Kupfersuche in der Lausitz
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Kupfersuche in der Lausitz
Hallo Leute ,
beim durchsuchen bin ich soeben auf diesen Beitrag gekommen beim rbb !
Link :
http://www.rbb-online.de/brandenburgakt ... upfer.html
Nun zu meiner Frage hat jemand von Euch die ganze Sache mal näher verfolgt und eventuell auch etwas auf Video aufgezeichnet von Anfang an ???
Glückauf Matthias
beim durchsuchen bin ich soeben auf diesen Beitrag gekommen beim rbb !
Link :
http://www.rbb-online.de/brandenburgakt ... upfer.html
Nun zu meiner Frage hat jemand von Euch die ganze Sache mal näher verfolgt und eventuell auch etwas auf Video aufgezeichnet von Anfang an ???
Glückauf Matthias
Glück Auf aus dem Staßfurter Salzland
Re: Kupfersuche in der Lausitz
Schau mal in der Kategorie "Mitteilungen"....
Ausserdem findet sich bei der Tagesschau-hp auch ein Beitrag: http://www.tagesschau.de/wirtschaft/kupfer102.html zum Thema.
Interessant die Kommentare dazu. Diese zu bewerten steht mir aus der Ferne nicht zu.
Ausserdem findet sich bei der Tagesschau-hp auch ein Beitrag: http://www.tagesschau.de/wirtschaft/kupfer102.html zum Thema.
Interessant die Kommentare dazu. Diese zu bewerten steht mir aus der Ferne nicht zu.
Re: Kupfersuche in der Lausitz
Glück Auf
Ist schon interessant wie unwissend die DDR Geologen waren. Nach umfangreicher Bohrerkundung und dem Beschluß zum Aufbau eines Schachtkombinates in Spremberg in deen achziger Jahren, wußten sie weniger als die heutigen Experten. Schon nach der 2. Bohrung stellen die fest das es doppelt so viel Erz gibt wie vermutet. Unglaublich.
Ist schon interessant wie unwissend die DDR Geologen waren. Nach umfangreicher Bohrerkundung und dem Beschluß zum Aufbau eines Schachtkombinates in Spremberg in deen achziger Jahren, wußten sie weniger als die heutigen Experten. Schon nach der 2. Bohrung stellen die fest das es doppelt so viel Erz gibt wie vermutet. Unglaublich.
ich bi noch aaner ven altn Schlog, on bleib aa, wi ich bi.
- markscheider
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Re: Kupfersuche in der Lausitz
Ich habe mal noch eine Frage zur Minera S.A.: Beim Gugeln habe ich keine Webpräsenz gefunden, nur eine Unterseite bei KSL. Das finde ich für ein international führendes Bergbauunternehmen reichlich seltsam, aber vielleicht habe ich nur nicht richtig gesucht. Kann jemand helfen?
- markscheider
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Re: Kupfersuche in der Lausitz
Valparaiso/Chile? Ich glaube, dies ist nicht die gesuchte Firma.
Re: Kupfersuche in der Lausitz
Das man so wenig findet liegt daran, das Minera S.A. selbst kein Bergbauunternehmen ist. Es handelt sich um eine Investment Firma, welche sich auf den Bergbau und Rohstoffsektor spezialisert hat. Das heisst die Firma managt nur Geld, keine Betriebe.
Das beste was ich noch finden konnte sind einige Informationen ueber den derzeitigen Chef des Firma:
Das beste was ich noch finden konnte sind einige Informationen ueber den derzeitigen Chef des Firma:
James Gilbert is President and CEO of Minera S.A., (August 2009 to present) a private mining and metals investment company, and has over 20 years of experience in mining and metals finance and investment,...
- markscheider
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Re: Kupfersuche in der Lausitz
D.h. mit anderen Worten, Minera kann man mit BHP Billiton oder Rio Tinto nicht vergleichen?
Re: Kupfersuche in der Lausitz
Soweit ich das sehen kann, ja. Ich habe gerade einen zweiten Suchanlauf gestartet, aber auch weitgehend erfolglos. Das Problem ist einerseits, das fast alle suedamerikanischen Bergbaufirmen "Minera S.A." im Namen tragen, und andererseits wirtschafts und Bergbauportale die mehr wissen koennten nur fuer Bezahlkunden zugaenglich sind.markscheider hat geschrieben:D.h. mit anderen Worten, Minera kann man mit BHP Billiton oder Rio Tinto nicht vergleichen?
Interessant ist aber noch das hier: Klick
Die DBEtec, Tochterunternehmen des deutschen Endlagerbetreibers DBE, arbeitet auch fuer Minera S.A. an der Lagerstaette Spremberg:
Die DBE TECHNOLOGY GmbH unterstützt die MINERA S.A. bei der Erkundung im Lausitzer Kupferschiefer-Revier
Die MINERA S.A. mit Hauptsitz in Panama hat die DBE TECHNOLOGY GmbH mit unterstützenden Tätigkeiten bei der Erkundung des Erlaubnisfeldes "Spremberg-Graustein-Schleife" (Brandenburg) beauftragt. Die MINERA S.A. beabsichtigt in dem genannten Erlaubnisfeld die Aufsuchungen von Kupfer, Blei, Zink und Silber.
Die Aufgaben von DBE TECHNOLOGY GmbH umfassen die Erstellung des bergrechtlichen Betriebsplans und weitere Tätigkeiten im Genehmigungsverfahren sowie die Planung von Bohrprogrammen, die Erstellung von Ausschreibungsunterlagen für die Bohrarbeiten sowie die Überwachung der Bohrarbeiten und der seismischen Messungen entsprechend dem Bergrecht.
- markscheider
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Re: Kupfersuche in der Lausitz
Die Verwirrung meinerseits kam auf, weil in Horsts Beitrag http://forum.untertage.com/viewtopic.ph ... 800#p87800 vom "Präsident des US-amerikanischen Mutterkonzerns Minera, Jim Gilbert" die Rede war. Daraufhin habe ich versucht, Firmendaten im Web zu finden.
Also für mich sieht das jetzt so aus: eine Finanzholding, mit (offiziellem) Sitz in Panama, vermutlich kontrolliert aus den USA, das Geld stammt von anonymen Anlegern, außer KSL sind keine weiteren wirklichen Bergbauaktivitäten bekannt.
Irgendwo im Netz habe ich einen Hinweis gefunden, daß Minera/Panama Glencore gehören soll, aber das ließ sich nicht verifizieren.
