"... Vnnd im Seukober neben dem Sumpff in einem gekörtzsch sint blindige genge einer Spannen breith stehen blieben ..."
Bitte helft mir mal beim "Übersetzen". "Sumpff" - ist klar. "gekörtzsch" - wohl als Gelörtzsch (kleines Gesenk) zu lesen. Aber was ist der, die, das Seukober???
Weder beim VEITH noch bei RÖSSLER findet sich da was, auch in der Variante "Saukober" nicht.
Vielleicht ist es nicht "Sau-Kober" sondern "Sauk-Ober" zu lesen - mit der Verbindung zu "saugen" (eine Pumpe z. B.)
Glück Auf!
Stephan
PS.: Der Text stammt aus einer Urkunde von 1556.
Seukober
- kapl
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KOBER, m. korb u. ä., im pl. köber MATHESIUS (s. 1, a), MÜLMANN 262 u. a., aber auch kober BROCRES 7, 230, und so z. b. in Sachsen.
1) hauptsächlich korb, cophinus, fiscella, sirpiculum STIELER 1014, RÄDLEIN 552b, STEINBACH 1, 889, FRISCH 1, 530b, schon im 15. jahrh. 'pera, eeser (s. äser), kober, lysker'. Breslauer voc. von 1422.
a) als tragkorb: wie man auch, ehe der Thal (Joachimsthal) aufkommen, vil erz in köbern aus disen gebirgen weggetragen hat. MATHESIUS Sar. 95b (vgl. kobereisen); auch ihre köber und taschen voll füllen konnten. westph. Robinson 234; hänge ihn (den bündel) an die wand, wie die bauern pflegen ihre köber hinzuhängen. FRISIUS handwerkercerem. 26; einen kober voll forellen. Hazards lebensg. 29; ein kober krebse, den uns ein armer gedrückter bauer als kläger bringt (dem advocaten). RABENER (1755) 2, 68, vergl. krebskober; nachdem ... mein groszer kober ziemlich mit proviant gespickt war. Schelmufsky 2, 25; unlängst komme ich zu einem buchbinder. indem ich mit ihm rede, tritt ein holzbauer, der bei ihm bekannt ist, herein und langt aus seinem kober, in dem ein guter vorrath butter und brod war, meine fabeln und erzählungen ungebunden hervor. GELLERT briefe (1756) s. 133, 14. brief;
und leeren unsren kober (von eszwaaren).
VOSS die heumad v. 110;
gebt den kober! ihr sollt mich wieder einmal rühmen, wie ich für kalte küche gesorgt habe. GÖTHE 42, 293. so, als handkorb für kleine bedürfnisse, bes. mundvorrat, in Thüringen, Sachsen (wie anderwärts äser, karnier), genauer eszkober FREYTAG soll u. haben 3, 288 (als pl.), volksmäszig freszkober. die schulmädchen haben ihren schulkober.
b) in redensarten: wir sind solche .. verblendte leute, das wir unsere eigene gebrechen in dem kober, so wir aufm rücken hangen haben, nicht erkennen. MATHES. Syrach 1, 49b. ein volksscherz vom rückenkober bei STIELER: er hat einen kober auf dem rücken, ist bucklich. im böhmischen Erzgebirge aber heiszt der bauch auch kouber (PETTERS andeut. 24), wol vom eszkober übertragen. vielleicht ebenso im folg., mit doppelsinn:
der groszknecht führt die magd ins heu
und legt sich an den schober.
schatz, bist du mir nicht stets getreu,
thu ich dir was in kober (etwas zu leide).
