Die tiefsten Bergwerkschächte vor 1750

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Gegenkaiser
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Die tiefsten Bergwerkschächte vor 1750

Beitrag von Gegenkaiser »

Hallo. Ich würde gerne von euch wissen, welche maximale Tiefe Bergwerkschächte vor Beginn der Industriellen Revolution und dem Einsatz von Dampfmaschinen zur Entwässerung erreicht haben.

Aus verschiedenen Quellen habe ich diese Zahlen zusammengetragen:

Griechen
Laureion, Attika, 5. Jh. v. Chr.: 55 m
Laureion, Attika, 4. Jh. v. Chr.: 100 m

Römer
100 m nicht ungewöhnlich, im spanischen Gold-und Silberbergbau sogar bis zu 300 m

Frühneuzeit
Kuttenberg (Osel-Mine?), Böhmen, 15.-16. Jh.: 600 m

Leider fehlt mir zu Kuttenberg noch eine verläßliche Quelle, kennt jemand Fachliteratur zum dortigen Bergbau? Irgendwelche weiteren spektakulären Teufen?
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Björn
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Re: Die tiefsten Bergwerkschächte vor 1750

Beitrag von Björn »

Hier mal die Teufen der Grube Samson in Sankt Andreasberg.

Der Vollständigkeit halber bis zu Endteufe:
1730 220m
1750 320m
1800 460m
1820 570m
1838 670m
1848 fast 780m
Quelle:
http://books.google.de/books?id=WKO-mQU ... e&q&f=true


Da die Grube Samson zu Betriebszeiten eines der tiefsten Bergwerke der Welt sein soll, kann ich die 600m im 15.-16. Jh. kaum glauben.


Björn
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Björn
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Re: Die tiefsten Bergwerkschächte vor 1750

Beitrag von Björn »

So, das hat mir jetzt keine Ruhe gelassen.
Ich habe mal den Tagungsband vom 8. Internationalen Bergbau-Workshop rausgekramt.
http://www.lehrbergwerk.de/component/pa ... temid,143/
Inhalt:
http://www.lehrbergwerk.de/content/view/432/154/

Zitat:
Das Bergbaugebiet von Kutná Hora (Kuttenberg) - von Wilfried Ließmann
Seite 87: "Auf dem Eseler Gang erreichte der Abbau in der ersten Hälfte des 16. Jh. eine Tiefe 600 m."


Literatur:
Bernhard, I. H.:
Some new aspects of metallogeny of the Bohemian Massiv (Central Europe).
— Global Tectonics and Metallogeny, 5, No. 3+4, p. 179–190, Stuttgart 1996.

Bernhard, I. H.:
Parallelisation der Evolution von Mineralisationen auf den Erzgängen von Kutna Horá und Freiberg (Sachsen).
— Tscherm. Min.– petr. Mitt. 8, p. 403–416, Wien 1963.

Hyrsl, Jaroslav:
Die Lagerstätte Kutna Hora in Böhmen und ihre Mineralien.
Lapis, Jahrg. 16 Nr. 12, S. 25–34, München 1991.

Paulis, P. & Haake, R.:
Kutná Hora (Kuttenberg) — eine der berühmten Silberlagerstätten in Böhmen.
— Mineralien–Welt 9. Jg. Heft Nr. 1, S. 24–44, Haltern 1998.

Pechocova, J.:
Kuttenberger Bergbau. 20 S., Libice, ohne Jahr.

Pouba, Z. & Ilavsky, J.:
Czechoslovakia. In: Mineral deposits of Europe; Vol. 3: Central Europe. The
Institution of Mining and Metallurgy, p. 117–173, London, 1986.

Valentova, J.:
Kutná Hora (Kurzführer in Deutsch),
22 S., Kutn´a Hora, ohne Jahr.
Geomartin
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Re: Die tiefsten Bergwerkschächte vor 1750

Beitrag von Geomartin »

Die grossen Teufen aus dem 15/16.Jh fuer Kutna Hora sind mir ebenfalls bekannt. 600 m habe ich noch nicht gehoert, aber in "On the history of geological mapping in Czechoslovakia" (J.Urban, 1980, Annals of Science) findet man folgendes:
... At the time, in the second half of the 16th century, the main ore veins had been extracted to a depth between 300 and 400 m and the whole mining activity had shifted to the subjacent Benatecka Vein. ...
Ich seh mal ob ich noch mehr rausfinden kann. Obengenannten Artikel kann ich per Email senden.
Gegenkaiser
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Re: Die tiefsten Bergwerkschächte vor 1750

Beitrag von Gegenkaiser »

Danke für eure Literaturtipps, vielleicht finde wir ja noch weitere solcher tiefen Bergwerke.