Also für mich sieht das jetzt so aus: eine Finanzholding, mit (offiziellem) Sitz in Panama, vermutlich kontrolliert aus den USA, das Geld stammt von anonymen Anlegern, außer KSL sind keine weiteren wirklichen Bergbauaktivitäten bekannt.
Irgendwo im Netz habe ich einen Hinweis gefunden, daß Minera/Panama Glencore gehören soll, aber das ließ sich nicht verifizieren.
Re: Kupfersuche in der Lausitz
Das ist noch komplizierter. Ich habe mal weiter gesucht. Der erste Shareholder der fuer Minera S.A. genannt wird ist Andean Resources S.A. Sucht man nach dieser, findet man aber nur die australische Andean Resources Ltd., das scheint eine andere Firma zu sein. Ausserdem ist Andean Resources Ltd boersengelistet, waehrend laut Pressemitteilungen Andean Resources S.A. ein Familienunternehmen sein soll (ich vermute das S.A. heisst soviel wie AG, aber die Aktien koennen ja trotzdem im Familienbesitz sein).markscheider hat geschrieben:Die Verwirrung meinerseits kam auf, weil in Horsts Beitrag http://forum.untertage.com/viewtopic.ph ... 800#p87800 vom "Präsident des US-amerikanischen Mutterkonzerns Minera, Jim Gilbert" die Rede war. Daraufhin habe ich versucht, Firmendaten im Web zu finden.
Also für mich sieht das jetzt so aus: eine Finanzholding, mit (offiziellem) Sitz in Panama, vermutlich kontrolliert aus den USA, das Geld stammt von anonymen Anlegern, außer KSL sind keine weiteren wirklichen Bergbauaktivitäten bekannt.
Irgendwo im Netz habe ich einen Hinweis gefunden, daß Minera/Panama Glencore gehören soll, aber das ließ sich nicht verifizieren.
Als gehts weiter zum zweiten Anteilseigner, der International Finance Coorporation. Dort taucht einige Male bei Projekten in Suedamerika die COMSUR S.A. auf, ein Tochterunternehmen der Minera S.A. mit Sitz in Panama und im Besitz von Mr. Gonzalo Sanchez de Lozado und Rio Tito Zinc. Das ist Teil einer Pressemitteilung unbekannten Datums. Eine Meldung aelteren Datums (2000) zu COMSUR lautet
. Also COMSUR gehoert IRIS und IRIS gehoert Minera S.A., alle nicht boersennotiert.Compania Minera Del Sur S.A. (“Comsur”) is an unlisted Bolivian company 100% owned by Panamanian company Iris Mines and Metal S.A. (“Iris”). Iris is in turn owned by Minera S.A. (“Minera”), a Panamanian company which is the sponsor and guarantor of the project. Both Iris and Minera are unlisted.
Wenn man nach Minera S.A. und Andean Resources S.A. gemeinsam sucht, landet man noch bei einer Erwaehnung im Prosepkt der New Yorker Anwaltskanzlei Gibson, Dunn and Crutcher, LLP, welche anscheinend die angegebenen Unternehmen vertreten.
Mehr konnte ich erstmal nicht ermitteln.
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Re: Kupfersuche in der Lausitz
Sächsisches Oberbergamt vom 11.06.2007
Kurzporträt MINERA S. A. MINERA S. A. ist eine Holding mit Sitz in Panama. Sie ist gegenwärtig an verschiedenen Bergbauprojekten in Argentinien und Bolivien beteiligt. Daneben ist die Gesellschaft Mehrheitseigner ei-niger Goldminen und verschiedener Bergrechte in den Vereinigten Staaten, Kanada, Costa Rica und Bolivien. Derzeit sind die Andean Resources S. A., eine Gesellschaft im Familienbesitz, die International Finance Corporation, ein Mitglied der Weltbankgruppe, sowie weitere Minderheitsaktionäre an MINERA beteiligt.
Glück Auf
Horst
Normalerweise kann man beim ganzen Geschehen nur noch kotzen! Da jammern die deutschen Stahlhersteller, dass wegen der hohen Preise für die Rohstoffe Eisenerz und Koks bis zu 3 Mrd. Euro zusätzlich im Jahre 2010 ausgegeben werden müssen aber kein einziges deutsches Unternehmen erschließt Rohstoffvorkommen. Unsere Politiker behaupten immer noch, dass Deutschland jederzeit ausreichend und zu günstigen Preisen mit Rohstoffen versorgt werden kann. Wohin soll das alles führen?
Geomartin: Zur Erklärung - S.A. - Societe Anonyme
Kurzporträt MINERA S. A. MINERA S. A. ist eine Holding mit Sitz in Panama. Sie ist gegenwärtig an verschiedenen Bergbauprojekten in Argentinien und Bolivien beteiligt. Daneben ist die Gesellschaft Mehrheitseigner ei-niger Goldminen und verschiedener Bergrechte in den Vereinigten Staaten, Kanada, Costa Rica und Bolivien. Derzeit sind die Andean Resources S. A., eine Gesellschaft im Familienbesitz, die International Finance Corporation, ein Mitglied der Weltbankgruppe, sowie weitere Minderheitsaktionäre an MINERA beteiligt.
Glück Auf
Horst
Normalerweise kann man beim ganzen Geschehen nur noch kotzen! Da jammern die deutschen Stahlhersteller, dass wegen der hohen Preise für die Rohstoffe Eisenerz und Koks bis zu 3 Mrd. Euro zusätzlich im Jahre 2010 ausgegeben werden müssen aber kein einziges deutsches Unternehmen erschließt Rohstoffvorkommen. Unsere Politiker behaupten immer noch, dass Deutschland jederzeit ausreichend und zu günstigen Preisen mit Rohstoffen versorgt werden kann. Wohin soll das alles führen?
Geomartin: Zur Erklärung - S.A. - Societe Anonyme
Dem Bergbau verschworen. Im Bergbau geschafft. Zum Bergmann erkoren mit stählerner Kraft.
