Urteilen, Prozeßanleitungen und davon, wie ein Bergmann vor Gericht aufzutreten habe. Neben der Darlegung des Bergrechtes und einer Reihe von beachtlichen Aussagen zur Praxis im Schwazer Bergbau sowie zur sozialen Stellung der Bergleute und ihrer Gliederung ist vor allem die Aussage der beigegebenen Miniaturen von großem Wert. Die fein kolorierten Federzeichnungen gewähren uns Einblick in die Vielzahl der Tätigkeiten im Bergbau und vermitteln uns einen Eindruck von den Arbeitsgeräten sowie von der Arbeitskleidung der Bergmänner und der Hofkleidung der hohen Beamten. Die Ansichten der Bergreviere in den Falttafeln sind für die Topographie von eminenter Bedeutung, da hier erstmals außer den Städten auch Dörfer und Berglandschaften vorgeführt werden. Im Vergleich zum berühmten Bergbauhandbuch des Agricola (De re metallica libri XII, gedruckt 1556), das im wesentlichen den Stand der Bergbautechnik beschreibt, zeichnet sich das Schwazer Bergbuch durch seine umfassende Darstellung des Bergbaus in sämtlichen Aspekten und durch seine farbenprächtigen Illustrationen aus. Der wissenschaftliche Kommentar wurde von Erich Egg aus Innsbruck verfaßt. Darin wird der historische Hintergrund des Schwazer Bergbuches näher beleuchtet sowie der Inhalt ausführlich erläutert. Neben Bemerkungen zum Verfasser und zum Maler der Miniaturen werden auch die Nachwirkungen des Bergbuches im Speculum Metallorum, einer Zusammenfassung verschiedener Bergbauliteratur, beschrieben. Weiters ist der Faksimile-Ausgabe eine Übertragung des Textes aus der deutschen Sprache des ausgehenden Mittelalters in den heutigen Sprachgebrauch von Heinrich Winkelmann beigegeben. Vollständige farbige Faksimile-Ausgabe der 396 Seiten (Blatt I-IV, 1-194) und von 3 Falttafeln des Codex im Originalformat 340 x 240 mm mit Ausnahme der topographischen Ansichten. 100 kolorierte Federzeichnungen. Ledereinband. Entstehungszeit des Codex: 1556-1561, Tirol. Wissenschaftliche Kommentar: E. Egg, Innsbruck. Eine Übertragung der Handschrift aus der deutschen Sprache des ausgehenden Mittelalters in den heutigen Sprachgebrauch von Heinrich Winkelmann, Bochum, ist beigebunden. 187 Seiten.
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