TZ online 03.02.2009 11:30 Uhr
Bernstein-Zimmer oder Nazi-Gold – was steckt dahinter?
Die geheime SS-Botschaft aus der Oberpfalz
München/Pfatter - Die Nachricht schlug im kleinen Ort Pfatter in der Oberpfalz ein wie eine Bombe. Bei seinen Recherchen über den Verbleib des Goldes der Nationalsozialisten hat der Münchner Historiker Karl Bernd Esser (51) eine spektakuläre Entdeckung gemacht.
© dpa
Vom Orginal-Bernsteinzimmer fehlt bis heute jede Spur. Die Rekonstruktion wurde 2003 zum 300-jährigen Stadtjubiläum von St. Petersburg fertig.
SS-Führer Himmler ließ kurz vor Kriegsende elf Kisten mit Schriftgut vergraben. In einer lag u.a. dieses geheime Fernschreiben, das der Historiker Bernd Esser nun im Institut für Zeitgeschichte in München aufstöberte.
Im schriftlichen Nachlass von Heinrich Himmler, der im Institut für Zeitgeschichte in München eingesehen werden kann, stieß er auf ein Fernschreiben, das jede Menge Raum für Spekulationen lässt. Und das Schatzsucher elektrisieren dürfte! Denn es belegt, dass eine SS-Transportgruppe kurz vor Kriegsende, am 18. April 1945, in der 3000-Seelen-Gemeinde bei Regensburg Station machte, und zwar mit, wie es geheimnisvoll heißt, „wertvollem Material“.
Geht’s dabei um Gold, Teile des Bernsteinzimmers oder das Inventar der legendären Fälscherwerkstatt, mit dem im KZ Sachsenhausen Millionen englischer Pfund nachgemacht wurden? Esser kann diese Fragen nicht beantworten. Aber er ist sich sicher: „Es muss ein besonderer Transport gewesen sein, sonst wäre Himmler nicht per Kopie über den Verlauf der Aktion informiert worden.“
Rückblende: Kurz vor Kriegsende versucht die SS überall im Reich Schätze zu sammeln und zu verstecken – in Bergwerksstollen, Odelgruben und Stadeln. Esser: „Im Salzburger Land zum Beispiel entdeckte die US-Army vier Tonnen Goldmünzen in Säcken unter einer Scheune. Der Ortsbauernführer hatte sie dort für das Auswärtige Amt versteckt.“
Auch im idyllischen Pfatter nutzt die SS die Hilfe eines Ortskundigen. Man wohnt im Haus mit dem „Telefonanschluss Nr. 8“, das dem Kunstschlosser Ludwig S. gehört. Der ist damals Chef des Volkssturms in dem 3000-Seelen-Ort – und auch der Mann, der wenige Tage später die Übergabeverhandlungen mit den heranrückenden Amerikanern führen wird.
Seine Beziehungen zu den SS-Leuten sind gut. So gut, dass sie bei ihm auch einiges deponieren. Einen Koffer und einige Kisten. SS-Hauptsturmführer Kuppelmeier will sie nach dem Krieg wieder abholen… Doch weder er noch einer seiner Männer tauchen je wieder auf. Schließlich stellt sich heraus: Der Koffer enthält Kleider, in den Kisten sind Lampenschirme – aus Menschenhaut. Aber ist das wirklich das einzige, was die SS-Männer hinterlassen haben? Karl Esser schließt nicht aus, dass einiges vergraben oder versteckt wurde.
Ganz in der Nähe von Pfatter, in Bach an der Donau, gibt es ein altes Silber-Bergwerk mit unzähligen unerforschten Stollen. Außerdem haben viele der Bauern noch uralte Keller. Sind hier Teile des sagenumwobenen Bernsteinzimmers versteckt? Fakt ist: Seitdem das Bernsteinzimmer im Oktober1944 im Königsberger Schloss abgebaut und verpackt wurde, um es vor den Russen in Sicherheit zu bringen, fehlt von dem Kunstwerk jede Spur. Das Fernschreiben wäre die erste. Völliger Quatsch? Historiker Esser sagt: „Es gibt eine Verbindung. Hauptsturmführer Kuppelmeier, der Verfasser des Fernschreibens, und der Empfänger, Hauptsturmführer Dümmer, kannten sich in Ostpreußen aus. Bei Kämpfen um Danzig wurden sie mit dem Verdienstkreuz 2. Klasse ausgezeichnet – anschließend waren sie für geheime Sondertransporte abgestellt.“ Auch für das Bernsteinzimmer?
In Pfatter geht man in diesen Tagen auf Nummer sicher: „Die ersten Bauern“, so ein Beobachter, „suchen schon ihre Keller ab.“
Glück Auf
Horst
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Neues vom Bernsteinzimmer
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Dem Bergbau verschworen. Im Bergbau geschafft. Zum Bergmann erkoren mit stählerner Kraft.
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Re: Neues vom Bernsteinzimmer
Also gut, ich gebe es zu, ich hab das BZ in dem alten "Silberbergwerk" gefunden und damit meine Räume ausgekleidet - sieht im Sonnenuntergang übrigens sehr nett aus.
Das genannte "Silberbergwerk" wurde zwischen 1702 und 1704 angelegt - 40m lang (enges Profil).
Von 1923-31 wurde Flußspat abgebaut, von 1970-1991 die Grube restlos ausgeerzt und dient nun als Besucherbergwerk.
"Unzählige unerforschte Stollen" gibt es nicht, da die Strecken direkt im Gang aufgefahren und beim Rückbau hereingewonnen wurden. Verlaufen kann man sich also nicht.
Hr. Esser kann sich damit nahtlos in die Reihe der "großen" Forscher aus Deutschneudorf einreihen.
Dazu noch eine Zeitungsmeldung vom 27.1.09 :
http://www.mittelbayerische.de/index.cf ... &pk=349929




