Gaskonzentrationen im Altbergbau - lageabhängige Messreihen

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qwer
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Gaskonzentrationen im Altbergbau - lageabhängige Messreihen

Beitrag von qwer »

Aufgrund aktueller Messungen sollte man die gängige Literatur - insbesondere das Befahrerhandbuch - ein wenig aktualisieren.

Folgendes Szenario wurde vermessen:
- Stollenmundloch mit extremen Wetterzug bei sehr hohen Temperaturdifferenzen (Messung außen und Schätzung innen > 15°C)
- rel. Luftfeuchte innen und außen nahezu 100% (Schätzung aufgrund: Regen, Nebel)
- sogut wie keine Neigung im Stollen
- Stollenmundloch in Senke
- Keine Senken im Stollen
- Rollöcher und andere Verbindungen nach oben
- Messhöhe: Hüfte

Messwerte min/max:
O2: 18,20 Vol%
CO2 1,48 Vol%
Ex(ch4)/H2S/Co: 0 UEG%/ppm/ppm

subjektives Wetter: Zugig, feucht, nicht ganz frisch aber nicht besonders auffällig

Fazit: Zumindest ein O2 Messgerät scheint für jede Befahrung unabdingbar.
consolamentum (†)
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Re: Gaskonzentrationen im Altbergbau - lageabhängige Messrei

Beitrag von consolamentum (†) »

dazu fällt mir noch ne frage ein:

gehe ich richtig der annahme, daß co2 auch den luftstickstoff verdrängt?

also wenn ich mich in einem schacht in einen co2 see ablasse und mein sauerstoffmeßgerät auf 13% sinkt, dann dort nicht nur 8% co2 sind sondern gar mehr, weil n2 (75% bei normalnull) auch verdrängt wurde. n2 ist nämlich leichter als o2!

leider ist mein co2 meßgerät vor kurzem flöten gegangen, wäre in diesem fall sehr interessant gewesen dort die echte co2 konzentration messen zu können.
Uran
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Re: Gaskonzentrationen im Altbergbau - lageabhängige Messrei

Beitrag von Uran »

Für mich ist die Frage, wo soll bei einem starken Wetterstrom der hohe Co2 Gehalt herkommen. 1,48%? Auf der anderen Seite treten erst ab 5% Kopfschmerzen und Schwindel als ernstzunehmende Warnhinweise auf.
ich bi noch aaner ven altn Schlog, on bleib aa, wi ich bi.
consolamentum (†)
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Re: Gaskonzentrationen im Altbergbau - lageabhängige Messrei

Beitrag von consolamentum (†) »

hab schon ausziehende wetter mit deutlich höheren co2 konzentrationen erlebt
Sven G.
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Re: Gaskonzentrationen im Altbergbau - lageabhängige Messrei

Beitrag von Sven G. »

@ Uran : Zit.:"treten erst ab 5% Kopfschmerzen und Schwindel als ernstzunehmende Warnhinweise auf." Äußerst gewagt ! :x

Die generelle Anwesenheit einer erhöhten CO² Konzentration ist bereits ein Warnhinweis und sollte auch als solcher verstanden werden. Zum Anderen sind die Symptome so unterschiedlich wie die Befahrer selbst.
Mit kräftigen Spatenhieben nach ..................Unten wegtreten !
Uran
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Re: Gaskonzentrationen im Altbergbau - lageabhängige Messrei

Beitrag von Uran »

Entschuldigung. Ich habe hier nur Wikipedia zitiert. Wer schleppt den aber in bekannten Grubenbauen Gasprüfgeräte mit. :gruebel: O.K. Das nächste mal nehme ich einen Kanarienvogel mit. :D
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Björn
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Re: Gaskonzentrationen im Altbergbau - lageabhängige Messrei

Beitrag von Björn »

Wir hatten mal eins dabei...
1,4% CO2
Rest weiß ich nicht mehr.

