Hat sich schon mal jemand mit den Zusammenhängen zwischen Stollnquerschnitt (besser: Querschnitt der Wassersaige), Gefälle des Stollns (durschnittliches und minimales) und dem Wasserzutritt (dürfte in etwa identisch mit der jeweiligen Niederschlagsmenge sein) beschäftigt?
Es geht konkret um folgendes Problem: Es soll heraus gefunden werden, wie groß der Einzugsbereich eines alten Stollns (15. Jh.) ist, der nicht rißkundig und nur noch partiell befahrbar ist.
Sicherlich spielen dabei auch noch Faktoren eine Rolle wie der Verlauf (gewunden oder gerade), Ausbildung der Wassersaige (im Fels, glatte oder unebene Oberfläche, Holzgerinne)..., aber ich glaube, daß würde zu weit führen und kann für eine grobe Berechnung vernachlässigt werden.
Glück Auf!
Stephan
Kapazität von Stolln
- Michael Kitzig (†)
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ich glaube nicht, dass es auch nur überschlägig auf diese weise zu berechnen ist.
dafür gibt es viel zu viele variable.
schließlich müssen noch nicht einmal ALLE wässer des einzugsgebietes auch wirklich komplett abfiessen, wenn sich standwasser bildet oder wasser aus tieferliegende stollen verlorengeht usw. .
denkbar wäre da nur neben geophysikalischen methoden, an ausgewählten punkten übertage das sickerwasser einzufärben und es ggf. am mundloch dann nachzuweisen.
mühsam und langwierig...
gibt es denn keine halden von lichtlöchern oder dergleichen?
ga
michael
dafür gibt es viel zu viele variable.
schließlich müssen noch nicht einmal ALLE wässer des einzugsgebietes auch wirklich komplett abfiessen, wenn sich standwasser bildet oder wasser aus tieferliegende stollen verlorengeht usw. .
denkbar wäre da nur neben geophysikalischen methoden, an ausgewählten punkten übertage das sickerwasser einzufärben und es ggf. am mundloch dann nachzuweisen.
mühsam und langwierig...
gibt es denn keine halden von lichtlöchern oder dergleichen?
ga
michael
- markscheider
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Das wird ihm wohl nicht weiterhelfen. Ich würde dafür einen Laserscanner verwenden.
(edit: das bezog sich auf altbergbau.de)
Im Ernst: der Wert, der bei so einer Überschlagsrechnung herauskommt läßt sich mit derselben Genauigkeit schätzen, will sagen, er ist völlig wertlos.
Wenn ich das mit der - doch recht professionellen - Durchflußmengenbestimmung vergleiche die ich kenne, so kommt auf diese Weise nichts heraus. Man braucht ein Venturigerinne, um eine definierte Fließgeschwindigkeit zu erzeugen, dann kann man über den Querschnitt und die Stauhöhe die Wassermenge ableiten. Und selbst da gibt es etliche Probleme, zwei-, dreimal eine neue Kennlinie einprogrammieren kommt schon vor.
Und wenn nicht nur der Niederschlag, sondern auch noch etwas Grundwasser abdrainiert, ists sowieso für die Katz. Und wer kann das schon ausschließen?
(edit: das bezog sich auf altbergbau.de)
Im Ernst: der Wert, der bei so einer Überschlagsrechnung herauskommt läßt sich mit derselben Genauigkeit schätzen, will sagen, er ist völlig wertlos.
Wenn ich das mit der - doch recht professionellen - Durchflußmengenbestimmung vergleiche die ich kenne, so kommt auf diese Weise nichts heraus. Man braucht ein Venturigerinne, um eine definierte Fließgeschwindigkeit zu erzeugen, dann kann man über den Querschnitt und die Stauhöhe die Wassermenge ableiten. Und selbst da gibt es etliche Probleme, zwei-, dreimal eine neue Kennlinie einprogrammieren kommt schon vor.
Und wenn nicht nur der Niederschlag, sondern auch noch etwas Grundwasser abdrainiert, ists sowieso für die Katz. Und wer kann das schon ausschließen?
Zuletzt geändert von markscheider am So. 11. Dez 05 15:42, insgesamt 1-mal geändert.