PICANDER 2, 314 (hochzeitged.).
c) für ermittelung alles weiteren ist die ganz eigene form des kobers von bedeutung. wie ADELUNG angibt, länglich viereckig, schmal und hoch, der stoff bast oder späne, er hängt gewöhnlich an zwei stricken, die, wie FRISCH ihn schon als niedersächsisch beschreibt, zugleich den sonst losen deckel damit verbinden, der in den stricken beweglich angebracht ist.
d) seine heimat ist wesentlich das östl. Mitteldeutschland, aber auch nördlich bis Pommern ist der freszkober wolbekannt, in Waldeck kober, victualienkorb der fuhrleute CURTZE 478a. SCHMID 321 gibt selbst aus Schwaben kober, als korb überhaupt (vgl. 2). eigner weise haben die nd. wbb. nichts davon, DANNEIL 224a gibt vielmehr tobel, tofelkîp (s. kiepe) als kober, SCHAMBACH 233a tover (ADELUNG tabel). doch wird auch kover sich finden wie nach folg. k o f e r zu vermuten ist: nach dem spiele raffet er die karte zusammen, stecket solche in seinen kofer. WESENIGK böse spiel-sieben (1702) 105, ebenda aber auch kober.
2) schwäb. kober m., fach zum fischfange SCHMID 321. falls es eine reuse ist, musz es dasselbe wort sein, da auch korb so gilt.
3) die verwandtschaft liegt nahe im heimischen bereiche. ein ags. ceofl heiszt korb ETTM. 380, covel corbis, colum DIEF. 150b, 133c. diesz cofel, wie die reine form sein wird, steht neben hd. kober, wie das nd. tovel unter 1, d neben tover, beide wie weiterbildungen von einem urspr. ags. cofa, ahd. chobo, kobo. und diesz läszt sich gleich wiederfinden in dem schwäb. koben 2, b zum fischfange, wie schwäb. kober 2 hier (vgl. auch kobelwehr); ob
Bd. 11, Sp. 1544
es nun geflochtene fischreusen oder mehr kasten sind, wahrsch. ist koben (kobe) selbst, ags. cofa das mutterwort, die bed. korb oder flechtwerk und hütte, häuschen (kasten) treffen sich oft in demselben worte, z. b. in korb (3) selbst, in kar kasten, stockwerk und fischkorb (sp. 203 fg.), s. darüber kötze a. e. merkw. anklingend böhm. kobela f., kober, deckelkorb, auch kabela, poln. kobiel f., dem. kobialka, niederwend. kobélà , kobélka.
Verknüpfung auf diesen Artikel KÖBERCHEN, n. kleiner kober. RÄDLEIN 552b.
Verknüpfung auf diesen Artikel KOBEREISEN, n. 'eisen das die bergleute unrechtmäsziger weise im kober zum verkaufe herumtragen'. ADELUNG, er hat aber den kober erst hineingetragen, in der erklärung im Chemnitzer bergwerkslex. 334b ist er nicht erwähnt. s. unter kobern 2, b.
Verknüpfung auf diesen Artikel KOBERJUDE, m. jude, der im kober auf dem rücken allerlei waaren zum verkauf herumträgt. CAMPE, in Posen kobermausche (Moses) BERND 137.
Verknüpfung auf diesen Artikel KOBERLEHEN, n. im bergbau, das unerlaubte fortrücken einer gewerkschaft oder der eigenlöhner über die grenzen des ihnen verliehenen feldes. CAMPE. s. unter kobern 2, b.
Verknüpfung auf diesen Artikel KOBERLIED, n. deckel des kobers. KÖHLERS alte bergmannslieder 60, aus dem sächs. Erzgebirge.
KOBER, m. korb u. ä., im pl. köber MATHESIUS (s. 1, a), MÜLMANN 262 u. a., aber auch kober BROCRES 7, 230, und so z. b. in Sachsen.
