Salzabbau im Siegerland?
- Marcel Normann
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Salzabbau im Siegerland?
Moin!
Ich habe die Tage ein Buch gelesen, wo auf einen Salzabbau im Siegerland als Kuriosität hingewiesen wurde (ich meine in der Nähe von Neunkirchen). Leider weiß ich nicht mehr, welches Buch das war und habe die Stelle beim Durchblättern nicht mehr finden können. Kann jemand weiterhelfen?
Gruß und Glück auf!
Marcel
Ich habe die Tage ein Buch gelesen, wo auf einen Salzabbau im Siegerland als Kuriosität hingewiesen wurde (ich meine in der Nähe von Neunkirchen). Leider weiß ich nicht mehr, welches Buch das war und habe die Stelle beim Durchblättern nicht mehr finden können. Kann jemand weiterhelfen?
Gruß und Glück auf!
Marcel
Mein Haushaltstipp: Fettflecken halten sich wesentlich länger, wenn man sie hin und wieder mit etwas Butter einreibt.
Ist tatsächlich Steinsalz gemeint oder ein Salzsohle-Vorkommen ?
Im Sauerland beispielsweise (gleich nebenan) gab es ein Salzwerk. Wir hatten wir es mit einer kochsalzhaltigen quelle zu tun. In einem Gradierwerk und Siedehaus wurde dann aus dem Salzwasser, Salz gewonnen.
Gemuthet wurde das 1629 und war bis 1782 in Betrieb
Im Sauerland beispielsweise (gleich nebenan) gab es ein Salzwerk. Wir hatten wir es mit einer kochsalzhaltigen quelle zu tun. In einem Gradierwerk und Siedehaus wurde dann aus dem Salzwasser, Salz gewonnen.
Gemuthet wurde das 1629 und war bis 1782 in Betrieb
- Marcel Normann
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Meinst Du die Saline in Werdohl? Darüber hat Bertram ein wenig berichtet. Das ist - wie Du erwähntest - eine salzhaltige Quelle gewesen.alterbergbau.de hat geschrieben:Im Sauerland beispielsweise (gleich nebenan) gab es ein Salzwerk. Wir hatten wir es mit einer kochsalzhaltigen quelle zu tun. In einem Gradierwerk und Siedehaus wurde dann aus dem Salzwasser, Salz gewonnen.
Gemuthet wurde das 1629 und war bis 1782 in Betrieb
Jörn
"Das Bergamt braucht doch Wochen, bis es etwas genehmigt!"
Götz George in "Böse Wetter", 2015
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Weder noch . Wir meinen Fritz (?) Bertram, Plettenbeger Heimatforscher. Er hat in den 1950er/60er Jahren Grundlagenforschung für den Altbergbau in der Grafschaft Mark geleistet. Dabei hat er auch viele Objekte befahren und dokumentiert, die heute leider nicht mehr zugänglich sind .
Jörn
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- Marcel Normann
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Hmm, ich meine immer noch, mich an den Raum Neunkirchen erinnern zu könne. Ich habe die halbe Nacht Bücher geflöht, die Stelle aber nicht mehr gefunden. Ich lasse es Euch wissen, wenn ich die Info gefunden habe.Jörn hat geschrieben:Meinst Du die Saline in Werdohl?
Gruß, Marcel
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Grubenname
Zu dem Thema fällt mir noch ein, daß es bei Neunkirchen eine
Erzgrube mit dem Namen "Altes Salz" gab, auch "Neues Salz"
gab es meines Wissens als Grubenname.
Ich hatte bisher immer gedacht, daß es sich um "Namensphantasien"
handelt. Man müßte halt mal untersuchen, wie es zu diesen Namen
gekommen ist bzw. ob ein Zusammenhang mit dem Vorkommen von Salz(quellen) besteht.
Glückauf
Christian
Erzgrube mit dem Namen "Altes Salz" gab, auch "Neues Salz"
gab es meines Wissens als Grubenname.
Ich hatte bisher immer gedacht, daß es sich um "Namensphantasien"
handelt. Man müßte halt mal untersuchen, wie es zu diesen Namen
gekommen ist bzw. ob ein Zusammenhang mit dem Vorkommen von Salz(quellen) besteht.
Glückauf
Christian
- Marcel Normann
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Wie Salzgrube finden
Hallo!
