Kupfervorkommen in der Lausitz

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Jörn
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Beitrag von Jörn »

Jetzt werden aber einige Zahlen durcheinander gewürfelt, die man bitte korrekt wiedergeben sollte: Die meisten Quellen sprechen von 100 Mio. t Erz und einem Cu-Inhalt von 1,5 Mio. t. Kennt jemand die genauen Daten?

Jörn
"Das Bergamt braucht doch Wochen, bis es etwas genehmigt!"

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Nobi
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Beitrag von Nobi »

auf N-TV gefunden. da stehen auch nochmal zahlen drinn.
http://n-tv.de/759542.html

Montag, 29. Januar 2007
Die Lausitz träumt vom Kupfer
Fachleute dämpfen

Erstaunlich, wie manches im Leben wiederkehrt. Als Junge hat Klaus-Peter Schulze in den 60er Jahren zugesehen, wie in der Lausitz nach Kupfer gebohrt wurde. 1,5 Mio. Tonnen ruhen dort in der Erde. Heute ist Schulze Bürgermeister von Spremberg (Spree-Neiße) und hofft, dass Geschichte sich wiederholt. Im März -wenn alles gut geht -rücken wieder die Bohrer an. "Das wäre ein Segen für die Region", sagt Schulze. Kupfer ist in der kleinen Stadt mit 15 Prozent Arbeitslosigkeit zurzeit das Thema. Experten dämpfen jedoch die Vorfreude. Bis das glänzende Metall gefördert werden kann, gingen Jahre ins Land. Und ob sich der Abbau lohnt, vermag niemand sicher zu sagen.

Als Ende vergangener Woche bekannt wurde, dass der Bergbaukonzern Anglo American über eine sächsische Tochter Probebohrungen zwischen Spremberg und Weißwasser (Sachsen) beantragt habe, überschlugen sich die Kommentare: Von "Kupfergräberstimmung" war die Rede und vom "Schatz von Spremberg". Denn die Nachfrage nach dem Rohstoff ist enorm gewachsen. Nicht nur, weil in Europa die Wirtschaft wieder angezogen hat, sondern weil Länder wie China immer mehr auf Automatisierung setzen -und dafür jede Menge Kupferdrähte brauchen.


Eine Tonne Kupfer kostete in den 80er Jahren noch zwischen 800 und 1000 US-Dollar, heute bewegt sich der Preis um 5700 Dollar. Als weltweit größter Lieferant profitiert vor allem Chile -während sich in Deutschland lediglich die "Buntmetalldiebe" in den Polizeiberichten mehren. Derzeit liegt der Preis wieder ein Drittel niedriger. Langfristig werde er aber weiter steigen, meint Thomas Oberthür vom Bundesamt für Geowissenschaften und Rohstoffe in Hannover. Das Vorkommen in der Lausitz zu erschließen, sei aber sehr teuer. "Investitionen um die 500 Mio. Euro sind bei der Tiefe schon notwendig."

Auch braucht die Vorbereitung viel Zeit. "In 15 bis 20 Jahren könnte das Kupfer abgebaut werden", sagt Klaus Freytag, der Präsident des Brandenburger Landesamts für Bergbau, Geologie und Rohstoffe in Cottbus. So lange dauere es, bis alle Proben genommen, alle Genehmigungen erteilt und ein Bergewerk gebaut sei.

Nach offiziellen Angaben ist das Vorkommen an der Landesgrenze von Sachsen und Brandenburg mit 98 Mio. Tonnen Kupfererz das zweitgrößte Europas. 1,5 Mio. Tonnen reines Kupfer ließen sich aus dem Erz in 850 bis 1450 Metern gewinnen, und vielleicht sogar mehr: "Auf sächsischer Seite ist das Vorkommen noch nicht vollständig erfasst worden", heißt es beim Oberbergamt des Freistaats.

Die Branche spricht von einem Kupfergürtel in Mitteleuropa, an dem auch das größte Abbaugebiet im polnischen Lubin liegt sowie das Mansfelder Land in Sachsen-Anhalt. Dort arbeiteten zur DDR-Zeit die Schächte, Verhüttungsbetriebe und Weiterverarbeiter des Kombinats "Wilhelm Pieck" (Eisleben) mit bis zu 48000 Beschäftigten. Auch als er völlig unwirtschaftlich geworden war, betrieb der SED-Staat den Kupferabbau weiter -Ost-Berlin hatte Angst, sich bei diesem wichtigen Rohstoff von Importen abhängig zu machen.

