Wismut - Bergbau in und um Annaberg - Buchholz
Re: Wismut - Bergbau in und um Annaberg - Buchholz
Gibt es wieder einen netten Fotografen, der das "Endprodukt" vom Haldentuning der 116 festhalten könnte?
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- sehmataler
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Re: Wismut - Bergbau in und um Annaberg - Buchholz
Hier mal ein paar Personalien der Objektleitung vom Objekt 111
(Quelle: Berichtsmaterial des Geologischen Archivs der Wismut GmbH).
Diese Namen dürften auch regelmäßig auf Arbeitsprojekten, Berichten und Grubenrissen auftauchen. Falls mal jemand aus der Fraktion der "Rissangucker" ergänzende oder von nachfolgender Aufstellung abweichende Personalien findet, wäre ein Eintrag hier im Thread nicht schlecht. Ist manchmal interessant zu verfolgen, was aus den Leuten geworden ist. Zum Beispiel wurde der Schachtleiter der Schachtverwaltung 231/78 (südliches Frohnauer Revier) im Jahre 1986 sogar stellvertretender Generaldirektor der SDAG Wismut.
Zeitpunkt, [Quelle] (GA Wismut): Objektleiter / Hauptingenieur / Hauptgeologe / Hauptmarkscheider
Dez. 1952 [M-346]: Гришин / Степанюк / Прохоров / Снегирев
Juni 1953 [M-157]: Степанюк / Серов / Прохоров / Фурин
Dez. 1953 [M-372]: Степанюк / Матевосов / Прохоров / Фурин
Aug. 1954 [Inv.Nr.6/78]: Степанюк / Матевосов / Прохоров / Непапышев
Okt. 1954 [M-391]: Матевосов / Шатулин (?) / Прохоров / Непапышев
April 1955 [G-22]: Лысенко / Матевосов / Сметюхов / Непапышев
(Quelle: Berichtsmaterial des Geologischen Archivs der Wismut GmbH).
Diese Namen dürften auch regelmäßig auf Arbeitsprojekten, Berichten und Grubenrissen auftauchen. Falls mal jemand aus der Fraktion der "Rissangucker" ergänzende oder von nachfolgender Aufstellung abweichende Personalien findet, wäre ein Eintrag hier im Thread nicht schlecht. Ist manchmal interessant zu verfolgen, was aus den Leuten geworden ist. Zum Beispiel wurde der Schachtleiter der Schachtverwaltung 231/78 (südliches Frohnauer Revier) im Jahre 1986 sogar stellvertretender Generaldirektor der SDAG Wismut.
Zeitpunkt, [Quelle] (GA Wismut): Objektleiter / Hauptingenieur / Hauptgeologe / Hauptmarkscheider
Dez. 1952 [M-346]: Гришин / Степанюк / Прохоров / Снегирев
Juni 1953 [M-157]: Степанюк / Серов / Прохоров / Фурин
Dez. 1953 [M-372]: Степанюк / Матевосов / Прохоров / Фурин
Aug. 1954 [Inv.Nr.6/78]: Степанюк / Матевосов / Прохоров / Непапышев
Okt. 1954 [M-391]: Матевосов / Шатулин (?) / Прохоров / Непапышев
April 1955 [G-22]: Лысенко / Матевосов / Сметюхов / Непапышев
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Re: Wismut - Bergbau in und um Annaberg - Buchholz
Das ist es zweifelsfrei. Auffällig hoch ist die Fluktuation bei den Objektleitern. Aber das ist in einer Zeit des Wandels, die man der SAG / SDAG in diesen Jahren durchaus zugestehen darf vielleicht normal.sehmataler hat geschrieben:interessant zu verfolgen, was aus den Leuten geworden ist
Aus der Literatur entnimmt man, dass zunächst das Führungspersonal zu großen Teilen aus den Truppen der Roten Armee entstammte. Die hier bereits erwähnte russische Wismut - Seite gibt Auskunft über das weitere Werden. Natürlich aus Sicht des sowjetischen Personals, aber sehr interessant.
Hier ein Gruß aus Russland, der mich heute erreichte:
Zitat:
Sehr geehrte Wismutkumpel!
Wir beglückwünschen Sie zum Tag des Bergarbeiters Herzlich. Wir wünschen die gute Gesundheit, das Glück und das Wohlergehen Ihnen und Ihren Familien. Wir erinnern uns mit der großen Wärme an unser Treffen im April, die uns die Möglichkeit geboten hat, sich an die Jahre der gemeinsamen fruchtbringenden Arbeit zu erinnern. Die Zeit unseres Treffens ist schnell leider durchgelaufen, haben sich viel und vieler erinnert. Übergeben Sie hallo allen, wer uns sich erinnert und weiß. Wir werden das Weinglas für alle Wismutkumpel und heben damit wir einander noch lange ist sagten ? Glück auf! ?
Die Web-Seite WISMUT.SU ? die Väter und die Kinder ?
Schora Andrejev
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Re: Wismut - Bergbau in und um Annaberg - Buchholz
Es gibt ja schon einige Publikationen zur regionalen Wismutgeschichte, die zeitgenössische Fotos enthalten. Das Finden passender Bildunterschriften wird dabei echt zum Problem, vor allem was die zeitliche Einordnung der Fotos anbelangt.
Meist ist man auf irgendwelche, mit der beurkundeten Betriebsentwicklung korrelierbare Bilddetails angewiesen, wie Haldenformen, Gebäude, usw. Ein unlängst publiziertes Foto eines Frohnauer Schachtgeländes lässt sich so beispielsweise an Hand kleiner Details (Haldenform, rückgebauter Kühlturm, heruntergenommene Seilscheiben) auf nach dem 1.1.1951 datieren. Nimmt man die Belaubung als "natürliches" Merkmal hinzu, liegt der früheste Aufnahmezeitpunkt erst im Frühjahr 1951.
Ein weiteres Foto ist mir beim Durchblättern in /KADEN (2000) Uranprovinz/ (Schacht 33b) aufgefallen. Seite 72; Bildunterschrift: "...Schachtlandschaft bei Annaberg-Buchholz um 1950..."
Zum besseren Verständnis habe ich eine Skizze vom wesentlichen Bildinhalt beigefügt. Sehr prägnant ist die Doppelterrakonik. Die ist noch relativ jung. Das Luftbild in der Wismutchronik von 1953 zeigt hier nur eine Tafelhalde. Die Arbeiten an der Terrakonikanlage standen Ende 1954 kurz vor der Fertigstellung. Nach den großen Halden zu urteilen, dürfte der Aufnahmezeitpunkt frühestens auf Ende 1955 zu schätzen sein. Die geplanten Umfänge (GPR, GRR und Abbau) ließen für 1955 eine Masseförderung von 175.200 m³ erwarten.
[GA Wismut, Objekt 111, Arbeitsprojekt 1955, M-391]
Meist ist man auf irgendwelche, mit der beurkundeten Betriebsentwicklung korrelierbare Bilddetails angewiesen, wie Haldenformen, Gebäude, usw. Ein unlängst publiziertes Foto eines Frohnauer Schachtgeländes lässt sich so beispielsweise an Hand kleiner Details (Haldenform, rückgebauter Kühlturm, heruntergenommene Seilscheiben) auf nach dem 1.1.1951 datieren. Nimmt man die Belaubung als "natürliches" Merkmal hinzu, liegt der früheste Aufnahmezeitpunkt erst im Frühjahr 1951.
