WISMUT-Stollen auf Privatgrundstück

... für den Rest, der sonst nicht passt.
Antworten
Benutzeravatar
Joachim Thaler
Foren-User
Beiträge: 27
Registriert: So. 19. Feb 06 21:16
Wohnort: Dortmund

WISMUT-Stollen auf Privatgrundstück

Beitrag von Joachim Thaler »

Ein befreundeter Landwirt im sächsischen Erzgebirge zeigte uns unlängst mehrere halboffene Stolleneingänge, die vollends auf seinen Privatgrundstücken liegen.

Mittlerweile haben wir das "Altbergbaufieber" auch bei ihm geweckt und ihn von der außerordentlichen Wichtigkeit bergbauhistorischer Stätten überzeugt.

Wie ist denn hier die rechtliche Lage bei Befahrungen auf Privatgrund?

Der Landwirt würde gerne das Mundloch selbst wieder vollends öffnen, sichern und im vorderen Bereich evtl als Keller nutzen (privat), kann er da Probleme bekommen, wenn er den Eingang fachgerecht (Türe) sichert?

Braucht man bei rein privater Nutzung z.B. des Kellers Genehmigungen / Betriebspläne des Bergamtes oder anderer Behörden?


Ich riet ihm ab, sich mit der Wismut in Verbindung zu setzen, denn bekanntlich wollen die ja eher Löcher zu statt auf machen.

Hat hier jemand Erfahrungen mit der Wismut etc. gemacht?
Aufstieg und Niedergang - Alles hängt mit Bergbau zusamm! Glück Auf!
Benutzeravatar
markscheider
Foren-Profi
Beiträge: 2477
Registriert: Fr. 28. Okt 05 15:32
Wohnort: Salzgitter
Kontaktdaten:

Beitrag von markscheider »

Wir machen nur zu, wenns Geld dafür gibt. Alles andere bleibt, wie's ist.
Nightmare

Beitrag von Nightmare »

Wir machen nur zu, wenns Geld dafür gibt.
Eben. Und davon gibt es scheinbar viel zu viel.

Der Landwirt sollte eines tun: ::handbuch::
Speziell Kapitel 16.

Ich persönlich würde ihm raten: wenn er das Mundloch ausschließlich privat nutzen will, eine Tür davor zu machen, damit niemand ihm nachsagen kann, daß das offene Loch Kinder gefährdet. Die Sache nicht an die große Glocke zu hängen, vor allem nicht an die amtliche, und nur Leute reinzulassen, die ihm persönlich bekannt sind oder als zuverlässig von Bekannten empfohlen wurden. Diese Leute können vor der Befahrung noch mal eindringlich belehrt werden, daß sie erwachsen sind und das was sie tun, auf eigene Gefahr geschieht.

Glück auf!

Maja
Benutzeravatar
Joachim Thaler
Foren-User
Beiträge: 27
Registriert: So. 19. Feb 06 21:16
Wohnort: Dortmund

Beitrag von Joachim Thaler »

[/quote]
Wir machen nur zu, wenns Geld dafür gibt.
Naja - das ist ja auch ein bisschen ABM

In dem momentanen Zustand des Loches kann eine Gefährdung für Kinder, Personen sowie Tiere ausgeschlossen werden.
Ich meine das mit der Tür ist ja logisch... Aber wenn man nun das Ding einfach öffnet und ein Tor davor macht, ist es offensichtlich offen und wenn dann jemand kommt und sagt: Das Ding ist gefährlich, das muß zu
gemacht werden? Es werden ja nicht umsonst an tausenden? Stellen des Erzgeb. regelmäßig Proben von Erde, Luft, Grubenwässern oder -wettern gezogen und nachwie vor untersucht -> "Radonangst".

