Wismut - Bergbau in und um Annaberg - Buchholz
Wismut - Bergbau in und um Annaberg - Buchholz
Liebe Leser!
An dieser Stelle nahm die Idee, das Kapitel des Annaberger Bergbaus nach 1945 im Internet fortzuschreiben ihren Anfang.
Mittlerweile sprengen die Fülle an Material den technischen Rahmen eines solchen Forums. Somit haben wir, die Autoren, diesen Beitrag in den Publikationsteil übertragen. Wir danken an dieser Stelle noch einmal den vielen Mitwirkenden für ihre Hilfe. Wir haben uns das Vertrauen der Unterstützer erarbeiten müssen und hoffen, deren Erwartungen zu erfüllen. Wir dokumentieren ein Stück Zeitgeschichte und versuchen auch den Blick auf das Weltgeschehen jener Jahre zu versachlichen.
Von daher ist es uns eine Herzenssache, auch die Beteiligten dieser Epoche erzgebirgischen Bergbaus gebührend zu würden. Wir bitte um Verständnis, dass dies immer nur dem derzeitigen Erkenntnisstand entsprechen kann.
Wir wünschen allen Lesern unser frei verfügbaren Publikation viel Freude beim Lesen und bitten um Beachtung der urheberrechtlichen Hinweise im Quellenteil.
Dieser Forenthread steht weiterhin für Tipps, Material, Zeitzeugenberichte und Hinweise zur Verfügung. Viele, die Publikation ergänzende, Hintergrundinformationen haben sich hier angefunden.
Glück Auf!
geophys
Zuletzt geändert von geophys am So. 05. Jan 14 17:45, insgesamt 364-mal geändert.
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geophys
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- kapl
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Re: Wismut - Bergbau in und um Annaberg - Buchholz
Gute Idee!
Die Ergebnisse sollten aber nicht in einem Thread "untergehen". Wir haben für interessante Berichte auf unserer Hauptseite (Ja, es gibt mehr als "nur" ein Forum ) ja auch verschiedene Rubriken wo dann ein Finalbeitrag bestens aufgehoben wäre!
GA
kapl
Die Ergebnisse sollten aber nicht in einem Thread "untergehen". Wir haben für interessante Berichte auf unserer Hauptseite (Ja, es gibt mehr als "nur" ein Forum ) ja auch verschiedene Rubriken wo dann ein Finalbeitrag bestens aufgehoben wäre!
GA
kapl
Re: Wismut - Bergbau in und um Annaberg - Buchholz
...
Die Ergebnisse sollten aber nicht in einem Thread "untergehen".
...
Warten wir es einmal ab. Meine Annaberger Kollegen und Sympatisanten des Annaberger Reviers sind ja noch dazu aufgerufen, sich zu beteiligen. Nur gemeinsam sind wir stark. Bis dahin ist der Weg hart und steinig.
Die Ergebnisse sollten aber nicht in einem Thread "untergehen".
...
Warten wir es einmal ab. Meine Annaberger Kollegen und Sympatisanten des Annaberger Reviers sind ja noch dazu aufgerufen, sich zu beteiligen. Nur gemeinsam sind wir stark. Bis dahin ist der Weg hart und steinig.
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Re: Wismut - Bergbau in und um Annaberg - Buchholz
Geophys, schöne Sache.
Ich möchte dich nur bitten, im Nachhinein mehr ins Detail zu gehn. Ich sehe sonst die Gefahr,
das nichts NEUES dabei rauskommt, denke mir grad die Erzgebirgsfraktion wird die Chronik der Wismut schon besitzen. Gut - es liest hier ganz Deutschland mit, aber mit welchen Hintergrund? Die interessiertesten werden aus ANA, ASZ und MEK kommen. (+ FG, L, R, )
Wie auch in den Zeitungen (Freie Presse...) wird immer wieder auf altem ausgelutschten Tatsachen rumgekaut, zum Hundertsten Mal wiederholt. Ist nicht Sinn der Sache, oder?
Dennoch bin ich in freudiger Erwartung deiner Ergebnisse schon bissl ungeduldig.
Ich möchte dich nur bitten, im Nachhinein mehr ins Detail zu gehn. Ich sehe sonst die Gefahr,
das nichts NEUES dabei rauskommt, denke mir grad die Erzgebirgsfraktion wird die Chronik der Wismut schon besitzen. Gut - es liest hier ganz Deutschland mit, aber mit welchen Hintergrund? Die interessiertesten werden aus ANA, ASZ und MEK kommen. (+ FG, L, R, )
Wie auch in den Zeitungen (Freie Presse...) wird immer wieder auf altem ausgelutschten Tatsachen rumgekaut, zum Hundertsten Mal wiederholt. Ist nicht Sinn der Sache, oder?
Dennoch bin ich in freudiger Erwartung deiner Ergebnisse schon bissl ungeduldig.
Nur wer die Sehnsucht kennt, weiß was ich leide.
(CvD)
(CvD)
Re: Wismut - Bergbau in und um Annaberg - Buchholz
Glück Auf EnoM,
sicher hast du recht, ich hatte vor dem Ansatz hierzu auch schon Zweifel, ob mein Ansinnen und das Forum vielleicht nicht zusammen gehen. Das bitte ich nicht falsch zu verstehen. Hier tummeln sich schon mehr Insider ( mit einem enormen Kenntnisstand, wie ich vermute ). Mein Ziel war, viele Leute ( eben die Erzgebirgsfraktion ) zur Zusammenarbeit zu bewegen. Es sollte ein chronologischer Abriss vom Geschehen um diese Epoche in meiner Geburtsstadt sein. Das heisst für mich konkret, die "Insider" helfen mit und steuern bereits vorhandenes Wissen, Dokumente und Fotos bei. Sicher gibt es dabei immer Hürden und unterschiedliche Ansichten, welche gemeistert werden müssen.
Ich weiß nicht, ob man in so einem Forum nach 5 Tagen "online" von Desinteresse sprechen darf, wenn man nun noch keine größeren Reaktionen ( außer eine nicht öffentliche UND deine ) darauf bekam. Mir ist aber auch schon aufgefallen, dass es hier gelegentlich so betrachtet wird, als könne jemand zuviel erfahren. ( ich schreibe nicht von den Mundloch- und Mineralienforschern, bei denen immer Vorsicht angesagt sein muss ) Eine Sichtweise, die mir persönlich fremd ist und für die ich auch keinerlei Verständnis aufbringe.
Allerdings eines mache ich hier auch deutlich, dass ich den Bergbau nicht mehr zum Broterwerb nutzen kann und mich von daher auch den weltlichen Pflichten widmen muss. ( siehe Füllort, da stellte ich mich vor )
So ist es zwangsläufig, dass ich auch weiterhin nur meine recht knappe Freizeit diesem Hobby widmen kann. Ich hatte auch nicht vor, die Wismut - Chronik abzuschreiben. Diese vermittelt speziell in den Ausführungen zum Objekt 4 einen sehr halbherzigen Eindruck. ( berücksichtigt ist bei meiner Meinung, dass die Authoren direkt an der Quelle sitzen und sicher dafür Geld bekommen haben ) Hierzu möchte ich nur einwerfen, dass als das einige Schächte dort nie verwahrt wurden ( halt, halt "zugestöpselt" wurden die natürlich in Wahrheit ), weil man sie in der Chronik offensichtlich ganz einfach vergessen hat oder die Endphase so um 1957 doch etwas anders wiedergegeben wurde, als man in anderen Quellen lesen kann. Aber sicherlich wusstest du das alles schon und man muss nicht weiter darauf eingehen.
