Feuersalamanderlarven in einem Bergwerk auf 22m Wassertiefe
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Feuersalamanderlarven in einem Bergwerk auf 22m Wassertiefe
Glück auf,
vor 3 Jahren bin ich in einen neuen Freundeskreis von Bergwerksenthusiasten hineingeraten und daraufhin als Taucher in diversen Harzer Bergwerken getaucht.
In einem dieser Bergwerke im Landkreis Quedlinburg entdeckten wir im August 2005 erstmals Feursalamanderlarven, die wir in den vorangegangenen TGs nie bemerkt haben. Das Bergwerk wurde bereits regelmäßig in größeren Abständen seit einem Jahr betaucht.
Nach diesem Erstfund fand eine regelmäßige Zählung der Larven und Fotografie/ Videoaufnahmen meist im 14tägigen Rhythmus statt.
Inzwischen läuft das Projekt über 1 Jahr und es waren ständig bis zu 80 Larven in völliger Dunkelheit bei einem Wasserdruck von 3bar dort unten, die sich auch in Einzelexemplaren bis zum fertigen Feuersalamander entwickelt haben.
Im Folgenden möchte ich einen Zustandsbericht und einige Fotos beifügen, die kürzlich an die Zeitschrift "Aquarium heute" zu Herrn Dr. Herrmann gegangen sind, der eine Veröffentlichtung dieses Phänomens zugesagt hat.
Sehr ausführliche Berichte dazu kann man auf der Seite http://www.feuersalamander.com im Gästeforum finden.
Ich würde mich freuen, wenn hier jemand zur Klärung der im Abschluß aufgezeigten Fragen beitragen könnte.
Der Quertaucher
Feuersalamanderlarven Beobachtungen in einem Bergwerk (Altbergbau von ca. 1740) auf 22m Wassertiefe seit August 2005 im Ostharz
Ein kleines, verschlafenes Dorf im Oberharz. Früher lebte man hier vom Bergbau und die Gegend rundherum ist durchlöchert von Bergwerken wie der berühmte Schweizer Käse. Heute schlägt man sich mit ein wenig Fremdenverkehr und naturnahem Tourismus durch. Vom Bergbau der Alten wissen nur noch Wenige.
Alles begann im Jahr 2004, als Höhlentaucher von Fledermausschützern gebeten wurden, Bergwerke zu erkunden. Eine dieser alten Gruben wurde dann über einen längeren Zeitraum betaucht und im August 2005 stellte der eine der beiden Taucher fest: „da unten scheinen so kleine Viecher rumzukrabbeln. Guck mal genauer nach…“. Diese erste Begegnung war der Beginn eines kleinen Wunders.
Auf 22m Wassertiefe, die über einen wassergefüllten Schacht (Gesenk) erreicht werden, gelangt man in einen ca. 60m langen Stollen. Hier befanden sich mehrere Larven vom Feuersalamander (Salamandra salamandra terrestris).
Einzelne Tiere waren bis zu 40m in dem Stollen in völliger Dunkelheit vorgedrungen und verhielten sich sehr ruhig am Boden liegend.
Es ist unklar, wovon sich die Tiere in diesem völlig abgeschlossenen Wasser (ohne Zulauf) ernähren. Möglicherweise lebt hier der blinde Höhlenkrebs Niphargus, der als Futter dienen könnte, aber bisher nicht gesichtet wurde.
Von Welsen weiß man, dass sie gern Zellulose von Holz aufnehmen und dies für ihre Verdauung und das Wachstum von Wichtigkeit ist. Trotzdem kam es nicht zu besonderen Ansammlungen von Larven wo Holz vorhanden war.
Vielleicht sind die Jungtiere auch nur von dem ca. 15m langen Eingangsbereich, der ungefähr 40cm unter Wasser steht in das Gesenk hinein abgedriftet und auf diese Tiefe abgesunken. Hier scheinen sie zu „überwintern“. Interessant ist, dass die Häufigkeit der Larven proportional zur Entfernung vom Gesenk zunimmt. (Also je weiter vom Eingangsschacht, desto mehr Larven wurden beobachtet).
Im Flachwasserbereich und an den Wänden des Bergwerks hatten die Taucher schon häufig Feuersalamander beobachtet.
Schnell war der Entschluß gefasst, die weitere Entwicklung der Tiere in regelmäßigen Abständen zu beobachten. Erste Fotos entstanden und später wurde alles per Video dokumentiert. Alle 14 Tage fand eine Zählung der Larven statt. Die Zahl pendelte zwischen 41 Larven zu Anfang der Beobachtungen im August 2005, über 21 im Oktober des gleichen Jahres bis hin zum Rekord am 30. August 2006 mit 81 Larven.
Normalerweise entwickeln sich aus dem abgesetzten Nachwuchs binnen einem Vierteljahr Jungsalamander, doch hier in diesem Bergwerk bei Mangelernährung und in völliger Dunkelheit ist alles anders.
Augenscheinlich liegen die Larven nur "dösend" herum. Es ist keine Futteraufnahme beobachtet worden, auch kein Kannibalismus, was aber nicht heißt, dass beides nicht auch vorkommt. Ihr Phänotyp ist überwiegend einheitlich abgemagert und wenn sie angeleuchtet werden, reagieren sie träge. Bei Fotos mit Vermessungslineal kommt es zu Fluchtbewegungen.
Nur wenige Tiere metamorphosieren nach einer extrem verlängerten larvalen Phase zum Jungsalamander (ca. 5 Monaten und später). Eigentümlicherweise schaffen es fast alle dieser Tiere das Bergwerk ohne Fremdeingriff wieder zu verlassen.
Über den gesamten Beobachtungszeitraum werden nur vereinzelte verendete Larven und ein umgewandeltes Tier gefunden, die mit diesen besonderen Bedingungen nicht zurande kamen.
Auch über den Winter hin versuchte man den Turnus der Beobachtungen einzuhalten, soweit es das Wetter zuließ. Ende März begann die Zahl der Larven erneut zu steigen, was auf ein Absetzen neuer Tiere durch Weibchen zurückgeführt wird.
Die Grundbedingungen: Wasser 8°C konstant, völlige Dunkelheit, etwas Holz liegt aus dem Albergbau von 1740 mit Balken, Leitern (Fahrten) und Brettern im Querstollen herum. Mehr nicht. Futtertiere konnten bei keinem der Tauchgänge nachgewiesen werden. Nur ein Wurm betätigte sich einmal als Aasfresser und ein Fremdling hatte sich zwischen dem 10.Mai und 7. Juni 2006 ca. 35m weit in den Stollen unter Wasser verirrt: ein Grasfrosch.