Bei dem neuen Anlauf mahnt Freytag zu Zurückhaltung, sieht aber auch gute Chancen. "Als die Preise niedrig waren, haben die Firmen nicht exploriert und sich auf ihrem Lorbeer ausgeruht." Inzwischen hätten sie gut verdient und erschlössen auch die Randregionen. Anglo American scheine es Ernst zu meinen, denn Probebohrungen seien teuer. "Da bohren sie Einfamilienhäuser in die Erde hinein", umschreibt Freytag die Kosten.

Bei der ersten Lausitzer Kupfersuche Ende der 60er Jahre war auch der Geologe Rolf Richter dabei. Er warnt vor Euphorie. "Das sind schwierige Lagerstätten", sagt er, der heute das Geokompetenzzentrum Freiberg leitet. Jedoch sei heute auch die Technik weiter, räumt Richter ein. Für einen großen Konzern sei der Abbau möglicherweise machbar. Und Anglo American ist ein großer Konzern.

Von Burkhard Fraune, dpa
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Der Berg ist frei.
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mag her es thun mit rechte.


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markscheider
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Beitrag von markscheider »

Nobi hat geschrieben: Auch braucht die Vorbereitung viel Zeit. "In 15 bis 20 Jahren könnte das Kupfer abgebaut werden"
Was sind wir nur für Optimisten! ;)
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Nobi
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Beitrag von Nobi »

markscheider hat geschrieben: Was sind wir nur für Optimisten! ;)
wir bewahren eben die rohstoffreserven für die nächste(n) generation(en) auf :wink:
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Fauli
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Beitrag von Fauli »

wir bewahren eben die rohstoffreserven für die nächste(n) generation(en) auf
Genau deshalb ruinieren wir uns ja grade die eigene Kohleversorgung :party:
"...denn er ist ein Bergmann;
und ein guter Bergmann fragt nicht danach,
ob ihm tausend Schmeicheleien gemacht werden,
er ist fröhlich, wenn seine Arbeit gut gerät."

Glück Auf !

Fauli
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Haverlahwiese
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Beitrag von Haverlahwiese »

Wie war das noch mal mit der Posterität...

v v v v v
Glück auf, Matthias

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Michael Kitzig (†)
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Beitrag von Michael Kitzig (†) »

Genau deshalb ruinieren wir uns ja grade die eigene Kohleversorgung
wenn es soweit ist, kann man doch mit euros heizen..
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René_M
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Beitrag von René_M »

Glück auf!

Es ist ganz schön verworren die Geschichte: 10 verschiedene, Quellen 10 verschiedene Aussagen!? Ich denk einfach mal abwarten und in einem Jahr mal sehen wie weit es vorangegangen ist. Freuen würde es mich für die Region auf alle Fälle wenn's zustandekommt! :)
Aber mal'ne technische Frage: 1500m Teufe? In einem Rutsch? Oder Blindschacht/Tagesschacht analog zu Alberoda/Aue?
Da müßte doch eigentlich schon Seiltechnisch die Grenze erreicht sein!?
Mir langt es jedenfalls immer schon das 20er Hubseil über Kran zu zerren! :x

Gruß René
Glück auf René
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markscheider
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Beitrag von markscheider »

Naja, die Aussage war "zwischen 450 und 1500 m Teufe". Man wird also sinnvollerweise bei den 450 anfangen, wenn es keine großartige Tektonik gibt, braucht man für den Rest dann auch keine Bockstürze mehr zu machen, da tuts ein Förderberg.
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Fahrsteiger
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Beitrag von Fahrsteiger »

Rene,
bis 2500m in einem Rutsch sind machbar, aber nur mit Mehrseiltechnik, d.h. mit bis zu 10 Seilen. Russland plant 1100m tiefe Steinkohlenschächte mit 10m Durchmesser und Nutzlasten bis zu 50t. 6 Seile mit 54mm und ein Antrieb mit ca. 6 MW reichen. Das größte Problem bei Förderanlagen ist das Bremsen, vor allem bei Koepemaschinen.
Glück Auf
Horst
Dem Bergbau verschworen. Im Bergbau geschafft. Zum Bergmann erkoren mit stählerner Kraft.
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Jörn
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Beitrag von Jörn »

