DGfI Bergbau- und Industriemuseum Theuern soll Attraktivität

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kapl
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Neues Konzept für alte Mauern
Bergbau- und Industriemuseum Theuern soll Attraktivität gewinnen
Nentwig: Leben in die Bude

Der Neue Tag

Theuern. (sta) Offiziell befindet sich Dr. Helmut Wolf bereits seit dem 31. März im Ruhestand. Doch über einen Werkvertrag ist er noch zuständig für das Bergbau- und Industriemuseum Ostbayern in Theuern. Dieses Jahr noch wird Wolf die Geschicke des von ihm so sorgsam aufgebauten Hauses noch kommissarisch fachlich begleiten. Welche Konzeption danach kommt, das wird derzeit heftig diskutiert.
Im letzten Kreisausschuss wurde jedenfalls die Meinung laut, dass neben der musealen Ausrichtung das Haus auch in anderen Bereichen neu belebt werden solle. Landrat Armin Nentwig will ein dem Kreistag verpflichtetes Gremium einrichten, in das neben Politik und Verwaltung vielfältige Gruppierungen eingebunden sein sollen, um die künftige Arbeit im Schloss zu begleiten.
"Wer das neu in die Hand bringt, muss Leben in die Bude bringen. Die Arbeit darf sich nicht allein am wissenschaftlichen Zweig orientieren", so Nentwig. "Alle Ideen sind willkommen."
Freilich geht es dabei auch ums Geld. "Ich fürchte, dass das neu zu schaffende Gremium durch neue Begehrlichkeiten neue Kosten verursacht", sagte der Vilsecker Bürgermeister Richard Schlicht. Und Bezirksrat Richard Gaßner erinnerte in diesem Zusammenhang daran, dass der Bezirk den Antrag des Landkreises zur Übernahme von Schloss Theuern mit einer gegen 18 Stimmen abgelehnt hatte. "Ich bedauere, dass wir in der Übernahme nicht weiter gekommen sind, denn das Museum in Theuern ist schon von überregionalen Bedeutung", so Gaßner.
Diese im Kreisausschuss uneingeschränkt vertretene Einschätzung findet sich auch wieder in einem von der Kreisverwaltung ausgearbeiteten Papier zur künftigen Konzeption des Schlosses. "In enger Abstimmung mit der Landesstelle für die nichtstaatlichen Museen sind auch wir der Meinung, dass es sich beim Bergbau- und Industriemuseum in Theuern um ein Spezialmuseum zur Wirtschaftsgeschichte, Geologie und Kulturgeschichte Ostbayerns handelt, dessen Bedeutung sich weit über die Oberpfalz hinaus entwickelt hat."
Theuern sei, so heißt es weiter, unter Muesumsfachleuten anerkannt und "ein Eckpfeiler in der bayerischen Museumslandschaft." Im gleichen Atemzug werden die Leistungen von Dr. Helmut Wolf gewürdigt, der die Museumsleiterstelle noch bis Ende 2003 kommissarisch fachlich weiter führt.
Im Arbeitspapier des Landratsamtes wird die Meinung vertreten, dass Theuern neben dem Oberpfälzer Freilandmuseum in Neusath-Perschen eine Sonderrolle und eine überregionale Bedeutung als Bildungseinrichtung einnimmt. "Unsere Idee ist es, über die bisherige Zusammenarbeit mit dem traditionellen Bergbau- und Hüttenwesen in der Tschechischen Republik hinaus speziell diese historische Verbindung im Bereich der Euregio-Egrensis auszubauen und damit alle Fördermöglichkeiten der Euregio zu nutzen".
Aus dem Landratsamt heißt es wörtlich: "Wir schlagen vor, dass bei der Neubesetzung der Leiterstelle für das Bergbau- und Industriemuseum nicht nur eine wissenschaftlichen Ausrichtung gesehen wird, sondern eine wesentliche Neubelebung erforderlich ist und dabei diese Person Ausstellungserfahrung, Organisations- und Kommunikationstalent sowie die regionale Beziehung mitbringt. Unter dieser Vorgabe ist die Stelle öffentlich auszuschreiben."
Eine Belebung mit Veranstaltungen durch eine breite Öffentlichkeitsei, so die Meinung im Landratsamt, wo man natürlich auch an eine breitere finanzielle Absicherung denkt, die durch die enge Einbindung des Bezirks Oberpfalz gewährleistet werden könnte. Das Konzept sieht vor, das Museum mit seinen Außenstellen und Flächen einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich zu machen und es für öffentliche Anlässe, Kultur, Brauchtum, Heimatpflege sowie als Konferenz- und Begegnungsstätte jeglicher Art zu nutzen.
Die Bayerischen Bergmanns-, Knappe- und Hüttenmännischen Vereine haben zugesagt, verstärkt Veranstaltungen zu den traditionellen Themen durchzuführen, um für eine Belebung zu sorgen. Im Landratsamt Amberg-Sulzbach ist geplant, neben dem Weihnachtsmarkt einen kunsthandwerklichen Ostermarkt zu veranstalten. Ein weiteres Standbein soll die Darstellung historischer und neuzeitlicher Energieformen im Sinne von Alternativenergie sein.
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