Von diesem Überraschungsgast gelangen auch einige Videoaufnahmen.
Die Beobachtungsreihe ist nun bereits über ein Jahr alt und wird im 14tägigen Rhythmus fortgeführt.
Es bleiben weiterhin folgende Fragen zu klären:
1. wie ist die Nahrungsgrundlage
2. wie überleben die Tiere bei der Dunkelheit
3. wie lange dauert in dieser Sondersituation die Metamorphose
4. wie gelangt genügend 0² ins Wasser da unten, damit die Atmung sichergestellt wird.
5. wie konnte das augenscheinlich vollständig umgewandelte Tier, das bereits am 6.7. hier abgebildet wurde noch überleben und selbständig den tiefen, dunklen Stollen verlassen.
6. gibt es Kannibalismus
7. haben wir mit unserer Taucherei und der ausgeatmeten Luft, die sich an der Firste in „Pfützen“ sammelt und dem regelmäßigen Durchrühren des Wassers beim Schwimmen erst Bedingungen geschaffen, die ein Überleben für die Larven ermöglichen?
Anbei noch eine grobe Lageskizze zum besseren Verständnis.
vor 3 Jahren bin ich in einen neuen Freundeskreis von Bergwerksenthusiasten hineingeraten und daraufhin als Taucher in diversen Harzer Bergwerken getaucht.
In einem dieser Bergwerke im Landkreis Quedlinburg entdeckten wir im August 2005 erstmals Feursalamanderlarven, die wir in den vorangegangenen TGs nie bemerkt haben. Das Bergwerk wurde bereits regelmäßig in größeren Abständen seit einem Jahr betaucht.
Nach diesem Erstfund fand eine regelmäßige Zählung der Larven und Fotografie/ Videoaufnahmen meist im 14tägigen Rhythmus statt.
Inzwischen läuft das Projekt über 1 Jahr und es waren ständig bis zu 80 Larven in völliger Dunkelheit bei einem Wasserdruck von 3bar dort unten, die sich auch in Einzelexemplaren bis zum fertigen Feuersalamander entwickelt haben.
Im Folgenden möchte ich einen Zustandsbericht und einige Fotos beifügen, die kürzlich an die Zeitschrift "Aquarium heute" zu Herrn Dr. Herrmann gegangen sind, der eine Veröffentlichtung dieses Phänomens zugesagt hat.
Sehr ausführliche Berichte dazu kann man auf der Seite http://www.feuersalamander.com im Gästeforum finden.
Ich würde mich freuen, wenn hier jemand zur Klärung der im Abschluß aufgezeigten Fragen beitragen könnte.
Der Quertaucher
Feuersalamanderlarven Beobachtungen in einem Bergwerk (Altbergbau von ca. 1740) auf 22m Wassertiefe seit August 2005 im Ostharz
Ein kleines, verschlafenes Dorf im Oberharz. Früher lebte man hier vom Bergbau und die Gegend rundherum ist durchlöchert von Bergwerken wie der berühmte Schweizer Käse. Heute schlägt man sich mit ein wenig Fremdenverkehr und naturnahem Tourismus durch. Vom Bergbau der Alten wissen nur noch Wenige.
Alles begann im Jahr 2004, als Höhlentaucher von Fledermausschützern gebeten wurden, Bergwerke zu erkunden. Eine dieser alten Gruben wurde dann über einen längeren Zeitraum betaucht und im August 2005 stellte der eine der beiden Taucher fest: „da unten scheinen so kleine Viecher rumzukrabbeln. Guck mal genauer nach…“. Diese erste Begegnung war der Beginn eines kleinen Wunders.
Auf 22m Wassertiefe, die über einen wassergefüllten Schacht (Gesenk) erreicht werden, gelangt man in einen ca. 60m langen Stollen. Hier befanden sich mehrere Larven vom Feuersalamander (Salamandra salamandra terrestris).
Einzelne Tiere waren bis zu 40m in dem Stollen in völliger Dunkelheit vorgedrungen und verhielten sich sehr ruhig am Boden liegend.
Es ist unklar, wovon sich die Tiere in diesem völlig abgeschlossenen Wasser (ohne Zulauf) ernähren. Möglicherweise lebt hier der blinde Höhlenkrebs Niphargus, der als Futter dienen könnte, aber bisher nicht gesichtet wurde.
Von Welsen weiß man, dass sie gern Zellulose von Holz aufnehmen und dies für ihre Verdauung und das Wachstum von Wichtigkeit ist. Trotzdem kam es nicht zu besonderen Ansammlungen von Larven wo Holz vorhanden war.
Vielleicht sind die Jungtiere auch nur von dem ca. 15m langen Eingangsbereich, der ungefähr 40cm unter Wasser steht in das Gesenk hinein abgedriftet und auf diese Tiefe abgesunken. Hier scheinen sie zu „überwintern“. Interessant ist, dass die Häufigkeit der Larven proportional zur Entfernung vom Gesenk zunimmt. (Also je weiter vom Eingangsschacht, desto mehr Larven wurden beobachtet).
Im Flachwasserbereich und an den Wänden des Bergwerks hatten die Taucher schon häufig Feuersalamander beobachtet.
Schnell war der Entschluß gefasst, die weitere Entwicklung der Tiere in regelmäßigen Abständen zu beobachten. Erste Fotos entstanden und später wurde alles per Video dokumentiert. Alle 14 Tage fand eine Zählung der Larven statt. Die Zahl pendelte zwischen 41 Larven zu Anfang der Beobachtungen im August 2005, über 21 im Oktober des gleichen Jahres bis hin zum Rekord am 30. August 2006 mit 81 Larven.
Normalerweise entwickeln sich aus dem abgesetzten Nachwuchs binnen einem Vierteljahr Jungsalamander, doch hier in diesem Bergwerk bei Mangelernährung und in völliger Dunkelheit ist alles anders.
Augenscheinlich liegen die Larven nur "dösend" herum. Es ist keine Futteraufnahme beobachtet worden, auch kein Kannibalismus, was aber nicht heißt, dass beides nicht auch vorkommt. Ihr Phänotyp ist überwiegend einheitlich abgemagert und wenn sie angeleuchtet werden, reagieren sie träge. Bei Fotos mit Vermessungslineal kommt es zu Fluchtbewegungen.