Ein weiteres Foto ist mir beim Durchblättern in /KADEN (2000) Uranprovinz/ (Schacht 33b) aufgefallen. Seite 72; Bildunterschrift: "...Schachtlandschaft bei Annaberg-Buchholz um 1950..."
Zum besseren Verständnis habe ich eine Skizze vom wesentlichen Bildinhalt beigefügt. Sehr prägnant ist die Doppelterrakonik. Die ist noch relativ jung. Das Luftbild in der Wismutchronik von 1953 zeigt hier nur eine Tafelhalde. Die Arbeiten an der Terrakonikanlage standen Ende 1954 kurz vor der Fertigstellung. Nach den großen Halden zu urteilen, dürfte der Aufnahmezeitpunkt frühestens auf Ende 1955 zu schätzen sein. Die geplanten Umfänge (GPR, GRR und Abbau) ließen für 1955 eine Masseförderung von 175.200 m³ erwarten.
[GA Wismut, Objekt 111, Arbeitsprojekt 1955, M-391]
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Zuletzt geändert von sehmataler am Di. 08. Jul 08 8:48, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Wismut - Bergbau in und um Annaberg - Buchholz
Aufruf!
Hallo, liebe Leser unseres Threades. Wie wir in den letzten Monaten festgestellt haben, ist das Interesse an dem, was wir hier tun, sehr groß. Darum möchten wir hiermit wiederholt aufrufen, uns zu unterstützen.
Wie kann eine Unterstützung aussehen und warum publizieren wir unsere Arbeit in diesem Forum?
Warum hier?
Sicher sind die Möglichkeiten in einem Forum wie diesem sehr eingeschränkt. Aber für einen Gedankenaustausch eignet es sich im Moment ganz gut. Perspektivisch und je nach Fülle des Materials
ist auch ein Umzug in einen anderen Teil der GAG-Seiten bzw. die Integration in bereits bestehende Projekt möglich.
Unterstützen, aber wie?
Wie beschwerlich es ist, alle Archive zu besuchen, Genehmigungen dafür zu erhalten, für Vertrauen und Mitarbeit zu werben haben wir gerade in den letzten Monaten erfahren müssen.
Kleinbürgerliches Denken verhindert leider zu oft gesamtheitlich Brauchbares. Wir glauben auch, dass die unzähligen Fotos in den Privatarchiven, selbst wenn sie denn in den Printmedien abgedruckt werden, keinem wirtschaftliche Vorteile bringen. Spekulanten, die damit den goldenen Cent verdienen wollen, werden meist schon bald von der Realität eingeholt. Diese unsere Welt ist mittlerweile online. Wir haben in den Werken unserer Vorgänger häufig falsche Interpretationen entdeckt. Diese werden leider so der Nachwelt erhalten bleiben. Oft stellen zum Beispiel Bildunterschriften keinem Zusammenhang zu dem dargebotenen Inhalt dar oder Schächte erhalten Füllorte, die in amtlichen Unterlagen keine Erwähnung fanden. Wildes Abschreiben kann also nicht unsere Ambition sein. Wir sind bemüht, entdeckte Fehler mit einzubringen und einen Verweis darauf zu geben. Richtigstellen kann man dies nicht, da das Urheberrecht Bildinhalte schützt, auch wenn deren Ursprung oft nicht klar oder belegbar ist.
Nun wollen wir die sehr umfangreiche Schachtverwaltung 78/231 angehen. Besser bekannt unter dem Namen Bäuerin / Neue Bäuerin.
Bitte sendet uns Hinweise, Fotos, Risse zu den Schächten 90 / 105 / 33 / 33bis und 78. Die Haldenschächte 44, die in großer Anzahl vorhandenen Schürfe 5.. sind auch von großem Interesse.
Gibt es Leser, die demnächst das Bergarchiv Freiberg aufsuchen? Hier liegen unter anderem Bergschadensanalysen der Bergsicherung Schneeberg, die Anfang der 1970er Jahre die gewaltige Anlage 33bis bearbeitet hat und bis Mitte der 1980er Jahre gänzlich beseitigte. Wer dazu Fotos und Informationen beschaffen könnte, trägt enorm zum Gelingen bei.
Kennt jemand Zeitzeugen, die bereit wären, etwas zu dem Thema zu sagen?
Gibt es noch Fotos, welche die Anlagen dieses Gebietes in der Zeit ab 1946/47 bis heute zeigen?
Wer kann etwas zum Wirken und Leben des hier im Thread bereits genannten Schachtleiters von Sct78 und späteren stellvertretenden Generaldirektors der SDAG Wismut Valentin Pawlowitsch Nasarkin sagen?
Wem zur Kontaktaufnahme dieses Forum nicht genügt, kann uns auch unter ...
ana0413user || at || googlemail || . || com
... eine Email schicken. Sperrvermerke und Vertraulichkeit werden garantiert beachtet!
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Gibt es noch Fotos, welche die Anlagen dieses Gebietes in der Zeit ab 1946/47 bis heute zeigen?
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Zuletzt geändert von geophys am So. 06. Jul 08 16:10, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Wismut - Bergbau in und um Annaberg - Buchholz
Ich habe mal, so weit es mir an Hand von Tätigkeitsberichten und Arbeitsprojekten der Objekte 4 und 111 möglich war, die Betriebsentwicklung der Schachtverwaltung 78 bzw. ihrer Vorläufergruben schematisch dargestellt.
Leider kann man aus Übersichtsgründen nicht alle Tagesgrubenbaue in das Schema einbeziehen. So spielten auch einige hier nicht genannte Altbergbauschächte sowie 500-er Schürfe bezüglich der Erzgewinnung im tagesnahen Bereich eine gewisse Rolle.
Schema in Originalgröße wurde in den ersten Teil des Threads verschoben --->
http://forum.untertage.com/viewtopic.ph ... b9924f0a1a
Leider kann man aus Übersichtsgründen nicht alle Tagesgrubenbaue in das Schema einbeziehen. So spielten auch einige hier nicht genannte Altbergbauschächte sowie 500-er Schürfe bezüglich der Erzgewinnung im tagesnahen Bereich eine gewisse Rolle.
Schema in Originalgröße wurde in den ersten Teil des Threads verschoben --->
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Re: Wismut - Bergbau in und um Annaberg - Buchholz
Schachtverzeichnis SV78/231 dem Hauptartikel hinzugefügt.
zur ersten Seite
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Re: Wismut - Bergbau in und um Annaberg - Buchholz
Rein profilaktisch mal vorgeschlagen:
Speziell beim Schurf 502A sind Schlägelspuren zu sehen. Hier wird angenommen, das es ein Schacht des Altbergbaus war/ist. Seit ihr euch da 100% sicher?
Meines Erachtens besteht nämlich auch die Möglichkeit, das das Schlägelspuren aus der UNMITTELBAREN Anfangszeit der Wismut in Annaberg sein könnten. Uns allen ist ja bekannt, wie teilweise erst mit recht mittelalterlichen Methoden der Anfang nach dem Krieg möglich war. Es gibt mehrere Beschreibungen von Zeitzeugen, wie z.B. Martin Vogel, die in den jeweiligen früh entdeckten Objekten mit Eisen und Schlägel das erste Uranerz abbauten.