1) hauptsächlich korb, cophinus, fiscella, sirpiculum STIELER 1014, RÄDLEIN 552b, STEINBACH 1, 889, FRISCH 1, 530b, schon im 15. jahrh. 'pera, eeser (s. äser), kober, lysker'. Breslauer voc. von 1422.
a) als tragkorb: wie man auch, ehe der Thal (Joachimsthal) aufkommen, vil erz in köbern aus disen gebirgen weggetragen hat. MATHESIUS Sar. 95b (vgl. kobereisen); auch ihre köber und taschen voll füllen konnten. westph. Robinson 234; hänge ihn (den bündel) an die wand, wie die bauern pflegen ihre köber hinzuhängen. FRISIUS handwerkercerem. 26; einen kober voll forellen. Hazards lebensg. 29; ein kober krebse, den uns ein armer gedrückter bauer als kläger bringt (dem advocaten). RABENER (1755) 2, 68, vergl. krebskober; nachdem ... mein groszer kober ziemlich mit proviant gespickt war. Schelmufsky 2, 25; unlängst komme ich zu einem buchbinder. indem ich mit ihm rede, tritt ein holzbauer, der bei ihm bekannt ist, herein und langt aus seinem kober, in dem ein guter vorrath butter und brod war, meine fabeln und erzählungen ungebunden hervor. GELLERT briefe (1756) s. 133, 14. brief;
und leeren unsren kober (von eszwaaren).
VOSS die heumad v. 110;
gebt den kober! ihr sollt mich wieder einmal rühmen, wie ich für kalte küche gesorgt habe. GÖTHE 42, 293. so, als handkorb für kleine bedürfnisse, bes. mundvorrat, in Thüringen, Sachsen (wie anderwärts äser, karnier), genauer eszkober FREYTAG soll u. haben 3, 288 (als pl.), volksmäszig freszkober. die schulmädchen haben ihren schulkober.
b) in redensarten: wir sind solche .. verblendte leute, das wir unsere eigene gebrechen in dem kober, so wir aufm rücken hangen haben, nicht erkennen. MATHES. Syrach 1, 49b. ein volksscherz vom rückenkober bei STIELER: er hat einen kober auf dem rücken, ist bucklich. im böhmischen Erzgebirge aber heiszt der bauch auch kouber (PETTERS andeut. 24), wol vom eszkober übertragen. vielleicht ebenso im folg., mit doppelsinn:
der groszknecht führt die magd ins heu
und legt sich an den schober.
schatz, bist du mir nicht stets getreu,
thu ich dir was in kober (etwas zu leide).
PICANDER 2, 314 (hochzeitged.).
c) für ermittelung alles weiteren ist die ganz eigene form des kobers von bedeutung. wie ADELUNG angibt, länglich viereckig, schmal und hoch, der stoff bast oder späne, er hängt gewöhnlich an zwei stricken, die, wie FRISCH ihn schon als niedersächsisch beschreibt, zugleich den sonst losen deckel damit verbinden, der in den stricken beweglich angebracht ist.
d) seine heimat ist wesentlich das östl. Mitteldeutschland, aber auch nördlich bis Pommern ist der freszkober wolbekannt, in Waldeck kober, victualienkorb der fuhrleute CURTZE 478a. SCHMID 321 gibt selbst aus Schwaben kober, als korb überhaupt (vgl. 2). eigner weise haben die nd. wbb. nichts davon, DANNEIL 224a gibt vielmehr tobel, tofelkîp (s. kiepe) als kober, SCHAMBACH 233a tover (ADELUNG tabel). doch wird auch kover sich finden wie nach folg. k o f e r zu vermuten ist: nach dem spiele raffet er die karte zusammen, stecket solche in seinen kofer. WESENIGK böse spiel-sieben (1702) 105, ebenda aber auch kober.
2) schwäb. kober m., fach zum fischfange SCHMID 321. falls es eine reuse ist, musz es dasselbe wort sein, da auch korb so gilt.