Gefallen hat mir, wie schon in einem anderem Thread beschrieben, die Herangehensweise der Herausgeber vom Marienberger Wismut - Buch. So was könnte man doch auch für Annaberg haben, dass Internet macht's möglich.
Schließen möchte ich mit den Worten des alten Demokrit:
Man soll nicht nach allem streben,
nur nach dem Guten und dem Schönen
Viele Grüße
Frank
sicher hast du recht, ich hatte vor dem Ansatz hierzu auch schon Zweifel, ob mein Ansinnen und das Forum vielleicht nicht zusammen gehen. Das bitte ich nicht falsch zu verstehen. Hier tummeln sich schon mehr Insider ( mit einem enormen Kenntnisstand, wie ich vermute ). Mein Ziel war, viele Leute ( eben die Erzgebirgsfraktion ) zur Zusammenarbeit zu bewegen. Es sollte ein chronologischer Abriss vom Geschehen um diese Epoche in meiner Geburtsstadt sein. Das heisst für mich konkret, die "Insider" helfen mit und steuern bereits vorhandenes Wissen, Dokumente und Fotos bei. Sicher gibt es dabei immer Hürden und unterschiedliche Ansichten, welche gemeistert werden müssen.
Ich weiß nicht, ob man in so einem Forum nach 5 Tagen "online" von Desinteresse sprechen darf, wenn man nun noch keine größeren Reaktionen ( außer eine nicht öffentliche UND deine ) darauf bekam. Mir ist aber auch schon aufgefallen, dass es hier gelegentlich so betrachtet wird, als könne jemand zuviel erfahren. ( ich schreibe nicht von den Mundloch- und Mineralienforschern, bei denen immer Vorsicht angesagt sein muss ) Eine Sichtweise, die mir persönlich fremd ist und für die ich auch keinerlei Verständnis aufbringe.
Allerdings eines mache ich hier auch deutlich, dass ich den Bergbau nicht mehr zum Broterwerb nutzen kann und mich von daher auch den weltlichen Pflichten widmen muss. ( siehe Füllort, da stellte ich mich vor )
So ist es zwangsläufig, dass ich auch weiterhin nur meine recht knappe Freizeit diesem Hobby widmen kann. Ich hatte auch nicht vor, die Wismut - Chronik abzuschreiben. Diese vermittelt speziell in den Ausführungen zum Objekt 4 einen sehr halbherzigen Eindruck. ( berücksichtigt ist bei meiner Meinung, dass die Authoren direkt an der Quelle sitzen und sicher dafür Geld bekommen haben ) Hierzu möchte ich nur einwerfen, dass als das einige Schächte dort nie verwahrt wurden ( halt, halt "zugestöpselt" wurden die natürlich in Wahrheit ), weil man sie in der Chronik offensichtlich ganz einfach vergessen hat oder die Endphase so um 1957 doch etwas anders wiedergegeben wurde, als man in anderen Quellen lesen kann. Aber sicherlich wusstest du das alles schon und man muss nicht weiter darauf eingehen.
Gefallen hat mir, wie schon in einem anderem Thread beschrieben, die Herangehensweise der Herausgeber vom Marienberger Wismut - Buch. So was könnte man doch auch für Annaberg haben, dass Internet macht's möglich.
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Frank
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geophys
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- sehmataler
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Re: Wismut - Bergbau in und um Annaberg - Buchholz
@geophys, offensichtlich hat niemand deine Änderung (neuer Beitrag speziell zu Schacht 116 Buchholz) bemerkt oder es gibt wirklich zu wenig Interessenten für dieses Thema. Schade eigentlich.
@EnoM, die "durchgekauten Tatsachen" bestehen auch immer nur aus Informationen, welche nicht in jedem Fall wirklich Tatsachen widerspiegeln.
Ich glaube es bedarf im Moment weniger einer Flut neuer Informationen, sondern man sollte erst mal die "alten durchgekauten Tatsachen" auf den Prüfstand stellen. Fehler in Publikationen kommen (auch bei mir!) immer mal wieder vor. Aber es passiert meiner Meinung nach zu oft, dass Daten einfach abgeschrieben werden, ohne sie in einem Mindestmaß auf Plausibilität zu prüfen. Ein solches Musterbeispiel findet sich eben im Zusammenhang mit der Sohlenanzahl des Schachts 116 in Buchholz. Ich nannte es mal das "Buchholzer 6+6 Sohlen-Virus". Es ist äußerst resistent und zwingt offenbar selbst Autoren mit entgegenstehendem Quellenwissen, seine entsprechende Textsequenz zu publizieren.
Es begann in [KADEN 1994: Beiträge zur Geschichte des Landkreises Annaberg, Heft 3 -Wismut- die "wilde" Zeit.]. Auszug Seite 80:
_____________________________________________________________________
Name: Heilige Drei Könige
Gemarkung: Buchholz
Flst.Nr.: 885/2, 886
Wismut-Nr.: 116
Art: seiger
Erkundung:
Förderung: 1949 -
Sohlen: 6 + 6 Zwischensohlen NN
NN: 1. Zwischensohle 604
1. Sohle 571
2. Zwischensohle 553
2. Sohle 525
3. Zwischensohle 500
3. Sohle 462
4. Zwischensohle 436
4. Sohle 406
5. Zwischensohle 376
5. Sohle 346
6. Zwischensohle 320
6. Sohle 290
Teufe:
Schachtleiter:
Vorgeschichte Abbau von Silbererzen im 15./16. Jhd. im
(Altbergbau): Grubenrevier "Heilige Drei Könige" und "St. Conrad"
Vorkommnisse: Um 1954 wurde ein Bergmann vom russ. Posten erschossen;
bei Raubarbeiten (Schweißen) Funkenflug in morschen Ausbau, Feuer
_____________________________________________________________________
Klang ja damals an sich ganz gut. 1994 waren die frei verfügbaren Quellen auch noch nicht so breit gestreut. Aber 12 Sohlenniveaus und keine Angaben zu Rasenhängebank, Schachtsumpf, Teufe, obwohl diese bei anderen Schächten der Broschüre genannt werden? Zweitens müssten die tiefsten Sohlen hier arg mit dem Granitkontakt kollidieren, aber das nur nebenbei. Weiterhin sticht ins Auge, dass die obenstehenden Sohlenniveaus auf Meter gerundet sind. Bei fast allen übrigen Schächten in dieser Broschüre weisen Niveauangaben in Metern noch 1-2 Kommastellen auf. Es dürfte sich somit bei den 12 Sohlenniveaus um die Höhenbezeichnung der Sohlen und nicht um deren Höhenwert am Schachtfüllort handeln.
Auch ohne spezielle Quellen und Grubenrisse zum Schacht 116 zu kennen, klingeln doch schon bei der einfachen Bewertung von Informationen hier alle Alarmglocken
In der 5 Jahre später erschienenen [Autorenkollektiv 1999: Chronik der Wismut. CD-ROM] findet man unter Pkt. 2.2.4 Seite 12, dass die o.g. Niveaus der 6 Hauptsohlen mit der Sohleneinteilung des Kleinrückerswalder Uranus-Grubenfeldes weitestgehend (wenn man vom Druckfehlerteufel absieht) identisch ist.