Nur wenige Tiere metamorphosieren nach einer extrem verlängerten larvalen Phase zum Jungsalamander (ca. 5 Monaten und später). Eigentümlicherweise schaffen es fast alle dieser Tiere das Bergwerk ohne Fremdeingriff wieder zu verlassen.
Über den gesamten Beobachtungszeitraum werden nur vereinzelte verendete Larven und ein umgewandeltes Tier gefunden, die mit diesen besonderen Bedingungen nicht zurande kamen.
Auch über den Winter hin versuchte man den Turnus der Beobachtungen einzuhalten, soweit es das Wetter zuließ. Ende März begann die Zahl der Larven erneut zu steigen, was auf ein Absetzen neuer Tiere durch Weibchen zurückgeführt wird.
Die Grundbedingungen: Wasser 8°C konstant, völlige Dunkelheit, etwas Holz liegt aus dem Albergbau von 1740 mit Balken, Leitern (Fahrten) und Brettern im Querstollen herum. Mehr nicht. Futtertiere konnten bei keinem der Tauchgänge nachgewiesen werden. Nur ein Wurm betätigte sich einmal als Aasfresser und ein Fremdling hatte sich zwischen dem 10.Mai und 7. Juni 2006 ca. 35m weit in den Stollen unter Wasser verirrt: ein Grasfrosch.
Von diesem Überraschungsgast gelangen auch einige Videoaufnahmen.
Die Beobachtungsreihe ist nun bereits über ein Jahr alt und wird im 14tägigen Rhythmus fortgeführt.
Es bleiben weiterhin folgende Fragen zu klären:
1. wie ist die Nahrungsgrundlage
2. wie überleben die Tiere bei der Dunkelheit
3. wie lange dauert in dieser Sondersituation die Metamorphose
4. wie gelangt genügend 0² ins Wasser da unten, damit die Atmung sichergestellt wird.
5. wie konnte das augenscheinlich vollständig umgewandelte Tier, das bereits am 6.7. hier abgebildet wurde noch überleben und selbständig den tiefen, dunklen Stollen verlassen.
6. gibt es Kannibalismus
7. haben wir mit unserer Taucherei und der ausgeatmeten Luft, die sich an der Firste in „Pfützen“ sammelt und dem regelmäßigen Durchrühren des Wassers beim Schwimmen erst Bedingungen geschaffen, die ein Überleben für die Larven ermöglichen?
Anbei noch eine grobe Lageskizze zum besseren Verständnis.
- Dateianhänge
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- 11.10.-06-053-(29)-L-web-St.jpg
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- IMG_2068-Larve-auf-Holzwass.jpg
- so sehen die meisten Larven aus, recht dünn und abgemagert
- (96.04 KiB) 2676-mal heruntergeladen
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- Grobskizze
- Skizze-Bergwerk-Feuersalama.jpg (78.25 KiB) 10494 mal betrachtet
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- Salamanderlarve-nahe-Ortsbr.jpg
- umgewandelte Larve, die ohne Kiemen den Weg an die Oberfläche schaffte, fotografiert nach ca. 40m kurz vor der Ortsbrust auf 22m Wassertiefe
- (98.58 KiB) 2677-mal heruntergeladen
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- 11.10.-06-053-(10)-La-gr-w.jpg
- aktuelles Bild einer einzelnen sehr großen Larve, die sich möglichweise bald umwandelt
- (92.35 KiB) 2690-mal heruntergeladen
Hallo, das ist ja eine hochinteressante Sache !
Vorab - ich bin keine Biologe, sondern nur recht erfahrener "Naturliebhaber", der sich einigermaßen mit Amphibien auskennt.
Das Phänomen, dass Feuersalamander die doch recht jühlen, gleichzeitig aber in der Temperatur konstanten Wasserabflüsse von Bergwerken mögen, ist mir schon vor jahren aufgefallen (z.B. Abfluss der Grube Penny hier im Oberbergischen Kreis). Meist sind ja die Umgebungen infolge des Bergbaus auch sehr salamanderfreundlich (feuchte Halden, feuchte Areale durch Bodenverdichtungen usw. - besonders natürlich durch ihre häufig abgelegene Lage...). Insoweit würde ich auch in diesem Fall auf verdriftete Larven tippen. Zwar sind die F.-larven ziemlich agil, da Bachbewohner, dabei aber stark bodenorientiert - soll heissen, sie folgen in Gewässern der Schwerkraft. In den gewöhnlich zur Larvenabsetzung genutzten Umgebung, d.h. Gumpen in Waldbächen, führt das auch zu keinen Problemen.
Speziell zu den Fragen:
1. wie ist die Nahrungsgrundlage
- aus dem Bericht geht nicht deutlich hervor, ob ihr schon einmal Sedimetproben genommen habt, um diese mikroskopisch zu untersuchen - wenn nicht, würde ich da in Form von Kleinstlebewesen die Nahrungsgrundlage vermuten. (Nahrungskette: Totholz - Bakterien - Kleinstkrebse oder eingescwemmtes Material - Bakterien - Kleinstkrebse)
2. wie überleben die Tiere bei der Dunkelheit
- andersherum gefragt - brauchen sie Licht ?? Ich denke nicht, da ihr Lebensraum wie oben schon gesagt, Waldbäche und mehrheitlich dunkle, feuchte Areale sind. Zur Nahrungssuche in kompletter Dunkelheit müssten dann die Riechsinne genügen - da wären aber die Biologen gefragt...
3. wie lange dauert in dieser Sondersituation die Metamorphose
- in einem Fall wird in einer Zeitschrift für Aquaristik von mehr als zweijährigen Kaulquappen in einem sehr kalten Tümpel berichtet (Kaulquappen überwintern in D nie !) - die verzögerte Entwicklung führte zu herabgesetzter Vitalität und einer überdurchschnittliche Größe.
In diesem Fall hier denke ich, ist der limitierende Faktor die geringe Nahrung, die Temperaturverhältnisse entsprechen den "normalen" Bedingungen (s.o. - Waldbäche).
4. wie gelangt genügend 0² ins Wasser da unten, damit die Atmung sichergestellt wird.
- gibt es eine evtl. unmerkliche Strömung ? Z.B. im Winter, wenn das Oberflächenwasser auf 4Grad abkühlt und dann nach unten in den Stollen absinkt - die dabei entstehende Zirkulation dürfte mögl. ausreichen, da im Stollen scheinbar ausser den Larven keine Sauerstoffzehrer vorhanden sind.
