Liebe Kameraden,
ich benötige Euere Hilfe.
Im Kali- und Steinsalzbergbau wurde damals das Fächerschießen verwendet. Ich besitze zwar ein Lehrbuch aus den 50er Jahren, aber irgendwie stehe ich auf der Leitung. Hier wird folgendes beschrieben: "... daß die Gänge 1-7 je vier Bohrlöcher von 0,5m Vorgabe umfassen, die Gänge 8 und 9 je drei Löcher von 0,6m Vorbane. Die Bohrlöcher des 1. Ganges sind etwa 1m lang. Die Länge nimmt von Gang zu Gang zu und beträgt im neunten Gang 3,15m. Der Abschlag enthält also 3 Löcher mit zusammen 75 Bohrmetern."
Wenn ich es also richtig interpretiere, befinden sich die Sohlenbohrlöcher direkt an der Sohle. Hierbei wäre dann die Abbauhöhe nur ca. 1,50m ??? Meinerseits kaum vorstellbar, da ich damals in alten Abbaurevieren war und diese waren ca. 2m hoch. Oder habe ich einen Denkfehler?
In der Hoffnung, daß jemand in dieser Runde ist, würde ich gern wissen wollen, die die Abschlagsfolge war. Sicherlich wurden alle Gänge besetzt; mich interessiert jedoch die Zündfolge. Wurden hier von Gang zu Gang (erst der erste, dann der zweite, dann der dritte usw.) geschossen oder gab es hier schon eine Art Schema, wo z.B. im Gang 5 erst die mittleren und dann die Firt- und Sohlenlöcher geschossen wurden.
Leider ist es in diesem schönen alten Lehrbuch nicht genau beschrieben.
Vielen Dank im Voraus für Euere Hilfe.
Glück Auf!
Frank
Fächerschießen im Kalibergbau
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Fächerschießen im Kalibergbau
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Re: Fächerschießen im Kalibergbau
"ABC Kali und Steinsalz" VEB Deutscher Verlag für Grundstoffindustrie Leipzig 1. Auflage 1981, S. 80f. meint dazu:
"Fächereinbruch - konischer Einbruch mit zur Achse des Grubenbaus schräg gestellten - Bohrlöchern, die gegen Stöße, Firste oder Sohle gerichtet sind und ihre Neigung fächerartig bis in Vortriebsrichtung ändern. Der F. ist ein Einbruch auf nur eine - freie Fläche (Ortsstoß). Die - Gängewerden ein- oder wechselseitig keilig angeordnet (Bild S.81). F. ist besonders für Säulenderhbohrmaschinen geeignet. Er ist heute fast vollständig durch den Großlocheinbruch verdrängt. Die Abschlaglänge beträgt etwa das 0,3- bis o,4fache der Abschlagbreite. Der F. wird durch sorgfältiges Einrichten der Bohrlöcher und mit viel Erfahrung erzielt. In schmaleren Strecken kann die Abschlaglänge durch einen Gegeneinbruch erhöht werden. Vorgabe und Absetzen müssen genau beachtet werden; das Absetzen soll etwa die Hälfte der Vorgabe betragen. Die Bohrmaschine wird bei jedem Gang neu aufgestellt, damit die optimale keilige Anordnung der Gänge erreicht wird. Die Haufwerkslage ist flach und damit günstig für die Schrapperförderung."
Das Bild ist nicht sehr aufschlußreich, habe auch gerade keinen Scanner am Start.
Mehr fällt mir jetzt auch nicht dazu ein, denk aber nochmal darüber nach.
"Fächereinbruch - konischer Einbruch mit zur Achse des Grubenbaus schräg gestellten - Bohrlöchern, die gegen Stöße, Firste oder Sohle gerichtet sind und ihre Neigung fächerartig bis in Vortriebsrichtung ändern. Der F. ist ein Einbruch auf nur eine - freie Fläche (Ortsstoß). Die - Gängewerden ein- oder wechselseitig keilig angeordnet (Bild S.81). F. ist besonders für Säulenderhbohrmaschinen geeignet. Er ist heute fast vollständig durch den Großlocheinbruch verdrängt. Die Abschlaglänge beträgt etwa das 0,3- bis o,4fache der Abschlagbreite. Der F. wird durch sorgfältiges Einrichten der Bohrlöcher und mit viel Erfahrung erzielt. In schmaleren Strecken kann die Abschlaglänge durch einen Gegeneinbruch erhöht werden. Vorgabe und Absetzen müssen genau beachtet werden; das Absetzen soll etwa die Hälfte der Vorgabe betragen. Die Bohrmaschine wird bei jedem Gang neu aufgestellt, damit die optimale keilige Anordnung der Gänge erreicht wird. Die Haufwerkslage ist flach und damit günstig für die Schrapperförderung."
Das Bild ist nicht sehr aufschlußreich, habe auch gerade keinen Scanner am Start.
Mehr fällt mir jetzt auch nicht dazu ein, denk aber nochmal darüber nach.
Schwerter zu Klappspaten!
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Re: Fächerschießen im Kalibergbau
So wurde bei uns gebohrt:
- der Kraucher (Sohlenbohrloch) wurde fast waagerecht - entsprechend der Lagerstätte - gebohrt
- das Mittelloch ebenfalls waagerecht
(bei Lagerhöhe 2m) ca. 60cm von Kraucher zu Mittelloch
- Firstloch ansteigend
ca. 60 cm Mittelloch zu Firstloch
Zur Bestimmung der genauen Steigung kann Bohrspindel ausgefahren werden und in das Mittelloch ein Bohrgestänge gesteckt werden.
So kommst du auf deine entsprechende Firsthöhe.
Schießen bei wenigen Bohrlöchern:
Reihenfolge:
Mitte - 0
Firste - 1
Kraucher - 2
Mitte - 3
Firste - 4
Kraucher - 5
Schießen bei vielen Böhrlöchern
Reihenfolge:
Mitte - 0
Firste - 1
Kraucher - 1
Mitte - 2
Firste - 3
Kraucher - 3
Schießfolge mit Millisekundenzündern.
1.Gang; 2.Gang usw.
Bei Schießen mit Zündschnur muß sie entsprechen der Schießfolge immer um 1cm verlängert werden!
Ich hoffe deine Frage ist beantwortet
Glück auf
Jürgen
- der Kraucher (Sohlenbohrloch) wurde fast waagerecht - entsprechend der Lagerstätte - gebohrt
- das Mittelloch ebenfalls waagerecht
(bei Lagerhöhe 2m) ca. 60cm von Kraucher zu Mittelloch
- Firstloch ansteigend
ca. 60 cm Mittelloch zu Firstloch
Zur Bestimmung der genauen Steigung kann Bohrspindel ausgefahren werden und in das Mittelloch ein Bohrgestänge gesteckt werden.
So kommst du auf deine entsprechende Firsthöhe.
Schießen bei wenigen Bohrlöchern:
Reihenfolge:
Mitte - 0
Firste - 1
Kraucher - 2
Mitte - 3
Firste - 4
Kraucher - 5
Schießen bei vielen Böhrlöchern
Reihenfolge:
Mitte - 0
Firste - 1
Kraucher - 1
Mitte - 2
Firste - 3
Kraucher - 3
Schießfolge mit Millisekundenzündern.
1.Gang; 2.Gang usw.
Bei Schießen mit Zündschnur muß sie entsprechen der Schießfolge immer um 1cm verlängert werden!
Ich hoffe deine Frage ist beantwortet
Glück auf
Jürgen