Fahrsteiger hat geschrieben:Das größte Problem bei Förderanlagen ist das Bremsen, vor allem bei Koepemaschinen.
Allerdings. Und wenn Du dann noch auf dem Korbdach stehst und siehst die Spurlattenverdickung immer näher kommen, weil das Seil rutscht - da können einem schon die Haare zu Berge stehen. :( :D
Ansonsten sind die Teufen für Schächte wirklich kein Problem. Kritisch wird's wohl erst beim Klima - aber lassen wir die Jungs erst mal ihre Bohrungen niederbringen.

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Götz George in "Böse Wetter", 2015
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wolke
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Beitrag von wolke »

Savuka (früher Western Deep Levels #2 Shaft; Südafrika) ist fast 3800 Meter tief .... super Gefühl wenn man in einem Schwung bis auf diese Teufe fahren darf ...

Also die Teufe ist wohl nicht das Problem in der Lausitz.

Glückauf

wolke
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Marcel Normann
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Beitrag von Marcel Normann »

Fauli hat geschrieben:Genau deshalb ruinieren wir uns ja grade die eigene Kohleversorgung :party:
Wer sich noch nicht sicher ist, was er davon halten soll, dem sei "Mit offenen Karten" bei arte ans Herz gelegt. Die Folge "Energie und politische Risiken" wird an folgenden Tagen ausgestrahlt:

Mi, 07.02. - 22:20
Sa, 10.02. - 10:55
Mo, 12.02. - 09:40
Di, 13.02. - 08:15
Di, 13.02. - 09:45
Mi, 14.02. - 08:15
Mi, 14.02. - 09:40
Mi, 14.02. - 14:30

Mit einem Gruß: Ein überglücklicher Marcel, der seit heute weiß, daß es wieder zurück ins Bergbaugebiet geht... Nie wieder Küste!
Mein Haushaltstipp: Fettflecken halten sich wesentlich länger, wenn man sie hin und wieder mit etwas Butter einreibt.
Christian P
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Beitrag von Christian P »

Ich war im August im Bergwerk Ost und dort war auch eine Teufe von 1230m kein Proplem.
Zuletzt geändert von Christian P am So. 11. Feb 07 22:35, insgesamt 1-mal geändert.
einer für alle, alle für einen
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markscheider
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Beitrag von markscheider »

Uns wurde in Bergbaukunde gelehrt, daß die Seil ab 2000 m Länge durch ihr Eigengewicht reißen, das ist aber ein paar Jährchen her und ich kann mir gut vorstellen, daß die Werkstofftechnik da einige Fortschritte gemacht hat. Hat jemand aktuelle Werte für dieses Problem, i.e. was ist derzeit technisch machbar?
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Jörn
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Beitrag von Jörn »

@Uwe
=> Horst sein Posting beschreibt den Stand der Technik ganz gut. Darüber wird's teuer.
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René_M
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Beitrag von René_M »

Glück auf!

Die Firma Casar stellt Spezialseile her, u. a. auch für Anwendungen auf Fördertürme. Es gibt Seile mit 2100 N/mm² Bruchkraft, die sind dann allerdings sehr steif und vertragen die Biegewechsel nicht so gut wie die mit niedrigerer Bruchkraft. Ich versuche mal im Laufe der nächste Woche was aktuelles an Zahlen auf zutreiben. Kann aber ein bischen dauern da ich die ganze Woche unterwegs bin.

Glück auf René!
Glück auf René
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Jörn
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Beitrag von Jörn »

Interessierte können sich unter

http://www.lbgr.brandenburg.de/cms/deta ... highlight=

erste Infos zur Cu-Lagerstätte von Spremberg-Graustein herunterladen.