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Re: Kupfersuche in der Lausitz
Hier noch etwas aus der Berliner Zeitung:
Ex-Präsident aus Bolivien fördert Brandenburger Kupfer
Jakob Schlandt
BERLIN. Es ist eine wirtschaftliche Sensation für die Lausitz: Ab 2015, so wurde diese Woche bekannt, soll in der Nähe von Spremberg ein neues Kupferbergwerk in Betrieb gehen. 700 Millionen Euro werden vermutlich investiert, und bis zu 5 000 Arbeitsplätze könnten entstehen. Die Muttergesellschaft der neu gegründeten Kupferschiefer Lausitz (KSL), Minera S.A., hat nach Recherchen der Berliner Zeitung eine bewegte Geschichte und umstrittene Besitzer: In den 60er-Jahren wurde sie vom inzwischen 79-jährigen Gonzalo Sanchez de Lozada gegründet, der zu einem der reichsten Männer Boliviens aufstieg. 1993 wurde er zum Präsident Boliviens gewählt. De Lozada (Spitzname: Goni) brachte die Inflation unter Kontrolle, verfolgte aber auch einen aggressiven Privatisierungskurs. 1997 wurde er abgewählt, kam aber 2002 ins Amt zurück. Ein Jahr später führte die Privatisierung der Gasvorräte Boliviens zu massiven Protesten und einer Blockade, die Lozada vom Militär sprengen ließ. Bei den Ausschreitungen starben mindestens 59 Menschen. Lozada musste in die USA fliehen.
Minera S.A. mit Sitz im Steuerparadies Panama wird nun von Washington aus geleitet und immer noch von der Familie Lozada kontrolliert. Gegen Lozada laufen ein Auslieferungsverfahren wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit, zudem soll er Entschädigungszahlungen leisten. Unterstützt werden diese Forderungen von Boliviens sozialistischem Präsidenten Evo Morales. Lozada fürchtet, er werde in Bolivien kein faires Verfahren bekommen.
Mehr Sicherheit für den Investor
Die Familie Lozada ist auch bei der KSL in Spremberg direkt involviert: Einer der kaufmännischen Leiter ist Sebastian Sanchez de Lozada. Warum ist Minera ausgerechnet in Deutschland aktiv? Ko-Chef Volker Spieth sagt, das Unternehmen wolle stärker in politisch sicherere Regionen als Lateinamerika investieren. Ein Großteil der südamerikanischen Beteiligungen wurden deshalb an die Schweizer Rohstoffriesen Glencore und Xstrata verkauft, das Geld wird nun peu à peu in Minen in Ländern wie den USA, Kanada und eben Deutschland investiert.
Auf das Brandenburger Kupfer wurde man durch die Auswertung von Behördendaten aufmerksam. Minera S.A. will aber nicht alleine bleiben. Bald sollen noch zusätzliche Investoren ins Boot geholt werden, sogar über einen Börsengang von KSL wird nachgedacht.
Glück Auf
Horst
Ex-Präsident aus Bolivien fördert Brandenburger Kupfer
Jakob Schlandt
BERLIN. Es ist eine wirtschaftliche Sensation für die Lausitz: Ab 2015, so wurde diese Woche bekannt, soll in der Nähe von Spremberg ein neues Kupferbergwerk in Betrieb gehen. 700 Millionen Euro werden vermutlich investiert, und bis zu 5 000 Arbeitsplätze könnten entstehen. Die Muttergesellschaft der neu gegründeten Kupferschiefer Lausitz (KSL), Minera S.A., hat nach Recherchen der Berliner Zeitung eine bewegte Geschichte und umstrittene Besitzer: In den 60er-Jahren wurde sie vom inzwischen 79-jährigen Gonzalo Sanchez de Lozada gegründet, der zu einem der reichsten Männer Boliviens aufstieg. 1993 wurde er zum Präsident Boliviens gewählt. De Lozada (Spitzname: Goni) brachte die Inflation unter Kontrolle, verfolgte aber auch einen aggressiven Privatisierungskurs. 1997 wurde er abgewählt, kam aber 2002 ins Amt zurück. Ein Jahr später führte die Privatisierung der Gasvorräte Boliviens zu massiven Protesten und einer Blockade, die Lozada vom Militär sprengen ließ. Bei den Ausschreitungen starben mindestens 59 Menschen. Lozada musste in die USA fliehen.
Minera S.A. mit Sitz im Steuerparadies Panama wird nun von Washington aus geleitet und immer noch von der Familie Lozada kontrolliert. Gegen Lozada laufen ein Auslieferungsverfahren wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit, zudem soll er Entschädigungszahlungen leisten. Unterstützt werden diese Forderungen von Boliviens sozialistischem Präsidenten Evo Morales. Lozada fürchtet, er werde in Bolivien kein faires Verfahren bekommen.
Mehr Sicherheit für den Investor
Die Familie Lozada ist auch bei der KSL in Spremberg direkt involviert: Einer der kaufmännischen Leiter ist Sebastian Sanchez de Lozada. Warum ist Minera ausgerechnet in Deutschland aktiv? Ko-Chef Volker Spieth sagt, das Unternehmen wolle stärker in politisch sicherere Regionen als Lateinamerika investieren. Ein Großteil der südamerikanischen Beteiligungen wurden deshalb an die Schweizer Rohstoffriesen Glencore und Xstrata verkauft, das Geld wird nun peu à peu in Minen in Ländern wie den USA, Kanada und eben Deutschland investiert.
Auf das Brandenburger Kupfer wurde man durch die Auswertung von Behördendaten aufmerksam. Minera S.A. will aber nicht alleine bleiben. Bald sollen noch zusätzliche Investoren ins Boot geholt werden, sogar über einen Börsengang von KSL wird nachgedacht.
Glück Auf
Horst
Dem Bergbau verschworen. Im Bergbau geschafft. Zum Bergmann erkoren mit stählerner Kraft.
Re: Kupfersuche in der Lausitz
Cheers mate fuer die Erklaerung. Ganz so schwarz ist es nun doch nicht: Das Berliner Kohleunternehmen HMS Bergbau AG haelt 25.1% der Anteile an der KGHM HMS Bergbau AG, einem JV mit KGHM Cuprum Sp. z o.o. . Dieses Unternehmen will den oestlichen Teil der Lausitzer Kupferlagerstaette erschliessen.Fahrsteiger hat geschrieben: Normalerweise kann man beim ganzen Geschehen nur noch kotzen! Da jammern die deutschen Stahlhersteller, dass wegen der hohen Preise für die Rohstoffe Eisenerz und Koks bis zu 3 Mrd. Euro zusätzlich im Jahre 2010 ausgegeben werden müssen aber kein einziges deutsches Unternehmen erschließt Rohstoffvorkommen. Unsere Politiker behaupten immer noch, dass Deutschland jederzeit ausreichend und zu günstigen Preisen mit Rohstoffen versorgt werden kann. Wohin soll das alles führen?