5. wie konnte das augenscheinlich vollständig umgewandelte Tier, das bereits am 6.7. hier abgebildet wurde noch überleben und selbständig den tiefen, dunklen Stollen verlassen.
- da kann man nur mutmaßen - die Schwimmfähigkeiten ausgewachsener Salamander sind meines Wissens bescheiden. Wi sicher seid ihr, dass der Sal. wirklich lebend den Stolen verlassen hat?
6. gibt es Kannibalismus
- wenn die Größenunterschiede ausreichend sind
7. haben wir mit unserer Taucherei und der ausgeatmeten Luft, die sich an der Firste in „Pfützen“ sammelt und dem regelmäßigen Durchrühren des Wassers beim Schwimmen erst Bedingungen geschaffen, die ein Überleben für die Larven ermöglichen?
- tja !?!?
Hoffe, nicht zuviel spekuliert zu haben !
GA
Marc
Vorab - ich bin keine Biologe, sondern nur recht erfahrener "Naturliebhaber", der sich einigermaßen mit Amphibien auskennt.
Das Phänomen, dass Feuersalamander die doch recht jühlen, gleichzeitig aber in der Temperatur konstanten Wasserabflüsse von Bergwerken mögen, ist mir schon vor jahren aufgefallen (z.B. Abfluss der Grube Penny hier im Oberbergischen Kreis). Meist sind ja die Umgebungen infolge des Bergbaus auch sehr salamanderfreundlich (feuchte Halden, feuchte Areale durch Bodenverdichtungen usw. - besonders natürlich durch ihre häufig abgelegene Lage...). Insoweit würde ich auch in diesem Fall auf verdriftete Larven tippen. Zwar sind die F.-larven ziemlich agil, da Bachbewohner, dabei aber stark bodenorientiert - soll heissen, sie folgen in Gewässern der Schwerkraft. In den gewöhnlich zur Larvenabsetzung genutzten Umgebung, d.h. Gumpen in Waldbächen, führt das auch zu keinen Problemen.
Speziell zu den Fragen:
1. wie ist die Nahrungsgrundlage
- aus dem Bericht geht nicht deutlich hervor, ob ihr schon einmal Sedimetproben genommen habt, um diese mikroskopisch zu untersuchen - wenn nicht, würde ich da in Form von Kleinstlebewesen die Nahrungsgrundlage vermuten. (Nahrungskette: Totholz - Bakterien - Kleinstkrebse oder eingescwemmtes Material - Bakterien - Kleinstkrebse)
2. wie überleben die Tiere bei der Dunkelheit
- andersherum gefragt - brauchen sie Licht ?? Ich denke nicht, da ihr Lebensraum wie oben schon gesagt, Waldbäche und mehrheitlich dunkle, feuchte Areale sind. Zur Nahrungssuche in kompletter Dunkelheit müssten dann die Riechsinne genügen - da wären aber die Biologen gefragt...
3. wie lange dauert in dieser Sondersituation die Metamorphose
- in einem Fall wird in einer Zeitschrift für Aquaristik von mehr als zweijährigen Kaulquappen in einem sehr kalten Tümpel berichtet (Kaulquappen überwintern in D nie !) - die verzögerte Entwicklung führte zu herabgesetzter Vitalität und einer überdurchschnittliche Größe.
In diesem Fall hier denke ich, ist der limitierende Faktor die geringe Nahrung, die Temperaturverhältnisse entsprechen den "normalen" Bedingungen (s.o. - Waldbäche).
4. wie gelangt genügend 0² ins Wasser da unten, damit die Atmung sichergestellt wird.
- gibt es eine evtl. unmerkliche Strömung ? Z.B. im Winter, wenn das Oberflächenwasser auf 4Grad abkühlt und dann nach unten in den Stollen absinkt - die dabei entstehende Zirkulation dürfte mögl. ausreichen, da im Stollen scheinbar ausser den Larven keine Sauerstoffzehrer vorhanden sind.
5. wie konnte das augenscheinlich vollständig umgewandelte Tier, das bereits am 6.7. hier abgebildet wurde noch überleben und selbständig den tiefen, dunklen Stollen verlassen.
- da kann man nur mutmaßen - die Schwimmfähigkeiten ausgewachsener Salamander sind meines Wissens bescheiden. Wi sicher seid ihr, dass der Sal. wirklich lebend den Stolen verlassen hat?
6. gibt es Kannibalismus
- wenn die Größenunterschiede ausreichend sind
7. haben wir mit unserer Taucherei und der ausgeatmeten Luft, die sich an der Firste in „Pfützen“ sammelt und dem regelmäßigen Durchrühren des Wassers beim Schwimmen erst Bedingungen geschaffen, die ein Überleben für die Larven ermöglichen?
- tja !?!?
Hoffe, nicht zuviel spekuliert zu haben !
GA
Marc
"...aller Reichtum lag in der Erde..." (A. Nehls)
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- Foren-User
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- Registriert: Sa. 01. Mai 04 0:00
- Name: Susanne Diehl
- Wohnort: Babenhausen
Empfehlenswerte Literatur zum Thema:
Handbuch der Reptilien und Amphibien Europas, Band 4 / IIB, Aula Verlag Wiebelsheim 2004 ISBN: 3-89104-674-X.
Dort gibt es viele Antworten auf die gestellten Fragen (über 73 S. zum Feuersalamander).
z.B. Größe der Beutetiere der Larven: zwischen 0,7 und 2,3 mm ! (also, genau hinsehen lohnt
Glück Auf!
Gesenk
Handbuch der Reptilien und Amphibien Europas, Band 4 / IIB, Aula Verlag Wiebelsheim 2004 ISBN: 3-89104-674-X.
Dort gibt es viele Antworten auf die gestellten Fragen (über 73 S. zum Feuersalamander).
z.B. Größe der Beutetiere der Larven: zwischen 0,7 und 2,3 mm ! (also, genau hinsehen lohnt
Glück Auf!
Gesenk
- kapl
- Foren-Profi
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- Registriert: Do. 01. Aug 02 0:00
- Name: Karsten Plewnia
- Wohnort: Ruhrstadt Essen
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Schon bekannt?
http://www.feuersalamander.com/wbb2/
Edit:
hat sich erledigt. Lesen bildet . Siehe unten....
GA
kapl
http://www.feuersalamander.com/wbb2/
Edit:
hat sich erledigt. Lesen bildet . Siehe unten....
GA
kapl
Zuletzt geändert von kapl am Do. 19. Okt 06 13:03, insgesamt 1-mal geändert.