Zu Kuttenberg hat mir das dortige Bergbaumuseum folgende Literaturverweise geschickt, leider alle auf für mich unverständlichem Tschechisch:

::1) BÍLEK, Jaroslav. Kutnohorské dolování : 7. oselské žilné pásmo (Kuttenberger Förderung : 7. „oselská“ Erzzone). Kutná Hora : Martin Bartoš - Kuttna, 2000. 56 s. ISBN 80-86406-10-5.

::2) FIALA, J. O poloze dolu Osla v Kutné Hoře (Über die Lage des Bergwerks „Osel“ in Kuttenberg). In: Báňský svět 1930.

::3) KOŘAN, Jan. Dějiny dolování v rudním okrsku kutnohorském (Geschichte der Förderung im Erzgebiet Kuttenberg). Praha : Vědecko-technické nakladatelství, 1950. 181 s., 7 plánů. Geotechnica; sv. 11.

::4) Kutná Hora v báňské historii (Kuttenberg in der Bergbaugeschichte). Kutná Hora : Oblastní muzeum, 1968. 96 s.

::5) MUNK, Rudolf. O starém dolování na Kutnohorsku a o hospodářských vyhlídkách znovuzahájení provozu : zvláštní otisk z Hornického věstníku (Über der alten Förderung auf dem Gebiet von Kuttenberg und über wirtschaftlichen Aussichten des wiedererneutes Betriebs) , ročník 21 (40). [s.l.] : [s.n.], [1920?]. 14 s.

::6) VRÁTNÝ, Bedřich. Sláva i zánik kutnohorského dolování od roku 985 do roku 1991. (Ruhm und Untergang der Kuttenberger Förderung seit dem Jahre 985 bis 1991) Kutná Hora : Martin Bartoš - Kuttna, 1998. 60 s.

::Ceské muzeum stríbra
::Barborská 28
::284 01 Kutná Hora
::info@cms-kh.cz
::web: http://www.cms-kh.cz
::tel.: 327 512 159
::fax: 327 513 813
Gegenkaiser
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Re: Die tiefsten Bergwerkschächte vor 1750

Beitrag von Gegenkaiser »

Christoph Bartels: Der Bergbau - im Zentrum das Silber, in: Uta Lindgren (Hrsg.): Europäische Technik im Mittelalter. 800 bis 1400. Tradition und Innovation, 4. Aufl., Berlin 2001, S.235-249ISBN 3-7861-1748-9
Der Aufschwung des mittelalterlichen Bergbaus ließ recht bald Probleme einer neuen Qualität entstehen: Sie können mit dem Stichwort Wassernot gekennzeichnet werden. Gerade in den Gangerzlagerstätten und sonstigen steilstehenden Erzvorkommen drang der Bergbau rasch in die Tiefe vor. So hatte der Grubenbetrieb am Goslarer Rammelsberg bis zum Jahr 1300 eine Tiefe von 160 m unter der Erdoberfläche erreicht.
Und Tante Wiki behauptet dies:
Mitte des 15. Jahrhunderts erreichten die Schächte im Mansfelder Erzbergbau bereits eine Teufe von über 200 Meter.<ref>http://www.mansfelder-seen.de/mansfeld/histor4.htm Bergbau im Mansfelder Land</ref> Im 16. Jahrhundert wurden bereits in der Nähe von Kitzbühel Tiefbaugruben erstellt, bei denen die Schächte eine Teufe von über 880 Meter hatten.<ref>Emo Descovich: ''Technik der Tiefe''. 5. Auflage, Franckh'sche Buchhandlung, Stuttgart 1932</ref>
Interessant wäre in dieser Hinscicht auch das Silberbergwerk von Schwaz (Tirol).
Schlacke
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Re: Die tiefsten Bergwerkschächte vor 1750

Beitrag von Schlacke »

...nach den tschechischen Hinweisen, einer aus dem Berg- und Hüttenmännischen Jahrbuch der k.k. Montanlehranstalten zu Leoben und Pribram, Bd. 12, Wien: 1861: J. Grimm: Teufe der alten Bergbaue bei Kuttenberg, S. 82-94

Zu Tirol (bereits am 7.5.2008 hier im Forum)

W. Lob: Röhrerbühl - eine bergmännische Glanzleistung im 16. Jh.; in: Der Anschnitt, Jg. 15, H. 1, S. 21-25 (Geisterschacht)

@Gegenkaiser: aus welchen Quellen stammen diese Angaben???

Glückauf!