Speziell beim Schurf 502A sind Schlägelspuren zu sehen. Hier wird angenommen, das es ein Schacht des Altbergbaus war/ist. Seit ihr euch da 100% sicher?
Meines Erachtens besteht nämlich auch die Möglichkeit, das das Schlägelspuren aus der UNMITTELBAREN Anfangszeit der Wismut in Annaberg sein könnten. Uns allen ist ja bekannt, wie teilweise erst mit recht mittelalterlichen Methoden der Anfang nach dem Krieg möglich war. Es gibt mehrere Beschreibungen von Zeitzeugen, wie z.B. Martin Vogel, die in den jeweiligen früh entdeckten Objekten mit Eisen und Schlägel das erste Uranerz abbauten.
Nur wer die Sehnsucht kennt, weiß was ich leide.
(CvD)
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Re: Wismut - Bergbau in und um Annaberg - Buchholz
Also für den Ursprung vom Schurf 502A kommen gleich zwei Versionen in Betracht.
Im Sommer 1947 hat die Wismut im unmittelbaren Umfeld des 502A eine kleine Altbergbauhalde auf der Suche nach Uran völlig durchgearbeitet. Verstreute Reste der Halde sind östlich der "neuen" Halde gut zu sehen. Der Altbergbauschacht, auf einem NW-streichenden Gang angelegt, wurde von der Wismut als "Haldenschacht No.163" aufgewältigt. Hier verliert sich Anfang 1948 die Spur.
Als man später (nach 1951) die Perspektiven in den oberen Teufen der SO-Flanke wiederentdeckte, diente der Schurf 502A der Förderung.
Die zweite Version stammt von einem Zeitzeugen, der ab 1951 auf dem Schacht 78 war. Klingt auch sehr glaubwürdig. Da wurde vom Schurf 502 eine Strecke nach Süden getrieben und dort ein Überhauen bis ÜT durchgeschossen. Dann setzte man einen Förderturm drauf und nannte es Schurf 502A... (aus KADEN, Uranprovinz)
Auch ist eine Synthese beider Versionen möglich. Man hat dann kein Überhauen hochgebracht, sondern von unten den alten Haldenschacht No.163 leergezogen. Und halt etwas nachgerissen.
Man müsste also mal den Saigerriss vom Gang 507 anschauen... Qualitätsmäßig sind die aber nicht so toll, dass man in jedem Falle aufgewältigten Altbergbau von Neuauffahrung unterscheiden kann.
Ach ja, die Schlägelspuren. Hätt ich fast vergessen. Die Druckluftversorgung der Schürfe war nicht immer vorhanden. Vor allem wenn die Schürfe weiter von bestehenden Schächten entfernt waren, wurden die Sprenglöcher noch 1949 mit Hand geschlagen. Dazu brauchte man nur Bohrer, Vorschlaghammer und etwas Vertrauen, dass der Hammer auch immer das Ende der Bohrstange traf. Aber dass die Wismut hier Teufenvortrieb geschlägelt hat, klingt ziemlich unwahrscheinlich.
Im Sommer 1947 hat die Wismut im unmittelbaren Umfeld des 502A eine kleine Altbergbauhalde auf der Suche nach Uran völlig durchgearbeitet. Verstreute Reste der Halde sind östlich der "neuen" Halde gut zu sehen. Der Altbergbauschacht, auf einem NW-streichenden Gang angelegt, wurde von der Wismut als "Haldenschacht No.163" aufgewältigt. Hier verliert sich Anfang 1948 die Spur.
Als man später (nach 1951) die Perspektiven in den oberen Teufen der SO-Flanke wiederentdeckte, diente der Schurf 502A der Förderung.
Die zweite Version stammt von einem Zeitzeugen, der ab 1951 auf dem Schacht 78 war. Klingt auch sehr glaubwürdig. Da wurde vom Schurf 502 eine Strecke nach Süden getrieben und dort ein Überhauen bis ÜT durchgeschossen. Dann setzte man einen Förderturm drauf und nannte es Schurf 502A... (aus KADEN, Uranprovinz)
Auch ist eine Synthese beider Versionen möglich. Man hat dann kein Überhauen hochgebracht, sondern von unten den alten Haldenschacht No.163 leergezogen. Und halt etwas nachgerissen.
Man müsste also mal den Saigerriss vom Gang 507 anschauen... Qualitätsmäßig sind die aber nicht so toll, dass man in jedem Falle aufgewältigten Altbergbau von Neuauffahrung unterscheiden kann.
Ach ja, die Schlägelspuren. Hätt ich fast vergessen. Die Druckluftversorgung der Schürfe war nicht immer vorhanden. Vor allem wenn die Schürfe weiter von bestehenden Schächten entfernt waren, wurden die Sprenglöcher noch 1949 mit Hand geschlagen. Dazu brauchte man nur Bohrer, Vorschlaghammer und etwas Vertrauen, dass der Hammer auch immer das Ende der Bohrstange traf. Aber dass die Wismut hier Teufenvortrieb geschlägelt hat, klingt ziemlich unwahrscheinlich.
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Re: Wismut - Bergbau in und um Annaberg - Buchholz
siehe Zeitzeuge Kapitel Sct 29: ... Druckluftversorgung für die Schächte 79 und 117 nebst Schürfen von Schacht 29 aus mittels Druckluftleitungen ...sehmataler hat geschrieben:Druckluftversorgung der Schürfe war nicht immer vorhanden
Die Entfernungen zum vom Schurf 502 und 502A zum damaligen ersten Hauptförderschacht Schacht 105 waren erheblich kürzer als diese.
Ich weiß jetzt nicht, ob dieser bereits 1947/48 eine Kompressorstation hatte. Auch die Versorgung vom Schacht 29 wäre nicht undenkbar.
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Re: Wismut - Bergbau in und um Annaberg - Buchholz
Ergänzung eines Schemas in Rubrik Schacht 116 [ Zuarbeit sehmataler ]___________________________________________________________
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Re: Wismut - Bergbau in und um Annaberg - Buchholz
Mir ist mal wieder ein mehrfach publiziertes Foto von Wismut-Übertageanlagen mit zweifelhaften Bildunterschriften aufgefallen. Das Bild stellt einen Festumzug (1. Mai) vor der Kulisse eines Schachtgeländes dar. Publiziert ist es bisher in:
KADEN (1994): Wismut die wilde Zeit.
Seite 69; Abb. 20; Bildnachweis: Jung, Annaberg-Buchholz
/// Umzug anläßlich des 1. Mai auf Schacht "Andreas" Anfang der 50er Jahre" ///
Autorenkollektiv (1995): Wismut - Erz für den Frieden.
Seite 84; Fotonachweis: Archiv Kaden
/// Festzug der Wismut-Kumpel anläßlich des 1. Mai 1949 (Schacht 80) ///
KADEN (2000): Uranprovinz.
