Wismut Suhl
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Wismut Suhl
Hat von euch jemand genauere Informationen über die Aktivitäten der Wismut im Raum Suhl? Im Internet findet man darüber nur widersprüchliche Angaben, auf der einen Seite heißt es z.b., dass dort nur Versuchsbergwerke bzw. Tiefschürfe angelegt worden sind, woanders wiederum heißt es, dass dort ein "richtiger" Abbau stattgefunden hat und bis zu 180 Tonnen Uran gewonnen worden sind.
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Re: Wismut Suhl
GLÜCK AUF | NOBI
Der Berg ist frei.
Wo eyn man eynfahrn will
mag her es thun mit rechte.
w w w . b e r g b a u s h i r t . d e
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Re: Wismut Suhl
Bei dem dargestellten Bereich handelt es sich um das Vorkommen Hirschbach I. Die Vererzung befindet sich in 20 bis 60 cm starken Tonsteinlagern mit einem Einfallen zwischen 5 und 10°. Es wurden nur die beiden größten und reichsten Erzlinsen abgebaut. Urangehalt 0,036 %. Untersucht und abgebaut von den Objekten 29 und 30 im Zeitraum 1951 bis 1953. Die maximale Teufe betrug 50 m. Abgebaut wurde bis 5 m unter die Rasensohle. Gefördert wurden 154.000 t Erz mit einem Inhalt von 14 t Uran. Nachzulesen in der Chronik der Wismut.
ich bi noch aaner ven altn Schlog, on bleib aa, wi ich bi.
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Re: Wismut Suhl
danke für die infosUran hat geschrieben:Bei dem dargestellten Bereich handelt es sich um das Vorkommen Hirschbach I. Die Vererzung befindet sich in 20 bis 60 cm starken Tonsteinlagern mit einem Einfallen zwischen 5 und 10°. Es wurden nur die beiden größten und reichsten Erzlinsen abgebaut. Urangehalt 0,036 %. Untersucht und abgebaut von den Objekten 29 und 30 im Zeitraum 1951 bis 1953. Die maximale Teufe betrug 50 m. Abgebaut wurde bis 5 m unter die Rasensohle. Gefördert wurden 154.000 t Erz mit einem Inhalt von 14 t Uran. Nachzulesen in der Chronik der Wismut.
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Re: Wismut Suhl
Quelle: "Freies Wort" vom 31.05.2012
http://www.insuedthueringen.de/lokal/su ... 56,2012712
Im Friedberg-Gebiet auf den Spuren der Wismut
Zum 15. Mal lud der Verein Georgius Agricola zu einer Bergbauwanderung im ehemaligen Wismut-Revier ein.
Suhl - Bis vor 59 Jahren war das Terrain streng geheim und hermetisch von sowjetischem Militär abgeriegelt - das ehemalige Revier der Wismut. Jetzt sind auf dem Friedberg nur noch wenige Spuren des einstigen Uranerzbergbaus zu sehen. Dass sich diese Zeitzeugnisse aber nicht verlieren, dafür sorgen die - wenigen - Mitglieder des Bergbauvereins Georgius Agricola. Sie tun es mit der Sicherung der Überbleibsel, Forschungsarbeiten, mit vielfältigen Recherchen, Archivieren und beispielsweise auch mit Bergbauwanderungen für jedermann. So geschehen am Pfingstsonntag, als Vereinschefin Sabine Schulze mehr als 20 Interessierte aus Suhl und dem Umland am einstigen Verladebahnhof auf dem Friedberg begrüßen konnte.
Festes Schuhwerk war angebracht, denn es ging bergab und bergauf quer durch den Wald. Hätte die Vereinschefin nicht auf diese oder jene Sachzeugen einstigen Bergbaus aufmerksam gemacht, der Laie wäre arglos vorübergegangen. So sind Abraumhalden auszumachen, wenige verrostete Lüftungsrohre für einstige Schächte ragen aus dem Erdreich heraus, hier ein von Gräsern und Sträuchern überwuchertes Stahlseil, dort die Überreste einstiger Mundlöcher, etliche Hundert Meter weiter Überbleibsel der Schmiede... Sabine Schulze erklärte anschaulich und führte die interessierte Schar durch das Gelände des einstigen Schachtes 30, im hiesigen Raum das bedeutendste Revier und der einzige Schacht, der mit zwei Sohlen ausgebaut wurde. Die eine in 22 Meter Tiefe, die andere etwa bei 53 Meter.
Uranausbeute minimal
Vor allem durch den Bau der A 73 kam etliches aus dem Suhler Bergbau im wahrsten Sinne wieder ans Licht. Gerätschaften wie beispielsweise das Untergestell eines Huntes, Karbidlampen. "Die Deges war dabei sehr kooperativ, wir haben gut zusammen gearbeitet", blickt Sabine Schulze zurück.
