TV: Reichtum unter Tage – Bodenschätze in Deutschland

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Nobi
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TV: Reichtum unter Tage – Bodenschätze in Deutschland

Beitrag von Nobi »

Samstag, 25.02.2006
21:50 Uhr - 23:50 Uhr - VOX

SPIEGEL TV Special

Thema: Reichtum unter Tage – Bodenschätze in Deutschland

Der Kampf um Rohstoffe ist weltweit entbrannt. Im Durchschnitt verbraucht hierzulande jeder Mensch im Laufe seines Lebens rund 1000 Tonnen Rohstoffe. Je knapper die Schätze der Erde werden, desto kostbarer sind die eigenen Ressourcen. Zwar findet man in heimischen Böden keine Diamanten, dafür aber jede Menge Kohle und Salze. So steht eines der größten und modernsten Bergwerke der Welt mitten in Hessen. 21 Millionen Tonnen Rohsalz werden hier jährlich zu Tage gefördert. In Deutschlands kleinstem Bergwerk ist die Qualität und nicht die Masse entscheidend. Wie vor 250 Jahren wird in Sachsen Kaolin per Hand abgebaut. Das Material dient der Porzellanmanufaktur in Meissen zur Herstellung ihres weltberühmten Porzellans.
Einer der Grundpfeiler deutscher Stromerzeugung ist Steinkohle. Der wertvolle Energieträger lagert eintausend Meter unter der Erde. Seit China den Preis in die Höhe treibt, ist das schwarze Gold des Ruhrgebiets wieder heiß begehrt.
Auch Schatzsucher werden in deutschen Gefilden fündig. Thüringen war schon rund 700 Jahre vor Kalifornien im Goldrausch. In Theuern lehrt Markus Schade das mühsame Geschäft mit der Goldwaschpfanne.

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zum thema kaolin habe ich noch folgenden zeitungsartikel aus der MZ

Das Weiße Gold stammt aus einem Mini-Bergwerk
Seilitz: Rohstoff Kaolin liegt in seltener Reinheit in der Erde
von Jörg Schurig, 13.02.06, 08:02h

Seilitz/dpa. Ohne exakte Routenbeschreibung ist das kleinste Bergwerk Deutschlands kaum zu finden. Nur wenige Kilometer Luftlinie von der Porzellan-Manufaktur Meissen entfernt, liegt der Rohstoff für das «Weiße Gold» in seltener Reinheit in der Erde. Die Lagerstätte in der Ortschaft Seilitz gilt als erdgeschichtlicher Glücksfall. Nach ihrem Entstehen im Tertiär vor rund 100 Millionen Jahren stand die ganze Gegend unter Wasser. «Normalerweise wäre das Vorkommen beim Rückgang der Fluten weggespült worden. Aber eine Pechstein-Hülle schützte das Kaolin», erzählt Bergmann Ulrich Graunitz.

Gemeinsam mit zwei Kumpels «schürft» der 52-Jährige hier jährlich 200 bis 300 Tonnen Kaolin. In der Kombination mit Quarz und Feldspat liegt das Geheimnis des Meisseners begründet: Es ist «weißer» als andere Porzellane. Ulrich Knüpfer, «oberster Gütekontrolleur» der Manufaktur, erklärt das so: «Andere Kaoline haben höhere Verunreinigungen an Eisenoxid und Titanoxid. Bei denen gibt es dann einen gewissen Gelbstich oder Blaustich.»

Nach alter Legende war das alles ein Glücksfall. Nachdem die Erfinder des europäischen Porzellans, Johann Friedrich Böttger und Ehrenfried Walter von Tschirnhaus, Anfang des 18. Jahrhunderts das richtige Rezept gefunden hatten, holte die 1710 gegründete Manufaktur ihr Material zunächst aus der Gegend von Aue. «Eines Tages hat ein Manufakturist bei der Arbeit auf seinem Acker in Seilitz weiße Spitzen am Pflug entdeckt», erzählt Graunitz. 1764 wurde dieser Fleck zum Lieferanten für die Porzellane mit den «Blauen Schwertern.»

Inzwischen arbeiten die Bergleute auf Sohle 5 in 17 Meter Tiefe. Das Kaolin ist eher feucht und lässt sich gut herausbrechen. Bei derart lockerem First (Decke) ist ein richtiger Ausbau oberstes Gebot, pro Sohle sind bis zu 300 Meter aufgefahren. Im Winter liegen die Temperaturen hier bei fünf Grad, im Sommer sind es 15. Mit seinen hellen Wänden hat das Gangsystem nichts von der Gruftatmosphäre vieler Erzgruben. Zum Gezähe (Werkzeug) gehören Beil und Bohrhammer. Ein Hunt befördert das losgebrochene Material bis zu einem Fahrstuhl.

«Der Rohstoff wird in der Manufaktur mit Wasser aufgelöst und in einer Schlemmanlage aufbereitet. Grobe Gesteinsanteile werden ausgesiebt. Von der ursprünglichen Rohstoffmenge bleibt ein Drittel feinsten Kaolins übrig», erklärt Knüpfer. Der hohe Kaolinanteil in der Masse erfordert eine hohe Temperatur von etwa 1450 Grad für den «Glattbrand». «Dort passieren die Stoff bildenden Prozesse. Die Ausgangsmasse verliert etwa ein Sechstel ihres Volumens.» Folglich werden alle Porzellane größer geformt, als sie am Ende sind.

«Um die Qualität konstant zu halten, mischen wir mehrere Kaoline. Das hat schon der alte Böttger so gemacht», verrät Knüpfer. Denn schwankende Eigenschaften der Rohstoffe würden das Verarbeiten komplizierter machen. Als Folge sind beispielsweise Deformationen möglich. Beim Aufbringen der Dekors kann sich die Manufaktur aus einem wahren Schatz von 10 000 Farben bedienen. Das Farblabor wird wie ein militärisches Geheimnis gehütet. Wenn die rund 450 Porzellanmaler ihr kunstvolles Werk verrichtet haben, kommen die edlen Stücke nochmal zum Dekorbrand bei 900 Grad in den Ofen.

Spekulationen um ein Ende des «Weißen Goldes» belächelt Graunitz. Das Seilitzer Vorkommen reiche Jahrzehnte. «Die jetzige Grube gibt noch Material für zehn bis zwölf Jahre. Dann arbeiten wir uns weiter vor.» Dass dem Traum vom Meissener Porzellan einst der Stoff ausgehen könnte, halten Fachleute für unwahrscheinlich.

Bild
Kaolin für die Porzellan-Manufaktur Meissen
fördert der Steiger Ulrich Graunitz im nach
eigenen Angaben kleinsten Bergwerk Detuschlands
in Seilitz bei Meißen. (Foto: dpa)
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Der Berg ist frei.
Wo eyn man eynfahrn will
mag her es thun mit rechte.


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