Ich habe mich nicht geirrt. Es gibt in der Tat eine Renteirechnung für ein Salzbergwerk bei Salchendorf. Allerdings handelt es sich nicht um das Salchendorf bei Neunkirchen, sondern das bei Netphen. Genauere Angaben fehlen, die Gang- und Geologischen Karte geben nix her.
Also die Frage: Wie findet man den Standort? Es gibt Hinweise, daß das Salz direkt vor Ort aufbereitet wurde (Aschereste, Zeigerpflanzen?). An Strassen- und Flurnamen in der weiteren Umgebung finden sich:
Krachenberg, Anzerbergstr., Leywiese, Elersberg, Simmelsbach, Ockersdorf, Zur Brecht, Vor der Noll, Am Hewig, Torrbach., Eiersberg, Wüstenfeld, Wabach, Schimm, Werthenbach, Struthwiese, Diederseifen, Schalkenbach, Schläfenwiese, Am Heller, Blinnwiese, Zung, Elkenseifen, Haardtbach, Leyenköpfchen. Lache(!).
Irgendwelche bemerkenswerten Ideen?
Glück auf, Marcel
Ich habe mich nicht geirrt. Es gibt in der Tat eine Renteirechnung für ein Salzbergwerk bei Salchendorf. Allerdings handelt es sich nicht um das Salchendorf bei Neunkirchen, sondern das bei Netphen. Genauere Angaben fehlen, die Gang- und Geologischen Karte geben nix her.
Also die Frage: Wie findet man den Standort? Es gibt Hinweise, daß das Salz direkt vor Ort aufbereitet wurde (Aschereste, Zeigerpflanzen?). An Strassen- und Flurnamen in der weiteren Umgebung finden sich:
Krachenberg, Anzerbergstr., Leywiese, Elersberg, Simmelsbach, Ockersdorf, Zur Brecht, Vor der Noll, Am Hewig, Torrbach., Eiersberg, Wüstenfeld, Wabach, Schimm, Werthenbach, Struthwiese, Diederseifen, Schalkenbach, Schläfenwiese, Am Heller, Blinnwiese, Zung, Elkenseifen, Haardtbach, Leyenköpfchen. Lache(!).
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Glück auf, Marcel
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- StefanD
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Melde Bedenken an. Hier in Salzgitter-Bad kann man Abrechnungen über ein Steinkohlenbergwerk "Am Reitel" mit Schacht finden. Das es nur schwarze Erde war hat man erfolgreich vertuschen können. Ein Kalibergwerk gab es auch. Das hatte sogar schon 1000 m Teufe erreicht, bis man merkte, daß man statt des erhofften Lagers nur aufgestiegene Kalifetzen aus dem Zechstein gefunden hatte.
Eine Renteirechnung ist doch eine Investitionsrechnung. Wie ist denn das Ergebnis? Vielleicht ist das Projekt wegen zu geringer Salzgehalte nie aufgenommen worden.
Für Deinen Fall wäre die Frage nach dem "Wie" zu stellen. Abbau von festem Salz scheidet ja aus geologischen Gründen aus. Also salzhaltiges Wasser aus salzhaltigen Schichten. Gibt es da Braunkohlevorkommen in der Nähe (manchmal ist die Kohle salzhaltig)? Wann wurde gewonnen (Bohrung oder Quelle?). Gab es Siedepfannen, hätte man sicher große Mengen Holz verbraucht. Da müßten Abrechnungen vorhanden sein. Gradierwerke zur Soleanreicherung halte ich für einen kleinen Betrieb für unwahrscheinlich.
Glückauf
Stefan
Eine Renteirechnung ist doch eine Investitionsrechnung. Wie ist denn das Ergebnis? Vielleicht ist das Projekt wegen zu geringer Salzgehalte nie aufgenommen worden.
Für Deinen Fall wäre die Frage nach dem "Wie" zu stellen. Abbau von festem Salz scheidet ja aus geologischen Gründen aus. Also salzhaltiges Wasser aus salzhaltigen Schichten. Gibt es da Braunkohlevorkommen in der Nähe (manchmal ist die Kohle salzhaltig)? Wann wurde gewonnen (Bohrung oder Quelle?). Gab es Siedepfannen, hätte man sicher große Mengen Holz verbraucht. Da müßten Abrechnungen vorhanden sein. Gradierwerke zur Soleanreicherung halte ich für einen kleinen Betrieb für unwahrscheinlich.