- Björn
- Foren-Profi
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- Registriert: Sa. 01. Mär 03 0:00
- Name: Björn Holm
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Re: Feuersalamanderlarven in einem Bergwerk auf 22m Wasserti
Ich mal würde behaupten, ja
Björn
http://www.feuersalamander.com/wbb2/thr ... eadid=1006Quertaucher hat geschrieben:Sehr ausführliche Berichte dazu kann man auf der Seite http://www.feuersalamander.com im Gästeforum finden.
Björn
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- Foren-User
- Beiträge: 96
- Registriert: Di. 17. Okt 06 21:00
- Wohnort: Blankenburg
Glück Auf,
erstmal vielen Dank für das Interesse an der Thematik.
Über den Buchtipp erhielt ich ein ähnliches Werk von 1996, in dem der führende Amphibienspezialist Dr. Thiesmeier über die Biologie des Feuersalamanders ausführlich berichtet.
Inzwischen habe ich auch Kontakt mit ihm aufgenommen und er meinte, daß ihm ein derartiges Phänomen auch noch nicht untergekommen sei. Nun wäre eine fachliche Auswertung unserer detaillierten Beobachtungen der nächste Schritt.
Zu den einzelnen Punkten:
1. Sedimentproben haben wir noch nicht genommen. Man müßte dann ja auch einen Biologen haben, der diese fachgerecht analysieren könnte.
Über Fledermausschützer die ich kenne, ließe sich da sicher langfristig ein Kontakt herstellen.
2. Dunkelheit scheint für die vorzugsweise nachtaktiven F. kein Problem zu sein, da sie ihre Beute oft erriechen. Könnte also auch schon für die Larven gelten.
3. In der Literatur las ich von Überwinterungen von Larven, die z.T. allerdings durch späte Würfe im Herbst nicht zur Methamorphose gelangt sind. Also ist auch im Bergwerk bei der Nahrungsknappheit mit stark verlangsamten Entwicklungsrhythmen zu rechnen.
4. Wir haben mal ausgerechnet, daß das stehende Gewässer im Bergwerk ca. 300m³ Wasserinhalt hat. Also schon ein etwas großer unterirdischer "Pool".
Bei 8° ist die 0²- Löslichkeit sehr hoch und es sollte durch Selbstvermischung des Wassers ausreichen Sauerstoff für die paar Larven vorhanden sein. Zusätzlich bringen wir durch Verwirbelung und Ausamtemluft 0² und Luftblasen an der Firste ein. Wobei das nicht notwendig erscheint. waren doch nach der Zwangswinter-Beobachtungspause (Schnee auf Waldwegen) noch sehr viele Larven vorhanden.
Umgewandelte Larven sollen nach Info eines Amphibienspezis auch eine zeitlang über die Haut atmen können.
5. Tote Salamander in der Größe, wie dann die frisch umgewandelten Larven sind, können nur schwerlich übersehen werden. Auch ist die Verwesung bei der niedrigen Temperatur verlangsamt, so daß man über 1 Monat hinaus Kadaver noch sehen konnte, was auch schon vorgekommen ist. Außerdem leuchten die umgewandelten Tiere mit ihrer Gelbzeichnung besonders stark. Gefressen werden solche großen Tiere nicht von Artgenossen.
6. Kannibalismus wird auch in der Literatur bei extremem Nahrungsmangel angegeben.
So schön rund wie die beiden größtenLarven aussahen, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, daß hier Geschwisterliebe durch den Magen gegangen ist. Abnehmende Gesamtzahlen deuten ebenfalls darauf hin, denn Leichen wurden nur sehr wenige gefunden.
Der Quertaucher
erstmal vielen Dank für das Interesse an der Thematik.
Über den Buchtipp erhielt ich ein ähnliches Werk von 1996, in dem der führende Amphibienspezialist Dr. Thiesmeier über die Biologie des Feuersalamanders ausführlich berichtet.
Inzwischen habe ich auch Kontakt mit ihm aufgenommen und er meinte, daß ihm ein derartiges Phänomen auch noch nicht untergekommen sei. Nun wäre eine fachliche Auswertung unserer detaillierten Beobachtungen der nächste Schritt.
Zu den einzelnen Punkten:
1. Sedimentproben haben wir noch nicht genommen. Man müßte dann ja auch einen Biologen haben, der diese fachgerecht analysieren könnte.
Über Fledermausschützer die ich kenne, ließe sich da sicher langfristig ein Kontakt herstellen.
2. Dunkelheit scheint für die vorzugsweise nachtaktiven F. kein Problem zu sein, da sie ihre Beute oft erriechen. Könnte also auch schon für die Larven gelten.
3. In der Literatur las ich von Überwinterungen von Larven, die z.T. allerdings durch späte Würfe im Herbst nicht zur Methamorphose gelangt sind. Also ist auch im Bergwerk bei der Nahrungsknappheit mit stark verlangsamten Entwicklungsrhythmen zu rechnen.
4. Wir haben mal ausgerechnet, daß das stehende Gewässer im Bergwerk ca. 300m³ Wasserinhalt hat. Also schon ein etwas großer unterirdischer "Pool".
Bei 8° ist die 0²- Löslichkeit sehr hoch und es sollte durch Selbstvermischung des Wassers ausreichen Sauerstoff für die paar Larven vorhanden sein. Zusätzlich bringen wir durch Verwirbelung und Ausamtemluft 0² und Luftblasen an der Firste ein. Wobei das nicht notwendig erscheint. waren doch nach der Zwangswinter-Beobachtungspause (Schnee auf Waldwegen) noch sehr viele Larven vorhanden.
Umgewandelte Larven sollen nach Info eines Amphibienspezis auch eine zeitlang über die Haut atmen können.
5. Tote Salamander in der Größe, wie dann die frisch umgewandelten Larven sind, können nur schwerlich übersehen werden. Auch ist die Verwesung bei der niedrigen Temperatur verlangsamt, so daß man über 1 Monat hinaus Kadaver noch sehen konnte, was auch schon vorgekommen ist. Außerdem leuchten die umgewandelten Tiere mit ihrer Gelbzeichnung besonders stark. Gefressen werden solche großen Tiere nicht von Artgenossen.
6. Kannibalismus wird auch in der Literatur bei extremem Nahrungsmangel angegeben.
So schön rund wie die beiden größtenLarven aussahen, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, daß hier Geschwisterliebe durch den Magen gegangen ist. Abnehmende Gesamtzahlen deuten ebenfalls darauf hin, denn Leichen wurden nur sehr wenige gefunden.