Geomartin: Zur Erklärung - S.A. - Societe Anonyme
http://hms-ag.com/home.htmlHMS Bergbau AG gründet neue Tochtergesellschaft
KGHM HMS Bergbau AG beginnt mit Aufsuchung von Kupfer in Sachsen
Berlin, 23. Juni 2009 – Die HMS Bergbau AG, Berlin, hat gemeinsam mit der KGHM Cuprum Sp. z o.o., Wroclaw/Polen, ein Unternehmen zur Aufsuchung, Ausbeutung und Produktion von Kupfer, Silber und anderen Bergbauprodukten in Europa gegründet. An der neuen KGHM HMS Bergbau AG mit Sitz in Berlin hält die HMS Bergbau AG 25,1 % der Anteile. Das erste Projekt ist die Suche von Kupfer im Land Sachsen, die dafür notwendige Lizenz wurde bereits erteilt. Durch den weltweit steigenden Bedarf an Metallen wie Silber und Kupfer ergibt sich ein erhebliches Potenzial für das neue Unternehmen, das von der Kooperation der beiden Muttergesellschaften profitiert. Die KGHM Cuprum Sp. z o.o. ist eine 100 %-ige Tochtergesellschaft der KGHM Polska Miedź S.A., Lubin/Polen, dem zweitgrößten Silber- und achtgrößten Kupferproduzenten der Welt. Dieses Wissen wird ergänzt durch das weltweite Rohstoffmarketing-Know-how der HMS Bergbau AG, die von ihrer langjährigen Erfahrung im Kohlehandel und den hervorragenden Beziehungen zur deutschen Rohstoffindustrie profitiert.
Ausserdem kann man mit Sicherheit davon ausgehen, das deutsche Unternehmen Anteile an verschiedenen Bergbauunternehmen halten. Und nicht zu vergessen: http://www.rohstoff.de/public/projekte.shtml
Laut DRAG soll der Abbau in Goergetown dieses Jahr beginnen. DRAG hat fuer die Lizenz 2009 rund 1,5 Mio AUD an Plentex gezahlt.
Re: Kupfersuche in der Lausitz
Ich werde jatzt mal etwas OT:
ich kann mich Horst nur anschließen. Nach dem Crash der MG und der wundersamen Wandlung der Preussag in die TUI haben wir uns hier zunächst erst einmal vom Ausland abhgängig gemacht. Und die großen Stahlkocher haben ihre Auslandsbeteiligungen bereits in den 80ern abgeworfen. Auch im schwarzen Bereich sieht es nicht anders aus: wer kennt noch die einst umfangreichen Aktivitäten von RAG Coal International? und 2018 ist bei uns wohl auch Schicht im Schacht.
Einzige Ausnahme bildet der Salonbergbau: hier haben wir mit K+S einen Global Player, der sowohl auf ausländische als auch auf heimische Lagerstätten setzt. Ich hoffe, das bleibt auch langfristig so...
Wir dürfen uns aber nicht davor verschließen, dass die Unternehmen wirtschaftlich denken müssen. Nur mangelt es den deutschen Konzernen an globale Durch- und Weitsicht, um sich hier einen Teil vom Kuchen zu sichern.
Und jetzt wieder back to topic.
Jörn
ich kann mich Horst nur anschließen. Nach dem Crash der MG und der wundersamen Wandlung der Preussag in die TUI haben wir uns hier zunächst erst einmal vom Ausland abhgängig gemacht. Und die großen Stahlkocher haben ihre Auslandsbeteiligungen bereits in den 80ern abgeworfen. Auch im schwarzen Bereich sieht es nicht anders aus: wer kennt noch die einst umfangreichen Aktivitäten von RAG Coal International? und 2018 ist bei uns wohl auch Schicht im Schacht.
Einzige Ausnahme bildet der Salonbergbau: hier haben wir mit K+S einen Global Player, der sowohl auf ausländische als auch auf heimische Lagerstätten setzt. Ich hoffe, das bleibt auch langfristig so...
Wir dürfen uns aber nicht davor verschließen, dass die Unternehmen wirtschaftlich denken müssen. Nur mangelt es den deutschen Konzernen an globale Durch- und Weitsicht, um sich hier einen Teil vom Kuchen zu sichern.
Und jetzt wieder back to topic.
Jörn
"Das Bergamt braucht doch Wochen, bis es etwas genehmigt!"
Götz George in "Böse Wetter", 2015
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Re: Kupfersuche in der Lausitz
Ich kenne einige der Beteiligten und traue den Aussagen über Erzgehalte nicht von 12 bis Mittag bevor ich nicht die Kerne bzw. die Analysen gesehen habe. Das ganze Thema Erlaubnisfeldvergabe ist gegen ein Unternehmen wie Anglo American, einem der weltgrößten Bergbaukonzerne, entschieden worden. Ich kenne auch seit vielen Jahren die ehemaigen DDR Kollegen und die waren damals ja auch nicht blöd. Natürlich kann bei dem heutigen Kupfer/Silberpreis das ganze Interessant sein aber ob die Gesamtreserve dazu ausreicht kann man mit 3-4 Bohrungen sicherlich nicht beurteilen. Nach einer handvoll Bohrungen zu sagen, die Explorationsphase ist abgeschlossen und nun begint die Abbauphase ist unprofessionell.
Re: Kupfersuche in der Lausitz
...das waere doch mal ein thema fuer einen thread: "Die Lethargie der Deutschen im internationalen Rohstoffgeschaeft" oder so... Der Geschichten gaeb es so viele - vielleicht wacht dann ja jemand auf!
Ich schliesse mich Fahrsteiger ebenfalls an, es IST zum kotzen. Gerade heute sitze ich in Burkina Faso vor einer geologischen Karte der Elfenbeinkueste und plane Bohrungen (Gold) auf Grundlage einer von der BGR erstellten Karte... Die Karte wurde mir von einem Geologen aus der Elfenbeinkueste uebereicht, mit dem Kommentar:"You Germans produce wonderful maps, very precise! Why don't you come here and dig out the Gold?". Womit er Recht hat - deutsche Steuergelder haben diese Karte finanziert und andere Firmen freuen sich (ich uebrigens auch, die Karte ist wirklich gut)
Ein anderer Kommentar, diesmal aus der Mongolei (altes sozialistisches Bruderland): "Where are you Germans? We miss you here. You have worked in this country for more than 30 years, produced many of our maps, and now you are all gone. You have the best Geologists in the world". Leider wurde alle Verbindungen in dieses Land nach der Wende gekappt, (oder anders gesagt: Die deutsche Rohstoffversorgung mit Kohle, Kupfer, Flussspat, Gold, Molybdaen etc pp fuer die naechsten mindestens 50 Jahre aus dem Fenster geschmissen) und nun wird versucht, die Beziehungen muehsam neu zu erstellen. Und wie? Man erstellt erstmal ein Gutachten, und dann noch eines, und dann noch eines, ueber die politische Stabilitaet des Landes, die soziologischen und umweltpolitischen Auswirkungen des Bergbaus, Effekte des Klimawandels auf lokale Hirten, und so weiter. Das alles erinnert mich immer an den guten alten Werbeslogan:"Waehrend Villariva noch feiert, ist Villabajo noch am Scheuern". Und so geht Lizenz nach Lizenz raus an australische, kanadische, russische und chinesiche Firmen...oder British Virgin Islanders... oder eben Panamesen. Ein Jammer...