Seite 82; Abb. 57; Bildnachweis: Mario Kaden, Neundorf
/// Festumzug der Bergleute auf Schacht "Andreas" in Annaberg-Buchholz anlässlich des 1. Mai 1952 ///
In der unten stehenden Skizze ist der wesentliche Bildinhalt wiedergegeben. Ohne näher auf die Umgebung einzugehen, fallen gleich zwei Details ins Auge:
1.) Die Form des vorderen Fördergerüsts, vor allem kenntlich an der flachen und breiten Seilscheibenumhausung, lässt auf eine 4-trümige Förderung (2xGestell, 2xSkip) schließen. Gute Darstellungen dieses Fördergerüsttyps bilden z.B. publizierte Fotos vom Apfelschacht. Der Schacht Nr. 80 oder "Andreas" hatte jedoch nur eine zweitrümige Förderung (2xGestell). In KADEN (1994) Seite 77 ist übrigens auch der "richtige" Schacht 80 abgebildet. Im Vergleich kann man sehr gut die Unterschiede der beiden Fördergerüsttypen erkennen.
2.) Im Bildhintergrund (siehe Skizze) ist noch ein zweites Fördergerüst auszumachen. Zum Schacht Nr. 80 gehörte zwar ebenfalls ein in der Nähe gelegener, aufgewältigter Altbergbauschacht. Dessen Förderturm (nahe Busbahnhof Annaberg) lag zu weit vom Schacht Nr. 80 weg und ist durch Gebäude verdeckt; also nicht zusammen mit diesem abbildbar. Außerdem müsste dann das Bild spätabends gemacht worden sein (unter Beachtung der Richtung des Schattenwurfs). Das passt also auch nicht zum Zeitpunkt der Maidemo.
Nun kommen, falls das Bild aus Annaberg stammt, nur folgende Schächte (Querschnitt, Trumanzahl) für das abgebildete Fördergerüst in Frage: Schacht 33 bis, Schacht 78, Schacht 116, Schacht 132. Aufgrund eindeutig abweichender Geländesituation scheiden die 116 und 132 aus. Beim Schacht 33 bis (wenn man das Fördergerüst im Hintergrund als Schacht 33 deutet) müsste es nach Schattenwurfrichtung nachmittags sein. Also unpassend für den Beginn einer Maidemo.
Bleibt nur Schacht 78. Der kleinere Förderturm gehört dann zum Schacht 105, was auch ziemlich schlüssig ist. Aus dem Luftbild der Wismutchronik (1953) habe ich mal so weit erkennbar, die Anordnung der ÜT-Anlagen des Schachtes skizziert und den möglichen Aufnahmestandort rekonstruiert. Heute ist dort alles verbuscht und verwachsen, dass kein aussagekräftiges Vergleichsfoto mehr zu machen ist. Die damaligen Gebäude sind zum Großteil abgerissen worden.
Das Aufnahmejahr ist an Hand verschiedener Bilddetails nur auf die Zeitspanne 1951 - 55 einzugrenzen. So könnte auch die Bildunterschrift in KADEN (2000) zumindestens chronologisch zutreffend sein.
KADEN (1994): Wismut die wilde Zeit.
Seite 69; Abb. 20; Bildnachweis: Jung, Annaberg-Buchholz
/// Umzug anläßlich des 1. Mai auf Schacht "Andreas" Anfang der 50er Jahre" ///
Autorenkollektiv (1995): Wismut - Erz für den Frieden.
Seite 84; Fotonachweis: Archiv Kaden
/// Festzug der Wismut-Kumpel anläßlich des 1. Mai 1949 (Schacht 80) ///
KADEN (2000): Uranprovinz.
Seite 82; Abb. 57; Bildnachweis: Mario Kaden, Neundorf
/// Festumzug der Bergleute auf Schacht "Andreas" in Annaberg-Buchholz anlässlich des 1. Mai 1952 ///
In der unten stehenden Skizze ist der wesentliche Bildinhalt wiedergegeben. Ohne näher auf die Umgebung einzugehen, fallen gleich zwei Details ins Auge:
1.) Die Form des vorderen Fördergerüsts, vor allem kenntlich an der flachen und breiten Seilscheibenumhausung, lässt auf eine 4-trümige Förderung (2xGestell, 2xSkip) schließen. Gute Darstellungen dieses Fördergerüsttyps bilden z.B. publizierte Fotos vom Apfelschacht. Der Schacht Nr. 80 oder "Andreas" hatte jedoch nur eine zweitrümige Förderung (2xGestell). In KADEN (1994) Seite 77 ist übrigens auch der "richtige" Schacht 80 abgebildet. Im Vergleich kann man sehr gut die Unterschiede der beiden Fördergerüsttypen erkennen.
2.) Im Bildhintergrund (siehe Skizze) ist noch ein zweites Fördergerüst auszumachen. Zum Schacht Nr. 80 gehörte zwar ebenfalls ein in der Nähe gelegener, aufgewältigter Altbergbauschacht. Dessen Förderturm (nahe Busbahnhof Annaberg) lag zu weit vom Schacht Nr. 80 weg und ist durch Gebäude verdeckt; also nicht zusammen mit diesem abbildbar. Außerdem müsste dann das Bild spätabends gemacht worden sein (unter Beachtung der Richtung des Schattenwurfs). Das passt also auch nicht zum Zeitpunkt der Maidemo.
Nun kommen, falls das Bild aus Annaberg stammt, nur folgende Schächte (Querschnitt, Trumanzahl) für das abgebildete Fördergerüst in Frage: Schacht 33 bis, Schacht 78, Schacht 116, Schacht 132. Aufgrund eindeutig abweichender Geländesituation scheiden die 116 und 132 aus. Beim Schacht 33 bis (wenn man das Fördergerüst im Hintergrund als Schacht 33 deutet) müsste es nach Schattenwurfrichtung nachmittags sein. Also unpassend für den Beginn einer Maidemo.
Bleibt nur Schacht 78. Der kleinere Förderturm gehört dann zum Schacht 105, was auch ziemlich schlüssig ist. Aus dem Luftbild der Wismutchronik (1953) habe ich mal so weit erkennbar, die Anordnung der ÜT-Anlagen des Schachtes skizziert und den möglichen Aufnahmestandort rekonstruiert. Heute ist dort alles verbuscht und verwachsen, dass kein aussagekräftiges Vergleichsfoto mehr zu machen ist. Die damaligen Gebäude sind zum Großteil abgerissen worden.
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Re: Wismut - Bergbau in und um Annaberg - Buchholz
Kannste bei Schacht 116 einfügen - ein Bild vom Alexander Stolln in der ersten Morgensonne Pfingsten 2008.
Alexander hat ja einen russischen Touch, wurde der Stolln etwa nach einem russischen Mitarbeiter, Geologen, Schachtleiter usw. benannt?
Alexander hat ja einen russischen Touch, wurde der Stolln etwa nach einem russischen Mitarbeiter, Geologen, Schachtleiter usw. benannt?
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Nur wer die Sehnsucht kennt, weiß was ich leide.
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Re: Wismut - Bergbau in und um Annaberg - Buchholz
Also zur Namensgebung des Alexanderstollns nach einem sowjetischen Mitarbeiter ist mir keine Anekdote bekannt. Im Zielgebiet der Auffahrung gab es allerdings auch einen "Alexander Morgengang".
Die Stollnquerschläge tragen allesamt ziemlich einfache, nüchterne Namen, die sich auf Altbergbaugruben oder sonstige Geländebezeichnungen beziehen. Man könnte fast an die Geländetaufe eines Frontoffiziers denken.
