Das "Oberharzer Wasserregal" auf dem Weg zum Weltkulturerbe.

Ankündigungen von Terminen wie Rettungsübungen, Vorträge, Ausstellungen, Fernsehtipps etc.
Antworten
Benutzeravatar
kapl
Foren-Profi
Beiträge: 2873
Registriert: Do. 01. Aug 02 0:00
Name: Karsten Plewnia
Wohnort: Ruhrstadt Essen
Kontaktdaten:

Das "Oberharzer Wasserregal" auf dem Weg zum Weltkulturerbe.

Beitrag von kapl »

Zu spät. Nur zur Info!


Dienstag, 25. September 2007

Das "Oberharzer Wasserregal" auf dem Weg zum Weltkulturerbe
Lichtbildvortrag im LWL-Industriemuseum Schiffshebewerk Henrichenburg

143 kleine Talsperren, 500 Kilometer Gräben und 31 Kilometer untertägige Wasserläufe bilden das "Oberharzer Wasserregal". Das System sicherte über Jahrhunderte den Betrieb unzähliger Wasserräder, die Energie für den Bergbau lieferten. Jetzt soll das "Oberharzer Wasserregal" Weltkulturerbe werden. In einem Lichtbildervortrag, zu dem der LWL am Dienstag, 25.9., in sein Industriemuseum Schiffshebewerk Henrichenburg einlädt, stellt Diplom-Ingenieur Justus Teicke aus Clausthal-Zellerfeld das außergewöhnliche Wassernetz vor.

Der Harz war jahrhundertelang vom intensiven Bergbau geprägt. Insbesondere der Silberabbau wurde vom 16. bis 20. Jahrhundert im industriellen Maßstab betrieben und war äußerst lukrativ. Um die Erze und das Grubenwasser aus den mehrere hundert Meter tiefen Bergwerken zu heben, war ein gewaltiger Energieaufwand erforderlich. Bereits ab Mitte des 16. Jahrhunderts wurden daher Wasserräder zum Antrieb der Maschinen eingesetzt. Die Mittelgebirgsbäche in der Region konnten allerdings in regenarmen Zeiten zu kläglichen Rinnsalen verkümmern. Um die Räder rund um die Uhr mit Wasser zu versorgen, wurde zwischen 1520 und 1870 ein riesiges System aus Wasserreservoirs und Zuläufen geschaffen. Ein großer Teil davon wird heute noch von den Harzwasserwerken in Betrieb gehalten.
Im Jahr 2000 gingen vom Land Niedersachsen erste Initiativen aus, das Oberharzer Wasserregal als Ergänzung zu Goslar und Rammelsberg als weiteres Weltkulturerbe anerkennen zu lassen. In diesem Jahr wurde das Wasserregal offiziell auf den Anerkennungsweg zur UNESCO gebracht; jetzt steht eine knapp zweijährige Prüfungsphase bevor.
"Wer sich für die Geschichte des Bergbaus und der Wasserwirtschaft interessiert, für den ist dieser Vortrag ein Muss!", wirbt Museumsleiter Herbert Niewerth für den Besuch der kostenlosen Veranstaltung.

Ort:
LWL-Industriemuseum Altes Schiffshebewerk Henrichenburg
Am Hebewerk 2, Waltrop
http://www.lwl.org/LWL/Kultur/wim/S/henrichenburg/
Schlacke
Foren-Profi
Beiträge: 617
Registriert: Mo. 28. Aug 06 9:02
Wohnort: Radolfzell
Kontaktdaten:

Re: Das "Oberharzer Wasserregal" auf dem Weg zum Weltkulturerbe.

Beitrag von Schlacke »

Hallo,

wem es nicht möglich war, den Vortrag zu besuchen, kann in nachfolgender Literatur vieles über das geplante Weltkulturerbe nachlesen (in Auswahl):

1) Scharlemann, B.; Teicke, J.; Wandinger, M.: Das Oberharzer Wasserregal - einzigartiges von der Wasserwerke GmbH
betrautes Montandenkmal.
in: res montanarum (Zeitschrift des Montanhistorischen Vereins für Österreich), H. 32, S. 47-49, Leoben: 2004

2) Schmidt, M.: Das Kulturdenkmal Oberharzer Wasseregal, eines der großartigsten Zeugnisse des europäischen Bergbaues
vor unserer Haustür.
in: Heimatblätter für den südwestlichen Harzrand , H. 47, S. 95-118, Osterode: 1991

3) Schmidt, M.: Wasser - Wanderwege. Ein Führer durch das Freilichtmuseum Kulturdenkmal Oberharzer Wasserregal.
hrsg. von den Harzwasserwerke GmbH, Clausthal-Zellerfeld: 1997, 230 S.

4) Schmidt, M.: Oberharzer Wasserregal - einzigartiges Zeugnis europäischen Bergbaus. Antrieb aus Gräben und Teichen.
in: Niedersachsen, Jg. 1999, Nr. 3, S. 34-37, Hannover

5) Knissel, W.; Fleisch, G.: Kulturdenkmal "Oberharzer Wasserregal" eine epochale Leistung.
Clausthal-Zellerfeld (Verl. Papierflieger): 2. Aufl. 2005, 111 S., Standort UB Clausthal

Bei Interesse weitere Literaturhinweise per PN.

Glückauf!

Schlacke
...die unterirdischen Grubengebäude in ihre Schreibstube bringen...
Héron de Villefosse (1774-1852), Bergingenieur im Dienste Napoleons.
(H. Dettmer, 2014)
Antworten