Der Quertaucher
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- Wohnort: Blankenburg
Glück auf,
fast vor einem Jahr war ebenfalls für Dezember ausnehmend mildes Wetter.
Und diesmal außerdem zum Nikolaus nicht nur 6,5° außen, sondern auch noch regenfrei.
Drinnen hatte ich wohl einen der ergiebigsten TGs, was an den Bildern zu sehen sein sollte.
Ein neuer Star hat sich schon 30m in den Stollen hineingearbeitet und wurde endlich auch mal korrekt abgelichtet. Der Gast ist eine Erdkröte mit einer seltenen Färbung.
Außerdem sind unsere beiden Haupthelden noch am Leben. Beim größeren sieht man sogar noch kleine Kiemenreste, weshalb ihm das Überleben in den vergangenen 14 Tagen sicher etwas leichter fiel.
Er präsentierte sich fast an der gleichen Stelle wie vordem, ca. 2m von der Ortsbrust auf einem Stein, als hätte er nur gewartet.
Am spektakulärsten ist aber wohl das Foto einen Nachzüglers, der heftig gewachsen ist. Beim Fotografieren habe ich es nicht bemerkt, allerdings wurde bei der Fotobearbeitung des leider etwas unscharfen Fotos klar, dass bei diesem Exemplar Geschwisterliebe durch den Magen geht. Aus dem Maul schaut da noch was raus…
Diesmal wurde auch eine Wasserprobe mit Sediment genommen, um herauszufinden, ob es noch andere Futtertiere in diesem Stollen für die Feuersalamanderlarven gibt neben den gerade beschriebenen.
Das Ergebnis der intensiven Prüfung durch einen Spezialisten ist fast ebenso selten: keinerlei Lebewesen, weder Protozoen, noch pflanzliche Mikroorganismen, nur mineralischer Detritus wurden gefunden. Außerdem keine eucavalen Tiere, die sonst im Grundwasser regelmäßig vorkommen, auch keine Amöben oder ähnliche Ciliata, nur massenhaft pflanzlicher Detritus. Dieser dürfte vom langsam zerfallenden Grubenholz stammen. „ Ein seltener Fall von Reinheit im Grundwasser“ so der Experte.
Trotzdem werden wir demnächst nach einer anderen Methode noch einmal Sediment in weit größeren Mengen als 500ml entnehmen und analysieren lassen.
Insgesamt wurden 54 Larven gezählt, davon die beiden bereits intensiv vorgestellten Exemplare und die Erdkröte.
Eine ganz feine Überraschung zum Nikolaus!
Der Quertaucher
fast vor einem Jahr war ebenfalls für Dezember ausnehmend mildes Wetter.
Und diesmal außerdem zum Nikolaus nicht nur 6,5° außen, sondern auch noch regenfrei.
Drinnen hatte ich wohl einen der ergiebigsten TGs, was an den Bildern zu sehen sein sollte.
Ein neuer Star hat sich schon 30m in den Stollen hineingearbeitet und wurde endlich auch mal korrekt abgelichtet. Der Gast ist eine Erdkröte mit einer seltenen Färbung.
Außerdem sind unsere beiden Haupthelden noch am Leben. Beim größeren sieht man sogar noch kleine Kiemenreste, weshalb ihm das Überleben in den vergangenen 14 Tagen sicher etwas leichter fiel.
Er präsentierte sich fast an der gleichen Stelle wie vordem, ca. 2m von der Ortsbrust auf einem Stein, als hätte er nur gewartet.
Am spektakulärsten ist aber wohl das Foto einen Nachzüglers, der heftig gewachsen ist. Beim Fotografieren habe ich es nicht bemerkt, allerdings wurde bei der Fotobearbeitung des leider etwas unscharfen Fotos klar, dass bei diesem Exemplar Geschwisterliebe durch den Magen geht. Aus dem Maul schaut da noch was raus…
Diesmal wurde auch eine Wasserprobe mit Sediment genommen, um herauszufinden, ob es noch andere Futtertiere in diesem Stollen für die Feuersalamanderlarven gibt neben den gerade beschriebenen.
Das Ergebnis der intensiven Prüfung durch einen Spezialisten ist fast ebenso selten: keinerlei Lebewesen, weder Protozoen, noch pflanzliche Mikroorganismen, nur mineralischer Detritus wurden gefunden. Außerdem keine eucavalen Tiere, die sonst im Grundwasser regelmäßig vorkommen, auch keine Amöben oder ähnliche Ciliata, nur massenhaft pflanzlicher Detritus. Dieser dürfte vom langsam zerfallenden Grubenholz stammen. „ Ein seltener Fall von Reinheit im Grundwasser“ so der Experte.
Trotzdem werden wir demnächst nach einer anderen Methode noch einmal Sediment in weit größeren Mengen als 500ml entnehmen und analysieren lassen.
Insgesamt wurden 54 Larven gezählt, davon die beiden bereits intensiv vorgestellten Exemplare und die Erdkröte.
Eine ganz feine Überraschung zum Nikolaus!
Der Quertaucher
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Wasseranalyse
Hai,
für alle Chemiker gibt es nun hier den lange versprochenen Wasserbericht.
Ich danke den Sponsoren, denn er hat nix gekostet, was sonst nicht mehr üblich ist in der Branche bei einer Vollananlyse.
Viel Spaß beim Interpretieren!
Wichtig für mich war, daß nix gefähliches für die Gesundheit beim Tauchen dabei ist und das Leben der Larven auch nicht sonderlich negativ vom Wasser beeinträchtigt wird.
Letzteres war vom Prinzip schon länger klar, weil ja seit über einem Jahr wenig Larven versterben, wenn sie nicht gefressen werden...
Gruß
dER qUERTAUCHER
für alle Chemiker gibt es nun hier den lange versprochenen Wasserbericht.
Ich danke den Sponsoren, denn er hat nix gekostet, was sonst nicht mehr üblich ist in der Branche bei einer Vollananlyse.
Viel Spaß beim Interpretieren!
Wichtig für mich war, daß nix gefähliches für die Gesundheit beim Tauchen dabei ist und das Leben der Larven auch nicht sonderlich negativ vom Wasser beeinträchtigt wird.
Letzteres war vom Prinzip schon länger klar, weil ja seit über einem Jahr wenig Larven versterben, wenn sie nicht gefressen werden...
Gruß
dER qUERTAUCHER
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- Der Hauptdarsteller verharrt weiter kurz vor der Ortsbrust und denkt nach...
