Eingang zerstört

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Fahrsteiger
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Eingang zerstört

Beitrag von Fahrsteiger »

Wolfskuhler Bergwerk – Eingang zerstört
VON GERHARD PICK

Eigentlich hätte es ein wunderschöner Tag werden können für die Besucher des Remscheider Bodendenkmals „Wolfskuhler Bergwerk“, das gemeinsam mit dem benachbarten Jacobsstollen Remscheids Unterwelt neugierigen Blicken zum Tag des offenen Denkmals öffnen sollte. Doch stattdessen stand Axel Ritscher am Sonntagmorgen mit zwei Dutzend Erwachsenen und Kindern vor einem zum großen Teil verschütteten Eingangstor.

„Da muss jemand die Trockenwand mit Gewalt zum Einsturz gebracht haben“, sagte Ritscher, denn am Samstagabend war er noch an Ort und Stelle gewesen und hatte alles so vorgefunden, wie er es seinen Besuchern hatte zeigen wollen. Vom Tor aus wollte er die Besucher etwa 20 Meter weit ins Erdinnere führen, an gut gesicherten Wänden vorbei. Die restlichen 110 Meter hätte man nur erahnen können, denn die hat der als Solist grabende Diplom-Ingenieur noch nicht genügend ausgebaut. Nass wäre es aber auch schon auf den ersten Metern gewesen, was einige Besucher der Wolfskuhle wohl geahnt hatten. Zum Beispiel der Solinger Volker Trede-Mutz, Mitglied eines Geologie-Forums. Mit Taschenlampen für die Dunkelheit unter Tage waren Pauline (8) und Josefine (6) ausgerüstet. Nun brauchten sie ihre Ausrüstung nicht. Stattdessen bleibt nur die Erinnerung an den 19 Meter tiefen Schacht, mit den Betonwänden oben, dem darunter liegenden ursprünglichen runden Schacht und dem Wasser, das im Schein der Taschenlampe glitzerte. Aufregend genug. „Richtig gruselig“, sogar für die vierjährige Lia.

Axel Ritschers Erklärungen zu seinem Lebenswerk und zur Geschichte des Remscheider Eisenerz-Bergbaus waren eher für die Erwachsenen bestimmt. Sie hatte der Bergbau im Bergischen zur Wolfskuhle gelockt, die fast zeitgleich mit dem Jacobsstollen wieder neu auflebte. Entsprechend ähnlich sind die Geschichten der beiden Remscheider Bergwerke, die zuerst wohl vor dem 30-jährigen Krieg begonnen wurden. Dann ging es während des siebenjährigen Krieges (18. Jahrhundert) weiter, und im 19. Jahrhundert wurde noch einmal der Versuch gemacht, die Erzadern zu erschließen und zu nutzen. Am Ende stand für beide Anlagen die Schließung. Die Zugänge wurden verschüttet, vielleicht um Konkurrenten fernzuhalten. Nun bemüht sich der Arbeitskreis „Bergbau im Bergischen Land“ mit seinem Vorsitzenden Manfred Kostryki um die Erschließung des Jacobsstollens, während Axel Ritscher mit dem Verein „Wolfskuhle“ Remscheider Bergbau-Historie pflegen möchte.

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Glück Auf
Horst
Dem Bergbau verschworen. Im Bergbau geschafft. Zum Bergmann erkoren mit stählerner Kraft.
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