Warum werden Stollen eigentlich nicht generell mit einer Tür gesichert ? - leichter zu "Kontrollieren" wäre es jedenfalls. Und viele Bergbaudenkmäler blieben erhalten.
Aufstieg und Niedergang - Alles hängt mit Bergbau zusamm! Glück Auf!
Benutzeravatar
markscheider
Foren-Profi
Beiträge: 2477
Registriert: Fr. 28. Okt 05 15:32
Wohnort: Salzgitter
Kontaktdaten:

Beitrag von markscheider »

SWIW habe wir bisher keine Stollenmundlöcher zubetoniert. Dies ist Aufgabe der Bergsicherung. :(
WISMUT macht Sanierung wie z.B. in Jonsbach, wo in den wilden Jahren oberflächennaher Tiefbau umging und nun ein Tagesbruch gefallen ist. Theoretisch 15 m Feste über dem Überhauenkopf, da hat sich nun ein Trichter gebildet. Aufwältigen bis zur Stollnsohle, zwei Dämme, Versatz. Kein vernünftiger Mensch kann verlangen, das Überhauen in einen Schacht umzubauen und offenzuhalten.

Die Niederlassung Aue macht ähnliches mit ihren U-Gesenken, um Tagesbrüche aus dem Bereich des Wismut-Altbergbaues zu vermeiden.
Nightmare

Beitrag von Nightmare »

Warum werden Stollen eigentlich nicht generell mit einer Tür gesichert ?
Weil eine Tür zu billig ist und dann der Schlosser und nicht die Bergsicherungsbetriebe das Geld verdienen.

Zum Thema "Radonangst": im Westerzgebirge werden zum Teil alte Betonplomben wieder entfernt, um die Grubenbaue zu belüften. Damit das Radon sich nicht den Weg durch die Halden in den Keller sucht. Das ist auch eine Form der ABM.

Glück auf!

Maja
Benutzeravatar
MichaP
User
Beiträge: 4786
Registriert: Do. 01. Aug 02 0:00
Name: Michael Pfefferkorn-Ungnad
Kontaktdaten:

Beitrag von MichaP »

Nightmare hat geschrieben:
Zum Thema "Radonangst": im Westerzgebirge werden zum Teil alte Betonplomben wieder entfernt, um die Grubenbaue zu belüften. Damit das Radon sich nicht den Weg durch die Halden in den Keller sucht. Das ist auch eine Form der ABM.
finde ich eigentlich nicht wirklich übel :D
Glück auf!

Michael
______________________________________
Benutzeravatar
Nobi
Foren-Profi
Beiträge: 4298
Registriert: Di. 01. Okt 02 0:00
Name: Nobi
Wohnort: Leipzig
Kontaktdaten:

Beitrag von Nobi »

MichaP hat geschrieben: finde ich eigentlich nicht wirklich übel :D
RADON JUNKIE .... :D
GLÜCK AUF | NOBI

Der Berg ist frei.
Wo eyn man eynfahrn will
mag her es thun mit rechte.


w w w . b e r g b a u s h i r t . d e
Benutzeravatar
Joachim Thaler
Foren-User
Beiträge: 27
Registriert: So. 19. Feb 06 21:16
Wohnort: Dortmund

Beitrag von Joachim Thaler »

Gibts denn keinen, der Fälle kennt, mit Stollen auf dem Grundstück und so?

Ein Fall auf Gemeindegrund ist mir gut bekannt, Aufgegraben, Bürgermeister gezeigt, Verein Gegründet, Bagger, Besucherbergwerk (Goldkronach).

Der Friedrich-Wilhelm-Stollen bei Lichtenberg/Frankenwald geht vom Bierkeller einer Gastwirtschaft aus, ist aber auch nicht vergleichbar.


Das Öffnen wegen der Radonabführung über Wetterzug ist sehr interessant. zumal ja die Abbaufelder oft mitten in Siedlungen liegen.
Gibts dann da wohl auch Subventionen wenn man sowas privat macht, machen lässt?


Noch was Zum Radon:
Auf einem Energievortrag hatte ich letztes Jahr die Gelegenheit mit J Trittin über diese Sache kurz selbst zu reden. Es wurden natürlich nur sehr Allgemeine Aussagen getroffen, ohne Begründung. Er versicherte mir, das das Radon sehr gefährlich sei, besonders in den Kellern, aber auch der alte Bergbau.
Ich wies ihn daraufhin, das der Feinstaub beim Umschichten großer Halden auch per LKW durch Dörfer&Städte gefährlicher wäre.