Die Deutschen haben sich einfach so weit entfernt vom Verstaendnis, wo mineralische Rohstoffe eigentlich herkommen - und leider scheint es schlimmer zu werden: wenn z.B. "solitaer lebende Sandbienen" Steinbrucherweiterungen verhindern koennen (sie leben in der Tat so solitaer, dass sie niemand anders ausser dem Klaeger je finden konnte...er bekam trotzdem Recht). Oder Steinbruchstrassen nach Regenfaellen nicht mehr befahren werden duerfen weil in den Pfuetzen dann so gerne Gelbbauchunken plantschen... Oder gefoerdertes Haufwerk grundsaetzlich und ohne Ausnahme als Sondermuell gilt, der "fachgerecht entsorgt" werden muss... auch wenn es nur Baryt ist. Das ist alles so irrational. Mein Lieblingskommentar stammt allerdings von einer Dame, die an einer von mir gemachten Fuehrung in einem schoenen kleinen Schwarzwaelder Bergwerk teilnahm:"Ich benutze keine Rohstoffe - ich fahr Fahrrad!"
Ich denke das sagt alles...
Und so sende ich viele Gruesse in die Runde von der vordersten Front, heute Burkina Faso, naechste Woche Mali, irgendwann wohl Elfenbeinkueste, und in einem Monat Australien. Ich haette gar nichts dagegen fuer eine deutsche Firma zu arbeiten, die wenigstens im Ansatz die Regeln des Geschaefts versteht - die Hoffnung stirbt zuletzt! Wenn ich mir die Kommentare hier im Forum so durchlese, waer ich damit vermutlich gar nicht mal allein. Nur leider ist Villariva ja immer noch am Scheuern...
Glueck Auf!
Galenit
PS: Den Erzgehalten wuerde ich auch nicht trauen, weder im Ansatz noch bei der Firma....
Ich schliesse mich Fahrsteiger ebenfalls an, es IST zum kotzen. Gerade heute sitze ich in Burkina Faso vor einer geologischen Karte der Elfenbeinkueste und plane Bohrungen (Gold) auf Grundlage einer von der BGR erstellten Karte... Die Karte wurde mir von einem Geologen aus der Elfenbeinkueste uebereicht, mit dem Kommentar:"You Germans produce wonderful maps, very precise! Why don't you come here and dig out the Gold?". Womit er Recht hat - deutsche Steuergelder haben diese Karte finanziert und andere Firmen freuen sich (ich uebrigens auch, die Karte ist wirklich gut)
Ein anderer Kommentar, diesmal aus der Mongolei (altes sozialistisches Bruderland): "Where are you Germans? We miss you here. You have worked in this country for more than 30 years, produced many of our maps, and now you are all gone. You have the best Geologists in the world". Leider wurde alle Verbindungen in dieses Land nach der Wende gekappt, (oder anders gesagt: Die deutsche Rohstoffversorgung mit Kohle, Kupfer, Flussspat, Gold, Molybdaen etc pp fuer die naechsten mindestens 50 Jahre aus dem Fenster geschmissen) und nun wird versucht, die Beziehungen muehsam neu zu erstellen. Und wie? Man erstellt erstmal ein Gutachten, und dann noch eines, und dann noch eines, ueber die politische Stabilitaet des Landes, die soziologischen und umweltpolitischen Auswirkungen des Bergbaus, Effekte des Klimawandels auf lokale Hirten, und so weiter. Das alles erinnert mich immer an den guten alten Werbeslogan:"Waehrend Villariva noch feiert, ist Villabajo noch am Scheuern". Und so geht Lizenz nach Lizenz raus an australische, kanadische, russische und chinesiche Firmen...oder British Virgin Islanders... oder eben Panamesen. Ein Jammer...
Die Deutschen haben sich einfach so weit entfernt vom Verstaendnis, wo mineralische Rohstoffe eigentlich herkommen - und leider scheint es schlimmer zu werden: wenn z.B. "solitaer lebende Sandbienen" Steinbrucherweiterungen verhindern koennen (sie leben in der Tat so solitaer, dass sie niemand anders ausser dem Klaeger je finden konnte...er bekam trotzdem Recht). Oder Steinbruchstrassen nach Regenfaellen nicht mehr befahren werden duerfen weil in den Pfuetzen dann so gerne Gelbbauchunken plantschen... Oder gefoerdertes Haufwerk grundsaetzlich und ohne Ausnahme als Sondermuell gilt, der "fachgerecht entsorgt" werden muss... auch wenn es nur Baryt ist. Das ist alles so irrational. Mein Lieblingskommentar stammt allerdings von einer Dame, die an einer von mir gemachten Fuehrung in einem schoenen kleinen Schwarzwaelder Bergwerk teilnahm:"Ich benutze keine Rohstoffe - ich fahr Fahrrad!"
Ich denke das sagt alles...
Und so sende ich viele Gruesse in die Runde von der vordersten Front, heute Burkina Faso, naechste Woche Mali, irgendwann wohl Elfenbeinkueste, und in einem Monat Australien. Ich haette gar nichts dagegen fuer eine deutsche Firma zu arbeiten, die wenigstens im Ansatz die Regeln des Geschaefts versteht - die Hoffnung stirbt zuletzt! Wenn ich mir die Kommentare hier im Forum so durchlese, waer ich damit vermutlich gar nicht mal allein. Nur leider ist Villariva ja immer noch am Scheuern...
Glueck Auf!
Galenit
PS: Den Erzgehalten wuerde ich auch nicht trauen, weder im Ansatz noch bei der Firma....
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Re: Kupfersuche in der Lausitz
@ Galenit: ... und die Firmen, die sich in den 80er im Rahmen des Bundesbohrprogramms in Deutschland engagiert hatten, waren auch die Töchter ausländischer Unternehmen, nämlich ESSO Erz, BP Gelsenberg, St.Joe Explorations etc.
Die Damen und Herren von PREUSSAG haben damals auch zum Teil nur zugeschaut (na ja, immerhin haben sie n der O'pfalz Uran gesucht).