Dies dürfte reichen, die Angaben in [KADEN 1994] aufzuklären. Das Uranus-Grubenfeld mit seinen Tagesschächten 28 und 116 wurde in seiner Spätphase auch als "Schacht 21/116" bezeichnet. Also ist dessen Sohleneinteilung einfach in einen falschen Kontext gerutscht und bei der Schachtröhre des Schachts 116 gelandet.
Weiter unten auf Seite 12 [Chronik der Wismut. Pkt. 2.2.4] findet sich noch folgender Text zum Schacht 116:
"... Im Stadtgebiet von Buchholz liegt das Revier des Drei König Schachtes (Nr. 116). Neben dem Schacht wurden der Konrad Stolln und der Drei König Stolln genutzt. Neuauffahrungen liegen auf der Stollnsohle (571 m) und zwei Tiefbausohlen (541 und 512 m NN). 1954–55 erfolgte mit der Auffahrung des Querschlages 17West eine nochmalige Unterfahrung auf der 462 m Sohle und der Anschluß des Schachtes 116 an das Gebiet von Uranus..."
Hier hab ich mich damals beim Lesen entspannt zurückgelehnt und dachte: "Ha, das böse Buchholzer 6+6 Sohlenvirus... ausgerottet wie die Pocken!"
Auf Seite 13 folgten ein paar tabellarische Angaben zum Schacht 116, nicht ganz stimmig mit den Textdaten. Jedoch ein Blick ins Quellenverzeichnis unter der Endnote 31. zeigte, dass die Tabellendaten aus dem Jahr 1953 stammen (vor der Nachteufe und Anschluss 3. Sohle).
Alles schien in bester Ordnung, als mich auf Seite 14 plötzlich das Buchholzer Virus wieder frech und quicklebendig angrinste:
"Ein großer Teil der Schächte hatte Anschluß an nur zwei, maximal drei Sohlen. Ausnahmen bildeten zum Beispiel der rekonstruierte alte Silberschacht "Heilige Drei Könige" ... , der Anschluß an sechs Hauptsohlen und sechs Zwischensohlen hatte ..." Demnach muss das Virus binnen einer Textseite den Bearbeiter überwältigt haben.
Von da an schienen alle Dämme gebrochen zu sein:
[REIM 2000: Festschrift zum 500-jährigen Jubiläum der Stadt Buchholz.] Niedergestreckt ohne Gegenwehr; Seite 153: "... Der Schacht 116 hatte Anschluss an 6 Hauptsohlen und 6 Nebensohlen. ..."
und
[UHLIG/LANGE o.J., 2001?: Bergbaugeschichte einer 500-jährigen.] Seite 9: "... Der Schacht 116 wurde ab Juli 1948 saiger bis 188,8 m geteuft, schloss 6 Haupt- und 6 Zwischensohlen auf ..."
Hier wird einem schon beim Zahlenspiel schwindlig: 189 Teufenmeter geteilt durch 12 Sohlen ergibt ca. 16 m Sohlenabstand.
Ich musste ziemlich aufpassen, dass mein Beitrag net ins "Füllort" oder in ein Virologenforum verbannt wird. Bevor mich das verdammte Virus letztendlich doch noch erwischt, höre ich jetzt lieber auf.
@geophys: Zum Schacht 116 sind mir folgende publizierte Bilder bekannt:
in [KADEN 1994] auf Seiten 26, 31, 43, 81
in [LANGE/UHLIG] auf Seiten 9, 12;
(Seite 19 ein geolog. Grundriss der +572 m Sohle)
@EnoM, die "durchgekauten Tatsachen" bestehen auch immer nur aus Informationen, welche nicht in jedem Fall wirklich Tatsachen widerspiegeln.
Ich glaube es bedarf im Moment weniger einer Flut neuer Informationen, sondern man sollte erst mal die "alten durchgekauten Tatsachen" auf den Prüfstand stellen. Fehler in Publikationen kommen (auch bei mir!) immer mal wieder vor. Aber es passiert meiner Meinung nach zu oft, dass Daten einfach abgeschrieben werden, ohne sie in einem Mindestmaß auf Plausibilität zu prüfen. Ein solches Musterbeispiel findet sich eben im Zusammenhang mit der Sohlenanzahl des Schachts 116 in Buchholz. Ich nannte es mal das "Buchholzer 6+6 Sohlen-Virus". Es ist äußerst resistent und zwingt offenbar selbst Autoren mit entgegenstehendem Quellenwissen, seine entsprechende Textsequenz zu publizieren.
Es begann in [KADEN 1994: Beiträge zur Geschichte des Landkreises Annaberg, Heft 3 -Wismut- die "wilde" Zeit.]. Auszug Seite 80:
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Name: Heilige Drei Könige
Gemarkung: Buchholz
Flst.Nr.: 885/2, 886
Wismut-Nr.: 116
Art: seiger
Erkundung:
Förderung: 1949 -
Sohlen: 6 + 6 Zwischensohlen NN
NN: 1. Zwischensohle 604
1. Sohle 571
2. Zwischensohle 553
2. Sohle 525
3. Zwischensohle 500
3. Sohle 462
4. Zwischensohle 436
4. Sohle 406
5. Zwischensohle 376
5. Sohle 346
6. Zwischensohle 320
6. Sohle 290
Teufe:
Schachtleiter:
Vorgeschichte Abbau von Silbererzen im 15./16. Jhd. im
(Altbergbau): Grubenrevier "Heilige Drei Könige" und "St. Conrad"
Vorkommnisse: Um 1954 wurde ein Bergmann vom russ. Posten erschossen;
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Auch ohne spezielle Quellen und Grubenrisse zum Schacht 116 zu kennen, klingeln doch schon bei der einfachen Bewertung von Informationen hier alle Alarmglocken
In der 5 Jahre später erschienenen [Autorenkollektiv 1999: Chronik der Wismut. CD-ROM] findet man unter Pkt. 2.2.4 Seite 12, dass die o.g. Niveaus der 6 Hauptsohlen mit der Sohleneinteilung des Kleinrückerswalder Uranus-Grubenfeldes weitestgehend (wenn man vom Druckfehlerteufel absieht) identisch ist.
Dies dürfte reichen, die Angaben in [KADEN 1994] aufzuklären. Das Uranus-Grubenfeld mit seinen Tagesschächten 28 und 116 wurde in seiner Spätphase auch als "Schacht 21/116" bezeichnet. Also ist dessen Sohleneinteilung einfach in einen falschen Kontext gerutscht und bei der Schachtröhre des Schachts 116 gelandet.
Weiter unten auf Seite 12 [Chronik der Wismut. Pkt. 2.2.4] findet sich noch folgender Text zum Schacht 116:
"... Im Stadtgebiet von Buchholz liegt das Revier des Drei König Schachtes (Nr. 116). Neben dem Schacht wurden der Konrad Stolln und der Drei König Stolln genutzt. Neuauffahrungen liegen auf der Stollnsohle (571 m) und zwei Tiefbausohlen (541 und 512 m NN). 1954–55 erfolgte mit der Auffahrung des Querschlages 17West eine nochmalige Unterfahrung auf der 462 m Sohle und der Anschluß des Schachtes 116 an das Gebiet von Uranus..."
Hier hab ich mich damals beim Lesen entspannt zurückgelehnt und dachte: "Ha, das böse Buchholzer 6+6 Sohlenvirus... ausgerottet wie die Pocken!"