Markusstolln -> Markus Röhling, Hospitalstolln -> St. Andreas hinterm Hospital, Frisch Glück -> alter Frisch Glück Stolln, Ritterstolln -> 10000 Ritter, Parkstolln -> Waldschlößchenpark.
Anders die Bezeichnung der Erzgänge. Hier gibt es (im Annaberger Gebiet) auch genug russische Vornamen, die bedeutendsten dürften Nadjeshda, Sina und Galina gewesen sein.
Hier mal ein Nachtrag zum Alexanderstolln:
Am 5. Januar 2009 war im KG-Rohr durch den Mauerdamm am Mundloch bei -20° C keine Bewetterung spürbar. Man kann also eine Verbindung zu den Zinngruben (Alte Thiele etc.) ausschließen. Selbst bei teilweise verbrochenem Profil hätte bei der Temperaturdifferenz ein Wetterzug auftreten müssen.
Die Stollnquerschläge tragen allesamt ziemlich einfache, nüchterne Namen, die sich auf Altbergbaugruben oder sonstige Geländebezeichnungen beziehen. Man könnte fast an die Geländetaufe eines Frontoffiziers denken.
Markusstolln -> Markus Röhling, Hospitalstolln -> St. Andreas hinterm Hospital, Frisch Glück -> alter Frisch Glück Stolln, Ritterstolln -> 10000 Ritter, Parkstolln -> Waldschlößchenpark.
Anders die Bezeichnung der Erzgänge. Hier gibt es (im Annaberger Gebiet) auch genug russische Vornamen, die bedeutendsten dürften Nadjeshda, Sina und Galina gewesen sein.
Hier mal ein Nachtrag zum Alexanderstolln:
Am 5. Januar 2009 war im KG-Rohr durch den Mauerdamm am Mundloch bei -20° C keine Bewetterung spürbar. Man kann also eine Verbindung zu den Zinngruben (Alte Thiele etc.) ausschließen. Selbst bei teilweise verbrochenem Profil hätte bei der Temperaturdifferenz ein Wetterzug auftreten müssen.
Zuletzt geändert von sehmataler am So. 11. Jan 09 19:44, insgesamt 1-mal geändert.
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- sehmataler
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Re: Wismut - Bergbau in und um Annaberg - Buchholz
Hier mal eine interessante Zeitungsmeldung aus dem Sommerloch:
"Historiker nehmen den DDR-Uranbergbau unter die Lupe" und "Russische Quellen sollen jetzt Klarheit schaffen" waren Überschriften in der Freien Presse vom 5. August 2008.
Zusammenfassend beinhalten beide Artikel die Ankündigung weiterer Forschungen über die S(D)AG Wismut. Nachdem der Autor Dr. Rainer Karlsch in mehreren Publikationen die Entwicklung der Wismut im strategisch-geopolitischen Spannungsfeld der Großmächte beschrieben hat, sollen nun weitere Schwerpunkte des ostdeutschen Uranbergbaus näher beleuchtet werden. Ist ja auch gut so. Doch es stößt auf, dass die vorhergehenen Studien Karlschs u.a. von der VW-Stiftung bezahlt wurden. Nun ist auch wieder von einigen, nicht näher genannten Stiftungen die Rede. Das dürfte dann doch wieder Zweifel an einer objektiven Darstellung aufkommen lassen. Sicherlich ist es sehr schwer, wenn nicht gar unmöglich, ein solches Thema wie die Wismut in dieser Betrachtungsebene weitestgehend neutral zu beschreiben. Karlsch musste zum einen das Thema für die Allgemeinheit "ausschlachten", da er seine Bücher ja auch der breiten Öffentlichkeit verkaufen will. Zum anderen sind ab und zu im Text relativierende Äußerungen eingestreut, um möglichst keine Insider zu verprellen, die man vielleicht noch einmal brauchen könnte. Solch ein Vorgehen ist sicher schwierig und gleicht einer Gratwanderung. Lagerstättenkundliche bzw. bergbautechnologische Aspekte sind nicht Schwerpunkt der Forschungen Karlschs, deshalb spare ich mir diesbezügliche Kommentare.
Die neuen Untersuchungsziele der Uni Chemnitz konzentrieren sich auf folgende Punkte, die ich nachfolgend einzeln kommentieren möchte:
1. Hatte der Uranbergbau in der sowjetischen Besatzungszone einen Einfluss auf die deutsche Teilung?
/... Das erscheint mir eine sehr spektakuläre Fragestellung zu sein, die sich ohne weiteres auch populistisch ausschlachten lässt. Ich sehe schon den entsprechenden Artikel in der Zeitung mit den vier Buchstaben.../
2. Inwieweit stritten die DDR und die Sowjetunion um die Umfänge der Uranproduktion?
/... Streit ist immer gut - zumindest für Berichterstatter, egal ob in zeitgenössischen oder historischen Maßstäben. Eigentlich dürfte auf der Hand liegen, dass aus der Position der Sowjets in jedem Fall (unbenommen ob 1947 und bis in die achziger Jahre) die schnelle Förderung unter Inkaufnahme einer Erschöpfung der Lagerstätten angestrebt werden sollte. Das dürfte aber keine neue Erkenntnis sein.../
3. Der dritte Punkt könnte jedoch einen wichtigen Wissenszuwachs in der Betriebsgeschichte der Wismut darstellen. Nämlich, dass auch viele sowjetische Mitarbeiter in der S(D)AG Wismut tätig waren. Während von deutschen Zeitzeugen viele Berichte vorliegen, weiß man von den sowjetischen Mitarbeitern nur wenig.
/...Über einige von ihnen kann man unter http:/www.wismut.su nachlesen. In meinen bisherigen lokalen Recherchen (1947-1958) bin ich auch immer wieder über Namen vom sowjetischen Personal gestolpert. Man fragt sich dann, welche Gesichter, Charaktäre und Lebensgeschichten hinter den einfachen Namensnennungen oder Unterschriften in den Akten standen.../
Im Abschluss ist über das in der "Freien Presse" dargestellten Projekt zu sagen, dass trotz des immensen Umfangs offene Fragen etwa auf Ebene der Objekte oder Lagerstätten wohl nicht näher beleuchtet werden. Karlsch: "Wir müssen planvoll vorgehen, können nicht die Vorgänge in jeder einzelnen Schachtverwaltung analysieren. Da würden wir ja nie fertig."
Na ja, die Beschreibung der Gesamtentwicklung der Wismut in den bisherigen Publikationen von Karlsch war für mich trotz allem interessant und lesenswert. Aber eben meist nur auf politischer Ebene. Recherchen ausschließlich in diesen oberen Hierarchiebereichen lassen aber auch oft wichtige Grundbausteine an der Basis des Geschehens vermissen...
"Historiker nehmen den DDR-Uranbergbau unter die Lupe" und "Russische Quellen sollen jetzt Klarheit schaffen" waren Überschriften in der Freien Presse vom 5. August 2008.