Mit der Geothermie ist es momentan hier in D ein ähnliches Drama. Seit fast 2 Jahren läuft im O'Rheingraben nichts mehr, weil in Basel mit 3.4 ein kleines Beben beim Fracen erzeugt wurde. Im Malm der Bayrischen Molasse gibt es fast keinen Informationsaustausch und das Oberbergamt in München träumt vor sich hin. Ich selbst arbeite als Geologe seit 25 Jahren in der Versicherungswirtschaft als Risk Manager und habe das Glück hier ab und zu wenigstens nochmal mein geologisches Wissen anwenden zu können (bei Altlastenthemen und bei der Versicherung von Geothermiebohrungen).
Ich bin der festen Meinung, wenn man das Geld welches in die Förderung von Erneuerbaren Energien gesteckt wird in die Rohstofferkundung stecken würde, auch in Deutschland noch einiges an Lagerstätten finden könnte. Indikationen hierfür gibt es genug. Aber dann hätter man ja das Problem mit dem Naturschutz und sonstigen Befindlichkeiten.
Glück Auf
Die Damen und Herren von PREUSSAG haben damals auch zum Teil nur zugeschaut (na ja, immerhin haben sie n der O'pfalz Uran gesucht).
Mit der Geothermie ist es momentan hier in D ein ähnliches Drama. Seit fast 2 Jahren läuft im O'Rheingraben nichts mehr, weil in Basel mit 3.4 ein kleines Beben beim Fracen erzeugt wurde. Im Malm der Bayrischen Molasse gibt es fast keinen Informationsaustausch und das Oberbergamt in München träumt vor sich hin. Ich selbst arbeite als Geologe seit 25 Jahren in der Versicherungswirtschaft als Risk Manager und habe das Glück hier ab und zu wenigstens nochmal mein geologisches Wissen anwenden zu können (bei Altlastenthemen und bei der Versicherung von Geothermiebohrungen).
Ich bin der festen Meinung, wenn man das Geld welches in die Förderung von Erneuerbaren Energien gesteckt wird in die Rohstofferkundung stecken würde, auch in Deutschland noch einiges an Lagerstätten finden könnte. Indikationen hierfür gibt es genug. Aber dann hätter man ja das Problem mit dem Naturschutz und sonstigen Befindlichkeiten.
Glück Auf
Re: Kupfersuche in der Lausitz
Das sehe ich etwas anders. Die von Dir beschriebenen Gesellschaften dienten doch einzig und allein dazu, die Mittel aus dem Bundesbohrpgrogramm abzuschöpfen. Unterdessen haben die ECHTEN Bergbaugesellschaften wie MG und das äußerst fruchtbare Joint-Venture von Preussag und RWE - die Uranerzbergbau-GmbH - eine Top-Lagerstätte nach der anderen erschlossen, bis irgend welche Nichtsnutze im Vorstand das Geld verzockten oder meinten, einen Montankonzern zu einem Fun-Unternehmen umzubrödeln.
Und was die Geothermie angeht: deren Jünger haben nicht nur das kleine Erdbeben bei Basel induziert, sondern dazu beigetragen, Stauffen höher zu legen und das Wiesbadener Finanzamt unter Wasser zu setzen , ganz davon abgesehen, dass sie sich im Sauerland einen kleinen Kick eingefangen haben und nicht zuletzt auch Fördermittel abschöpfen. Dennoch halte ich diese Technologie für zukunftsträchtig, wenngleich man noch lernt. Manchmal dauert es eben länger bis man begriffen hat, dass man vorsichtshalber immer mit Preventer bohren sollte.
Glückauf
Jörn
Und was die Geothermie angeht: deren Jünger haben nicht nur das kleine Erdbeben bei Basel induziert, sondern dazu beigetragen, Stauffen höher zu legen und das Wiesbadener Finanzamt unter Wasser zu setzen , ganz davon abgesehen, dass sie sich im Sauerland einen kleinen Kick eingefangen haben und nicht zuletzt auch Fördermittel abschöpfen. Dennoch halte ich diese Technologie für zukunftsträchtig, wenngleich man noch lernt. Manchmal dauert es eben länger bis man begriffen hat, dass man vorsichtshalber immer mit Preventer bohren sollte.
Glückauf
Jörn
"Das Bergamt braucht doch Wochen, bis es etwas genehmigt!"
Götz George in "Böse Wetter", 2015
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Re: Kupfersuche in der Lausitz
Das eine darf man nicht gegen das andere aufrechnen. Sinnvolle erneuerbare Energieen massiv weiterentwickeln, um endlich aus dem Irrsin auszusteigen, fossile Rohstoffe schlichtweg für Strom und Wärme zu verbrennen. Das Zeug (Öl wie Kohle) ist nach wie vor endlich und schlichtweg zu schade dafür (vom Großexperiment mit ungeklärtem Ausgang, das CO2, das über Jahrmillionen hinweg gebunden wurde, innerhalb einiger zig Jahre wieder weitgehend in die Luft zu blasen, mal abgesehen).Explorationsgeologe hat geschrieben:Ich bin der festen Meinung, wenn man das Geld welches in die Förderung von Erneuerbaren Energien gesteckt wird in die Rohstofferkundung stecken würde, auch in Deutschland noch einiges an Lagerstätten finden könnte. Indikationen hierfür gibt es genug. Aber dann hätter man ja das Problem mit dem Naturschutz und sonstigen Befindlichkeiten.
Ich sag mal, das Geld, das wir den Energieversorgen überall reingeschoben haben und noch reinschieben werden (absaufende Asse etc. pp.) damit der Atomstrom so schön billig gerechnet werden konnte, das hätte schon beizeiten zu gleichen Teilen in die Erforschung und Entwicklung erneuerbarer Energien in alle Richtungen UND zur Erkundung neuer und altbekannter Rohstoffvorkommen (auswärts UND heimisch) jeder Art gesteckt werden müssen.
Daß unser heimischer Kohlenbergbau zum Absaufen verurteilt ist, während gerade die Chinesen den ganzen Weltmarkt wegen Eigenbedarf leerkaufen, ist bescheuert³. Trotzdem sind mir Windparks (meinetwegen auch vor meiner eigenen Nase), Solarenergie auf jedem Dach und ein fähiges Verteilnetz, das nicht auf die Großkraftwerke zugeschnitten ist, noch wesentlich lieber als jedes Kohlenkraftwerk. Da gehört Geld hineingesteckt.