Auf Seite 13 folgten ein paar tabellarische Angaben zum Schacht 116, nicht ganz stimmig mit den Textdaten. Jedoch ein Blick ins Quellenverzeichnis unter der Endnote 31. zeigte, dass die Tabellendaten aus dem Jahr 1953 stammen (vor der Nachteufe und Anschluss 3. Sohle).
Alles schien in bester Ordnung, als mich auf Seite 14 plötzlich das Buchholzer Virus wieder frech und quicklebendig angrinste:
"Ein großer Teil der Schächte hatte Anschluß an nur zwei, maximal drei Sohlen. Ausnahmen bildeten zum Beispiel der rekonstruierte alte Silberschacht "Heilige Drei Könige" ... , der Anschluß an sechs Hauptsohlen und sechs Zwischensohlen hatte ..." Demnach muss das Virus binnen einer Textseite den Bearbeiter überwältigt haben.
Von da an schienen alle Dämme gebrochen zu sein:
[REIM 2000: Festschrift zum 500-jährigen Jubiläum der Stadt Buchholz.] Niedergestreckt ohne Gegenwehr; Seite 153: "... Der Schacht 116 hatte Anschluss an 6 Hauptsohlen und 6 Nebensohlen. ..."
und
[UHLIG/LANGE o.J., 2001?: Bergbaugeschichte einer 500-jährigen.] Seite 9: "... Der Schacht 116 wurde ab Juli 1948 saiger bis 188,8 m geteuft, schloss 6 Haupt- und 6 Zwischensohlen auf ..."
Hier wird einem schon beim Zahlenspiel schwindlig: 189 Teufenmeter geteilt durch 12 Sohlen ergibt ca. 16 m Sohlenabstand.
Ich musste ziemlich aufpassen, dass mein Beitrag net ins "Füllort" oder in ein Virologenforum verbannt wird. Bevor mich das verdammte Virus letztendlich doch noch erwischt, höre ich jetzt lieber auf.
@geophys: Zum Schacht 116 sind mir folgende publizierte Bilder bekannt:
in [KADEN 1994] auf Seiten 26, 31, 43, 81
in [LANGE/UHLIG] auf Seiten 9, 12;
(Seite 19 ein geolog. Grundriss der +572 m Sohle)
Nec scire fas est omnia
Re: Wismut - Bergbau in und um Annaberg - Buchholz
gelöscht
Zuletzt geändert von geophys am Mi. 19. Mär 08 22:05, insgesamt 6-mal geändert.
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Glück Auf!
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Re: Wismut - Bergbau in und um Annaberg - Buchholz
7% Gefälle?? Is das nicht ein bisschen sehr steil?geophys hat geschrieben:Super!
Das wären also 7 % Gefälle! ( Es sollen zwei Züge gefahren sein!!! ) Hmm! Alle Achtung!
Mein Erzgebirge,
hoch über dunklen Schächten lauscht deiner Halden wilde Einsamkeit.
Still raunen sie von guten Himmelsmächten,
von Berggeschrei aus längst vergangener Zeit.
Edwin Bauersachs
http://www.imkerei-meyer.com
hoch über dunklen Schächten lauscht deiner Halden wilde Einsamkeit.
Still raunen sie von guten Himmelsmächten,
von Berggeschrei aus längst vergangener Zeit.
Edwin Bauersachs
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Re: Wismut - Bergbau in und um Annaberg - Buchholz
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Zuletzt geändert von geophys am Mi. 19. Mär 08 22:01, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Wismut - Bergbau in und um Annaberg - Buchholz
bei 2000 Meter Strecke und 14 Meter Höhenunterschied macht das laut dem was sie uns in der SChule verkaufen wollen 0,70% Steigung. Bei 7 Prozent und der gleichen Streckenlänge käme man auf 139,66m Höhenunterschied....
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Andi
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Re: Wismut - Bergbau in und um Annaberg - Buchholz
gelöscht
Zuletzt geändert von geophys am Mi. 19. Mär 08 22:02, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Wismut - Bergbau in und um Annaberg - Buchholz
falls du meinst ob man bei o,7% noch mit einer Grubenbahn fahren kann: Ja. Das sind ja nur 7mm Anstieg pro Meter. Und das ist kein Problem, zumindest bei unserer Feldbahn Anlage nicht. Da haben wir bestimmt an einer Stelle 5% und man bekommt dort ohne Probleme ein paar volle Loren hochgezogen.
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Re: Wismut - Bergbau in und um Annaberg - Buchholz
Das Gefälle ist nicht so gravierend. Die 462 m Sohle liegt nur an den Schächten 21 I und 21 II so zwischen +462 und +463. Der Ausgangspunkt des Querschlages 17 West befindet sich nahe dem Blindschacht 1001 (örtlich etwa Aldi an der B95). Das Niveau am Blindschacht 1001 liegt bei +466 m; am Schacht 116 bei + 476 m. Also nur 10 m Differenz und die verteilen sich auf 1,8 km Strecke.
Nec scire fas est omnia
Re: Wismut - Bergbau in und um Annaberg - Buchholz
Wann wurde Blindschacht 1001 niedergebracht? Wenn ich deinen Ausführungen folgen kann, müsste dieser dann die bei KADEN dem SCT116 zugeordneten Tiefsohlen erschließen. (?)
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Re: Wismut - Bergbau in und um Annaberg - Buchholz
Wann der 1001 geteuft? Weiß ich net genau, aber 1952 gabs den noch net und 1954 war er schon fertig.
Außer der 3. Sohle hatten noch die 4. und 5. Anschluss. Die Zwischensohlen (1/2 4. und 1/2 5.) waren ohne Schachtanschluss; sie förderten über Rollen zur nächttieferen Hauptsohle.
Weiter in Richtung Himmlisch Heer gab es noch den Blindschacht 5, der von der 3. bis zur 6. Sohle reichte.
Ja das sind sie, die lt. Literatur (siehe oben) am Schacht 116 angeschlossenen Sohlen: - in über 2 km Entfernung indirekt von einem Blindschacht erreicht! Wenn man da anfangen will zu relativieren, kann man dieselben Sohlen auch beim Schacht 28 ranschreiben, dieser ist nämlich noch näher dran.
Nachtrag:
Die letzte Zwischensohle (1/2 6.) wurde nicht aus dem Abbau, sondern aus drei von der 5. Sohle geteuften Blindschächten (Nr. 6, 7 und 8 ) entwickelt. Die nur 35 Meter tiefen Kapitalgesenke erscheinen nicht sonderlich effizient. Der technologisch "saubere" Ausrichtungspfad für die 1/2 6. Sohle über |: Blindschacht 5 --> 6. Sohle --> Überhauen --> 1/2 6. Sohle : | stellte natürlich einen Umweg dar und hätte einen höheren Zeitaufwand erfordert.
Kann ein Indiz dafür sein, dass man es in der letzten Etappe (unter Objekt 1) wieder eilig hatte, die weiteren Perspektiven der Annaberger Lagerstätte zu klären. Und das vielleicht eher mit verneinenden Absichten.
Außer der 3. Sohle hatten noch die 4. und 5. Anschluss. Die Zwischensohlen (1/2 4. und 1/2 5.) waren ohne Schachtanschluss; sie förderten über Rollen zur nächttieferen Hauptsohle.