"Diese Sanierung ist politisch sowie gesellschaftlich gewollt"

Meine eigene Begründung:
Die Nachfolgeunternehmen der Wismut bieten sehr vielen Menschen Arbeit und Brot und sind ein Standbein der Wirtschaft in Sachsen.
Im Endeffekt sind die Besucherbergwerke ja auch ein Nachfolgeunternehmen der Wismut. Fast schon ein Bergbau-Jing-Jang.
Aufstieg und Niedergang - Alles hängt mit Bergbau zusamm! Glück Auf!
Benutzeravatar
Helmut_Schmidt
Foren-User
Beiträge: 74
Registriert: Mi. 18. Jan 06 22:05
Name: Helmut Schmidt
Wohnort: Barsinghausen
Kontaktdaten:

Beitrag von Helmut_Schmidt »

Glück auf,

der Klosterstollen liegt auf Privatgrund und zwar gehört und gehörte alles der Klosterkammer.

Hier kommt aber ein Besonderheit zum Tragen Bodenschätze sind bei uns im Calenbergerland Grundeigentümer Besitz. Dieses hatte der Freiherr zu Knigge durchgesetzt und sich damit die Bodenschätze des Deisters gesichert.

Die Alte Zeche-gemeinnützige Betriebs GmbH hat alles gepachtet oder ihr ist der Betrieb übertragen worden.

Die Genehmigung für das Betreiben des Besucherbergwerkes wurde vom Bergamt Clausthal am 1.05.1999 erteilt.

Alle ehrenamtlichen Mitarbeiter wie ich auch haben eine Bestellungsurkunde aus der auch der Aufgabenbereich hervor geht. Ergänzt durch eine Dienstanweisung als Besucherführer vom Bergamt Clausthal. Für den gleisgebundenen Betrieb im Klosterstollen gibt es eine extra Dienstanweisung vom Bergamt Clausthal.

Allem Voraus ging ein Gutachten vom Bergbaumuseum in Bochum was die Wiederaufwältigung befürwortete und eine Genehmigung für Alles.

Wie gesagt das ist der offizielle Weg und sicher nicht ganz einfach, macht aber bei so einer Vielzahl von Besuchern absolut Sinn und ermöglichte auch ABM und jetzt 1 Euro Jobs.

Sicher hat ein ursprünglicher Betreiber eines Schachtes auch weiterhin eine Sicherungspflicht. Die Preusag als Pächter des Klosterstollens hatte damit auch die Kohlengewinnungsrechte. Als wir 1975 hier in Barsinghausen unser Grundstück für unser Haus erwarben, hatte die Preusag noch Kohlengewinnungsrechte als Abtretung im Grundbuch eingetragen. Diese Rechte wurden mit dem so genannten Kohlepfennig abgegolten, der aber auch Ersatzleistungen bei Bergschäden ausschloss. Da wir nie den Kohlepfennig erhalten hatten, gelang es uns beim Amtsgericht die Kohlengewinnungsrechte wieder löschen zu lassen.

So jetzt muss ich mal genau überprüfen ob es noch Kohle unter unserem Grundstück gibt, die wäre dann nach altem Calenberger Recht unsere. Aber das ist nicht mein wichtigster Grund, wir können jetzt bei Bergschäden den ursprünglichen Betreiber bzw. dessen Rechtsnachfolger haftbar machen. Wobei eigener Grundbesitz bei uns in Barsinghausen selten ist, denn die Klosterkammer hatte nur in wenigen Ausnahmen Grundbesitz verkauft, der größte Anteil des Grundbesitz wurde nur als Erbpacht zu 99 Jahren abgegeben. Für Erpacht Grundstücke gibt es natürlich wieder besondere Nutzungsrechte.