Elmar Nieding
...die unterirdischen Grubengebäude in ihre Schreibstube bringen...
Héron de Villefosse (1774-1852), Bergingenieur im Dienste Napoleons.
(H. Dettmer, 2014)
Gegenkaiser
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Re: Die tiefsten Bergwerkschächte vor 1750

Beitrag von Gegenkaiser »

Cech, Brigitte: Technik in der Antike, Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 2010, ISBN 978-3-8062-2080-3, S. 181:
Antike Bergbaue stießen in beeindruckende Teufen vor. Die Teufen der römischen Bergbaue in Spanien betragen zwischen 20 und 300 m, wobei Teufen von über 100 m keine Seltenheit sind.

Der wohl berühmteste Bergbau der griechischen Antike ist der Blei-Silberbergbau von Laurion in Attika, dessen Geschichte und Organisation in literarischen und epigraphischen Quellen ausgezeichnet dokumentiert ist (Anhang 6). Die Lagerstätte besteht aus vier übereinander liegenden Schichten von Marmor und Schiefer. Die erzführenden Schichten liegen an den Kontaktzonen zwischen Marmor und Schiefer, wobei die unterste Kontaktzone (dritte Kontaktzone) die reichste ist. An einigen Stellen tritt die erste Kontaktzone zutage, was zur Entdeckung der Lagerstätte führte. Zu Beginn des 5. Jahrhunderts v. Chr. wurde die dritte Kontakzone über Schächte von bis zu 119 m Teufe aufgefahren.

Weisgerber, Gerd: Bergbau, in: Der Neue Pauly, herausgegeben von: Hubert Cancik und Helmuth Schneider (Antike), Manfred Landfester (Rezeptions- und Wissenschaftsgeschichte), Brill, 2009:
Auch der für die Gesch. Athens so wichtige Bleisilber-B. von Laureion (s. auch Karte) in Attika geht auf prähistor. und myk. Wurzeln zurück. Nach Erschöpfung der Lagerstätte E. des 4.Jh. v.Chr. gab es in röm. Zeit einen Nachlese-B. (Strab. 9,1,23). Wie in Siphnos, Thasos und zahlreichen anderen Revieren (Anatolien, Levante, Ägypten, Etrurien, Iberien) waren gute eiserne Werkzeuge auch in Laureion Voraussetzung für die Blüte des B. im 1.Jt., der bis über 50m tiefe Schächte aufwies. Kenntnisse zur Technik der ant. lauriotischen Bergwerke beruhen auch heute noch fast ausschließlich auf den Berichten des vorigen Jh., als man begann, die Lagerstätte, die Aufbereitungsabfälle und die Schlacken erneut auszubeuten. Die Ant. hatte nacheinander drei flözartige Erzhorizonte in Kontaktzonen von Marmor und Gneis in immer größerer Tiefe durch rechteckige Förder- und Ventilationsschächte erschlossen. Die Entdeckung des dritten Kontaktes 483 v.Chr. löste eine neue Blüte des B. aus. Die Zahl der Schächte wird mit mehr als 2000 angegeben.
http://www.kutnohorsko.cz/?z=3&typzob=2&r=76&l=en :
As the ore veins had to be looked for deeper and deeper, the available technology became unsuited to the needs. In the mid-16th century, the Kutná Hora mining district experienced a widespread recession. The Osel mine, the world's deepest at its time at 600 m, was shut down.
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kapl
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Re: Die tiefsten Bergwerkschächte vor 1750

Beitrag von kapl »

Gegenkaiser hat geschrieben:Hallo. Ich würde gerne von euch wissen, welche maximale Tiefe Bergwerkschächte vor Beginn der Industriellen Revolution und dem Einsatz von Dampfmaschinen zur Entwässerung erreicht haben.

Aus verschiedenen Quellen habe ich diese Zahlen zusammengetragen:
Kannst du uns die Quellen einmal nennen? Oder macht das zuviel Arbeit?
Gegenkaiser
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Re: Die tiefsten Bergwerkschächte vor 1750

Beitrag von Gegenkaiser »

Kannst du uns die Quellen einmal nennen? Oder macht das zuviel Arbeit?
Siehe meinen Beitrag direkt über deinem. Hoffe, Lesen strengt nicht zu sehr an. :cool:
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kapl
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Re: Die tiefsten Bergwerkschächte vor 1750

Beitrag von kapl »

Gut, Lit. Hinweise nehme ich auch ;)
Gegenkaiser
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Re: Die tiefsten Bergwerkschächte vor 1750

Beitrag von Gegenkaiser »

Silberbergwerk Schwaz in Tirol: "fast 230 m"

aus: Palme, Rudolf; Gstrein, Peter; Ingenhaeff, Wolfgang: Glück auf! Faszination Schwazer Silberbergwerk, Berenkamp Buch- und Kunstverlag, 2. Aufl., Innsbruck 2008, ISBN 978-3-85093-156-4, S. 35
Gegenkaiser
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Re: Die tiefsten Bergwerkschächte vor 1750

Beitrag von Gegenkaiser »