Glückauf
Stefan
- Marcel Normann
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Es wurde Salz abgebaut und wie gesagt auch vor Ort aufbereitet. Für zwei "Salzgräber" sind Lohnkosten ausgewiesen. Nach wenigen Jahren wurde der weitere Abbau als unrentabel eingeschätzt, danach finden sich keine Unterlagen mehr.Wie ist denn das Ergebnis?
Für Deinen Fall wäre die Frage nach dem "Wie" zu stellen.
Im Zusamenhang ist von Bergseilen und IMHO auch einer "Befahrung" die Rede, so daß ich von UT-Abbau ausgehe. Ach so, wir reden übrigens von der Zeit um 1650. Meine Idee war bisher, Flurnamen abzugrasen und den Salzgehalt der örtlichen Quellen mal durchzumessen.
Interessant wäre für mich zu wissen, ob jemand hier ehemalige Siedeplätze in der Umgebung hat und was zu deren Beschaffenheit erzählen kann.
Glück auf!
Marcel
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- StefanD
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@: Lutz: Die tertiären Braunkohleflöze im Westerwald sind mir zu weit weg von Netphen-Salchendorf. Die auf Salzvorkommen basierenden Braunkohlelager liegen immer in Senkungszonen hervorgerufen durch die aufsteigenden Salze im Salzstock. Es _gibt_ keine Salzstöcke im Rheinischen Schiefergebirge. Allerdings gibt es in der Gegend tatsächlich Ortsnamen mit "Salz". Hatte vor Jahren mal mit einem Heimatforscher darüber diskutiert. Salzkohle ist Dir bekannt?
Im Siegerland sollte es aber eigentlich nur Grauwacken und Tonschiefer geben - deutlich älter als das Zechsteinsalz. Wie auch immer - kenne im hiesigen Höhenzug auch einen Tagebau, wo mir mitten in die Unterkreide plötzlich das Lias reinfährt...
@ Grubenschlumpf: Könnte es sein, daß man einen Fahrschacht/Brunnenschacht geteuft hat, um darin salzige Wässer zu fassen und mit Eimern an Bergseilen zu heben? Hörte mal gerüchteweise, daß das in der Saline Lüneburg zeitweilig so gemacht wurde.
Stefan
Im Siegerland sollte es aber eigentlich nur Grauwacken und Tonschiefer geben - deutlich älter als das Zechsteinsalz. Wie auch immer - kenne im hiesigen Höhenzug auch einen Tagebau, wo mir mitten in die Unterkreide plötzlich das Lias reinfährt...
@ Grubenschlumpf: Könnte es sein, daß man einen Fahrschacht/Brunnenschacht geteuft hat, um darin salzige Wässer zu fassen und mit Eimern an Bergseilen zu heben? Hörte mal gerüchteweise, daß das in der Saline Lüneburg zeitweilig so gemacht wurde.
Stefan
- Marcel Normann
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Über die Fördermethode können wir zur Zeit nur spekulieren. Klar ist, daß von Befahrung, Salzgräbern, Salzsiedern und Bergseilen die Rede ist. Angesichts der Trockenheit ist im Moment nicht viel zu machen, mal gucken, wie es in ein paar Wochen aussieht.
Vor ein paar Tagen habe ich noch einen Hinweis entdeckt, daß es im Tiefbau der Grube Glückstern (Vereinigung Katzwinkel) ebenfalls einen salzhaltigen Zufluss gab, ich meine, es war die 420m-Sohle. Also wie immer: Keine Regel ohne Ausnahme.
Glück auf!
Marcel
Vor ein paar Tagen habe ich noch einen Hinweis entdeckt, daß es im Tiefbau der Grube Glückstern (Vereinigung Katzwinkel) ebenfalls einen salzhaltigen Zufluss gab, ich meine, es war die 420m-Sohle. Also wie immer: Keine Regel ohne Ausnahme.
Glück auf!
Marcel
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Bei der Geothermie-Bohrung in Arnsberg ist man beim ersten Versuch auch ganz plötzlich und unverhofft auf Sole gestoßen. Mangels Preventer hat die Sole die Bohrflüssigkeit rausgesrückt und eine ganz schöne Sauerei verursacht...
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Götz George in "Böse Wetter", 2015
Götz George in "Böse Wetter", 2015