Ein tiefes Loch klafft im Waldgebiet bei Sötenich
VON REINER ZÜLL, 20.01.05, 07:15h
Von 15 Jahren hatte sich die Erde an der „Loshardt“ bereits schon einmal aufgetan.
Kall-Sötenich - Das Waldstück im Bereich der „Loshardt“ zwischen Kall und Sötenich ist ein beliebter Abenteuer-Spielplatz für Kinder. Seit gestern aber warnen das Ordnungsamt der Gemeinde Kall und die Polizei davor, diese Waldparzelle weiter als Spielplatz zu benutzen. Nur etwa 100 Meter von der Wohnbebauung und nur 15 Meter von einer Holzhütte entfernt, die sich die Kinder gebaut haben, hat sich die Erde aufgetan:
Nahe des Eifelvereins-Wanderweges von Kall nach Sötenich klafft seit ein paar Tagen im steilen Hang oberhalb des Hüttengrabens ein unendlich tiefes Loch von etwa einem Meter Durchmesser im Waldboden. Die Gemeinde Kall hat den Bereich sofort abgesperrt und das Loch mit Balken und Brettern abgedeckt.
Weil es sich bei dem Einbruch offensichtlich um einen Bergschaden handelt, wurde gestern das Landesoberbergamt in Dortmund vom Ordnungsamt benachrichtigt. Hubert Büth, Vorsitzender des Eifelvereins in Kall, wusste gestern zu berichten, dass früher auch im Bereich der Loshardt Bergbau betrieben wurde.
Zum Abbau von Bleierz sei der so genannte Leonhardstollen in den Berg getrieben worden. Büth: „Der geht quer unter der Loshardt her.“ Er wollte deshalb nicht ausschließen, dass es sich bei dem tiefen Loch um einen Bewitterungsschacht des ehemaligen Stollens handelt.
Ein Schüler hatte dem Kaller Bezirks-Polizeibeamten André Hammes am Dienstag beim Besuch der Hauptschule von einem großen Loch im Wald berichtet. Der Polizeibeamte begab sich dorthin und entdeckte am Nachmittag die tiefe, gefährliche Öffnung im Waldboden. Weil der Leiter des Ordnungsamtes erkrankt war, informierte Hammes den Bauhofleiter Theo Dreßen über die Gefahrenstelle. Der ordnete umgehend die Absicherung der Schadensstelle an. Obwohl die Bauhofmitarbeiter schon Feierabend hatten, wurde das Loch noch am Abend mit Balken und Schaltafeln abgedeckt und die nähere Umgebung abgesperrt.
Gestern Morgen nahmen Bauhofleiter Theo Dreßen, Polizist André Hammes und Alois Poth vom Ordnungsamt die Schadensstelle genau in Augenschein. Da es sich zweifellos um einen Bergschaden handelt, informierte Poth das Landesoberbergamt.
Beim Kartenstudium machte Poth schließlich eine überraschende Entdeckung: Schon vor 15 Jahren, am 3. April 1990, war an derselben Stelle ein tiefes Loch entdeckt worden. Vermutlich ist es damals unzureichend verschlossen worden, so dass es sich jetzt erneut aufgetan hat. In Abstimmung mit dem Oberbergamt soll nun eine dauerhafte Sicherung angebracht werden.
(KStA)
Kölner Stadtanzeiger
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Das hatten wir in Salzgitter Bad auch mal. Die Schachtplombe vom Schacht Bismark wollte mal Urlaub machen, vielleicht finde ich ja noch Fotos davon. Der Schacht wurde meines Wissens nach schon vor den 2. Weltkrieg abgeworfen, da man nicht auf einen Salzstock, sondern nur auf Salzschlieren gestoßen war.
Ich werde gleich mal forschen.
GA
Bergmichel
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Ja, so sich plötzlich auftuende Löcher im Wald sind auch im Erzgebirge nicht so ganz selten. Hier ein Exemplar aus der der Wismutzeit in der Umgebung von Aue, aufgenommen letzten Winter. Ist ein recht beachtlicher Querschnitt. Zum Glück einigermaßen gesichert. Bald geht da wohl die Wismut ran.
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- Schacht bei Aue_kl.jpg (81.45 KiB) 4095 mal betrachtet