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Glück auf,
nach diesem Extremwinter können wir konstatieren, daß es erstmals gelungen ist, auch im Winter im üblichen Zeitraster von 14 Tagen zu beobachten.
Falls jemand alle Details erfahren möchte, sei noch einmal auf die Berichte auf http://www.Feuersalamander.com, Forum int. unter Off toppic verwiesen.
Es gab einige Todesfälle unter den Darstellern und kurze "Einlagen", die ich seit einiger Zeit mit einer Nikon F601- noch einmal Dank an den freundlichen Leihgeber- ablichten konnte.
Die Unterschiede mit der konservativ arbeitenden Spiegelreflexkamera gegenüber der digitalen Canon Powershot A75 sind doch z.T. erheblich, weshalb ich hier noch ein paar der besseren Fotos einstellen möchte.
Die bereits im Dezember abgelichtete Erdkröte kann hier nun in ihrer ganzen Pracht glänzen.
Gegenwärtig versuchen wir eine Canon EOS 350D in das Gehäuse einzubauen, damit bessere digitale Aufnahmen gelingen und das Entwickeln der Filme entfällt.
Auf alle Fälle werden die Beobachtungen fortgesetzt.
dER qUERTAUCHER
nach diesem Extremwinter können wir konstatieren, daß es erstmals gelungen ist, auch im Winter im üblichen Zeitraster von 14 Tagen zu beobachten.
Falls jemand alle Details erfahren möchte, sei noch einmal auf die Berichte auf http://www.Feuersalamander.com, Forum int. unter Off toppic verwiesen.
Es gab einige Todesfälle unter den Darstellern und kurze "Einlagen", die ich seit einiger Zeit mit einer Nikon F601- noch einmal Dank an den freundlichen Leihgeber- ablichten konnte.
Die Unterschiede mit der konservativ arbeitenden Spiegelreflexkamera gegenüber der digitalen Canon Powershot A75 sind doch z.T. erheblich, weshalb ich hier noch ein paar der besseren Fotos einstellen möchte.
Die bereits im Dezember abgelichtete Erdkröte kann hier nun in ihrer ganzen Pracht glänzen.
Gegenwärtig versuchen wir eine Canon EOS 350D in das Gehäuse einzubauen, damit bessere digitale Aufnahmen gelingen und das Entwickeln der Filme entfällt.
Auf alle Fälle werden die Beobachtungen fortgesetzt.
dER qUERTAUCHER
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Glück auf,
jetzt muß ich sicher etwas zurückrudern.
Ich neige z.T. zu Schlichtlösungen, die dann sicher einer Kritik aus Fachbereichen kaum standhalten dürften.
Aber diese Gehäuse gehen bei ca. 1400€ los...- da lohnt es doch sich eine Weiternutzung bereits vorhandener Gehäuse zu überlegen.
Ziel war es für mich, die EOS 350 so in das Gehäuse der Nicon einzubauen, daß ich damit unter Wasser Fotos machen kann und man problemlos wieder den Urzustand herstellen kann.
Das größte Problem stellte die lange Bauform des Eigenblitzes dar, die sehr im Wege war.
Weil ich kein Fotoprofi bin und unter Wasser immer noch paar andere Dinge zu regeln sind, ist mir mit etwas einfach zu Handhabendem meist am besten gedient.
Ein Freund von mir hat eine Adapterschiene aus Plexiglas gefertigt und wir haben den Auslöser noch etwas modifiziert. Anders als auf dem Bild wurde noch ein kleines Stück Luftschlauch aus der Aquaristik umgenutzt und über den Auslöserhebel gezogen. Mit dieser Verlängerung kann der Auslöser nun betätigt werden.
Ein paar Einstellräder waren noch im Weg und wurden ausgebaut.
Der Okularaufsatz an der EOS mußte auch noch ab- hat ja ohnehin keine Funktion mehr im Gehäuse. Geguckt werden kann nur durch das Okular, aber die Spiegelreflexkamera zeigt ja ohnehin erst im Monitor das fertige Bild an, wenn es fotografiert ist.
Man muß also vor der "Wässerung" den Betriebsschalter auf ein setzten, die Brennweite einstellen, dann das Gehäuse schließen und der Rest wird von der Programmautomatik erledigt.
Ohne externen Blitz geht es nicht, aber der ist ja da.
Als beste Programme haben sich nach längeren Trockenexperimenten M und TV mit Iso 200 herausgestellt. Der benutzte Blitz ist ein Seacam und noch in diversen Feineinstellungen abgleichbar (manuell).
Erste Aufnahmen unter Wasser waren recht erfolgversprechend und ich werde am Mittwoch versuchen die gewonnenen Erkenntnisse auf die Feuersalamander anzuwenden.
Bis dann
dER qUERTAUCHER
Zur Abschreckung stelle ich die Konstruktion mal ein.
jetzt muß ich sicher etwas zurückrudern.
Ich neige z.T. zu Schlichtlösungen, die dann sicher einer Kritik aus Fachbereichen kaum standhalten dürften.
Aber diese Gehäuse gehen bei ca. 1400€ los...- da lohnt es doch sich eine Weiternutzung bereits vorhandener Gehäuse zu überlegen.
Ziel war es für mich, die EOS 350 so in das Gehäuse der Nicon einzubauen, daß ich damit unter Wasser Fotos machen kann und man problemlos wieder den Urzustand herstellen kann.
Das größte Problem stellte die lange Bauform des Eigenblitzes dar, die sehr im Wege war.
Weil ich kein Fotoprofi bin und unter Wasser immer noch paar andere Dinge zu regeln sind, ist mir mit etwas einfach zu Handhabendem meist am besten gedient.
Ein Freund von mir hat eine Adapterschiene aus Plexiglas gefertigt und wir haben den Auslöser noch etwas modifiziert. Anders als auf dem Bild wurde noch ein kleines Stück Luftschlauch aus der Aquaristik umgenutzt und über den Auslöserhebel gezogen. Mit dieser Verlängerung kann der Auslöser nun betätigt werden.
Ein paar Einstellräder waren noch im Weg und wurden ausgebaut.
Der Okularaufsatz an der EOS mußte auch noch ab- hat ja ohnehin keine Funktion mehr im Gehäuse. Geguckt werden kann nur durch das Okular, aber die Spiegelreflexkamera zeigt ja ohnehin erst im Monitor das fertige Bild an, wenn es fotografiert ist.