Weiter in Richtung Himmlisch Heer gab es noch den Blindschacht 5, der von der 3. bis zur 6. Sohle reichte.
Ja das sind sie, die lt. Literatur (siehe oben) am Schacht 116 angeschlossenen Sohlen: - in über 2 km Entfernung indirekt von einem Blindschacht erreicht! Wenn man da anfangen will zu relativieren, kann man dieselben Sohlen auch beim Schacht 28 ranschreiben, dieser ist nämlich noch näher dran.
Nachtrag:
Die letzte Zwischensohle (1/2 6.) wurde nicht aus dem Abbau, sondern aus drei von der 5. Sohle geteuften Blindschächten (Nr. 6, 7 und 8 ) entwickelt. Die nur 35 Meter tiefen Kapitalgesenke erscheinen nicht sonderlich effizient. Der technologisch "saubere" Ausrichtungspfad für die 1/2 6. Sohle über |: Blindschacht 5 --> 6. Sohle --> Überhauen --> 1/2 6. Sohle : | stellte natürlich einen Umweg dar und hätte einen höheren Zeitaufwand erfordert.
Kann ein Indiz dafür sein, dass man es in der letzten Etappe (unter Objekt 1) wieder eilig hatte, die weiteren Perspektiven der Annaberger Lagerstätte zu klären. Und das vielleicht eher mit verneinenden Absichten.
Zuletzt geändert von sehmataler am Sa. 19. Apr 08 20:20, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Wismut - Bergbau in und um Annaberg - Buchholz
Ja, jetzt kommt doch Licht in's Dunkel. Der Blindschacht 5 ist der Hermannsschacht? Da waren wir doch "überneulich". Na, ja etwa 17 Jahre müsste es wahrscheinlich her sein. Herzlichen Dank für deine aufschlussreichen Anmerkungen! Ich dachte ja, das EnoM eifrig mit diskutiert. Aber vielleicht hat er ja keine Lust mehr. Schade!! Auch der Rest der "Arzgebirg'ler" scheint kein Interesse zu haben. Vermutlich fehlt es diesem Thread etwas an Dramaturgie. Kann ich Teile deines Wissens in den ersten Beitrag kopieren?
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Re: Wismut - Bergbau in und um Annaberg - Buchholz
Es wird den meiten Usern wohl eher an Zeit als an Interesse fehlen!geophys hat geschrieben:Auch der Rest der "Arzgebirg'ler" scheint kein Interesse zu haben. Vermutlich fehlt es diesem Thread etwas an Dramaturgie. Kann ich Teile deines Wissens in den ersten Beitrag kopieren?
Mein Erzgebirge,
hoch über dunklen Schächten lauscht deiner Halden wilde Einsamkeit.
Still raunen sie von guten Himmelsmächten,
von Berggeschrei aus längst vergangener Zeit.
Edwin Bauersachs
http://www.imkerei-meyer.com
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Re: Wismut - Bergbau in und um Annaberg - Buchholz
Na ich hab Zeit - Elternzeit halt. Da kommt man zwar nicht viel raus, aber man(n) kann sich dran gewöhnen.
@geophys Der BS 5 ist nicht der Hermannschacht im Dorothea Stolln, dieser hat die Nr. 109 (anfangs auch kurze Zeit mal Schacht 20 bis).
Was meinen eigentlich die Besucherbergwerke der Stadt Annaberg (Röhling, Gößner, Dorothea) zur Tätigkeit der Wismut in Annaberg? Hat da jemand Erfahrungen gemacht, was so bei den Führungen erzählt wird?
Fakt ist, von allen drei Grubenfeldern ist Gewinnung dokumentiert. Die Örtlichkeiten und Gewinnungsdaten dürften aber weitestgehend unbekannt sein. Nein nicht ganz; vom Dorotheastolln hab ich mal ne gerundete Zahl veröffentlicht.
Um die Diskussion ein bisschen anzuschieben: Bei interessanten Beiträgen kann ich ja mal die Gewinnung in den Grubenfeldern der drei Besucherbergwerke gegenüberstellen.
@geophys Der BS 5 ist nicht der Hermannschacht im Dorothea Stolln, dieser hat die Nr. 109 (anfangs auch kurze Zeit mal Schacht 20 bis).
Was meinen eigentlich die Besucherbergwerke der Stadt Annaberg (Röhling, Gößner, Dorothea) zur Tätigkeit der Wismut in Annaberg? Hat da jemand Erfahrungen gemacht, was so bei den Führungen erzählt wird?
Fakt ist, von allen drei Grubenfeldern ist Gewinnung dokumentiert. Die Örtlichkeiten und Gewinnungsdaten dürften aber weitestgehend unbekannt sein. Nein nicht ganz; vom Dorotheastolln hab ich mal ne gerundete Zahl veröffentlicht.
Um die Diskussion ein bisschen anzuschieben: Bei interessanten Beiträgen kann ich ja mal die Gewinnung in den Grubenfeldern der drei Besucherbergwerke gegenüberstellen.
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Re: Wismut - Bergbau in und um Annaberg - Buchholz
gelöscht
Zuletzt geändert von geophys am Mi. 19. Mär 08 22:04, insgesamt 1-mal geändert.
Re: Wismut - Bergbau in und um Annaberg - Buchholz
Seid mir bitte vorsichtig mit dem was in den Besucherbergwerken erzählt wird.
Das ist oft genug nur zum touristischen Zeitvertreib gedacht. Und als "Schwarz"befahrer tu ich mich da gleich gar net outen!
In der Dorothea wurde unsrer Besuchergruppe während einer Führung an einem nachgestellten Sprengort weissgemacht, das von aussen nach innen gezündet wird.
Ganz klassisch falsch. Dinge, wie der mittige Einbruch wollte er gar net hören!!!
Es ist oft so, das zu Führungszwecken auch 1 Eurojobber und ABM-ler eingesetzt werden.
Diesen fehlt der bergmännische Bezug, das Wissen wurde nur von einem Blatt Papier auswendiggelernt.
Es geht auch anders - da sind ehemalige Bergmänner, die blühen richtig auf.
@geophys: Mir fehlt da bissl der Einblick, auch bei den Sohleneinteilungen. Daher kann ich schlecht mitdiskutieren. Du/wir wollten ja nicht nur das bereits publizierte wieder mitteilen, sondern Neues aufdecken.
Die Lust ist schon da, so ist es nicht!
Fangen wir halt so an, das das was da ist erklärt und gezeigt wird. Speziell die Wismutlöcher werden ja jeden Tag mehr und mehr dezimiert. Bald gehts auch in Annaberg los.
Ein Buch über ANA ala das Marienberger ist sehr wünschenswert, vielleicht kommts noch.
Es gibt Bergstädte, die werden reichlich vernachlässigt, z.B. die Schneeberger können sich glücklich schätzen - die Johannstädter Fraktion guckt wie bei so vielen Sachen in die Röhre!!
Nur Mut!!
Das ist oft genug nur zum touristischen Zeitvertreib gedacht. Und als "Schwarz"befahrer tu ich mich da gleich gar net outen!
In der Dorothea wurde unsrer Besuchergruppe während einer Führung an einem nachgestellten Sprengort weissgemacht, das von aussen nach innen gezündet wird.
Ganz klassisch falsch. Dinge, wie der mittige Einbruch wollte er gar net hören!!!
Es ist oft so, das zu Führungszwecken auch 1 Eurojobber und ABM-ler eingesetzt werden.