Ich konnte da bei mir schon deutliche Unterschiede bei Herzfrequenz und Atmung bemerken.
Man sollte das nicht unterschätzen!

Aufgrund des Wetterzugs hätte ich dort wo wir waren nicht mit CO2 gerechnet.


Björn
qwer
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Re: Gaskonzentrationen im Altbergbau - lageabhängige Messrei

Beitrag von qwer »

Das vermessene Objekt liegt in einem lösshaltigem Standort.
Es ist auch extrem verschlufft.

Das CO2 kann sich also durchaus aus dem Boden lösen. [Wegener08]

Interessant wäre es mal bei kälteren Außentemperaturen zu messen, wenn keine ausblasenden Wetter mehr vorhanden sind.

Quellen:
"Untersuchung des Einflusses des Klimawandels auf die CO2-Freisetzung aus Böden ausgewählter hessischer Dauerbeobachtungsflächen", [Wegener08]
Schlepper

Re: Gaskonzentrationen im Altbergbau - lageabhängige Messrei

Beitrag von Schlepper »

Also meine Erfahrung ist das es bei 2,4 % Co2 einem schon sehr, sehr eng um die Brust wird, bei 5 % halte ich schon die Beine nach oben und bin wohl bei meinen Ahnen...
Die Frage ist wo bewege ich mich? Habe ich in meinen Gesteinen organische Bestandteile die möglicher weise CO2 abgeben, Kohlengebirge , mache Schieferaten etc.
Wetterzug kannst du vergessen, das ist kein garand das nix da ist, ich kenne eine Anlage mit starken Wetterzug wo du immer nur so bei 19,5 % Sauerstoff liegst.
Was mich wundert sind die Werte, 18,2 O und 1,48 CO2 wo ist der Rest vom Sauerstoff?
Bei der 2,4 % Befahrung hatten wir 18,5 % Sauerstoff macht wenn man das zusammen zählt hat man die 20,9 % O (war bei anderen Gelegenheiten auch so nehem allerdings auch oft die Wetterlampe mit, mit der man mit etwas rutine durchaus auskommen kann)die man draussen beim Kalibrieren hat. Bei der Geschichte war zuerst alles klasse, durch das öffnen des Zuganges haben wir den Wetterzug in gang gebracht der uns dann auch das CO2 lieferte, wenn wir ein paar Stunden gewartet hätten wäre alles gut gewesen und das CO2 ausgewettert. Symptome (bei mir) dabei: zuerst unnatürliches Wärme Gefühl (zuerst) Kopfschmerzen und Kurzatmigkeit zum schluß der Reise das Gefühl ich packe es nicht mehr....sprich aufkommende Panik.

Fröhliches Diskutieren
GA

peter
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Strebpanzer
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Re: Gaskonzentrationen im Altbergbau - lageabhängige Messrei

Beitrag von Strebpanzer »

ich schildere mal meine Eindrücke, gemessen mit einem Dräger, einem Crowcon und einem Gasbadge Messgerät, die auch auf +-0,1 den gleichen Wert angezeigt haben. Aus einer früheren Messung in dem selben Stollen mit einem X-AM 7000 war bereits bekannt dass die O2-Abnahme mit der CO2-Zunahme hervorragend korreliert, die Messwerte sind also aus meiner Sicht absolut ok. Weil wir hauptsächlich O2 gemessen haben gebe ich jetzt mal die O2-Konzentrationen an:

O2 von 20,9 bis 18,6% Vol: alles schön, da merk ich nix, "normale Stollenluft"
O2 von 18,5 bis 17,6% Vol: naja, schon ganz schön stickig hier, die Leistungsfähigkeit nimmt ab
O2 von 17,5 bis 16,6% Vol: uiuiuiui, das ist aber ganz schön miese Luft hier *SCHNAUFF*
O2 von 16,5 bis 15,6% Vol: auch die kleinste Bewegung ist sehr anstrengend, und selbst wenn man irgendwo ruhig sitzt schnauft man wie nach einem 100 Meter Sprint

bei 15,6% O2 (~5,3% CO2) haben wir dann abgebrochen und sind raus, das wurde dann doch etwas ungemütlich ...