Jörn
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Götz George in "Böse Wetter", 2015
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Beitrag von markscheider »

Fahrsteiger hat geschrieben:Das größte Problem bei Förderanlagen ist das Bremsen, vor allem bei Koepemaschinen.
Dazu ist mir gerade eine sehr gute Idee gekommen: wie wäre es, wenn man das Seil vor der Koepescheibe mit eine Wirbelstrombremse umgibt und so direkt das Seil bremst, anstelle oder zusätzlich zur Maschine?
Dateianhänge
Koepe_Bremse.jpg
Koepe_Bremse.jpg (22.01 KiB) 18798 mal betrachtet
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Beitrag von markscheider »

@Jörn: sehr interessant, danke!
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Michael Kitzig (†)
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Beitrag von Michael Kitzig (†) »

das problem mit den wirbelstömen ist aber dass sie erst bei sehr hoher drehzahl resp. seilgeschwindigkeit eine nennenswerte wirkung hätten!
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Jörn
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Beitrag von Jörn »

@Michael
Um Butter bei die Fischen zu tun: Ab welcher Geschwindigkeit wird es wirksam? Eine Herabbremsung von 14 auf 8 m/s und danach konventionell - warum nicht? Wenn das Prinzip erst ab 100 m/s wirkt können wir an dieser Stelle aufhören mit der Diskussion :D

@Uwe
Problematisch wird es in Schächten mit "Langsamfahrtellen", so die Geschwindigkeit angepasst werden muss. Und die konventionelle Bremse muss natürlich in der Lage sein, den Abbremsvorgang auch selbständig durchzuführen.
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Götz George in "Böse Wetter", 2015
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markscheider
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Beitrag von markscheider »

Ich würde, je mehr ich darüber nachdenke, diese Bremse nur parallel zur normalen Betriebsbremse verwenden. Es geht ja nur darum, daß das Seil nicht auf der Scheibe rutscht.
Bezüglich der Wirksamkeit habe ich weniger Bedenken, schließlich bremsen ja auch z.B. Straßenbahnen per Wirbelstrom. Auch der ICE, und wenn man mal von 300 km/h ausgeht - das sind gerade mal 83 m/s.
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Haverlahwiese
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Beitrag von Haverlahwiese »

markscheider hat geschrieben:Ich würde, je mehr ich darüber nachdenke, diese Bremse nur parallel zur normalen Betriebsbremse verwenden. Es geht ja nur darum, daß das Seil nicht auf der Scheibe rutscht.
Bezüglich der Wirksamkeit habe ich weniger Bedenken, schließlich bremsen ja auch z.B. Straßenbahnen per Wirbelstrom. Auch der ICE, und wenn man mal von 300 km/h ausgeht - das sind gerade mal 83 m/s.
Aber auch als elektrotechnischer Laie kann ich mir nicht vorstellen, dass ein Drahtseil bei linearer Bewegung in einem Spulenkörper einen nennenswerten Wirbelstrom indiziert.
Vielleicht haben wir hier einen gelernten Elektroingenieur, der uns mal über die Machbarkeit aufklärt...

(Wer ja genial, wenn in diesem Forum noch bergbautechnische "Erfindungen" gemacht werden)
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markscheider
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Beitrag von markscheider »

E-Technik ist elende lang her, aber wenn das mit einem Schienenstrang klappt, so sehe ich erstmal keinen Grund, warum es mit einem Drahtseil nicht gehen sollte. Der Wirkungsgrad ist bestimmt schlechteer, aber grundsätzlich?
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René_M
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Beitrag von René_M »

Glück auf!

1. zum Seil: Ich habe wie schon angkündigt bei der Firma Casar mal angefragt. konkrete Beispiele haben sie nicht rausgerückt sondern nur die Zahlen laut Tabelle: Ein Seil mit Durchmesser 56mm hat ein Längengewicht von ca. 16kg/m bei einer Nennfestigkeit der Drähte von 1770/ 1960 oder 2160N/mm² eine Mindestbruchkraft von jeweils 262,56t/ 290,74t bzw.320,41t. Laut Aussage der der Firma wird allerdings bei solchen Anwendungen immer eine Einzelfallanalyse gemacht um die genauen Betriebszustände zu berücksichtigen. Da ja noch mehrere Parameter wie Biegewechsel , Spulart u.s.w. berücksichtigt werden müssen.