Diesen fehlt der bergmännische Bezug, das Wissen wurde nur von einem Blatt Papier auswendiggelernt.
Es geht auch anders - da sind ehemalige Bergmänner, die blühen richtig auf.
@geophys: Mir fehlt da bissl der Einblick, auch bei den Sohleneinteilungen. Daher kann ich schlecht mitdiskutieren. Du/wir wollten ja nicht nur das bereits publizierte wieder mitteilen, sondern Neues aufdecken.
Die Lust ist schon da, so ist es nicht!
Fangen wir halt so an, das das was da ist erklärt und gezeigt wird. Speziell die Wismutlöcher werden ja jeden Tag mehr und mehr dezimiert. Bald gehts auch in Annaberg los.
Ein Buch über ANA ala das Marienberger ist sehr wünschenswert, vielleicht kommts noch.
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Nur wer die Sehnsucht kennt, weiß was ich leide.
(CvD)
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Re: Wismut - Bergbau in und um Annaberg - Buchholz
gelöscht
Zuletzt geändert von geophys am Mi. 19. Mär 08 22:03, insgesamt 1-mal geändert.
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- sehmataler
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Re: Wismut - Bergbau in und um Annaberg - Buchholz
Na ja, über Annaberg ist schon einiges Archivmaterial da. Aber natürlich fragmental, z.T. in Details widersprüchlich und insgesamt nicht leicht zu erschließen. Einfach ein paar Zahlen und Daten herausschreiben ist die eine Sache, gründliche Quellen- und Informationsbewertung die andere. Diese Daten gehen auch nicht verloren. Was verloren gehen kann, ist ihre Interpretierbarkeit. Leider helfen die relativ zahlreich publizierten Zeitzeugenberichte nur wenig, die Ecken und Kanten der archivalischen Informationen zu glätten. Auch die zahlreichen Befahrer in der Gegenwart haben noch recht wenig zur Dokumentation bergbaulicher und lagerstättenkundlicher Befunde beigetragen. Man muss ja nicht gleich dreiseitige Streckenkartierungen vornehmen, aber es drängt sich der Eindruck auf, dass die heutige "Ausbeute" hauptsächlich aus Fluoritwürfeln und Fotos "von irgendwo da drin" besteht. Ist natürlich auch klar, dass keiner gern verrät, wo er welche interessante Sachen gesehen hat. Aber das ist man ja von Annaberg gewöhnt. In Bezug auf bergbauhistorische oder geologische Untersuchungen hüten viele "ihre" Mundlöcher wie Semianalphabeten ihre Bücher; es könnte ja jemand was "weggucken", was sie nicht lesen können. -Ich hab nun gottseidank (oder leider) kaum noch Zeit zum Einfahren und brauche mich über so etwas nicht mehr zu ärgern.-
@ geophys Lass dich trotzdem nicht entmutigen, vielleicht traut sich außer EnoM und mir ja noch jemand zu schreiben...
@ geophys Lass dich trotzdem nicht entmutigen, vielleicht traut sich außer EnoM und mir ja noch jemand zu schreiben...
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Re: Wismut - Bergbau in und um Annaberg - Buchholz
Sieh mal hier: http://kupferspuren.artwork-agentur.de/ ... e&Itemid=1
SOOOOOO WÄR's gut!!!!
@sehmathaler
Ja du sprichst mir aus der Sehle, hab' mich bereits dazu ausgelassen. Ich verstehe manches auch nicht. Ich denke auch, dass man wegen des komplexen Gebildes sehr viel Zeit und Mühe braucht. Deine Vorleistung und Mitteilsamkeit sei hier noch einmal gebührend gewürdigt. Sicher sind Bücher über das Revier in Annaberg eine tolle Sache. Aber wen erreicht man damit noch? Ein kommerzieller Erfolg aus so einem Vorhaben ist für mich sehr fraglich. Einige Verlage ( sehr zu meinem Leidwesen ), welche diese Klientel bedienen wollten, sind heute nicht mehr da. Der Verlust an Wissen wiegt aber schwerer. Auch Mär, im Internet könnte jeder alles behaupten, halte ich für falsch. Einige der einschlägigen Schriftsteller konnte auch so vieles schreiben. Wie du schon sagtest: ...alles nur Informationen ....
Papier ist geduldig und bleibt es dann auch. Ob Wahrheit oder nicht!
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@sehmathaler
Ja du sprichst mir aus der Sehle, hab' mich bereits dazu ausgelassen. Ich verstehe manches auch nicht. Ich denke auch, dass man wegen des komplexen Gebildes sehr viel Zeit und Mühe braucht. Deine Vorleistung und Mitteilsamkeit sei hier noch einmal gebührend gewürdigt. Sicher sind Bücher über das Revier in Annaberg eine tolle Sache. Aber wen erreicht man damit noch? Ein kommerzieller Erfolg aus so einem Vorhaben ist für mich sehr fraglich. Einige Verlage ( sehr zu meinem Leidwesen ), welche diese Klientel bedienen wollten, sind heute nicht mehr da. Der Verlust an Wissen wiegt aber schwerer. Auch Mär, im Internet könnte jeder alles behaupten, halte ich für falsch. Einige der einschlägigen Schriftsteller konnte auch so vieles schreiben. Wie du schon sagtest: ...alles nur Informationen ....
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Re: Wismut - Bergbau in und um Annaberg - Buchholz
Hallo zusammen,
a) da mein gesteigertes interesse dem Altbergbau vor 1900 gillt kenne ich mich bei den vielen Schächten der Wismut, bzw. die Wismutnutzung der alten auch nicht genau aus.
b) ja über Zeitmangel kann ich leider auch klagen, mach ich hier aber nicht.
c) als reines Infomaterial ist die Wismut Chronik m. M. nach ganz brauchbar (hab sie für Anna noch nichtmal ganz durchgelesen ),
d) Recht habt ihr aber, wenn ihr sagt das ein Buch alá Marienberg von Rolf Lange und Axel Hiller ( ) ganz ansehnlich wäre.
e) für Zeitzeugenaussagen ist es noch nicht ganz zu spät, nur sollte dafür das Interesse ein ganz tiefgehendes sein.
f) da es in Annaberg nur 3 Besucherbergwerke gibt brauche ich ja auch nichts zum 4ten erzählen, oder?
Naja, da es sowieso nicht viel ist:
1. Gesicherte Information: unter dem Grubengebäude St. Briccius hat die Wismut einen Querschlag vom Uranus her aufgefahren. Muss nochmal nach der Höhe schauen, ich meine es ist die erste Sohle unter König Dänemark. Auch die Meter unter der Tiefsten B. Sohle habe ich jetzt nicht im Kopf, hat aber definitiv keine Verbindung, erreicht theoretisch noch nichtmal die wichtigen Gänge vom Osthang. Wobei diese doch sicherlich und eigentlich untersucht werden sollten.
2. Vom Hörensagen: In diesem Querschlag soll es starke statische Probleme und sogar einen Toten gegeben haben - absolut keine Garantie darür.
3. Vom Hörensagen: Gab es den Plan, das Masseproblem in der Stadt mittels eines doppelgleisigen Querschlages durch den Pöhlberg ins Pöhlatal zu lösen.