GA Matthias
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Re: Kupfersuche in der Lausitz
Ich kann gut es verstehen, wenn Leute die mit aktueller Rohstoffgewinnung zu tun haben, frustriert darüber sind, dass (ehemalige) Kompetenzen aufgegeben werden/das Feld komplett anderen überlassen wird, bzw. nur Wolkenkuckuksheime gebaut werden. Man sollte es aber dennoch nicht schwarz/weiß sehen und Bergbau gegen Naturschutz ausspielen. (Ironie an)Man muss eben so glatt sein wie Areva, die pflanzen Windkraftanlagen bei Alpa Ventus und bauen gleichzeitig in Afrika Uran ab (Ironie aus), dazu mal ein paar Links, denn insbesondere bei diesem Rohstoff dürfen die Leutchen auf anderen Kontinenten das lernen was unsere Kumpels hier vor 50Jahren erfuhren durften.
http://www.youtube.com/watch?v=wJpRDpMK ... re=related
http://www.youtube.com/watch?v=-Bj8M3is ... ature=fvwp
und ein Filmchen aus Australien
http://strahlendesklima.de/uranium/
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Glück Auf!
Sven
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Re: Kupfersuche in der Lausitz
Ich habe sowohl in den USA als auch in Australien moderne Erzbergwerke besucht und kenne viele Leute die direkt dort arbeiten. Unter anderem habe ich alle aktiven Uranbergwerke Australiens gesehen (Ranger, Olympic Dam und Beverley). Daneben Honeymoon in der Konstruktionphase, die Projekte Westmoreland und Four Mile sowie die stillgelegten Urangruben Rum Jungle und Mary Kathleen. Desweiteren habe ich hier noch eine ganze Reihe weiterere aktiver und angehender Erzbergwerke gesehen, und kann ruihigen Gewissens sagen das die Umwelt- und Sicherheitsstandards in Australien um einiges hoeher sind als in Deutschland.hungerlieb hat geschrieben:Ich kann gut es verstehen, wenn Leute die mit aktueller Rohstoffgewinnung zu tun haben, frustriert darüber sind, dass (ehemalige) Kompetenzen aufgegeben werden/das Feld komplett anderen überlassen wird, bzw. nur Wolkenkuckuksheime gebaut werden. Man sollte es aber dennoch nicht schwarz/weiß sehen und Bergbau gegen Naturschutz ausspielen. (Ironie an)Man muss eben so glatt sein wie Areva, die pflanzen Windkraftanlagen bei Alpa Ventus und bauen gleichzeitig in Afrika Uran ab (Ironie aus), dazu mal ein paar Links, denn insbesondere bei diesem Rohstoff dürfen die Leutchen auf anderen Kontinenten das lernen was unsere Kumpels hier vor 50Jahren erfuhren durften.
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Martin
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Re: Kupfersuche in der Lausitz
Da wir jetzt sowiso schon total vom Thema weg sind: zuerst kam mir die provokante und polemische Frage in den Sinn, ob "so sicher" wie die Kohlegruben in Queensland? Aber das ist nich die Art wie ich diskutieren möchte, ich glaube Dir unbesehen, dass die Qualitätstandarts hoch, wenn nicht die höchsten sind, bleibe aber dabei, dass auch der aktuelle Stand der Technik "relativ" ist und im Gesamtsinnbild gesehen werden muss. Hier ein paar ernste Fragen:
- Inwieweit wird die Sanierung der Flächen und Wässer mit durchgeführt/finanziert/sozialisiert.
- Auf welche Zeitspanne ist die Sanierung angelegt (insb. bezügl Laugungsgewinnung, falls vorhanden).
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Sven
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Re: Kupfersuche in der Lausitz
Die Leute, die 15 Mio. in geothermische Tiefenbohrungen investieren, bekommen erst mal gar nichts, weder vom Staat noch von der Bank. Der Staat verhindert nur, siehe auf Eis gelegt Aktivitäten im Oberrheingraben. Originalaussage eines O'bergamtmitarbeiters: ich bin doch nicht blöd und riskiere vor den Wahlen meinen Job. Und das es beim Fracen auch mal ne kleine Erschütterung geben kann ist ja wohl auch nix neues, oder ?Jörn hat geschrieben:Das sehe ich etwas anders. Die von Dir beschriebenen Gesellschaften dienten doch einzig und allein dazu, die Mittel aus dem Bundesbohrpgrogramm abzuschöpfen. Unterdessen haben die ECHTEN Bergbaugesellschaften wie MG und das äußerst fruchtbare Joint-Venture von Preussag und RWE - die Uranerzbergbau-GmbH - eine Top-Lagerstätte nach der anderen erschlossen, bis irgend welche Nichtsnutze im Vorstand das Geld verzockten oder meinten, einen Montankonzern zu einem Fun-Unternehmen umzubrödeln.
Und was die Geothermie angeht: deren Jünger haben nicht nur das kleine Erdbeben bei Basel induziert, sondern dazu beigetragen, Stauffen höher zu legen und das Wiesbadener Finanzamt unter Wasser zu setzen , ganz davon abgesehen, dass sie sich im Sauerland einen kleinen Kick eingefangen haben und nicht zuletzt auch Fördermittel abschöpfen. Dennoch halte ich diese Technologie für zukunftsträchtig, wenngleich man noch lernt. Manchmal dauert es eben länger bis man begriffen hat, dass man vorsichtshalber immer mit Preventer bohren sollte.
Glückauf
Jörn
Und was Staufen anbelangte, war die Vorerkundung dilletantisch und in WI hat man sich über das Gutachten des Landesamtes hinweggesetzt.
Das wäre alles auch ohne Geothermie passiert.
Und die MG mit ihrem damals so tollen anglophilen Superchefgeologen hat auch lieber in Canada oder den USA rumgewurschtelt. Und welche Superlagerstätte soll denn bitte die Uranerzbergbau GmbH gefunden haben ? Hatten doch alle keinen Bock, hier in D was zu machen, weil es ja toller war, in der weiten Welt rumzureisen als z.B. am Briloner Riff Löcher in die Erde zu bohren.
Ne, ne, das Thema ist bei uns durch, da bin ich mir sicher. Jeder will Rohstoffe, Energie usw. aber Windräder, Solarparks und Stromtrassen dann bitte beim Nachbarn und nicht bei mir. Und das hat nichts mit Umwelt-oder Naturschutz zu tun, sondern mit dem Egoismus der Menschen.
Glückauf, Pete
Re: Kupfersuche in der Lausitz
Diverse Lagerstätten in Saskatoon sowie Inkai in Kasachstan. Jetzt müssen wir uns nur noch auf eine Definition von Top-Lagerstätte einigen. Aber zumindest Key Lake darf man doch dazurechnen?Explorationsgeologe hat geschrieben:Und welche Superlagerstätte soll denn bitte die Uranerzbergbau GmbH gefunden haben ?