2. zum Antrieb: Ich kann da zwar auch nur wieder aus Krantechnischer Sicht sprechen: bei Krankonstruktionen war bis vor ein paar Jahren die Folge Wirbelstrombremse-> E-Motor(Schleifringläufer)->Getriebekupplung(e-magnetisch schaltbar)-> Getriebe-> Seiltrommel die gebräuchlichste.
Die Weiterentwicklung in der Elektronik haben nun zu der Kombination SPS und Frequenzumrichter Technik geführt. Die Firma Liebherr baut damit Kranhubwerke die ein 40er Seil, einer 230KW Leistung und einer Hublast von 70t bewegen, aber halt 6fach geschert. Demnächst soll noch ein größere Antrieb mit 330KW/100t folgen! Mit der FU-Technik ist es z.B. möglich Lasten im schwebenden Zustand zu halten ohne das die Bremse einfällt! Ob man diese Bereiche nun so einfach vergleichen kann weis ich allerdings nicht!? Ich bin zwar nun auch kein Elektrofachmann kann mir aber durch aus vorstellen das die Wirbelstrombremse am Seil wirkt nur muss der Spulenkörper durch den das Seil läuft relativ lang sein um genügend Magnetkraft zu entwickeln. Oder es geht ja ein Lösung die beides kombiniert Einmal eine WSB am Seil und die E-Motor selbst?

Gruß René
Glück auf René
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Michael Kitzig (†)
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Beitrag von Michael Kitzig (†) »

dachte ich mir, dass die frage aufkommt...
also:
der einfachste fall einer wirbelstrombremse ist der, eine kurzgeschlossene spule an einem permanentmagneten vorbei zu führen.
in der spule entsteht dann eine spannung (physikunterricht: rechte-hand-regel) und wenn die kurzgeschlossen wird ein strom, der dann die spule über ihren galvanischén widerstand aufheizt und damit "die energie vernichtet"

so was hat jeder "stromzähler" um einen gleichmässigen lauf zu erreichen.
nur sind die auftretenden kräfte dort sehr klein.
für grössere kräfte muss man die komponenten vergrössern- also entweder magnetfeld oder spule bzw. kurzschlusskörper oder relative geschwindigkeit.
Stassenbahn, ice &co haben einen E-motor, der bremst, meist mit getriebe davor und in jedem fall erzeugt der motor dank seiner wicklungen auf kurzem weg viele kleine aber starke magnetfelder, einfach ausgedrückt.
an einem linearen seil wird so etwas sehr gross werden...

aber anders herum betrachtet, als energetisches problem:
wo soll denn die verbremste energie hin?
die bleibt natürlich im seil, was ja den kurzschlussläufer darstellt, und wird dieses nicht unerheblich aufheizen.
was dann wohl die innenschmierung dazu sagt? und die festigkeit?
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markscheider
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Beitrag von markscheider »

Ich meinte dieses Prinzip: http://de.wikipedia.org/wiki/Magnetschienenbremse
(natürlich ohne die Schleifwirkung).
Ja, das Seil würde sich aufheizen. Wie sehr und wie hoch der Anteil der Wirbelstrombremse an der Gesamtbremsung sein kann, müßte man durchrechnen und dann im Versuch klären.
Es reicht ja, soviel zusätzliche Bremsenergie aufzubringen, daß kein Schlupf an der Treibscheibe auftritt.
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Michael Kitzig (†)
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Beitrag von Michael Kitzig (†) »

... dann wäre noch die bei den grossen teufen sicherlich nicht unbeträchtliche längenänderung des seils durch die erwärmung zu beachten..
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Rudolf
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Beitrag von Rudolf »

Heute war ich bei einem Vortrag im Landesamt für Bergbau, Geologie und Rohstoffe bei Potsdam über die Kupferlagerstätte. Dem Vortag entnahm ich,
das das Kupferschieferflöz zwischen 60 cm und 1,40 mächtig ist. Dann gibt es noch Hangenderz und Liegenderz, sodaß der abzubauende Erzhorizont im Schnitt über 2 m mächtig ist. Dadurch können auch größere Bergbaumaschienen eingesetzt werden und der Abbau wäre nicht so mühsam wie in Sangershausen, wo der Erzhorizont nur ca 35 cm hoch war. Pro m² Abbaufläche würde sich ein geschätzter Kupferinhalt von ca 95 kg ergeben, was in Sangerhausen nur bei 15 -20 kg pro m² lag. Habe mir noch eine 15 Seitige Beschreibung der Lagarstätte mitgenommen.(Aus Brandenburg.geowiss. Beitrag 2006/1/2) die ich, wenns jemand interessiert, gerne als PDF zumailen kann. (dann bitte Mailadresse an PN senden)
Spart Rohstoffe, Bergbau ist - leider immer noch - Blut und Schweiß !
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