Das hiesige Kapitel Uranerzbergbau dauerte nur wenige Jahre, begann 1949 und endete 1953. Während dieser Zeit ließ die Wismut, damals noch als Sowjetische Aktiengesellschaft, zwischen Schleusingen und Suhl in den Revieren Friedberg, Hirschbach I und II und Altendambach nach dem für militärische Zwecke begehrten Erz Erkundungsarbeiten durchführen. Teilweise wurde auch abgebaut. Mit einem durchschnittlichen Urangehalt von 0,01 Prozent war jedoch die Ausbeute äußerst gering und dafür der Investitionsaufwand zu enorm, so dass die Schächte schließlich geschlossen wurden. Über die im gesamten Schleusinger Revier abgebaute Menge liegen indes unterschiedliche Angaben vor. Sie schwanken zwischen wenigen 14 Tonnen und der stattlichen Größe von 180 Tonnen. Etwa 800 Bergleute der Region standen bei der Wismut in Lohn und Brot, ließ die Vereinschefin die Teilnehmer wissen. Viele seien damals unter der Fajas-Belegschaft abgeworben worden - für jeweils ein halbes Jahr mit anschließendem 36-tägigen Urlaub. Wer wollte, konnte seinen Arbeitsvertrag nach sechs Monaten verlängern. Wenn auch die Löhne - diese gab Sabine Schulze in einer Spanne zwischen 400 und 2000 Mark an - und die Extra-Vergünstigungen lockten - wie der Wismut-Fusel, vor allem aber zusätzliche Lebensmittelmarken oder der Einkauf im damaligen Suhler Wismut-Laden im Lauwetter 9 - die Arbeit im Drei-Schicht-System war mehr als hart. Und auch den Schutz der Gesundheit seiner Mitarbeiter nahm der russische Arbeitgeber bekanntlich nicht allzu ernst. Zudem kam die Geheimhaltung, der die Bergleute, ob sie nun unter oder über Tage tätig waren, unterlagen. Geheimnisse preis zu geben oder das Gelände mit seinen Fördertürmen und anderen Einrichtungen gar heimlich zu fotografieren - das war strengstens verboten und wurde hart geahndet. Sicher aber tauschten sich insgeheim die Kumpels in ihren Stammkneipen wie in der "Dombergsansicht" oder im "Henneberger Haus" auch darüber aus.
Ein Gedenkstein, aufgestellt vom Verein auf dem Parkplatz Schützenstraße, gegenüber dem einstigen Verladebahnhof, erinnert heute an die Zeit des Bergbaus und die Wismutkumpel, wie ein weiterer Stein - wenn auch weitgehend unbeachtet - am Autobahnkreisel Friedberg. Am Ende der zweieinhalbstündigen Tour erwarteten Vereinsmitglieder die Gästeschar mit einem kleinen Imbiss, den sie an jenem Ort anboten, wo die einstige Steigerhütte stand. Vor zwei Jahren abgebrannt, ist seither der Bergbauverein ohne Domizil. Das und ihr Wegzug aus Suhl in die Dresdner Ecke mache die Vereinsarbeit keineswegs leicht, so Sabine Schulze. Dennoch, an Veranstaltungen wie an der jährlich zu Pfingsten organisierten thematischen Wanderung möchte der Verein gern festhalten. Diese bietet er auch interessierten Gruppen außer der Reihe an.
Kontakt: Sabine Schulze 0163/15 68 261 oder 0173/36 15 753.
http://www.insuedthueringen.de/lokal/su ... 56,2012712
Im Friedberg-Gebiet auf den Spuren der Wismut
Zum 15. Mal lud der Verein Georgius Agricola zu einer Bergbauwanderung im ehemaligen Wismut-Revier ein.
Suhl - Bis vor 59 Jahren war das Terrain streng geheim und hermetisch von sowjetischem Militär abgeriegelt - das ehemalige Revier der Wismut. Jetzt sind auf dem Friedberg nur noch wenige Spuren des einstigen Uranerzbergbaus zu sehen. Dass sich diese Zeitzeugnisse aber nicht verlieren, dafür sorgen die - wenigen - Mitglieder des Bergbauvereins Georgius Agricola. Sie tun es mit der Sicherung der Überbleibsel, Forschungsarbeiten, mit vielfältigen Recherchen, Archivieren und beispielsweise auch mit Bergbauwanderungen für jedermann. So geschehen am Pfingstsonntag, als Vereinschefin Sabine Schulze mehr als 20 Interessierte aus Suhl und dem Umland am einstigen Verladebahnhof auf dem Friedberg begrüßen konnte.