Wenn man noch mehr CO2 abbekommt geht es wie folgt weiter:
selbst in Ruhe oder bei keinerlei Anstrengung schnauft man wie eine alte Dampflock und mit zunehmendem CO2 bekommt man das Gefühl zu ersticken obwohl man heftigst atmet und wenn man das realisiert wird kommt Panik auf. Leider kann ich für dieses Experiment keine Werte mehr angeben, weil mir kurz vor dem "Kontakt" das Messgerät verreckt ist, ich schätze aber dass das um die 6% CO2 oder etwas mehr waren.

GA
cb
consolamentum (†)
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Re: Gaskonzentrationen im Altbergbau - lageabhängige Messrei

Beitrag von consolamentum (†) »

mein erlebnis durch eine co2 sprungschicht:

seilsack unter mir, rucksack auf dem rücken sorgten zum glück für eine leichte verwirbelung in der immer noch 13,7% o2 (interpretiert als 7,3% co2) gemessen wurde (also ohne verwirbelung höher).

auswirkung: herzrassen, atemdepression, lungenschmerz, panik, verschwommene sicht und irgendwann gingen kurzzeitig die lichter aus. konnte zum glück noch meine kollegen anweisen mir luft runter zu weddeln, deshalb stieg nach einiger zeit wieder die sauerstoffkonzentration!
Zuletzt geändert von consolamentum (†) am Di. 03. Jul 12 9:18, insgesamt 1-mal geändert.
consolamentum (†)
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Re: Gaskonzentrationen im Altbergbau - lageabhängige Messrei

Beitrag von consolamentum (†) »

p.s. zurück zu meiner frage, in einem stehenden co2 see dürfte die o2 abnahme nicht mehr mit der co2 zunahme korrelieren, weil dort ja auch der stickstoff verdrängt werden müßte!

hat da schon mal jemand messungen gemacht und kann davon berichten???
qwer
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Re: Gaskonzentrationen im Altbergbau - lageabhängige Messrei

Beitrag von qwer »

Angenommen es wäre Methan da..
Anzeige i.d.R. untere Grenze UEG Methan 4,4 - 5 Vol.-%
Bei 0 Vol% Ex(ch4) könnte ja dennoch eine kleine Menge Methan anwesend sein.

Genauso auch andere Gase oder einfach nur Querempfindlichkeiten bei dem O2 Sensor.
Der CO2 IR hat keine Querempfindlichkeiten.
z.B. bei 10 Vol.-% CO2 weicht die Anzeige <=0,3(negativ) ab.

Dann noch Feuchte, Temperatur, Druck, Drift, Ansprechzeit,..

Für genaue Vermutungen ist die Differenz einfach zu klein und die Messung nicht lange genug an einer Stelle.

Die aktuelle Aussage ist nur, dass man auch bei scheinbar ungefährlichen Lagen mit CO2 und O2 Mangel rechnen muss!
Uran
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Re: Gaskonzentrationen im Altbergbau - lageabhängige Messrei

Beitrag von Uran »

Mit einem offenen Geleucht hört man Methan. :D
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sepp
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Re: Gaskonzentrationen im Altbergbau - lageabhängige Messrei

Beitrag von sepp »

Das Messgerät zeigt ja den Anteil von Sauerstoff in hundert Teilen Luft an.
Es ist daher egal,aus welchen Bestandteilen der Rest besteht.
Man könnte in einem Raum sein mit 20 % Sauerstoff und 80 % Kohlendioxid.
Das Gerät wird dir ordnungsgemäß 20 % anzeigen.
Richtig gut wäre dann ein Meßgerät,was dir beides anzeigt oder ein CO 2 Meßgerät.
Willkommen im Ruhrgebiet,wo man Gesichter Fressen nennt!(Frank Goosen)
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