Unbekannts Hauszeichen

[kapl]

Dieses Zeichen war an einem Haus über dem Eingang befestigt.
Wie kann man die Zeichen im Zusammenhang deuten?

Es handelt sich bei dem Gebäude um den Halbachhammer aus dem Siegerland, der seit über 100 Jahren in Essen steht. Es handelt sich um eine Hammerhütte.

http://www.ruhrlandmuseum.de/museum/aus ... albach.jsp

[Falafel]

Der Mond ist eigentlich das alchemistische Zeichen für Silber. Rechts: Einbahnstraße - Einfahrt verboten . Im Ernst: Eventuell ein etwas verkorkstes Sonnensymbol - also alchem. für Gold. Was das allerdings an einem Eisen-(?) Hammer soll, kann ich nicht sagen. Vielleicht eher allegorische Funktion.

Glück Auf!
Stephan

[MichaP]

das zeichen in der mitte ist eine auf dem kopf stehende Othala Rune

[kapl]

Es handelt sich hier um eine Gedächtnisskizze, das Original ist gerade in der Restauration. Sonne und Mond werden die Symbole sein, nur was macht die umgedrehte Odalsrune da?

Ist es üblich bei Hammerhütten Sonne und Sterne abzubilden?
Gold und Silber ist irgendwie komisch, vielleicht als "wir stehen in Tradition" zu XY zu sehen?

[kapl]

@ Michap :
da haben wir uns überschnitten. Welche Bedeutung hat den die umgedrehte Rune?

Eigentlich doch eine Schutzfunktion..aber warum umgedreht!?

Im stehenden Zustand= Adel, Besitz, Veerbung. Stammte der Stifter/Erbauer vielleicht von den Gold und Silberschmieden ab!?

[MichaP]

Die Rune steht für BESITZ, hauptsächliche ererbter Besitzt. Wobei dies nicht nur rein materiell ist sondern auch spirituell.

[Falafel]

Interessant, ich glaube, daß ich ein solches (oder ähnliches) Zeichen auf dem Elsberger Stolln (aufgefahren ca. 1480, betrieben bis ca. 1570) gesehen habe. Ich muß mal in meinen Unterlagen nachsehen.

Glück Auf!
Stephan

[Schlacke]

Vielleicht lassen die Haus-Zeichen Rückschlüsse auf die ehemaligen Besitzer dieser Hammerhütte in Weidenau/Siegerland zu?
Über den Halbachhammer gibt es drei bei mir erfasste Literaturzitate, evtl. helfen diese Aufsätze weiter:

1) NN.: Der Halbachhammer bei Essen (Technisches Kulturdenkmal), in Technikgeschichte, Jg. 26, Berlin: 1937, S. 147 f.,

2) Bramsiepe, B.: Das Halbachhammer in Essen, hrsg. Ruhrlandmuseum Essen, Essen: 1998, 43 S.

3) Borsdorf, U.; Mikuscheit, A.: Der Halbachhammer - ein Denkmal mit Problemen. in: Essener Konsens, eine Stadt ent-
wickelt Arbeitsmarktideen, Essen: 1994, S. 50-59

Glückauf!

Elmar Nieding

[kapl]

"Mein Kollege" Achim Mikuscheit war vor Ort als wir über das Zeichen sprachen, er wusste nicht weiter.
Birgit Bramsiepe (jetzt Hartings) weiss leider auch keine Lösung. Die Lit. von 1937 müsste dem Musem auch bekannt sein.

[Thomas_Witzke]

Kein ganz aktuelles Buch, aber am Ende sind eine Menge Hauszeichen abgebildet:
A.L.J. Michelsen, 1853
http://books.google.de/books?id=QCAPAAAAYAAJ&pg=PA1

[kapl]

Ich kann nur die beiden Tafeln sehen, die beiden folgenden Seiten sind leer. Was bedeuten denn die Zahlen über den Symbolen?

[Thomas_Witzke]

Es sind drei Tafeln, mit Leerseiten dazwischen. Was die Zahlen bedeuten, kann ich jetzt auch nicht sagen, ich hab das Buch noch nicht durchgelesen.

Nach dem, was ich über Hauszeichen weiß, sollte man da sicher auch nicht zuviel an Interpretation reindeuten. Die Zeichen dienten ja zur Identifikation von Häusern bzw. Höfen. Ursprünglich kann da noch eine Bedeutung dagewesen sein, z.B. ein Bezug auf Familienname oder Ereignisse oder was auch immer. Da die Zeichen ja auch zur Markierung von Eigentum (Holz usw.) dienten, kam es dann aber drauf an, dass sie sich von anderen unterschieden. Erwachsene männliche Familienmitglieder, die einen Hof verließen, haben z.T. das zeichen in abgewandelter Form mitgenommen. So kam es dann zu Veränderungen, die keine wirkliche Bedeutung mehr hatten, sondern nur der Unterscheidung dienten.

Glück Auf
Thomas