Festes Schuhwerk war angebracht, denn es ging bergab und bergauf quer durch den Wald. Hätte die Vereinschefin nicht auf diese oder jene Sachzeugen einstigen Bergbaus aufmerksam gemacht, der Laie wäre arglos vorübergegangen. So sind Abraumhalden auszumachen, wenige verrostete Lüftungsrohre für einstige Schächte ragen aus dem Erdreich heraus, hier ein von Gräsern und Sträuchern überwuchertes Stahlseil, dort die Überreste einstiger Mundlöcher, etliche Hundert Meter weiter Überbleibsel der Schmiede... Sabine Schulze erklärte anschaulich und führte die interessierte Schar durch das Gelände des einstigen Schachtes 30, im hiesigen Raum das bedeutendste Revier und der einzige Schacht, der mit zwei Sohlen ausgebaut wurde. Die eine in 22 Meter Tiefe, die andere etwa bei 53 Meter.
Uranausbeute minimal
Vor allem durch den Bau der A 73 kam etliches aus dem Suhler Bergbau im wahrsten Sinne wieder ans Licht. Gerätschaften wie beispielsweise das Untergestell eines Huntes, Karbidlampen. "Die Deges war dabei sehr kooperativ, wir haben gut zusammen gearbeitet", blickt Sabine Schulze zurück.
Das hiesige Kapitel Uranerzbergbau dauerte nur wenige Jahre, begann 1949 und endete 1953. Während dieser Zeit ließ die Wismut, damals noch als Sowjetische Aktiengesellschaft, zwischen Schleusingen und Suhl in den Revieren Friedberg, Hirschbach I und II und Altendambach nach dem für militärische Zwecke begehrten Erz Erkundungsarbeiten durchführen. Teilweise wurde auch abgebaut. Mit einem durchschnittlichen Urangehalt von 0,01 Prozent war jedoch die Ausbeute äußerst gering und dafür der Investitionsaufwand zu enorm, so dass die Schächte schließlich geschlossen wurden. Über die im gesamten Schleusinger Revier abgebaute Menge liegen indes unterschiedliche Angaben vor. Sie schwanken zwischen wenigen 14 Tonnen und der stattlichen Größe von 180 Tonnen. Etwa 800 Bergleute der Region standen bei der Wismut in Lohn und Brot, ließ die Vereinschefin die Teilnehmer wissen. Viele seien damals unter der Fajas-Belegschaft abgeworben worden - für jeweils ein halbes Jahr mit anschließendem 36-tägigen Urlaub. Wer wollte, konnte seinen Arbeitsvertrag nach sechs Monaten verlängern. Wenn auch die Löhne - diese gab Sabine Schulze in einer Spanne zwischen 400 und 2000 Mark an - und die Extra-Vergünstigungen lockten - wie der Wismut-Fusel, vor allem aber zusätzliche Lebensmittelmarken oder der Einkauf im damaligen Suhler Wismut-Laden im Lauwetter 9 - die Arbeit im Drei-Schicht-System war mehr als hart. Und auch den Schutz der Gesundheit seiner Mitarbeiter nahm der russische Arbeitgeber bekanntlich nicht allzu ernst. Zudem kam die Geheimhaltung, der die Bergleute, ob sie nun unter oder über Tage tätig waren, unterlagen. Geheimnisse preis zu geben oder das Gelände mit seinen Fördertürmen und anderen Einrichtungen gar heimlich zu fotografieren - das war strengstens verboten und wurde hart geahndet. Sicher aber tauschten sich insgeheim die Kumpels in ihren Stammkneipen wie in der "Dombergsansicht" oder im "Henneberger Haus" auch darüber aus.
Ein Gedenkstein, aufgestellt vom Verein auf dem Parkplatz Schützenstraße, gegenüber dem einstigen Verladebahnhof, erinnert heute an die Zeit des Bergbaus und die Wismutkumpel, wie ein weiterer Stein - wenn auch weitgehend unbeachtet - am Autobahnkreisel Friedberg. Am Ende der zweieinhalbstündigen Tour erwarteten Vereinsmitglieder die Gästeschar mit einem kleinen Imbiss, den sie an jenem Ort anboten, wo die einstige Steigerhütte stand. Vor zwei Jahren abgebrannt, ist seither der Bergbauverein ohne Domizil. Das und ihr Wegzug aus Suhl in die Dresdner Ecke mache die Vereinsarbeit keineswegs leicht, so Sabine Schulze. Dennoch, an Veranstaltungen wie an der jährlich zu Pfingsten organisierten thematischen Wanderung möchte der Verein gern festhalten. Diese bietet er auch interessierten Gruppen außer der Reihe an.
Kontakt: Sabine Schulze 0163/15 68 261 oder 0173/36 15 753.
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