3) die verwandtschaft liegt nahe im heimischen bereiche. ein ags. ceofl heiszt korb ETTM. 380, covel corbis, colum DIEF. 150b, 133c. diesz cofel, wie die reine form sein wird, steht neben hd. kober, wie das nd. tovel unter 1, d neben tover, beide wie weiterbildungen von einem urspr. ags. cofa, ahd. chobo, kobo. und diesz läszt sich gleich wiederfinden in dem schwäb. koben 2, b zum fischfange, wie schwäb. kober 2 hier (vgl. auch kobelwehr); ob
Bd. 11, Sp. 1544
es nun geflochtene fischreusen oder mehr kasten sind, wahrsch. ist koben (kobe) selbst, ags. cofa das mutterwort, die bed. korb oder flechtwerk und hütte, häuschen (kasten) treffen sich oft in demselben worte, z. b. in korb (3) selbst, in kar kasten, stockwerk und fischkorb (sp. 203 fg.), s. darüber kötze a. e. merkw. anklingend böhm. kobela f., kober, deckelkorb, auch kabela, poln. kobiel f., dem. kobialka, niederwend. kobélà , kobélka.
Verknüpfung auf diesen Artikel KÖBERCHEN, n. kleiner kober. RÄDLEIN 552b.
Verknüpfung auf diesen Artikel KOBEREISEN, n. 'eisen das die bergleute unrechtmäsziger weise im kober zum verkaufe herumtragen'. ADELUNG, er hat aber den kober erst hineingetragen, in der erklärung im Chemnitzer bergwerkslex. 334b ist er nicht erwähnt. s. unter kobern 2, b.
Verknüpfung auf diesen Artikel KOBERJUDE, m. jude, der im kober auf dem rücken allerlei waaren zum verkauf herumträgt. CAMPE, in Posen kobermausche (Moses) BERND 137.
Verknüpfung auf diesen Artikel KOBERLEHEN, n. im bergbau, das unerlaubte fortrücken einer gewerkschaft oder der eigenlöhner über die grenzen des ihnen verliehenen feldes. CAMPE. s. unter kobern 2, b.
Verknüpfung auf diesen Artikel KOBERLIED, n. deckel des kobers. KÖHLERS alte bergmannslieder 60, aus dem sächs. Erzgebirge.
Ich vermute, dass der Begriff "Saugkorb" gemeint ist:
"Ist unreines Wasser zu heben, so versieht man die untere Öffnung des Saugrohres mit einem Saugkorbe, der aus Weidengeflecht oder gelochtem Eisenblech besteht, die Summe seiner Öffnungen soll etwa gleich dem Querschnitt des Saugrohres sein. Der Eintritt von Spänen und anderen Unreinlichkeiten soll in die Pumpen wird auf diese Weise verhindert." aus TREPTOW (1925): Grundzüge der Bergbaukunde, S. 507
Abbildungen dieser Körbe finden sich auch bei Agricola.
Glückauf!
Achim
"Ist unreines Wasser zu heben, so versieht man die untere Öffnung des Saugrohres mit einem Saugkorbe, der aus Weidengeflecht oder gelochtem Eisenblech besteht, die Summe seiner Öffnungen soll etwa gleich dem Querschnitt des Saugrohres sein. Der Eintritt von Spänen und anderen Unreinlichkeiten soll in die Pumpen wird auf diese Weise verhindert." aus TREPTOW (1925): Grundzüge der Bergbaukunde, S. 507
Abbildungen dieser Körbe finden sich auch bei Agricola.
Glückauf!
Achim
genau das denke ich auch ^^ und wenn nicht im sumpf dann daneben. Ich hab hier eine Zeichnung, da sind in das Gerinne, das die Grubenwasser zum Schacht bringt, Weidenbüsche eingesetzt um den Kohlenstaub auszufiltern. Zitat aus dem Bericht "Büsche von Hecken zur Aufhaltung des Schlamms und der Filtierung des Wasser eingesteckt. Dann ist ein seikorb, also seiherkorb (s.wikipedia) gemeint, die eine entspreche Funktion, im Pumpensumpf, oder im Gerinne daneben haben.
Quelle: Pfläging, Steins Reise durchg den Kohlenbergbau an der Ruhr S. 152 ff
und:
http://de.wikipedia.org/wiki/Seiher
Quelle: Pfläging, Steins Reise durchg den Kohlenbergbau an der Ruhr S. 152 ff
und:
http://de.wikipedia.org/wiki/Seiher