Ausstellung zum 450. Todestag von Georgius Agricola

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Nobi
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Ausstellung zum 450. Todestag von Georgius Agricola

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Ausstellung zum 450. Todestag von Georgius Agricola

Chemnitz (dpa) - In das Schloßbergmuseum Chemnitz zieht für vier Monate das 16. Jahrhundert ein. Die Renaissancesäle des Hauses sind von diesem Samstag an bis Ende März 2006 der Rahmen für eine eindruckvolle Sonderausstellung über den Naturforscher und Humanisten Georgius Agricola (1494-1555).

«"Das Feuer der Renaissance" ist eine Hommage an den Begründer der Montanwissenschaften, der in Chemnitz wirkte und weltweit Bedeutung erlangte», sagt Museumschef Uwe Fiedler. Anlass ist der 450. Todestag des Universalgelehrten. Er starb am 21. November 1555.

In Glauchau eigentlich als Georg Bauer geboren, studierte Agricola Lateinisch und Griechisch, Literatur und Medizin. Als Arzt und Apotheker im böhmischen St. Joachimsthal (Jachymov) wandte er sich der unterirdischen Natur und der Gewinnung der Erze zu. Die Erde im Innern wurde von ihm ebenso umfassend beschrieben, wie ihre festen Stoffe oder wie Vulkane und Mineralquellen. Agricolas Erkenntnisse über die Mineralien und seine Klassifizierung der Metalle trugen wesentlich zur Herausbildung der Geowissenschaften bei.

Das von Agricola verfasste, aber erst nach seinem Tod erstmals 1556 in Basel veröffentlichte reich illustrierte Hauptwerk «De re metallica» diente über 200 Jahre lang der montanwissenschaftlichen Ausbildung. «Wir freuen uns, aus dem Stadt- und Bergbaumuseum Freiberg eine farbig reich illustrierte "metallica" ausstellen zu können», sagt Fiedler. 40 Leihgeber aus ganz Deutschland haben zu der Ausstellung beigetragen. «Wir wollten Agricolas Leben in Bezug zum Geistesleben sächsischer Humanisten setzen, die miteinander über die Natur stritten», erläutert der Museumschef.

Viele Exponate kommen aus Orten wie Zwickau, Glauchau und aus Tschechien, in denen Agricola längere Zeit zu Hause war. Aber auch Museen aus Leipzig und Dresden steuerten wertvolle Kunstschätze bei. «So können wir viele selten oder bislang gar nicht öffentlich vorgestellte Kunstschätze präsentieren», sagt Fiedler, Chef des Museums für Stadtgeschichte. Sie gestatten unter anderem einen Blick in damalige Labor- und Studierstuben.

Dazu gehört zum Beispiel der Amboss, auf dem Kurfürst August von Sachsen eigenhändig Gold ausschlug und Silber trieb. Ein vergoldeter Setzkompass oder ein kleiner verzierter Muffelofen zeugen vom naturwissenschaftlichen Faible des Fürsten und auch seiner Frau, Anna von Dänemark. «Das Feuer der Renaissance loderte sogar am sächsischen Hof», sagt Fiedler.

Einen Höhepunkt der Schau bilden die den Planeten zugeordneten Metalle und daraus gefertigte Objekte wie Goldspitze, silberne Schnallen, Eisenwaffen, Bleiglasfenster oder Zinngefäße. Auch Wismut ist zu sehen, das von Agricola erstmals klassifiziert wurde. «Er war ein seriöser Forscher, der alles unter dem Gesichtspunkt sah: was nutzt es dem Menschen. Da kam sein Arztethos durch», erläutert Fiedler. Agricola habe nichts von den «chemischen Kucheln» gehalten, in denen Quacksalber ihr Unwesen trieben: «Agricola nahm die Dinge nicht hin, er hinterfragte sie, er hatte den Mut, sich des eigenen Verstandes zu bedienen.»

Aus dem persönlichen Besitz Agricolas kann in der Schau nichts gezeigt werden. Nur ein kleines, unscheinbares Probierschälchen, das aus dem Haus Agricolas stammen könnte, steht in einer Vitrine. Es wurde bei Grabungen auf dem Grundstück des ehemaligen Wohnhauses in Chemnitz gefunden. Aber ganz gewiss hatte Agricola das große Silbersiegel der Stadt und das so genannte Secretsiegel von Chemnitz in der Hand. Schließlich wirkte Agricola von 1531 an als Arzt und Bürgermeister in der Stadt, in der er auch starb.

Von Berthild Dietrich, dpa

Quelle: LR-Online
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