Man muß also vor der "Wässerung" den Betriebsschalter auf ein setzten, die Brennweite einstellen, dann das Gehäuse schließen und der Rest wird von der Programmautomatik erledigt.
Ohne externen Blitz geht es nicht, aber der ist ja da.
Als beste Programme haben sich nach längeren Trockenexperimenten M und TV mit Iso 200 herausgestellt. Der benutzte Blitz ist ein Seacam und noch in diversen Feineinstellungen abgleichbar (manuell).
Erste Aufnahmen unter Wasser waren recht erfolgversprechend und ich werde am Mittwoch versuchen die gewonnenen Erkenntnisse auf die Feuersalamander anzuwenden.
Bis dann
dER qUERTAUCHER
Zur Abschreckung stelle ich die Konstruktion mal ein.
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Re: Feuersalamanderlarven in einem Bergwerk auf 22m Wassertiefe
Glück auf,
die nüchterne Bilanz dieses für uns doch recht denkwürdigen Tages lautet: 64 Larven, davon zwei sehr große, ansonsten keine besonderen Vorkommnisse.
Dass dies so war, hat uns letztlich gefreut, denn nicht immer konnten wir so relaxed auf unser Beobachtungsexperiment zurückblicken, wenn die kleinen und größeren Tücken des Objekts auf uns lauerten (siehe auch vorangegangene Postings).
Doch heute, zum 50. Mal war alles unspektakulär; umso besser schmeckte der Schlehenschnaps mit dem eiligen Vorsatz, es erstmal noch einmal so lange zu probieren.
Und das freut uns wirklich!
Allen Buddys, die sich oft als sehr hilfreich erwiesen haben, möchte ich hier ganz herzlich für die logistische Unterstützung danken.
Und nicht zu vergessen: unsere Hauptdarsteller. Die haben doch manchmal noch ein paar seltene Momente auf Lager.
Erstmals gelang es ein vernünftiges Foto eines frei schwimmenden adulten Salamanders zu schießen, der an der Wasseroberfläche paddelte.
Aus der Literatur über Feuersalamander hatte ich öfter entnommen, dass erwachsene Tier nicht mehr ins Wasser gehen.
Da sie hier im Bergwerk regelmäßig, in verschiedenen Altersstadien auf einem Baumstamm mitten im Wasser sitzen, müssen sie ja auch sonst dorthin gelangen.
Ansonsten freue ich mich mit Uwe über die nun langsam besseren Makroaufnahmen, von denen im Anhang einige zu sehen sind.
Bis später mal wieder
dER QUERTAUCHER
P.S. Leider kann ich jetzt hier in diesem neuen Forum keine Fotos mehr posten- schade eigentlich
die nüchterne Bilanz dieses für uns doch recht denkwürdigen Tages lautet: 64 Larven, davon zwei sehr große, ansonsten keine besonderen Vorkommnisse.
Dass dies so war, hat uns letztlich gefreut, denn nicht immer konnten wir so relaxed auf unser Beobachtungsexperiment zurückblicken, wenn die kleinen und größeren Tücken des Objekts auf uns lauerten (siehe auch vorangegangene Postings).
Doch heute, zum 50. Mal war alles unspektakulär; umso besser schmeckte der Schlehenschnaps mit dem eiligen Vorsatz, es erstmal noch einmal so lange zu probieren.
Und das freut uns wirklich!
Allen Buddys, die sich oft als sehr hilfreich erwiesen haben, möchte ich hier ganz herzlich für die logistische Unterstützung danken.
Und nicht zu vergessen: unsere Hauptdarsteller. Die haben doch manchmal noch ein paar seltene Momente auf Lager.
Erstmals gelang es ein vernünftiges Foto eines frei schwimmenden adulten Salamanders zu schießen, der an der Wasseroberfläche paddelte.
Aus der Literatur über Feuersalamander hatte ich öfter entnommen, dass erwachsene Tier nicht mehr ins Wasser gehen.
Da sie hier im Bergwerk regelmäßig, in verschiedenen Altersstadien auf einem Baumstamm mitten im Wasser sitzen, müssen sie ja auch sonst dorthin gelangen.
Ansonsten freue ich mich mit Uwe über die nun langsam besseren Makroaufnahmen, von denen im Anhang einige zu sehen sind.
Bis später mal wieder
dER QUERTAUCHER
P.S. Leider kann ich jetzt hier in diesem neuen Forum keine Fotos mehr posten- schade eigentlich
- MichaP
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Re: Feuersalamanderlarven in einem Bergwerk auf 22m Wassertiefe
wieso nicht? das geht doch!Quertaucher hat geschrieben:
P.S. Leider kann ich jetzt hier in diesem neuen Forum keine Fotos mehr posten- schade eigentlich
Glück auf!
Michael
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Michael
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Re: Feuersalamanderlarven in einem Bergwerk auf 22m Wassertiefe
Glück auf,
nun, es lag an der sehr niedrigen Dateigröße, die hier vorgegeben ist.
Versuchen wir es noch einmal.
Gruß
dER qUERTAUCHER
nun, es lag an der sehr niedrigen Dateigröße, die hier vorgegeben ist.
Versuchen wir es noch einmal.
Gruß
dER qUERTAUCHER
- MichaP
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Re: Feuersalamanderlarven in einem Bergwerk auf 22m Wassertiefe
die dateigrößenvorgaben sind nicht geringer als im alten forum, im gegenteil, jetzt sind sogar größere bilder erlaubt.
Glück auf!
Michael
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Michael
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- Claudia
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Re: Feuersalamanderlarven in einem Bergwerk auf 22m Wassertiefe
wieviel größer hättest du die bilder denn einstellen wollen?
hat nicht jeder einen 50zoller monitor...
hat nicht jeder einen 50zoller monitor...
Glück auf!
Claudia
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Rettet den Wald - esst mehr Spechte!
Claudia
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Re: Feuersalamanderlarven in einem Bergwerk auf 22m Wassertiefe
GA,Claudia_Redantz hat geschrieben:wieviel größer hättest du die bilder denn einstellen wollen?
hat nicht jeder einen 50zoller monitor...
ja den hätte ich auch gern- aber Spaß beiseite jedes Forum hat ein anderes Limit und bei 1024 Pixel mit 195KB sieht manches noch etwas besser aus, sind aber letztlich nur Nuancen.
Was bleibt ist das häufige Angleichen der Dateien...
Nun hat es ja geklappt und ich zumindest freue mich bei meinem technischen Grundverständnis.
Bis demnächst.
dER qUERTAUCHER