Mfg der Sven
a) da mein gesteigertes interesse dem Altbergbau vor 1900 gillt kenne ich mich bei den vielen Schächten der Wismut, bzw. die Wismutnutzung der alten auch nicht genau aus.
b) ja über Zeitmangel kann ich leider auch klagen, mach ich hier aber nicht.
c) als reines Infomaterial ist die Wismut Chronik m. M. nach ganz brauchbar (hab sie für Anna noch nichtmal ganz durchgelesen ),
d) Recht habt ihr aber, wenn ihr sagt das ein Buch alá Marienberg von Rolf Lange und Axel Hiller ( ) ganz ansehnlich wäre.
e) für Zeitzeugenaussagen ist es noch nicht ganz zu spät, nur sollte dafür das Interesse ein ganz tiefgehendes sein.
f) da es in Annaberg nur 3 Besucherbergwerke gibt brauche ich ja auch nichts zum 4ten erzählen, oder?
Naja, da es sowieso nicht viel ist:
1. Gesicherte Information: unter dem Grubengebäude St. Briccius hat die Wismut einen Querschlag vom Uranus her aufgefahren. Muss nochmal nach der Höhe schauen, ich meine es ist die erste Sohle unter König Dänemark. Auch die Meter unter der Tiefsten B. Sohle habe ich jetzt nicht im Kopf, hat aber definitiv keine Verbindung, erreicht theoretisch noch nichtmal die wichtigen Gänge vom Osthang. Wobei diese doch sicherlich und eigentlich untersucht werden sollten.
2. Vom Hörensagen: In diesem Querschlag soll es starke statische Probleme und sogar einen Toten gegeben haben - absolut keine Garantie darür.
3. Vom Hörensagen: Gab es den Plan, das Masseproblem in der Stadt mittels eines doppelgleisigen Querschlages durch den Pöhlberg ins Pöhlatal zu lösen.
Mfg der Sven
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Re: Wismut - Bergbau in und um Annaberg - Buchholz
@hungerlieb
Kennst du Zeitzeugen?
Wenn ja, wären hier denn noch Berichte beschaffbar? Mir hat am Buch der Marienberger eben dieses gut gefallen. Auch allen Bedenken zum Trotze, die hier geäußert wurden, sind derartige Berichte immer interessant und helfen, diese Zeit nachvollziehen zu können.
Gut wäre noch, wenn du was zu den "Metern von St. Briccius" sagen könntest. Sicher ist, den Bl 1001 hätte es ohne Notwendigkeit nicht gegeben. Hat sicher was mit der Gneiskuppel zu tun, diesen gerade dort zu teufen ( Höhe ALDI, Bärensteiner Straße / B95 ). Da die Tiefsohlen bereits die 290 m Marke erreicht hatten, wäre zur Förderung wieder ein Schacht im Pöhlatal ( Förderanlage, notwendige Gebäude, Zeitaufwand ) nötig gewesen. Da aber der Rest bereits da war, denke ich, hat man diese Variante verworfen. Reine Spekulation von mir. Weiss jemand noch etwas dazu?
Kennst du Zeitzeugen?
Wenn ja, wären hier denn noch Berichte beschaffbar? Mir hat am Buch der Marienberger eben dieses gut gefallen. Auch allen Bedenken zum Trotze, die hier geäußert wurden, sind derartige Berichte immer interessant und helfen, diese Zeit nachvollziehen zu können.
Gut wäre noch, wenn du was zu den "Metern von St. Briccius" sagen könntest. Sicher ist, den Bl 1001 hätte es ohne Notwendigkeit nicht gegeben. Hat sicher was mit der Gneiskuppel zu tun, diesen gerade dort zu teufen ( Höhe ALDI, Bärensteiner Straße / B95 ). Da die Tiefsohlen bereits die 290 m Marke erreicht hatten, wäre zur Förderung wieder ein Schacht im Pöhlatal ( Förderanlage, notwendige Gebäude, Zeitaufwand ) nötig gewesen. Da aber der Rest bereits da war, denke ich, hat man diese Variante verworfen. Reine Spekulation von mir. Weiss jemand noch etwas dazu?
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- sehmataler
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Re: Wismut - Bergbau in und um Annaberg - Buchholz
Wegen der eigentlichen Lagerstätte hätte man gar nicht so weit in die Ostflanke (Pöhlatal, Königswalde) gehen müssen. Mit dem östlichen Ende des Querschlags 17 A Ost (lag auf der 462 m Sohle gefällebedingt bereits so um +487 m NN) waren schon auf eine längere Distanz keine erzführenden Gänge mehr aufgeschlossen worden. Da man außerdem die für die Vererzung produktiven Gesteinshorizonte verloren hatte, ist das letzte Stück in Richtung Norden aufgefahren worden, um wenigstens diese wieder aufzufinden - ohne Erfolg. Der tiefste Lagerstättenteil reichte also im Westen von den Wiesen unterhalb der Mülldeponie (Gänge "Sina", "Nadjeshda") bis zur den Gängen an seiner östlichen Grenze kurz hinter dem Lerchenhübel (Gänge "Mokraja", "Merkur"). Für die perspektivische Teufenentwicklung (flaches Einfallen in südliche Richtung) lag der Himmlisch Heer Richtschacht deshalb schon ausgesprochen zentral. Es wäre wohl sicherlich eine Nachteufe oder ein neuer Blindschacht erforderlich gewesen, aber Haldensturz gab es am Schacht 28 damals noch reichlich, wie die Entfaltung der jetzt stillgelegten Kreismülldeponie zeigt.
Es ist aber nicht ausgeschlossen, dass einmal die Option eines Förderquerschlags zum Pöhlatal im Raum stand. Natürlich nur für den Fall einer erheblichen Lagerstättenfortsetzung in die Ostflanke.
Zur Erstreckung der Lagerstätte gibt es in WEISBACHIANA Heft 19 (Verlag Bernd Schreiter, Arnsfeld) zwei ziemlich grobe schematische Darstellungungen als Übersichtsgrundriss und Schnitt (Seiten 28 u. 37).
Es ist aber nicht ausgeschlossen, dass einmal die Option eines Förderquerschlags zum Pöhlatal im Raum stand. Natürlich nur für den Fall einer erheblichen Lagerstättenfortsetzung in die Ostflanke.
Zur Erstreckung der Lagerstätte gibt es in WEISBACHIANA Heft 19 (Verlag Bernd Schreiter, Arnsfeld) zwei ziemlich grobe schematische Darstellungungen als Übersichtsgrundriss und Schnitt (Seiten 28 u. 37).
Nec scire fas est omnia
Re: Wismut - Bergbau in und um Annaberg - Buchholz
Weil wir grade dabei sind:
Es gibt auch noch von Weisbachiana "Der Himmlisch Heer Richtschacht in Cunersdorf bei Annaberg"
Die Wismut wird auch behandelt, einige Bilder....
Heft 26 wärs.
Ich habe das Gefühl, WIR reduzieren die Annaberger Wismut auf Uranus und 116
Die Sicherungsarbeiten an der B95 im letzten Jahr - waren die auf Wismutbauen?
Liege ich richtig mit Anna Mgg.?
Es gibt auch noch von Weisbachiana "Der Himmlisch Heer Richtschacht in Cunersdorf bei Annaberg"
Die Wismut wird auch behandelt, einige Bilder....
Heft 26 wärs.
Ich habe das Gefühl, WIR reduzieren die Annaberger Wismut auf Uranus und 116
Die Sicherungsarbeiten an der B95 im letzten Jahr - waren die auf Wismutbauen?