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@Michael: Klar gibt´s hier Lichtlöcher und Halden - nämlich von den Stollen A, B, C,... sowie von den Gruben X, Y, Z...! Wenn Du mir mal den ganzen Quatsch auseinander halten würdest und sagst, zu welchem Stolln bzw. Grube die entsprechende Halde gehört, würdest Du mir seeeeehr helfen (viel Spaß dabei - ich versuche das schon seit vielen Jahren )
Glück Auf!
Stephan
Glück Auf!
Stephan
Also um das Einzugsgebiet zu bestimmen hilft wohl tatsächlich nur, in oberflächlich findbaren Schluckstellen Farbstoffe einzuspülen und dann zu warten, ob/wann/wie stark/wie lange die Farbe im Ablauf kommt. Ob das jetzt ein Lichtloch etc. irgendeines Bergwerkes ist oder eine Doline, eine Bachschwinde im vermuteten Einzugsgebiet eines Höhlengewässers oder einer Karstquelle, ist erst mal von der Methode her egal.
Wenn's darum geht, wieviel Wasser bei beliebig gutem Zufluß durch einen gegebenen Stollen (Länge, Querschnitt, Gefälle, Wasserdruck am "Zufluß") maximal durchfließen kann, ist das sicher eine eher komplizierte Berechnung anhand genauer Vermessungsdaten. Aber das sind dann zwei ganz verschiedene Stiefel.
Glück auf/tief
Matthias
Wenn's darum geht, wieviel Wasser bei beliebig gutem Zufluß durch einen gegebenen Stollen (Länge, Querschnitt, Gefälle, Wasserdruck am "Zufluß") maximal durchfließen kann, ist das sicher eine eher komplizierte Berechnung anhand genauer Vermessungsdaten. Aber das sind dann zwei ganz verschiedene Stiefel.
Glück auf/tief
Matthias
Aus der bekannten Abflußmenge eines Stollens kann man nicht auf die Größe seines Einzugsgebietes schließen. So ein Grubenbau befindet sich im Kluftgrundwasserleiter, das Wasser tritt nicht flächig, sondern aus Klüften, drusigen Gangbereichen, Störungszonen usw. nur lokal in den Stollen ein.
Der Grundwasserleiter im Festgestein hat ein begrenztes, in der Menge durch die Inhomogenität des Gebirges nicht genau bestimmbares Speichervermögen, welches die angefahrenen Quellaustritte auch ohne Niederschläge eine Weile speist. Die Niederschlagsmenge einer bestimmten Zeit landet - vor allen in tiefgründig bebauten Revieren mit mehreren Stollenniveaus - nicht vollständig in einem im betrachteten Gebiet vorhandenen Stollen, sondern verfällt über Abbau, Schächte, vertikale Klüfte und Störungen (und deren Querverbindungen) in tiefere Entwässerungsniveaus oder wird schon von weiter oben befindlichen Bauen oder dem aufliegenden Lockergebirge abgeleitet.
Noch wilder wird es, wenn zusätzlich Karsterscheinungen vorhanden sind.
@Falafel:
Da hilft wohl doch nur, sich weiter fröhlich in die Sudel zu schmeißen!
Glück auf!
Maja
Der Grundwasserleiter im Festgestein hat ein begrenztes, in der Menge durch die Inhomogenität des Gebirges nicht genau bestimmbares Speichervermögen, welches die angefahrenen Quellaustritte auch ohne Niederschläge eine Weile speist. Die Niederschlagsmenge einer bestimmten Zeit landet - vor allen in tiefgründig bebauten Revieren mit mehreren Stollenniveaus - nicht vollständig in einem im betrachteten Gebiet vorhandenen Stollen, sondern verfällt über Abbau, Schächte, vertikale Klüfte und Störungen (und deren Querverbindungen) in tiefere Entwässerungsniveaus oder wird schon von weiter oben befindlichen Bauen oder dem aufliegenden Lockergebirge abgeleitet.
Noch wilder wird es, wenn zusätzlich Karsterscheinungen vorhanden sind.
@Falafel:
Da hilft wohl doch nur, sich weiter fröhlich in die Sudel zu schmeißen!
Glück auf!
Maja