Was soll Euch das sagen, es ist somit sehr genau zu prüfen, welches regionale Recht hier gilt und was möglicher Weise, als Lasten im Grundbuch beim Amtsgericht eingetragen worden ist. Eine allgemein überall gültige Lösung gibt es bestimmt nicht.
Zuletzt geändert von Helmut_Schmidt am Fr. 24. Feb 06 7:23, insgesamt 2-mal geändert.
Glück auf Helmut Schmidt Barsinghausen
Benutzeravatar
Michael Kitzig (†)
Foren-Profi
Beiträge: 1504
Registriert: Do. 01. Aug 02 0:00
Wohnort: Bad Sooden-Allendorf

Beitrag von Michael Kitzig (†) »

vom Bergamt Claustahl
ich wusste es, der staat ist korrupt!
kaum zu glauben, wozu die hohen schrottpreise geführt haben..
Sven G.
Foren-Profi
Beiträge: 821
Registriert: Do. 01. Aug 02 0:00
Wohnort: Bad Liebenstein

Beitrag von Sven G. »

Zit.:"J Trittin über diese Sache kurz selbst zu reden. Es wurden natürlich nur sehr Allgemeine Aussagen getroffen, ohne Begründung. Er versicherte mir, das das Radon sehr gefährlich sei, besonders in den Kellern, aber auch der alte Bergbau. "

Ich brech ab ... . Der Jürgen muß es ja wissen , er strotzt ja vor "Fachkompetenz". Dem erzählen die entsprechenden Stellen einen vom Pferd , um die Bestätigung weiterer Fördermittel des Bundes zu bekommen .
... und das der Altbergbau gefährlich ist ... Ich würde Ihn gerne mal mitnehmen , dahin wo´s so gefährlich ist :twisted:

Zu eigentlichen Frage dieses Themas : Schließe ich mich des Beitrages von Maja an , genauso und nicht anders !

Glück Auf
Benutzeravatar
markscheider
Foren-Profi
Beiträge: 2477
Registriert: Fr. 28. Okt 05 15:32
Wohnort: Salzgitter
Kontaktdaten:

Beitrag von markscheider »

@Joachimsthaler: Was verleitet Dich zu der Annahme, _irgendein_ Grüner hätte _Ahnung_ vom Strahlenschutz oder der Gefährdung durch Radon?

@Maja: "Wir bauen auf und reißen nieder, Arbeit gibt es immer wieder!" Schon mal gehört, den Spruch? Auch mir und vielen andern Wismutkumpels wäre es lieber gewesen, man würde die Halden und andere Bergbausachzeugen nicht wegsanieren. "Spurenbeseitigung" dieser Art ist aber typisch Bundesdeutschland.
Nightmare

Beitrag von Nightmare »

@Maja: "Wir bauen auf und reißen nieder, Arbeit gibt es immer wieder!" Schon mal gehört, den Spruch? Auch mir und vielen andern Wismutkumpels wäre es lieber gewesen, man würde die Halden und andere Bergbausachzeugen nicht wegsanieren. "Spurenbeseitigung" dieser Art ist aber typisch Bundesdeutschland.
Hm. Und jeder muß mit sich und seinem Gewissen ins Reine kommen, wie weit er dabei selber mitmacht.
Benutzeravatar
markscheider
Foren-Profi
Beiträge: 2477
Registriert: Fr. 28. Okt 05 15:32
Wohnort: Salzgitter
Kontaktdaten:

Beitrag von markscheider »

Zuerst kommt das Fressen, dann die Moral.

Ich kann noch ein paar Schichten unter Tage arbeiten; wenn ichs nicht mache, tuts ein anderer. An der Gesamtsituation ändert die Verweigerung einzelner nichts.
Saniert wird so oder so, die Leute die die Entscheidungen treffen, sind weder Bergleute noch haben sie ein besonderes Verhältnis dazu, eher im Gegenteil.
Königstein könnte den Uranbedarf Deutschlands auf Jahre, wenn nicht Jahrzehnte hinaus vollständig und subventionsfrei decken - nützt das irgendwas?
Nightmare