Zusammenfassend beinhalten beide Artikel die Ankündigung weiterer Forschungen über die S(D)AG Wismut. Nachdem der Autor Dr. Rainer Karlsch in mehreren Publikationen die Entwicklung der Wismut im strategisch-geopolitischen Spannungsfeld der Großmächte beschrieben hat, sollen nun weitere Schwerpunkte des ostdeutschen Uranbergbaus näher beleuchtet werden. Ist ja auch gut so. Doch es stößt auf, dass die vorhergehenen Studien Karlschs u.a. von der VW-Stiftung bezahlt wurden. Nun ist auch wieder von einigen, nicht näher genannten Stiftungen die Rede. Das dürfte dann doch wieder Zweifel an einer objektiven Darstellung aufkommen lassen. Sicherlich ist es sehr schwer, wenn nicht gar unmöglich, ein solches Thema wie die Wismut in dieser Betrachtungsebene weitestgehend neutral zu beschreiben. Karlsch musste zum einen das Thema für die Allgemeinheit "ausschlachten", da er seine Bücher ja auch der breiten Öffentlichkeit verkaufen will. Zum anderen sind ab und zu im Text relativierende Äußerungen eingestreut, um möglichst keine Insider zu verprellen, die man vielleicht noch einmal brauchen könnte. Solch ein Vorgehen ist sicher schwierig und gleicht einer Gratwanderung. Lagerstättenkundliche bzw. bergbautechnologische Aspekte sind nicht Schwerpunkt der Forschungen Karlschs, deshalb spare ich mir diesbezügliche Kommentare.
Die neuen Untersuchungsziele der Uni Chemnitz konzentrieren sich auf folgende Punkte, die ich nachfolgend einzeln kommentieren möchte:
1. Hatte der Uranbergbau in der sowjetischen Besatzungszone einen Einfluss auf die deutsche Teilung?
/... Das erscheint mir eine sehr spektakuläre Fragestellung zu sein, die sich ohne weiteres auch populistisch ausschlachten lässt. Ich sehe schon den entsprechenden Artikel in der Zeitung mit den vier Buchstaben.../
2. Inwieweit stritten die DDR und die Sowjetunion um die Umfänge der Uranproduktion?
/... Streit ist immer gut - zumindest für Berichterstatter, egal ob in zeitgenössischen oder historischen Maßstäben. Eigentlich dürfte auf der Hand liegen, dass aus der Position der Sowjets in jedem Fall (unbenommen ob 1947 und bis in die achziger Jahre) die schnelle Förderung unter Inkaufnahme einer Erschöpfung der Lagerstätten angestrebt werden sollte. Das dürfte aber keine neue Erkenntnis sein.../
3. Der dritte Punkt könnte jedoch einen wichtigen Wissenszuwachs in der Betriebsgeschichte der Wismut darstellen. Nämlich, dass auch viele sowjetische Mitarbeiter in der S(D)AG Wismut tätig waren. Während von deutschen Zeitzeugen viele Berichte vorliegen, weiß man von den sowjetischen Mitarbeitern nur wenig.
/...Über einige von ihnen kann man unter http:/www.wismut.su nachlesen. In meinen bisherigen lokalen Recherchen (1947-1958) bin ich auch immer wieder über Namen vom sowjetischen Personal gestolpert. Man fragt sich dann, welche Gesichter, Charaktäre und Lebensgeschichten hinter den einfachen Namensnennungen oder Unterschriften in den Akten standen.../
Im Abschluss ist über das in der "Freien Presse" dargestellten Projekt zu sagen, dass trotz des immensen Umfangs offene Fragen etwa auf Ebene der Objekte oder Lagerstätten wohl nicht näher beleuchtet werden. Karlsch: "Wir müssen planvoll vorgehen, können nicht die Vorgänge in jeder einzelnen Schachtverwaltung analysieren. Da würden wir ja nie fertig."
Na ja, die Beschreibung der Gesamtentwicklung der Wismut in den bisherigen Publikationen von Karlsch war für mich trotz allem interessant und lesenswert. Aber eben meist nur auf politischer Ebene. Recherchen ausschließlich in diesen oberen Hierarchiebereichen lassen aber auch oft wichtige Grundbausteine an der Basis des Geschehens vermissen...
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Re: Wismut - Bergbau in und um Annaberg - Buchholz
Ich halte die Fragen trotz ihrer offenkundigen populistischen Art für nicht allzu schlecht.
Zum einen will man ja die Fragen, deren Antwort wir zu kennen glauben, nun mit entsprechenden Fakten (auch aus bisher ungenutzten Quellen) belegen, und zum anderen ist Wissenschaft umit dem Gewinnen von Erkenntnissen nun mal nicht nur durch reines Beobachten zu erledigen- Intuition und Statistik sind zwei paar Schuhe.
Und klar geht die Uni von oben nach unten (in der Hierarchiepyramide) vor, schliesslich kann man in 4 oder 5 Jahren noch mal neue Mittel für tiefgehenderes Forschen beantragen
Im übrigen: ein sehr interessanter thread, der hoffentlich noch viel Interessantes zu Tage bringt!
Zum einen will man ja die Fragen, deren Antwort wir zu kennen glauben, nun mit entsprechenden Fakten (auch aus bisher ungenutzten Quellen) belegen, und zum anderen ist Wissenschaft umit dem Gewinnen von Erkenntnissen nun mal nicht nur durch reines Beobachten zu erledigen- Intuition und Statistik sind zwei paar Schuhe.
Und klar geht die Uni von oben nach unten (in der Hierarchiepyramide) vor, schliesslich kann man in 4 oder 5 Jahren noch mal neue Mittel für tiefgehenderes Forschen beantragen
Im übrigen: ein sehr interessanter thread, der hoffentlich noch viel Interessantes zu Tage bringt!
Re: Wismut - Bergbau in und um Annaberg - Buchholz
Oh, danke, danke!Kaj_Todt hat geschrieben: Im übrigen: ein sehr interessanter thread ...
Ja, es sind schon interessante Fragen dabei. Sicher ist auch, dass es eine Menge Material zur Sichtung gäbe.
Man muss das eben auf viele Schultern verteilen und dann Informationen geschickt zusammen führen, um ein Bild von dem gesamten Geschehen zu erhalten.
Uns jedenfalls interessieren die Akten der Annaberger- und Bärensteiner Schachtverwaltungen. Nur die sind leider nicht von Interesse.
Deshalb schlage ich als Computermensch vor, erst mal alles zu digitalisieren.
Vielleicht könnte man daran die Freiberger Uni beteiligen, die vieles schon der Allgemeinheit zur freien Recherche zur Verfügung stellt.
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Re: Wismut - Bergbau in und um Annaberg - Buchholz
Frage an die Freunde des Annaberger Altbergbau's:
Kennt Ihr den Schurf Frohberg? Die Wismut hat ihn im Rahmen der Zeppeline genutzt.
Unklar ist auch noch die hier genannte Strecke 8. Wo war sie?
Kennt Ihr den Schurf Frohberg? Die Wismut hat ihn im Rahmen der Zeppeline genutzt.
Unklar ist auch noch die hier genannte Strecke 8. Wo war sie?
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Re: Wismut - Bergbau in und um Annaberg - Buchholz
Ich habe den ersten Beitrag des Threades wieder überarbeitet. Ihr findet Zusammenfassungen von Stolln und Schächten in Tabellenform. Ich hoffe, dass man dadurch mehr Übersicht bekommt.
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Re: Wismut - Bergbau in und um Annaberg - Buchholz
Noch einige Fotos zur Sanierung der übertägigen Anlagen des Drei-Konigs-Schachtes ( 116 ).