Liege ich richtig mit Anna Mgg.?
Nur wer die Sehnsucht kennt, weiß was ich leide.
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- sehmataler
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Re: Wismut - Bergbau in und um Annaberg - Buchholz
@EnoM Dein Gefühl trügt dich nicht, aber irgendwo muss man ja mal anfangen. Die 116 + Uranus war halt das transparenteste Thema.
Ich persönlich finde das nördliche Zentralrevier (19, 80, 49) sowie das Revier Frohnau lagerstättenkundlich viel interessanter. Das liegt aber hauptsächlich daran, dass die geologische Dokumentation von dort ziemlich dünn gesät ist. Da gibt es am Lagerstättenmodell noch etwas zu knobeln. Ist net so einfach wie Uranus etc. Aber es tauchen von dort auch einzelne, interessante Details auf, wo man dann gerne mehr wissen möchte, aber jegliche anknüpfende Information fehlt ;-(
Zu den Bergsicherungsarbeiten an der B95 kann ich net viel sagen. Als Ferndiagnose nur so viel: Anna-Mgg. kann sein, Wismutgrubenbaue dürften dort weniger zu erwarten sein.
Ich persönlich finde das nördliche Zentralrevier (19, 80, 49) sowie das Revier Frohnau lagerstättenkundlich viel interessanter. Das liegt aber hauptsächlich daran, dass die geologische Dokumentation von dort ziemlich dünn gesät ist. Da gibt es am Lagerstättenmodell noch etwas zu knobeln. Ist net so einfach wie Uranus etc. Aber es tauchen von dort auch einzelne, interessante Details auf, wo man dann gerne mehr wissen möchte, aber jegliche anknüpfende Information fehlt ;-(
Zu den Bergsicherungsarbeiten an der B95 kann ich net viel sagen. Als Ferndiagnose nur so viel: Anna-Mgg. kann sein, Wismutgrubenbaue dürften dort weniger zu erwarten sein.
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Re: Wismut - Bergbau in und um Annaberg - Buchholz
Glück Auf zusammen!
Will morgen mal die Lokalität checken. Wo ist denn der Tagesbruch? @sehmathaler
@enoM: Die Dorothea SCT28, 109, 20 ist gut für den nächsten Part. Da könnte sicherlich sehmathaler 'ne Menge dazu sagen.Liegt ja quasi vor der Haustür. (Wenn ich mal ganz eifrig suche, finde ich bestimmt ein paar selbstgeknipste Fotos dazu.) Und den Schöpfer der Weisbachiana "Der Himmlisch Heer Richtschacht in Cunersdorf bei Annaberg" kennen wir drei ja auch ganz gut, oder?
Übrigens wo bekommt man noch derartige Schätze her? Hörte das es den Verlag nicht mehr gibt?
@for all
Wer kann denn noch einige Informationen zur Geologie und zu den Übertageanlagen des oben geschilderten Reviers sagen? Würde das Ganze dann abschließen abrunden. Fotos hat offenbar keiner mehr.
Will morgen mal die Lokalität checken. Wo ist denn der Tagesbruch? @sehmathaler
@enoM: Die Dorothea SCT28, 109, 20 ist gut für den nächsten Part. Da könnte sicherlich sehmathaler 'ne Menge dazu sagen.Liegt ja quasi vor der Haustür. (Wenn ich mal ganz eifrig suche, finde ich bestimmt ein paar selbstgeknipste Fotos dazu.) Und den Schöpfer der Weisbachiana "Der Himmlisch Heer Richtschacht in Cunersdorf bei Annaberg" kennen wir drei ja auch ganz gut, oder?
Übrigens wo bekommt man noch derartige Schätze her? Hörte das es den Verlag nicht mehr gibt?
@for all
Wer kann denn noch einige Informationen zur Geologie und zu den Übertageanlagen des oben geschilderten Reviers sagen? Würde das Ganze dann abschließen abrunden. Fotos hat offenbar keiner mehr.
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Re: Wismut - Bergbau in und um Annaberg - Buchholz
@ geophys: Der Tagebruch an der B95 dürfte sich schon erledigt haben.
Meinst du wirklich, nach der relativ geringen Resonanz zum Schacht 116 noch etwas über die "schachtouprawlenje No.20-28-109" schreiben? Ja, ja der Dorotheastolln, selbst gewähltes Grab meiner Jugend...
Klar hat die Grube durch das Besucherbergwerk einen gewissen Bekanntheitsbonus. Aber dessen Attribute liegen wohl eher beim Altbergbau. Bezüglich der Gesamturangewinnung Annabergs war das Grubenfeld mit ca. 0,4% Anteil wohl eher bedeutungslos, oder?
Dennoch begann die Dorothea als Schacht 20 sehr hoffnungsvoll, stellte aber das klassische Strohfeuer unter den Annaberger Schächten dar. Na ja, zum Anzünden hat's ja wohl gereicht..!
Was dort interessant ist: Theoretisch könnte man im BesBergw noch die Stelle besichtigen, an der die Wismut das erste Uranerz in Annaberg (aus dem Anstehenden) gewonnen hat.
Die Einschränkung "aus dem Anstehenden" ist dabei durchaus wichtig. Man unterschied damals ziemlich genau die Gewinnungsarten "aus Halden", "aus Verbrüchen/Versatz" und "aus dem Anstehenden". Rein zeitlich dürfte jedoch auch bei Erz aus Verbrüchen die Dorothea die erste gewesen sein. Etwa mit monatlicher Verspätung folgte der Zeppelinschacht Nr. 19. Auch die Urangewinnung aus Altbergbauhalden in Annaberg setzte etwa erst ein Vierteljahr später ein. Somit ist dem Dorotheastolln wenigstens der Pionierbonus bei der Erzgewinnung sicher.
Meinst du wirklich, nach der relativ geringen Resonanz zum Schacht 116 noch etwas über die "schachtouprawlenje No.20-28-109" schreiben? Ja, ja der Dorotheastolln, selbst gewähltes Grab meiner Jugend...
Klar hat die Grube durch das Besucherbergwerk einen gewissen Bekanntheitsbonus. Aber dessen Attribute liegen wohl eher beim Altbergbau. Bezüglich der Gesamturangewinnung Annabergs war das Grubenfeld mit ca. 0,4% Anteil wohl eher bedeutungslos, oder?
Dennoch begann die Dorothea als Schacht 20 sehr hoffnungsvoll, stellte aber das klassische Strohfeuer unter den Annaberger Schächten dar. Na ja, zum Anzünden hat's ja wohl gereicht..!
Was dort interessant ist: Theoretisch könnte man im BesBergw noch die Stelle besichtigen, an der die Wismut das erste Uranerz in Annaberg (aus dem Anstehenden) gewonnen hat.
Die Einschränkung "aus dem Anstehenden" ist dabei durchaus wichtig. Man unterschied damals ziemlich genau die Gewinnungsarten "aus Halden", "aus Verbrüchen/Versatz" und "aus dem Anstehenden". Rein zeitlich dürfte jedoch auch bei Erz aus Verbrüchen die Dorothea die erste gewesen sein. Etwa mit monatlicher Verspätung folgte der Zeppelinschacht Nr. 19. Auch die Urangewinnung aus Altbergbauhalden in Annaberg setzte etwa erst ein Vierteljahr später ein. Somit ist dem Dorotheastolln wenigstens der Pionierbonus bei der Erzgewinnung sicher.
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