Beitrag von Nightmare »

wenn ichs nicht mache, tuts ein anderer
Mit dieser Lebenshaltung wären wir noch im Frühkapitalismus oder noch nicht einmal vom Baum gestiegen. Gruppenzwang war noch nie was Gutes.
Ich möchte mir nicht vorstellen, was passiert, wenn in entsprechendem gesellschaftlichen Umfeld jemand diese Einstellung z.B. beim Anzünden von Asylantenheimen oder bei Fußballrandale entwickelt.
Benutzeravatar
kapl
Foren-Profi
Beiträge: 2873
Registriert: Do. 01. Aug 02 0:00
Name: Karsten Plewnia
Wohnort: Ruhrstadt Essen
Kontaktdaten:

Beitrag von kapl »

Nun sollten wir aber bitte wieder zum Thema zurückkommen!
GA
kapl

oder trefft euch dort:
http://www.politikforum.de/ ;)
Benutzeravatar
markscheider
Foren-Profi
Beiträge: 2477
Registriert: Fr. 28. Okt 05 15:32
Wohnort: Salzgitter
Kontaktdaten:

Beitrag von markscheider »

Maja, Dein soziales Engagement in allen Ehren, aber willst Du die stillegelegten Bergwerke wieder inbetriebnehmen?

In Karstens Sinne sollten wirs dabei belassen, bei weiterem Diskussionsbedarf gerne per PN.

Nur soviel noch: ich bin der letzte Bergmann meiner Familie, und wir machen das schon ein paar Jahre.
Bitte verdächtigt mich mich nicht, auf der "falschen Seite" zu stehen.
hungerlieb
Foren-Profi
Beiträge: 1504
Registriert: Sa. 05. Nov 05 12:18
Name: Schreiter Sven
Wohnort: Annaberg-Buchholz

Beitrag von hungerlieb »

Interessant wäre aus welchem Zeitraum die Querschläge stammen, ob es sich evtl. nachgefahrenen Altbergbau handelt und ob sie vor, ?1954? entsatanden sind, denn dann würden sie unter den "Altlasten" fallen, was rechtlich anders behandelt wird.
Von denen werden jetzt u.a. in Johanstadt, Marienberg usw. auch schon einige "wichtige" Objekte saniert.
Infos dazu bekommt man z.B. aus der WISMUT Chronik.

Wenn die Stolln offen, bekannt und keine öffentliche Gefahr darstellen hat der Besitzer laut Holraumverordnung viele Rechte.
Ich stimme Maja zu, Allerdings ist es auch kein Akt (wenn das öffnen technisch nicht zu problematisch ist) eine Anzeige zu machen. In dieser Hinsicht kann ich nichts schlechtes über das OB Freiberg sagen. Ein Merkblatt zur Anzeige erhält man sicher auf nachfrage. Da die Grundstücksfrage geklärt ist wäre evtl. noch Naturschutzamt, Nahchbarn u.ä. von Bedeutung - konstruktiv ist ein Zauberwort.

Offene Stolln sind in Bezug auf die Radanbelastung umliegender Gebäudekeller größtenteils positiv förderlich.
An den Grundlegenden Gedanken Tiefe Stollen und hohe Schächte zu öffnen kann ich nichts verwerfliches finden, über die Art und Weiße im Einzellnen kann man natürlich nur den Kopf schütteln und wenn diese Tagesöffnungen vom gleichen Bergsicherungsbetrieb vor wenigen Jahren erst "gesichert" wurden (sei es 15 Jahre) ist es natürlich besonders :gruebel: .

@ Maja und Markscheider: der Inhalt eurer Diskussion ist nicht von der Hand zu weisen, auch wenn sich nicht hier her gehört. Es gibt bestimmt noch mehr Leute die mit ihren Sanierungsarbeiten nicht immer klar kommen und deshalb sogar Gewissensprobleme haben - mich nicht ausgeschlossen.
Benutzeravatar
Joachim Thaler
Foren-User
Beiträge: 27
Registriert: So. 19. Feb 06 21:16
Wohnort: Dortmund

Beitrag von Joachim Thaler »

Na da sind ja wieder einige interessante Sachen dabei....

Der Klosterstollen ist eine schöne sache, der sicherlich längere, offizielle Weg trägt später auch größere Früchte...und wenn für die Schäden nachwievor der Verursacher und nicht der Folgenutzer aufkommt ist das wirklich toll.