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Re: Wismut - Bergbau in und um Annaberg - Buchholz
Unser Bergbau Krankenhaus muss eine Bibliothek gehabt haben.
Man lass Kleist.
Eine Ausgabe von 1953.
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Schwerter zu Klappspaten!
Re: Wismut - Bergbau in und um Annaberg - Buchholz
Buchstäblich gut!
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Re: Wismut - Bergbau in und um Annaberg - Buchholz
Ja wer hat denn im Annaberger Bergbau-Krankenhaus den Krug zerbrochen?Unser Bergbau Krankenhaus muss eine Bibliothek gehabt haben.
Man lass Kleist.
Oder sollte man besser fragen, ob ihn dort jemand als Genesungsliteratur gelesen hat? Sieht ja bis auf den Stempel noch ganz unbenutzt aus das Teil...
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Re: Wismut - Bergbau in und um Annaberg - Buchholz
Nach zerbrochenen Krügen wieder eine Ergänzung der ersten Beitrages. SV20/28/109 - Dorotheastolln/Himmlisch-Heer
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Re: Wismut - Bergbau in und um Annaberg - Buchholz
Auf der Seite http://www.wismut.su/Gallery-photos/Gal ... -work2.htm sind wieder interessante Bilder aus dem Archiv der Familie Nazarkin eingestellt. Unter anderem eine Aufnahme von Annaberg 1954 auf dem Schacht 78 (Gespräch des Schachtleiters V.P. Nazarkin mit einem deutschen Bergmann). Der deutsche Bergmann hat große Ähnlichkeit mit einem damaligen Brigadier, der um 1954 Nazarkins Schachtleiterhelfer wurde...
Für Annaberg/Bärenstein wäre noch ein Bild interessant:
/Treffen "Alte Kumpel" V.P. Nazarkin und Adolf Nestler 1972 in Gera.
Über einen Adolf Nestler berichtet Walter Bergner auf Seite 128 in Schlegel/Bergner: 550 Jahre Bergbau in und um Bärenstein. Teil 2 Der Uranerzbergbau. Hrsg. EZV Bärenstein, 1993.
Adolf Nestler aus Bärenstein war Zimmermann auf Schacht 34 Niederschlag. Er wurde dann Brigadier einer bekannten Schachtzimmererbrigade, die noch lange zusammenblieb und zuletzt im Bergbaugebiet Gera tätig war.
Übrigens wurde etwa schon ab 1953 viel Personal aus Niederschlag nach Annaberg umgesetzt. Möglicherweise kannten sich Nazarkin und Nestler schon aus dieser Zeit.
Für Annaberg/Bärenstein wäre noch ein Bild interessant:
/Treffen "Alte Kumpel" V.P. Nazarkin und Adolf Nestler 1972 in Gera.
Über einen Adolf Nestler berichtet Walter Bergner auf Seite 128 in Schlegel/Bergner: 550 Jahre Bergbau in und um Bärenstein. Teil 2 Der Uranerzbergbau. Hrsg. EZV Bärenstein, 1993.
Adolf Nestler aus Bärenstein war Zimmermann auf Schacht 34 Niederschlag. Er wurde dann Brigadier einer bekannten Schachtzimmererbrigade, die noch lange zusammenblieb und zuletzt im Bergbaugebiet Gera tätig war.
Übrigens wurde etwa schon ab 1953 viel Personal aus Niederschlag nach Annaberg umgesetzt. Möglicherweise kannten sich Nazarkin und Nestler schon aus dieser Zeit.
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Re: Wismut - Bergbau in und um Annaberg - Buchholz
Heute habe ich mit dem ehemaligen Schachtleiterhelfer der 78 gesprochen (Harry Malchin). Harry ist jetzt 88 Jahre alt und wohnt in Annaberg. Er hat mir eine sehr bezeichnende Episode von seinem Schachtleiter Valentin Pawlowitsch Nasarkin erzählt:
Nasarkin sollte einmal im "Erzhammer" am Annaberger Markt eine Rede vor deutschem Publikum halten. Als sein Schachtleiterhelfer und Dolmetscher bekam Harry den russischen Text und sollte ihn schon einmal übersetzen, um dann die Übersetzung vorzutragen.
Einen Tag vor dem Termin im Erzhammer sprach Nasarkin, der erst Deutsch lernte, seinen Schachtleiterhelfer darauf an. Er hatte einige Kernpassagen der Rede schon übersetzt und wollte deren deutschen Text selbst vortragen. Auf die verwunderte Frage vom Schachtleiterhelfer, warum er sich entschlossen hatte, Teile der Rede selbst in Deutsch zu halten, sagte er:
"Tische jedjesch, dalsche budjesch."
Das heißt in etwa: "Fährst du langsam, kommst du weiter."
Damit war gemeint, dass das Erlernen der deutschen Sprache für ihn schwer war und lange dauern würde. Aber am Ende würden sich all die Mühen lohnen.
Wenn man seinen weiteren Lebensweg bis zum stellv. Generaldirektor der SDAG Wismut bedenkt, hat er mit seiner Einstellung recht behalten.
Nasarkin sollte einmal im "Erzhammer" am Annaberger Markt eine Rede vor deutschem Publikum halten. Als sein Schachtleiterhelfer und Dolmetscher bekam Harry den russischen Text und sollte ihn schon einmal übersetzen, um dann die Übersetzung vorzutragen.
Einen Tag vor dem Termin im Erzhammer sprach Nasarkin, der erst Deutsch lernte, seinen Schachtleiterhelfer darauf an. Er hatte einige Kernpassagen der Rede schon übersetzt und wollte deren deutschen Text selbst vortragen. Auf die verwunderte Frage vom Schachtleiterhelfer, warum er sich entschlossen hatte, Teile der Rede selbst in Deutsch zu halten, sagte er:
"Tische jedjesch, dalsche budjesch."
Das heißt in etwa: "Fährst du langsam, kommst du weiter."
Damit war gemeint, dass das Erlernen der deutschen Sprache für ihn schwer war und lange dauern würde. Aber am Ende würden sich all die Mühen lohnen.
Wenn man seinen weiteren Lebensweg bis zum stellv. Generaldirektor der SDAG Wismut bedenkt, hat er mit seiner Einstellung recht behalten.
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Re: Wismut - Bergbau in und um Annaberg - Buchholz
Ganz besonders freuen wir uns, hier einen wieder getroffenen Kollegen als Leser begrüßen zu dürfen.
Also, ein besonders Herzliches Glück Auf, Steiger!!! ( Die anderen Leser mögen mir meine etwas verwirrenden Zeilen gestatten )
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Re: Wismut - Bergbau in und um Annaberg - Buchholz
ich würde gerne den ersten Artikel dieses Threades ergänzen und folgende Themen einfügen:
++ Geschicht(en) um die Objekte 4,13,111 und 1 ( ab 1955 gehörte Annaberg dazu )
+++ Der Weltrekord im Streckenvortrieb unter Leitung von Walter Mang auf Schacht 21/116
+++ Der Todesschuß eines Wachmannes auf Schacht 116
+++ Der Wassereinbruch beim Vortrieb des Querschlages 17 West vom Revier Uranus 21 zum Revier Drei Könige 116
++ Bildmaterial und Aufstellung zu den Schächten um Annaberg ( Mildenau, Geyer, Ehrenfriedersdorf, Schlettau, Scheibenberg )
Habt ihr Material dazu oder wisst darüber zu berichten? Dann postet was ihr könnt.