Jean David C. Boulakia: Lead in the Roman World, in: American Journal of Archaeology, Bd. 76, Nr. 2. (April 1972), S. 139-144 (S. 141, ohne weiterführende Einzelnachweise allerdings)
The pits (putei) were deep: 150 m. in Laurion and Sardinia, 100 m. in Spain. The Greek pit sections were generally rectangular or square, with sides of 1.30-2.00 m. The Roman pit sections were circular, with a diameter of 1.00 m. or sometimes less. They were remarkably vertical, and their walls were usually mortised to support ladders, or regularly carved to facilitate ascent and descent. The galleries were often of irregular shape. In Laurion, Spain and Gaul, they were 0.60-1.00 m. high and 1.00 m. wide.
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Haverlahwiese
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Re: Die tiefsten Bergwerkschächte vor 1750

Beitrag von Haverlahwiese »

Nach meiner Kenntnis war von 1668 bis 1872 der Geisterschacht am Röhrerbühel in Tirol mit 886 m Teufe das tiefste Bergwerk der Welt.

Quelle: Lothar Suhling, Aufschließen, Gewinnen und Fördern. Geschichte des Bergbaus, Herausgeben vom Deutschen Museum, Erschienen bei Rowohlt, Hamburg, 1983, ISBN 3 499 17713 7

http://www.geologie.ac.at/filestore/dow ... _205_A.pdf
Glück auf, Matthias

Die Hüttenleut' sein auch kreuzbrave Leut',
|:denn sie tragen das Leder vor dem Bauch bei der Nacht:|
|:und saufen auch!:|
Gegenkaiser
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Re: Die tiefsten Bergwerkschächte vor 1750

Beitrag von Gegenkaiser »

Shepherd, Robert: Ancient Mining, Elsevier, 1993, ISBN 1-85861-011-7, S. 15:
As early as the fifth century BC, according to Wilsdorf (1952), however, Roman shafts at Mt. Calvi, in the Tuscan mountains in Etruria, were of large elliptical section, 10 m by 5 m. All the copper ore appears to have been worked from the shaft down to a depth of 108 m, according to Simonin (1858).

The depths of shafts vary widely and are obviously based on the depth and economic workability of deposits. The deepest shaft at Laurion appears to have been sunk to 120 m from the surface, according to Ardaillon (1897), but Boulakia (1972. siehe oben) reported the deepest on this site to be 150 m. Ramin (1977) mentioned several mines in Europe that had depths of more than 100 m, and these were generally in pairs for extraction, development and ventilation. In Sardinia there are several ancient shafts of 150 m depth, in Portugal of 100 m and at Montalto 160 m.
Außer bei Cech 2010 habe ich aber noch nirgends von römischen Teufen über 150-160 m gelesen.
Schlacke
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Re: Die tiefsten Bergwerkschächte vor 1750

Beitrag von Schlacke »

...Dann einigen wir uns beim tiefsten Schacht des Rerobichl oder Röhrerbühel (Heiliggeistschacht) auf 886 m. Dieser Schacht lag 45 m südöstlich der Rerobichler Kapelle und erreichte in 55 Jahren seine volle Tiefe.
Diese Teufe war für das dortige Revier keine Ausnahme: der Goldene Rosen- oder Danielschacht ( nordwestlich von berndorf) kam auf 854 m.

Georg Mutschlechner nennt 1968 im Stadtbuch Kitzbühel, Bd. 2, S. 19 diese Teufen und ergänzt, dass sie auf alten Messungen mit 'langen schweren Hanfseilen' beruhen, wobei Dehnungen vorgekommen sein mögen.

Glückauf!

Elmar Nieding
...die unterirdischen Grubengebäude in ihre Schreibstube bringen...
Héron de Villefosse (1774-1852), Bergingenieur im Dienste Napoleons.
(H. Dettmer, 2014)
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Re: Die tiefsten Bergwerkschächte vor 1750

Beitrag von Gegenkaiser »

Gibt es in der Fachliteratur eine gute Tabelle oder Liste der größten Teufen bis zur Industriellen Revolution?

Ich würde mich anbieten, solch eine Liste - plus den anderen Angaben in diesem Faden - zu einem kleinen Wikipedia-Artikel aufzubereiten; etwa in der Form: http://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_ ... n_der_Welt
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Re: Die tiefsten Bergwerkschächte vor 1750

Beitrag von Gegenkaiser »

Mitterberg bei Bischofshofen (Österreich):
Mit etwa 190 m Seigerteufe sind die im Arthurstollen aufgeschlossenen Gruben zudem die tiefsten Bergbaue der Bronzezeit überhaupt.

QUELLE: http://www.ruhr-uni-bochum.de/archaeolo ... h01-09.htm
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