Das genannte "Silberbergwerk" wurde zwischen 1702 und 1704 angelegt - 40m lang (enges Profil).
Von 1923-31 wurde Flußspat abgebaut, von 1970-1991 die Grube restlos ausgeerzt und dient nun als Besucherbergwerk.


Hr. Esser kann sich damit nahtlos in die Reihe der "großen" Forscher aus Deutschneudorf einreihen.

Dazu noch eine Zeitungsmeldung vom 27.1.09 :
http://www.mittelbayerische.de/index.cf ... &pk=349929
Aufn stollen zu fahren sol jedermann frey sein, doch das es mit bescheidenheit und zu gebuhrlicher zeit geschehe. (Joachimsthaler Berggebräuche, 16. Jht.)
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Re: Neues vom Bernsteinzimmer
So nun wird auch im "Westen" nach dem Bernsteinzimmer gesucht. Wohl ein Ergebnis der Angleichung von Ost und West, diesmal in Sachen Dummheit!
Glück auf! Lutz Mitka
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- Nobi
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Re: Neues vom Bernsteinzimmer
Dummheit ist eben Grenzenlos (hätte man früher gesagt).Ludewig hat geschrieben:So nun wird auch im "Westen" nach dem Bernsteinzimmer gesucht. Wohl ein Ergebnis der Angleichung von Ost und West, diesmal in Sachen Dummheit!
GLÜCK AUF | NOBI
Der Berg ist frei.
Wo eyn man eynfahrn will
mag her es thun mit rechte.
w w w . b e r g b a u s h i r t . d e
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Re: Neues vom Bernsteinzimmer
Glaube, Hoffnung und Idealismus wohl ebenfalls...
.

Re: Neues vom Bernsteinzimmer
Ihr liegt alle gaaaanz falsch...
Jörn
Jörn
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"Das Bergamt braucht doch Wochen, bis es etwas genehmigt!"
Götz George in "Böse Wetter", 2015
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