++ Geschicht(en) um die Objekte 4,13,111 und 1 ( ab 1955 gehörte Annaberg dazu )
+++ Der Weltrekord im Streckenvortrieb unter Leitung von Walter Mang auf Schacht 21/116
+++ Der Todesschuß eines Wachmannes auf Schacht 116
+++ Der Wassereinbruch beim Vortrieb des Querschlages 17 West vom Revier Uranus 21 zum Revier Drei Könige 116
++ Bildmaterial und Aufstellung zu den Schächten um Annaberg ( Mildenau, Geyer, Ehrenfriedersdorf, Schlettau, Scheibenberg )
Habt ihr Material dazu oder wisst darüber zu berichten? Dann postet was ihr könnt.
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Re: Wismut - Bergbau in und um Annaberg - Buchholz
Im Zuge der Diskussion "Neuer Weg im Röhling-Stolln" ist mir aufgefallen, dass im dortigen Besucherbergwerk die Geschichte des Wismut-Bergbaus qualitativ ziemlich schlecht wegkommt.
Das beginnt schon bei den Bezeichnungen:
Zum größten Teil befährt der Besucher den Stolln Nr. 81 "Markus". Die Begriffe "Neuer Markus Röhling Stolln" oder "Richtstrecke" sind neuere Erfindungen. Ebenso die Bezeichnungen "Neuer Markus Röhling Schacht" oder "Markus Röhling Richtschacht" für den Schacht Nr. 79 "Röhling". Weiterhin ist die in den neunziger Jahren am neu gestalteten Mundloch des Markus Stollns angebrachte Jahreszahl 1948 zumindest strittig, da der Stolln Nr. 81 schon im Tätigkeitsbericht für das Jahr 1947 erwähnt wird.
Unter roehling-stolln.de liest sich die Betriebsgeschichte kurz und lakonisch etwa so, als hätte die Wismut von 1948 bis 1953 nach Uran gesucht und keines gefunden.
Zeitgenössische Unterlagen belegen jedoch einen anderen Betriebsverlauf:
Etwa im Frühsommer 1947 ließen verschiedene Erkundungsergebnisse ein Vorhandensein von Uranvererzungen in den alten Gruben "Markus Röhling" und "König David" erwarten. Die Tagesschächte beider Gruben und deren Streckensystem erwiesen sich für einen zeitgemäßen Grubenbetrieb als ungeeignet.
So wurde Markus Stolln gegen Jahresende 1947 als Stollnquerschlag zur Erkundung konzipiert. Im Zusammenwirken mit der Neuteufe Schacht Nr.79 "Röhling" sollte er ebenso eine leistungsfähige Ausrichtung sicherstellen. Parallel dazu hatte man am Jahresende 1947 geologische Vorräte nachgewiesen und mit Erzvorgriffen (Bereinigung von Anomalien) das erste Uranerz gewonnen. Der Höhepunkt der Erzgewinnung war 1949 erreicht, als der Stollnquerschlag mit dem Schacht Nr. 79 und 117 durchschlägig geworden war. Unklare Perspektiven und fehlender Vorratszuwachs führten dazu, dass die Schachtverwaltung 79/117 Anfang des Jahres 1951 von der allgemeinen Abschreibungswelle überrollt und geschlossen wurde.
Das beginnt schon bei den Bezeichnungen:
Zum größten Teil befährt der Besucher den Stolln Nr. 81 "Markus". Die Begriffe "Neuer Markus Röhling Stolln" oder "Richtstrecke" sind neuere Erfindungen. Ebenso die Bezeichnungen "Neuer Markus Röhling Schacht" oder "Markus Röhling Richtschacht" für den Schacht Nr. 79 "Röhling". Weiterhin ist die in den neunziger Jahren am neu gestalteten Mundloch des Markus Stollns angebrachte Jahreszahl 1948 zumindest strittig, da der Stolln Nr. 81 schon im Tätigkeitsbericht für das Jahr 1947 erwähnt wird.
Unter roehling-stolln.de liest sich die Betriebsgeschichte kurz und lakonisch etwa so, als hätte die Wismut von 1948 bis 1953 nach Uran gesucht und keines gefunden.
Zeitgenössische Unterlagen belegen jedoch einen anderen Betriebsverlauf:
Etwa im Frühsommer 1947 ließen verschiedene Erkundungsergebnisse ein Vorhandensein von Uranvererzungen in den alten Gruben "Markus Röhling" und "König David" erwarten. Die Tagesschächte beider Gruben und deren Streckensystem erwiesen sich für einen zeitgemäßen Grubenbetrieb als ungeeignet.
So wurde Markus Stolln gegen Jahresende 1947 als Stollnquerschlag zur Erkundung konzipiert. Im Zusammenwirken mit der Neuteufe Schacht Nr.79 "Röhling" sollte er ebenso eine leistungsfähige Ausrichtung sicherstellen. Parallel dazu hatte man am Jahresende 1947 geologische Vorräte nachgewiesen und mit Erzvorgriffen (Bereinigung von Anomalien) das erste Uranerz gewonnen. Der Höhepunkt der Erzgewinnung war 1949 erreicht, als der Stollnquerschlag mit dem Schacht Nr. 79 und 117 durchschlägig geworden war. Unklare Perspektiven und fehlender Vorratszuwachs führten dazu, dass die Schachtverwaltung 79/117 Anfang des Jahres 1951 von der allgemeinen Abschreibungswelle überrollt und geschlossen wurde.
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Re: Wismut - Bergbau in und um Annaberg - Buchholz
Zur Jahreszahl im neuen Mundloch (Besucherbergwerk) möchte ich anmerken, dass in dem Anfang der 90er Jahre abgerissenen Portal bereits ein Schlussstein eingebaut war, der so glaube ich, auch die Zahl 1948 enthielt. Da dieser Stein gerissen war, wurde ein neuer Schlussstein angefertigt und die Jahreszahl im jetzigen Mundloch eingefügt. Der alte Stein müsste noch neben dem Mundloch in der Trockenmauer eingearbeitet sein.
Dass im Grubenfeld Schacht 79/ Stolln 81 tatsächlich Uranerz vorgefunden und (wenn auch in geringem Umfang) abgebaut wurde, ist für mich auch neu. Davon war im MRS-Verein keine Rede. Es wurde nur von Erkundungsauffahrungen und vom Ende der Arbeiten im Jahr 1952 gesprochen.
Gibt es da auch Zahlen des Erzausbringens, eventuell noch mehr Details...? Die Wismut-Chronik bringt ja da nicht viel....
GA Uwe
Dass im Grubenfeld Schacht 79/ Stolln 81 tatsächlich Uranerz vorgefunden und (wenn auch in geringem Umfang) abgebaut wurde, ist für mich auch neu. Davon war im MRS-Verein keine Rede. Es wurde nur von Erkundungsauffahrungen und vom Ende der Arbeiten im Jahr 1952 gesprochen.
Gibt es da auch Zahlen des Erzausbringens, eventuell noch mehr Details...? Die Wismut-Chronik bringt ja da nicht viel....
GA Uwe