In Bayern fordert das Bergamt bei Einrichtung von Besucherbergwerken Gutachten eines Bergsachverständigen welcher Standsicherheit, Bewetterung usw. zu bewerten hat. Dieser muß dann turnusmäßig prüfen, beräumen (lassen) etc.. Im Schadensfall muß dieser dann auch haften...
was dann oft zu einer Totalsicherung führen kann, um auch allerkleinste Haftungs-Risiken auszuschliessen. Spritzbetonausbau und Ankern ist der Ästhetik eines Bergwerkes eben selten förderlich...
und Ehrenamtliche Sachverständige gibt es nach meinen Erfahrungen nur äußerst selten.



Die Anlage stammt sehr wahrscheinlich aus den Anfangsjahren der Wismut, wird aber auch später noch genutzt worden sein.

Inwiefern ist denn "vor 1954" die rechtliche Lage anders, und was bedeutet dann "sanieren" genau?

Was ist wenn sich das system unterirdisch viel weiter erstreckt als die Grundstücksgrenze? Wie ist das in Sachsen mit Bergfreien und Grundeigenen Bodenschätzen eigentlich geregelt?

Der Aufwand für ein Öffnen wäre mit einem Traktor+Schaufelanbau schon zu bewältigen.

Das mit den Nachbarn, Gemeinde, Vereine bereits geöffneter Gruben ist bestimmt mit Fingerspitzengefühl zu behandeln, da schnell Neid und Konkurrenzdenken entstehen könnte. Das mit der Geheimhaltung klappt doch hier meist eh nicht.


Zu den Antworten über den Politischen Aspekt (der hier sicherlich wennüberhaupt, nur am Rande hingehört):
Ich habe nie behauptet, das Politiker von der materie irgenteine Ahnung haben.
Politiker müssen doch immer so tun, als hätten sie Ahnung, sonst wären sie doch ganz schnell weg vom Fenster. Und in Wirklichkeit bewegen doch die wirtschaftsgesteuerten "Berater" im Hintergrund die Marionettenfäden.
Aufstieg und Niedergang - Alles hängt mit Bergbau zusamm! Glück Auf!
Benutzeravatar
Falk Meyer
Foren-Profi
Beiträge: 1536
Registriert: Do. 01. Mai 03 0:00
Wohnort: Flöha
Kontaktdaten:

Beitrag von Falk Meyer »

Joachim Thaler hat geschrieben:Na da sind ja wieder einige interessante Sachen dabei....

Was ist wenn sich das system unterirdisch viel weiter erstreckt als die Grundstücksgrenze? Wie ist das in Sachsen mit Bergfreien und Grundeigenen Bodenschätzen eigentlich geregelt?

Der Aufwand für ein Öffnen wäre mit einem Traktor+Schaufelanbau schon zu bewältigen.
Das würde ich aber nicht unbedingt hier schreiben. Sonst könnte es passieren, dass die Geier kommen und dir das Loch aufmachen, bevor du dich versiehst!
Mein Erzgebirge,
hoch über dunklen Schächten lauscht deiner Halden wilde Einsamkeit.
Still raunen sie von guten Himmelsmächten,
von Berggeschrei aus längst vergangener Zeit.

Edwin Bauersachs

http://www.imkerei-meyer.com
Benutzeravatar
Joachim Thaler
Foren-User
Beiträge: 27
Registriert: So. 19. Feb 06 21:16
Wohnort: Dortmund

Beitrag von Joachim Thaler »

Das würde ich aber nicht unbedingt hier schreiben. Sonst könnte es passieren, dass die Geier kommen und dir das Loch aufmachen, bevor du dich versiehst!
Schon Klar, Geier können sich schnell zu einer Plage auswachsen, aber die genaue Lokalität und Tarnung ist natürlich oberste Sicherheitsstufe!
Das mit dem Einfall hunderter Bergbaugeiler weder mir noch dem Betroffenen geholfen wird ist schon klar.
Aufstieg und Niedergang - Alles hängt mit Bergbau zusamm! Glück Auf!
Antworten