Fakt ist, dass die deutsche Industrie erst langsam wach wird, was Rohstoffe angeht und dabei ist, den verpassten Zug einzuhole. Wer das schon mal im wirklichen Leben versucht hat weiß, dass das nur in den seltensten Fällen klappen kann.
Glückauf
Jörn
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Götz George in "Böse Wetter", 2015
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Re: Kupfersuche in der Lausitz
\begin{Klugscheissermodus}Jörn hat geschrieben:Diverse Lagerstätten in Saskatoon sowie Inkai in Kasachstan. Jetzt müssen wir uns nur noch auf eine Definition von Top-Lagerstätte einigen.Explorationsgeologe hat geschrieben:Und welche Superlagerstätte soll denn bitte die Uranerzbergbau GmbH gefunden haben ?
Saskatoon ist die Hauptstadt vom Bundesstaat Sasketchewan. Dort liegen die grossen Uranlagerstaetten im Athabasca Becken.
\end{Klugscheissermodus}
Ich glaube die Uranerzbergbau GmbH war auch an der Entdeckung der Lagerstaette McArtur River beteiligt. Diese Lagerstaette ist in etwa so, als wuerde man das handverlesene Stufenerz bei der Wismut auf einen grossen Haufen werfen und in etwa 500m Teufe versenken. Etwa 150.000 t Uran in Erz mit einem durchschnittlichen Gehalt von 13 % bei einem Schwellengehalt fuer den Abbau von 4%. Dumm ist nur die Hydrogeologie, so dass die ganze Lagerstaette tiefgeforen werden muss (ahnlich wie in Ronneburg beim Teufen des Schachts ?415?), nur hier der ganze Erzkoerper.
Vor Adelaide hat die Uranerzbergbau GmbH auch erkundet, da habe ich die Berichte hier. Aber in Australien konnten sie nicht reissen.
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Re: Kupfersuche in der Lausitz
GA.Das Pflastern von Hausdächern,mit Photovoltaik,hat gute Vorteile aber auch riesen Nachteile. Bei aller Euphorie der Hausbesitzer, über Förderungen vom Staat,übersehen sie so einiges. Die größten Sorgen dürften auftreten,wenn es zum Brand des Dachstuhles kommen sollte! Dieses Problem treibt dem Zugführer und dem Hausbesitzer Sorgenfalten ins Gesicht,weil man die Stromproduktion net so einfach abstellen kann. Es gibt zwar mittlerweilen einen Spezialschaum,der hält aber nur ca. 20 min. Ich wäre dafür,daß landwirtschaftliche Freiflächen,die sowieso als Brachflächen von der EU gestützt werden,mit der Technik ausgestattet werden. Bauer Lindemann bebaut seine gestützte Freifläche mit Photovoltaik an und verdient sein Geld dann mit Strom. Bringt mehr als 70qm hier und da,weil die Installationen an 100 verschiedenen Punkten mehr kostet als 1 zentrale Anlage.Ps: Da braucht auch Bauer Lindemann net mehr über die niedrigen Milchpreise jammern!
Re: Kupfersuche in der Lausitz
Was ist denn bei diesen Bohrungen am Briloner Riff herausgekommen?in der weiten Welt rumzureisen als z.B. am Briloner Riff Löcher in die Erde zu bohren.
Spart Rohstoffe, Bergbau ist - leider immer noch - Blut und Schweiß !
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Re: Kupfersuche in der Lausitz
Ziel der neuen Exploration einiger Fimen in Deutschland ist neue Bergbaubrechtigungen zu erhalten.
Das ist aber in einigen Fällen auch erst dadurch möglich geworden, daß die Alteigentümer ihr ursprüngliches Bergwerkseigentum aufgegeben haben. Die MG hatte kein Interesse am Briloner Riff zu bohren, da ihr dort bereits ein flächendeckendes Distriktsfeld auf entsprechende Bodenschätze gehörte. Sie brauchte also zunächst keinen Nachweis zu führen, um eine Bergbauberechtigung zu erhalten, denn diese war ja schon da, zusammen mit den Informationen über den historischen Bergbau. Viele der klassischen (West-)Bergba- und Rohstoffunternehmen und ihre Vorgänger hatten bis zu ihrem Umbau oder ihrer Zerschlagung über gut 100 Jahre und auch länger Bergwerkseigentum angesammelt, welches erst in den letzten Jahren aufgegeben wurde.
Das ist aber in einigen Fällen auch erst dadurch möglich geworden, daß die Alteigentümer ihr ursprüngliches Bergwerkseigentum aufgegeben haben. Die MG hatte kein Interesse am Briloner Riff zu bohren, da ihr dort bereits ein flächendeckendes Distriktsfeld auf entsprechende Bodenschätze gehörte. Sie brauchte also zunächst keinen Nachweis zu führen, um eine Bergbauberechtigung zu erhalten, denn diese war ja schon da, zusammen mit den Informationen über den historischen Bergbau. Viele der klassischen (West-)Bergba- und Rohstoffunternehmen und ihre Vorgänger hatten bis zu ihrem Umbau oder ihrer Zerschlagung über gut 100 Jahre und auch länger Bergwerkseigentum angesammelt, welches erst in den letzten Jahren aufgegeben wurde.
Yesterday was a disaster,
today is even worse,
tomorrow has been cancelled.
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Re: Kupfersuche in der Lausitz
Am Briloner Riff wurden seinerzeit Mississipi-Valley-Typ Lagerstätten gesucht, also Pb-Zn Vererzungen in Karbonaten. Die Absolutwerte waren, soweit ich mich erinnern kann, recht gut, was fehlte war die entsprechende Tonnage.
Das gleiche Problem gab es mit der Kupferschiefererkundung in Richelsdorf in den 80er. Wir hatten zwar bis zu 2.8% Cu und 50 g/t Ag über 2m Abbauhöhe, aber es kamen nur ca. 10 Mio. t Erz zusammen (60 Mio t. hätten wir bei den damaligen Kupferpreisen benötigt).
Das gleiche Problem gab es mit der Kupferschiefererkundung in Richelsdorf in den 80er. Wir hatten zwar bis zu 2.8% Cu und 50 g/t Ag über 2m Abbauhöhe, aber es kamen nur ca. 10 Mio. t Erz zusammen (60 Mio t. hätten wir bei den damaligen Kupferpreisen benötigt).